DE3046611C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein gleisverfahrbares Meßfahrzeug nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der DE 24 40 321 C3 ist ein gleisverfahrbares Meßfahrzeug
bekannt, welches zur Ermittlung des Längs-Profilverlaufes
von Tunnelröhren dient. Es ist mit einem oder mehreren Laser-Ent
fernungsmeßgeräten ausgestattet, welche die Tunnelwand längs
einer Mantellinie abtasten. Jedes dieser Entfernungsmeßgeräte
besteht aus einem Laser-Sender mit fest eingestellter, senkrecht
zur Tunnelachse verlaufender Strahlrichtung und aus einem
im Längsabstand von diesem angeordneten Bildauswerter, welcher
eine von einem Elektromotor mit hoher Drehzahl angetriebene
Schlitzscheibe, ein optisches System zur Abbildung des vom
Laser-Sender an der Tunnelwand erzeugten Lichtfleckes auf
der Schlitzscheibe sowie den Schlitzen zugeordnete, als Fotover
vielfacher ausgebildete Empfängerelemente und einen von diesen
gesteuerten Zähler umfaßt. Abgesehen von dem erheblichen konstruk
tiven sowie kostenmäßigen Aufwand für jedes einzelne dieser
Entfernungsmeßgeräte, ergeben sich durch die vom Laser-Sender
distanzierte Anordnung des Bildauswerters und die damit verbunde
ne Divergenz der optischen Achsen des Laser-Senders und des
Bildauswerters sowie im Hinblick auf das angewandte Meßprinzip
erhebliche Meßunsicherheiten bzw. Fehlerquellen, die eine
genaue Profilvermessung mit der in der Praxis erforderlichen
hohen Präzision nicht zulassen. Diese Ungenauigkeiten ergeben
sich durch die indirekte Entfernungsmessung durch Abtasten
des eine endliche Flächenausdehnung aufweisenden Laser-Licht
fleckes durch einen im spitzen Winkel zu dieser Fläche verlaufen
den Empfänger-Strahl.
Aus der DE 28 18 531 A1 ist ein gleisverfahrbares Meßfahrzeug
bekannt, welches zur berührungslosen Vermessung des Quer-Profil
verlaufes von Tunnelröhren oder ähnlichen Engstellen ein um
eine zur Gleisachse parallele Drehachse gelagertes, fahrstrecken
synchron rotierbares Laser-Entfernungsmeßgerät aufweist, welches
die Tunnelwand mit dem einer schraubenlinienförmigen Bahn
folgenden Laserstrahl abtastet. Die Vermessung liefert eine
Vielzahl unmittelbar aufeinanderfolgender, jeweils über den
gesamten Profilumfang sich erstreckender Einzel-Querprofilauf
zeichnungen, die analog und bzw. oder digital von einem geeigne
ten Informationsträger registriert bzw. gespeichert werden.
Die Auswertung der Meßdaten gibt Aufschluß über den Quer-Profil
verlauf über die gesamte Meßstrecke, die relative Gleislage
gegenüber der Tunnelachse sowie örtliche Deformationen bzw.
Verengungen des Tunnelprofils.
Weiterhin ist aus der CH-PS 5 22 204 ein gleisverfahrbares
Meßfahrzeug zur Vermessung des Längs-Profilverlaufes einer
Tunnelröhre bekannt, welches eine auf dem Fahrzeug der Seite
nach verstellbar angeordnete Meßeinrichtung aufweist, welche
eine Laser-Sender-Anordnung zur Erzeugung zweier zur Tunnelwand
hin konvergierender Laserstrahlen umfaßt. Durch entsprechende
Seitenverstellung der Meßeinrichtung kann der Schnittpunkt
der beiden Laserstrahlen auf die Tunnelwandfläche eingestellt
werden, so daß dort ein einziger Laser-Lichtfleck entsteht.
Zur Vermessung einer Längsprofillinie während kontinuierlicher
Fahrbewegung des Meßfahrzeuges in Gleislängsrichtung muß entweder
die Entfernung der Meßeinrichtung von der Tunnelwand durch
ständige Korrektur ihrer Seiteneinstellung gegenüber dem Fahrzeug
konstant gehalten oder aber der sich ständig ändernde Abstand
zwischen den beiden, nun nicht mehr deckungsgleichen Laser-Licht
flecken laufend gemessen bzw. registriert werden. Abgesehen
von den erheblichen bedienungsmäßigen bzw. steuerungstechnischen
Problemen, die sich insbesondere in Zusammenhang mit der letztge
nannten Verfahrensweise ergeben, liefert auch diese Art der
Längsprofilvermessung aufgrund der dem Meßprinzip anhaftenden
Fehlerquellen nur ein unzulängliches Ergebnis, dessen Fehler
streuung außerhalb der vorgegebenen Toleranzen liegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Meßfahrzeug
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, welches eine schnelle,
genaue Vermessung des Längs-Profilverlaufes ermöglicht und
dabei einfach und betriebssicher ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kenn
zeichnungsteil des Anspruches 1 gelöst.
Durch die Erfindung wird erstmals die außergewöhnliche Präzision
von Laser-Entfernungsmeßgeräten mit übereinstimmender optischer
Achse von Laser-Sender und -Empfänger für eine direkte, im
wesentlichen kontinuierliche Längsprofilvermessung von Tunnel
röhren o. dgl. in überraschend vorteilhafter Weise nutzbar
gemacht. Neben der erhöhten Genauigkeit liefert diese Art
der Längsprofilvermessung bequem und vielfältig auswertbare
und dank der Fixeinstellung des Entfernungsmeßgerätes jederzeit
reproduzierbare Meßdaten, welche im Zuge späterer Vergleichs
messungen über jedwede Veränderung des Längsprofilverlaufes
bzw. der relativen Lage des Gleises zur Tunnelachse exakt
Aufschluß geben. Da für jede Einstellage des Entfernungsmeß
gerätes durch die wegabhängige Steuerung bzw. Auslösung des
Gerätes eine genaue Zuordnung jeder Meßstelle zu einer bestimmten
Gleisstelle gegeben ist, bietet sich die weitere vorteilhafte
Möglichkeit, Einzel-Meßfahrten auch in größeren Zeitintervallen
vorzunehmen, ohne daß die Genauigkeit des Gesamtergebnisses
sämtlicher, zur Erfüllung des Meßprogrammes erforderlicher
Meßfahrten beeinträchtigt wird. Es können daher, insbesondere
auf stark frequentierten Hauptstrecken, Meßfahrten mit jeweils
veränderter Einstellung des Entfernungsmeßgerätes lediglich
während der Zugspausen durchgeführt werden, so daß sich Gleis
sperren erübrigen, zumindest aber beträchtlich abgekürzt werden
können.
Die Erfindung ermöglicht darüber hinaus eine sehr rationelle
Arbeitsweise, weil sich die Längsprofilvermessung auf gewisse
Teilbereiche des Querprofilumfanges beschränken kann, die
im jeweiligen Fall von Interesse sind, so daß überflüssige
Meßarbeit vermieden und der Zeitaufwand für die Abwicklung
des gesamten Meßprogrammes erheblich reduziert werden kann.
So genügt es im Falle, daß lediglich die Möglichkeit einer
Lademaßüberschreitung, d.h. des Transportes von Gütern mit
über das Regellichtraumprofil hinausragenden Konturen zu über
prüfen ist, die Längsprofilvermessung auf jene Teilbereiche
des Querprofilumfanges zu beschränken, deren Abstand vom Umriß
des Transportgutes durch die Lademaßüberschreitung gegenüber
dem Regellichtraumprofil verkleinert wird. In der Mehrzahl
der Fälle sind hiervon nur die oberen seitlichen Bereiche
der Tunnelwölbung betroffen.
In jedem Fall ergibt sich die Möglichkeit, aus einer Anzahl
Längsprofilmessungen an praktisch jeder Stelle des Gleislängsver
laufes auch den Querprofilverlauf über den betreffenden Teil
bereich bzw. den gesamten Bereich des Querprofilumfanges zu
ermitteln.
Weitere Vorteile der Erfindung resultieren aus dem sehr einfachen
Aufbau der Einrichtung und der Verwendung bereits vielfach
bewährter Lasergeräte. Schließlich bietet sich auch die Möglich
keit, bereits vorhandene Gleisfahrzeuge, insbesondere auch
Oberbaumaschinen, nachträglich mit einer Einrichtung gemäß
der Erfindung auszustatten.
Die Weiterbildung nach Anspruch 2, die auch eine manuelle
Einstellung des Neigungswinkels der optischen Achse des Ent
fernungsmeßgerätes mit der erforderlichen Genauigkeit zuläßt,
zeichnet sich nicht nur durch ihre konstruktive Einfachheit,
sondern auch dadurch aus, daß bei zentraler, im wesentlichen
mit der Tunnelachse zusammenfallender Anordnung der Drehachse
des Entfernungsmeßgerätes nahezu für jede Einstellage dieselben
günstigen Meßbedingungen, nämlich eine im wesentlichen senkrecht
zur Tunnelwand verlaufende Ausrichtung der optischen Achse
von Laser-Sender und -Empfänger sowie im wesentlichen überein
stimmende Distanzen zwischen Tunnelwand und Entfernungsmeßgerät
vorliegen.
Die weitere vorteilhafte Ausgestaltung nach Anspruch 3, die
sich gegebenenfalls auch mit einer drehverstellbaren Lagerung
des Entfernungsmeßgerätes kombinieren läßt, bietet beispielsweise
bei der Längsprofilvermessung im Bereich von Bahndurchlässen
oder anderweitigen, von im wesentlichen ebenen Flächen begrenzten
Objekten ebenso vorteilhafte Meßbedingungen.
Durch die Weiterbildung nach Anspruch 4 wird nicht nur die
zu Beginn jeder Meßfahrt vorzunehmende Ein- bzw. Verstellung
des Entfernungsmeßgerätes auf definierte fixe Einstellagen
vereinfacht, sondern es ergibt sich auch eine zuverlässige
Grundlage für Vergleichsmessungen mit demselben oder einem
gleichartig ausgestatteten Meßfahrzeug. Um unterschiedlichen
Anforderungen hinsichtlich Meßgenauigkeit bzw. -dichte zu
entsprechen, können auf der Lochscheibe bzw. -platte mehrere
Lochreihen mit unterschiedlicher Teilung oder aber eine austausch
bare Anordnung derartiger Lochscheiben bzw. -platten vorgesehen
werden.
Die weitere vorteilhafte Ausgestaltung nach Anspruch 5 ermöglicht
eine Fernbetätigung der Einstellvorrichtung von einem zentralen
Bedienungsstand aus bzw. einen selbsttätigen Ablauf des Verstell
vorganges vor der Vermessung eines weiteren Längsprofils.
Anspruch 6 gibt eine einfache konstruktive Ausgestaltung für
den Ein- bzw. Verstellantrieb des Entfernungsmeßgerätes wieder.
Durch die weiteren vorteilhaften Maßnahmen nach Anspruch 7
erhält man bei Einzelauslösung des Entfernungsmeßgerätes eine
Direktbeziehung zwischen den einzelnen Entfernungsmeßwerten
und materiellen Bezugspunkten am Gleiskörper selbst. Dabei
besteht die Möglichkeit, durch mehrmalige Impulsabgabe im
Bereich zwischen zwei aufeinanderfolgenden Auslösestellen
die Anzahl der Einzelmessungen je Längeneinheit der Meßstrecke
zu vervielfachen und dadurch die Meßdichte zu erhöhen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines Meßfahrzeuges in axonometri
scher Darstellung,
Fig. 2 eine Einzelheit eines Meßfahrzeuges in einer von der
Ausgestaltung nach Fig. 1 abweichenden Ausgestaltung,
gleichfalls in axonometrischer Darstellung und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines bandförmigen In
formationsträgers für die Aufzeichnung eines Längs-Profil
verlaufes einer Tunnelröhre.
Aus Fig. 1 ist die Längsprofilvermessung eines Eisenbahntunnels
mittels eines, schematisch vereinfacht dargestellten, gleisver
fahrbaren Meßfahrzeuges 1 gemäß der Erfindung ersichtlich. Das
Meßfahrzeug 1 ist mit einer, vorzugsweise über Hydraulik-Zylinder-
Kolben-Antrieb beaufschlagbaren Spreiz- und Blockiervorrichtung 2
ausgestattet, mittels welcher das Fahrgestell 3 das Meßfahrzeuges 1
mit seinen vier Spurkranzrädern 4 auf dem aus Schienen 5 und
Schwellen 6 bestehenden Gleis in ständiger spielfreier Anlage der
Spurkränze mit der linken und bzw. oder rechten Schiene 5 gehalten
und in Richtung der Gleisachse 7 verfahrbar ist. Derartige Vorrich
tungen 2 zur spielfreien Führung entlang einem Leitschienenstrang,
z.B. der Außenschiene in Gleisbögen, bzw. längs der Gleismitte sind
an Meßfahrzeugen und auch bei Gleisbaumaschinen - zur Erzielung ge
nauer Meßdaten - üblich und vorteilhaft.
Das Meßfahrzeug 1 ist im Falle des Ausführungsbeispieles mit einem
eigenen, am Fahrgestell 3 angeordneten, reversierbaren Fahrantrieb
8 ausgestattet. Anstelle eines eigenen Fahrantriebes kann auch eine
Verbindung mit einem anderen selbstverfahrbaren Gleisfahrzeug, ins
besondere einer Gleisbaumaschine, z.B. über angelenkte Zug- und
Druckstangen, vorgesehen werden. Wesentlich ist, daß das Meßfahr
zeug 1 den zu vermessenden Streckenabschnitt in beiden Fahrtrichtun
gen mit vorgegebener, insbesondere kontinuierlicher Geschwindigkeit
befahren kann.
Das Meßfahrzeug 1 weist eine Wegmeßeinrichtung 9 auf, die im darge
stellten Falle als von den Schienenbefestigungsmitteln 10, insbe
sondere den Schwellenschrauben, induktiv beeinfluß- bzw. auslösbarer
Impulsgeber 11 ausgebildet ist. Der Impulsgeber 11 steht über eine
Leitung 12 mit einem, am Fahrgestell 3 angeordneten Steuerglied 13
in Verbindung, welches seinerseits mit einer Vorrichtung 14 zur
Anzeige bzw. Registrierung und gegebenenfalls Speicherung der Pro
fil-Meßdaten verbunden ist.
An einem, mit dem Fahrgestell 3 über Stützen 15 verbundenen Lager
teil 16 ist ein Entfernungsmeßgerät 17 um eine, zur Gleisachse 7
parallele Achse 18 drehverstellbar gelagert. Dieses Entfernungsmeß
gerät 17 besteht aus einem Laser-Sender 19 und einem Laser-Empfän
ger 20 mit praktisch übereinstimmender, senkrecht zur Drehachse 18
ausgerichteter optischer Achse 21. Unter "übereinstimmend" ist da
bei außer einer exakt koaxialen Anordnung von Sender- und Empfän
gerachse auch die, technisch leichter realisierbare Anordnung von
Sender 19 und Empfänger 20 mit engstmöglichem Abstand ihrer opti
schen Achsen zu verstehen. Das Entfernungsmeßgerät 17 ist mit
einem, in wählbaren Winkelstellungen blockierbaren Einstellglied
22 verbunden, welches im Falle der Fig. 1 als nach einer festste
henden Winkelskala 23 einstellbare Scheibe ausgebildet ist. Zur
fernbetätigbaren Ein- bzw. Verstellung des Entfernungsmeßgerätes
17 steht dieses mit einem, über Stützen 15 mit dem Fahrgestell 3
verbundenen, als elektromagnetisch betätigbares Schrittschaltwerk
od.dgl. ausgebildeten Antrieb 24 in Verbindung. Dieser Antrieb 24
sowie das Entfernungsmeßgerät 17 sind mit dem Steuerglied 13 je
weils über eine Leitung 25 bzw. 26 verbunden.
Unter der Annahme, daß sich die Längsprofilvermessung des Tunnels
auf einen vorgegebenen Teilbereich 27 des Querprofilumfanges 28
erstrecken soll, ist folgende Vorgangsweise für die Abwicklung
des Meßprogramms vorteilhaft:
Vor Beginn der ersten Meßfahrt wird das Entfernungsmeßgerät 17
mittels des Einstellgliedes 22 - entweder manuell oder über den
Antrieb 24 - um die Drehachse 18 verstellt, bis die optische Achse
21 mit einer vorbestimmten, zur Drehachse 18 senkrechten Bezugs
richtung, z.B. der Horizontalen 29, einen vorbestimmten Erhebungs
winkel α0 einschließt, welcher der oberen Grenze des zu vermes
senden Teilbereiches 27 des Querprofilumfanges 28 entspricht. So
dann werden die Wegmeßeinrichtung 9, das Steuerglied 13, die Vor
richtung 14 sowie das Entfernungsmeßgerät 17 in Betriebsbereit
schaft versetzt und das Meßfahrzeug 1 mittels des Fahrantriebes 8
in Richtung des Pfeiles 30 (Vorwärtsfahrt) in kontinuierliche Fahr
bewegung versetzt. Beim überfahren der ersten Schwelle 6, deren
Lage in Gleislängsrichtung im Meßprotokoll angegeben bzw. zu ver
merken ist, und die zweckmäßigerweise zuvor dauerhaft zu markieren
ist, wird der Impulsgeber 11 durch induktive Beeinflussung durch
das entsprechende Schienenbefestigungsmittel 10 dieser Schwelle 6
ausgelöst. Der vom Impulsgeber 11 dabei erzeugte Steuerimpuls wird
über die Leitung 12 und das Steuerglied 13 der Vorrichtung 14
zwecks Anzeige bzw. Registrierung einer Ortsmarke zugeleitet. Mit
dem Impuls wird gleichzeitig über die Leitung 26 das Entfernungs
meßgerät 17 angesteuert, wobei folgende Alternativen für die Art
der Steuerung vorgesehen sind:
Wenn eine ununterbrochen fortlaufende, kontinuierliche Längsver
messung des Tunnels über die gesamte Meßstrecke hinweg erfolgen
soll, wird das Entfernungsmeßgerät 17 durch den ersten Wegimpuls
auf kontinuierlichen Meßbetrieb geschaltet und die Meßdaten werden
von der Vorrichtung 14 fortlaufend angezeigt bzw. registriert und
bzw. oder gespeichert. Erst am Ende der Meßstrecke wird das Ent
fernungsmeßgerät 17 - manuell oder automatisch beim Anhalten des
Meßfahrzeuges 1 - abgeschaltet. Für eine kontinuierliche schritt
weise bzw. punktweise Vermessung des Tunnel-Längsprofils wird hin
gegen je Wegimpuls eine Einzelmessung des Entfernungsmeßgerätes 17
und bzw. oder eine Anzeige bzw. Registrierung des örtlichen Ent
fernungsmeßwertes durch die Vorrichtung 14 ausgelöst. In beiden
Fällen wird die Tunnelwand bei fix eingestelltem Erhebungswinkel
α0 entlang einer Mantellinie 32 abgetastet und die jeweilige
Entfernung zwischen Tunnelwand und Drehachse 18 von der Vorrichtung
14 erfaßt.
Am Ende der Meßstrecke wird das in seiner bisherigen Einstellage
blockierte Entfernungsmeßgerät 17 durch Verdrehen um die Achse 18
um einen vorbestimmten Winkelbetrag verstellt und in der neuen
Einstellage blockiert. Seine optische Achse 21 schließt nunmehr
mit der Horizontalen 29 den Winkel α1 ein. Hierauf wird der Fahr
antrieb 8 auf Rückwärtsfahrt geschaltet und das Meßfahrzeug 1 in
Richtung des gestrichelten Pfeiles 31 in kontinuierliche Fahrbe
wegung versetzt. Dabei erfolgt automatisch eine Bewegungsumkehr
der jeweiligen Aufzeichnungsorgane, z.B. Magnetband oder Registrier
streifen, der Vorrichtung 14. Die Tunnelwand wird dabei längs einer
weiteren Mantellinie 33 kontinuierlich vom Entfernungsmeßgerät 17
abgetastet, bis das Meßfahrzeug 1 den Ausgangspunkt der ersten
Meßfahrt bzw. die zuvor markierte Schwelle 6 erreicht hat. Im Zuge
weiterer Meßfahrten mit jeweils entgegengesetzter Fahrtrichtung
und veränderter Einstellung des Entfernungsmeßgerätes 17 wird die
Tunnelwand längs weiterer Mantellinien 34 bis 37 abgetastet, bis
die vermessenen Längsprofile für den gesamten zu vermessenden
Teilbereich 27 des Querprofilumfanges 28 vorliegen. Dabei ergibt
sich bei den drei letzten Meßfahrten, entsprechend dem Verlauf der
Mantellinien 35, 36 und 37 im Bereich der Tunnelnische 38 eine
sprunghafte Veränderung des Entfernungs-Meßwertes.
Aus den von der Vorrichtung 14 insgesamt gespeicherten Meßdaten
kann nicht nur der Längsprofilverlauf des Tunnels über den Teil
bereich 27, sondern auch der Querschnittsverlauf des Tunnelpro
fils über diesen Teilbereich dadurch ermittelt werden, daß für die
betreffende Gleisstelle die verschiedenen Erhebungswinkel und die
diesen jeweils zugeordneten Entfernungswerte von der Achse 18 aus
strahlenförmig aufgetragen und die Endpunkte dieser Strahlen mit
einander zu einer Querprofillinie, entsprechend den Linien 39, 40
in Fig. 1, verbunden werden. Diese Auswertung kann selbstverständ
lich auch mit elektronischen Mitteln erfolgen.
Es kann daher in vorteilhafter Weise nach der Erfindung ein beson
ders bevorzugtes Verfahren mittels der beschriebenen Einrichtung
zur Anwendung gelangen, welches darin besteht, daß während der
kontinuierlichen Bewegung des Meßfahrzeuges 1 in Gleislängsrichtung
die Entfernung zwischen dem Entfernungsmeßgerät 17 bzw. seiner
Drehachse 18 und der Tunnelwand bzw. dem die Engstelle bildenden
Objekt bei konstanter Einstellung der optischen Achse 21 des Ent
fernungsmeßgerätes 17 fortlaufend gemessen, registriert und gege
benenfalls gespeichert, sodann eine neuerliche weitere Längs-Meß
fahrt mit jeweils veränderter Einstellung der optischen Achse 21
durchgeführt wird, bis die vermessenen Längsprofile für einen wähl
baren Teilbereich 27 bzw. für den gesamten Querprofilumfang 28
vorliegen.
Wesentlich für die Genauigkeit der ermittelten Meßdaten ist der
für jede blockierte Einstellung des Entfernungsmeßgerätes 17 gege
bene Verlauf der optischen Achse 21 in einer Normalebene 41 zur
Drehachse 18 bzw. zur Gleisachse 7.
Gemäß Fig. 2 ist das Einstellglied 22 für die blockierbare Verstel
lung der optischen Achse 21 innerhalb der Normalebene 41 als mit
dem Entfernungsmeßgerät 17 drehfest verbundene Lochscheibe 42
ausgebildet, welche in gleichmäßigen Umfangsabständen angeordnete
Löcher 43 aufweist, in die ein am Lagerteil 16 axial verschiebbar
gelagerter Rastbolzen 44 einrastbar ist. Dieser Rastbolzen 44 kann
beispielsweise von einer, in einem Federgehäuse 45 angeordneten
Schraubenfeder od.dgl. in Richtung zur Lochscheibe 42 hin mit
axialer Vorspannkraft beaufschlagt sein. Abweichend von der darge
stellten Ausführungsform, kann auch eine Lochscheibe mit mehreren,
konzentrisch zueinander angeordneten Lochreihen mit jeweils unter
schiedlicher Umfangsteilung vorgesehen werden, um die Umfangsab
stände der Mantellinien voneinander den jeweiligen Genauigkeits
anforderungen anpassen zu können. Für einen vollautomatischen Ab
lauf des Meßprogramms kann zweckmäßigerweise eine z.B. elektroma
gnetische Fernbetätigung des Rastbolzens 44 über den Verstellantrieb
24 bzw. das Steuerglied 13 zu Beginn bzw. am Ende jeder Meßfahrt
vorgesehen werden.
In Fig. 3 ist als einfachste Ausführungsform eines Informationsträ
gers für eine kontinuierliche Aufzeichnung der Längsprofil-Meßda
ten der Registrierstreifen 46 eines Meßschreibers dargestellt, aus
welchem das Meßergebnis über den der Fig. 1 entsprechenden Tunnel
wandbereich ersichtlich ist. Der Pfeil 47 bezeichnet die Bewegungs
richtung des Registrierstreifens 46 für die Aufzeichnung eines
Längsprofils bei Vorwärtsfahrt des Meßfahrzeuges 1 und der Pfeil
48 die entsprechende Bewegungsrichtung bei Rückwärtsfahrt. Für die
örtliche Zuordnung der Meßdaten zum Gleislängsverlauf sind die vom
Impulsgeber 11 der Wegmeßeinrichtung 9 beim Überfahren jeder
Schwelle 6 abgegebenen Steuerimpulse in Form aufeinanderfolgender
Ortsmarken 49 eingezeichnet. Zwecks gesonderter, nicht deckender
Darstellung der einzelnen Längsprofile ist für jede Einstellage
des Entfernungsmeßgerätes 17 bzw. Erhebungswinkel der optischen
Achse 21 eine gesonderte, der Drehachse 18 entsprechende Basislinie
50 vorgesehen, von welcher aus die jeweils gemessenen Abstände 51
zwischen Tunnelwand und Drehachse 18 in entsprechend verkleiner
tem Abbildungsmaßstab quer zur Vorschubrichtung des Registrier
streifens 46 aufgetragen sind. Für das der Mantellinie 32 entspre
chende Längsprofil sind in Fig. 3 beide Varianten der Entfernungs
messung bzw. -registrierung eingezeichnet. Der durchgehende voll
eingezeichnete Linienzug entspricht einer kontinuierlichen, unun
terbrochen fortlaufenden Entfernungsmessung, wogegen die aufeinan
derfolgenden Meßpunkte 52 einzelnen Entfernungsmessungen bei jeder
Ortsmarke 49 entsprechen. Im Falle der kontinuierlich fortlaufenden
Entfernungsmessung kann für jede beliebige Gleisstelle aus den ört
lichen Entfernungsmeßdaten und den jeweiligen Erhebungswinkeln der
Querprofilverlauf an dieser Stelle ermittelt werden. Bei punktwei
ser Vermessung kann der Querprofilverlauf an jeder beliebigen,
durch eine Ortsmarke 49 gekennzeichneten Stelle ebenfalls ermit
telt werden. Zwei derartige Gleisstellen, aus welchen z.B. die
Querprofillinien 39, 40 gemäß Fig. 1 ermittelt werden können, sind
in Fig. 3 durch die Linien 53, 54 veranschaulicht.
Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung möglich, die Längs
profil-Meßdaten in Digitalform zu registrieren bzw. zu speichern,
weiters an Hand vorgegebener Grenzwerte für diese Meßdaten bereits
während der Meßfahrt außerhalb der Toleranzgrenzen gelegene Ent
fernungsmeßwerte und deren Lage festzustellen und gesondert zu
registrieren. Insbesondere kann durch Vorgabe entsprechender Profil
daten die Möglichkeit einer Lademaßüberschreitung durch unmittelba
ren Vergleich mit den vom Entfernungsmeßgerät vermittelten Meßdaten
überprüft werden.
In konstruktiver Hinsicht sind im Rahmen der Erfindung zahlreiche,
von den dargestellten und beschriebenen Anordnungen abweichende
Ausführungen, insbesondere hinsichtlich der verstellbaren Anord
nung des Entfernungsmeßgerätes sowie der Gestaltung der verschiede
nen Hilfsvorrichtungen, wie des Einstellgliedes, des Verstellan
triebes, der Wegmeßeinrichtung und der Vorrichtungen zur Aufzeich
nung, Registrierung bzw. Speicherung der Meßdaten möglich. So kann
z.B. anstelle der Drehverstellbarkeit eine höhen- und bzw. oder
seitenverstellbare sowie blockierbare Lagerung des Entfernungsmeß
gerätes vorgesehen werden. Weiters kann beispielsweise das Einstell
glied als blockierbare Zahnklinkenanordnung und der Verstellantrieb
als z.B. elektromotorisch angetriebenes, selbsthemmendes Schnecken
getriebe ausgebildet sein. Schließlich kann auch die Wegmeßeinrich
tung für eine dichtere Impulsfolge, z.B. für eine mehrmalige Impuls
abgabe über den Bereich einer Schwellenteilung, ausgelegt werden.
Claims (7)
1. Gleisverfahrbares Meßfahrzeug mit einer Einrichtung
zur im wesentlichen kontinuierlichen, berührungslosen
Vermessung des Längs-Profilverlaufes von Tunnelröhren,
Bahndurchlässen und ähnlichen Engstellen mit wenigstens
einem auf einem mit kontinuierlicher Vorschubbewegung,
insbesondere mit eigenem Fahrantrieb, verfahrbaren
Fahrgestell angeordneten und aus Laser-Sender und
-Empfänger gebildeten Entfernungsmeßgerät und mit
diesem verbundenen Vorrichtungen zur Anzeige bzw.
Registrierung und gegebenenfalls Speicherung der
Profil-Meßdaten, sowie mit einer mit diesen verbundenen
Wegmeßeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das für
die Längs-Profilmessung vorgesehene Entfernungsmeßgerät
(17) zur wahlweisen Vermessung verschiedener Längs-
Profile (32-37) innerhalb wenigstens eines Teilbereiches
(27) des Querprofilumfanges (28) mit einer Vorrichtung
zur blockierbaren Ein- bzw. Verstellung seiner für
Laser-Sender und -Empfänger (19, 20) gemeinsamen
optischen Achse (21) innerhalb einer zur Gleis- bzw.
Tunnelachse (7) senkrechten Ebene (41) verbunden und
zur kontinuierlichen, schrittweisen oder ununterbrochen
fortlaufenden Längs-Messung über ein mit der Wegmeßein
richtung (9) verbundenes Steuerglied (13) betätig- bzw.
steuerbar ist.
2. Meßfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Entfernungsmeßgerät (17) um eine zur Gleisachse (7) parallele
Achse (18) drehverstellbar gelagert und mit einem in wählbaren
Winkelstellungen blockierbaren Einstellglied (22), vorzugsweise
einer nach einer Winkelskala (23) einstellbaren Scheibe, ver
bunden bzw. versehen ist.
3. Meßfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Entfernungsmeßgerät (17) höhen- und/oder seitenverstellbar
gelagert und mit wenigstens einem in wählbaren Höhen- bzw.
Seitenstellungen blockierbaren Einstellglied verbunden bzw.
versehen ist.
4. Meßfahrzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einstellglied (22) eine Lochscheibe (42) oder -platte
mit vorzugsweise in gleichmäßigen Winkel- bzw. Längsabständen
angeordneten Löchern (43) und wenigstens einen am Fahrgestell
gelagerten und in die Lochscheibe einrastbaren Rastbolzen
(44) umfaßt.
5. Meßfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Entfernungsmeßgerät (17) mit einem Antrieb
(24) zur blockierbaren Lageeinstellung bzw. schrittweisen
oder kontinuierlichen, vorzugsweise selbsttätigen Lageverstellung
des Entfernungsmeßgerätes (17), insbesondere zu Beginn bzw.
am Ende jeder Meßfahrt, ausgestattet bzw. verbunden ist.
6. Meßfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ein- bzw. Verstellantrieb (24) des Entfernungsmeßgerätes
(17) als vorzugsweise elektromagnetisch betätigbares Schritt
schaltwerk ausgebildet ist.
7. Meßfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wegmeßeinrichtung (9) als, insbesondere
von Gleisbauteilen, vorzugsweise Schienenbefestigungsmitteln
(10), beeinfluß- bzw. auslösbarer, Impulsgeber (11) ausgebildet
ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT0077280A AT370879B (de) | 1980-02-13 | 1980-02-13 | Gleisverfahrbares messfahrzeug und verfahren zur vermessung des laengs-profilverlaufes von tunnelroehren |
Publications (2)
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