DE3044592A1 - Verfahren zur katalytischen polymerisation ungesaettigter, aromatischer kohlenwasserstoffe - Google Patents
Verfahren zur katalytischen polymerisation ungesaettigter, aromatischer kohlenwasserstoffeInfo
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Description
<ΓΆ 10 RÜTGERSWERKE Aktiengesellschaft, D-6000 Frankfurt a.M.
Pät-796-R
Verfahren zur katalytischen Polymerisation ungesättigter,
15 aromatischer Kohlenwasserstoffe
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen Polymerisation ungesättigter, aromatischer Kohlenwasser-
■ Stoffe. Entsprechende Rohstoffe finden sich einerseits in
20 den im Temperaturbereich von 140 bis etwa 21O0C siedenden
Destillaten aus dem Steinkohlenhochtemperaturteer, andererseits entstehen ungesättigte, aromatische Kohlen-
■i ™ Wasserstoffe bei der Crackung von Naphtha oder Gasöl
J sowie bei der Pyrolyse von Crackrückständen und sind
\ 25 in einer im Bereich von 160° - 22O0C siedenden Fraktion,
ί der sogenannten Harzöl-Fraktion, angereichert.
Die technische Polymerisation dieser ungesättigten,
'I aromatischen Verbindungen erfolgt im allgemeinen mit Hilfe
I 30 von Säuren oder Friedel-Crafts-Katalysatoren. Bei der
ί - -2-
35
' Polymerisation ist man bestrebt, neben einer hohen Ausbeute,
einen hohen Polymerisationsgrad und besonders helle Polymerisate
zu erhalten. Diese Anforderungen lassen sich unter anderem auch durch die Wahl der Polymerisationskatalysatoren
erfüllen.
5
5
So erzielt man durch Polymerisation mit Hilfe von Bortrifluorid
besonders helle Harze mit hohem Erweichungspunkt und guter Ausbeute. Da das gasförmige Bortrifluorid schwierig
zu handhaben ist und Korrosions- und Umweltprobleme bedingt,
wird bevorzugt BFg-Ätherat oder -Phenolat als Polymerisationskatalysator
verwendet, das je nach Verlauf der Reaktion gezielt dosiert werden muß, um ein Maximum an Harzausbeute,
Helligkeit und Erweichungspunkt zu erreichen. Dabei ist besonders bei diskontinuierlicher Verfahrensweise gegen Ende
der Polymerisation eine Aktivierung des Katalysators mittels Wasserspuren notwendig, um einen ausreichenden Polymerisationsgrad
zu erhalten. Für manche Anwendungszwecke aber
benötigt man ein völlig wasserfrei Polymerisat.
υ Eine Verbesserung der Harzqualität läßt sich noch erzielen,
wenn man den Katalysator im Polymerisat mit festem Erdalkalihydroxid
neutralisiert und die kalkhaltige Masse hernach abfiltriert. Bei einer derartigen Verfahrensweise können
selbst geringe Mengen an Wasser nicht mehr toleriert werden.
Es bestand demnach die Aufgabe, ungesättigte, aromatische Kohlenwasserstoffe mit Hilfe von BFg-Ätherat oder -Phenolat
so zu polymerisieren, daß ein völlig wasserfreies Polymerisat erhalten wird.
-3-
30U592
35
X-
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt dadurch, daß man die . ' Polymerisation unter Verwendung von BFg-Methanol als
Cokatalysator durchführt.
■j Die Verwendung von BF3-Alkoholaten und speziell von
! 5 BF3-Methanol zur Polymerisation von Olefinen ist bekannt.
ί So beschreibt die US-PS 3 780 128 die Oligomerisierung
! · von C,- - C1C cO-01efinen mit BF-,-ΑΙkoholaten.
j bib j
Ebenfalls oligomerisieren läßt sich Propylen gemäß
j φ 10 JP-PS 73 23 051 (CA. 79, 91544a) mit Hilfe von BF3-
! Methanol.
j Bei eigenen Versuchen, ungesättigte, aromatische Kohlen
wasserstoffe mit BF,-Methanol als Katalysator zu polymerisieren,
zeigte sich, daß dann die Polymerisationsreaktionen sehr schwer steuerbar sind. Es werden dunklere
Produkte in unbefriedigender Ausbeute erhalten, überraschenderweise zeigte sich aber, daß diese Probleme
der Reaktionssteuerung und der nicht zufriedenstellenden Polymerisation bei Verwendung von BF3-Methanol (BF3^HCH2OH)
als Cokatalysataor gemeinsam mit BF3-Ätherat oder -Phenolat
^n nicht mehr gegeben sind und daß man ohne Zusatz von Wasser
zu hellen, lichtbeständigen Polymerisaten gelangt, deren
Erweichungspunkt sogar noch höher liegt als bei den nach dem alten Verfahren unter Benutzung von BF3-Ätherat oder
-Phenolat mit anschließender Wasserzugabe. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß
man weniger Katalysator benötigt und daß man aber trotzdem
noch eine Steigerung der Harzausbeute erzielt. . 30
-4-
ORIGINAL INSPECTED
!j ' Das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren läßt sich
J ► sowohl mit carbo- als auch mit petrostämmigen Rohstoffen
^j durchführen und ergibtbei beiden Rohstoffgruppen gleich gute
ij Reaktionsverläufe. Da aber bislang die größeren Schwierigkeiten
'! bei der Polymerisation der petrostämmigen, ungesättigten,
j aromatischen Kohlenwasserstoffe lagen, empfiehlt sich das
:\ vorliegende Verfahren besonders für diese Rohstoff gruppe.
\ Die Verbesserung der Harzqualität ergibt sich durch die
■\ anschließende Neutralisation des Katalysators im Polymeri-
.\ "^ sat mit festem Erdalkali hydroxid gegenüber dem bislang
I üblichen Auswaschen des Katalysators mit Wasser oder al-
I kaiischen Lösungen. Die Entfernung des Katalysators
' mittels eines Filters ist quantitativ. Ein weiterer Vor-
] teil ist der Fortfall des sauren. Abwassers und dadurch,
I ' daß die Harzlösung absolut wasserfrei ist, ergibt sich
J eine Einsparung an Destillationskosten.
Die folgenden Beispiele beschreiben das erfindungsgemäße und zum Vergleich das bisher übliche Polymerisat!onsver-20
fahren.
g*
Beispiel 1
10 000 kg einer Harzöl-Fraktion aus PyrolyseÖl mit einem
Siedebereich von 160 - 22O0C und einem Gehalt von 61 % ungesättigten
aromatischen Kohlenwasserstoffen werden in einem Reaktionskessel unter intensivem Rühren mit
7 kg BF3-Ätherat versetzt. Nach einer Reaktionszeit
von 30 min, in der das Reaktionsgemisch so stark gekühlt wird, daß die Reaktionstemperatur 1000C nicht übersteigt,
30 werden 4 kg BF3-Methanol (BF3 · 2 HCH2OH) eingerührt,
und nach einer Reaktionszeit von 45 min werden weitere
-5-35
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35
4 kg BF3-Methanol zugemischt. Nach insgesamt 60 min ist
die Polymerisation beendet. Die Reaktionsmischung ist absolut
,' wasserfrei. Sie wird durch Zugabe von festem Caiciumhydroxyd
neutralisiert und anschließend filtriert. Das aus der filtrier-
■ ten Lösung isolierbare Harz hat einen Erweichungspunkt
' 5 von 1220C (Kraemer-Sarnow) und eine Helligkeit heller als
B 1 (Barrett).
Die Ausbeute beträgt 56 Gew.-% des Einsatzmaterials, ent
sprechend 92 % der darin enthaltenen ungesättigten Aromaten.
£~$ 1^ Vergleichsbeispiel
Analog zu Beispiel 1 werden 10 000 kg der gleichen Harzöl-Fraktion
mit 7 kg BF3-fitherat vermischt. Nach einer
Reaktionszeit von 30 min werden 4 kg BFg-Ätherat, nach
45 min nochmals 4 kg BF~-Ätherat,nach 60 min 3 kg BF,-ID
Ätherat zugegeben und zuletzt wird ein Wasserdampfstoß in das Reaktionsgemisch eingeleitet. Nach einer Reaktionszeit
von 75 min sind 54 Gew.-% des Einsatzmaterials polymerisiert. Der Katalysator wird mit Wasser ausgewaschen
und die abgetrennte organische Lösung wird getrocknet und destilliert. Das zurückbleibende Harz hat einen
Erweichungspunkt von 1150C (Kraemer-Sarnow) und eine
je* Helligkeit (Barrett ) von 1.
25
30
ORIGINAL INSPECTED
Claims (3)
1. Verfahren zur katalytischen Polymerisation ungesättigter,
aromatischer Kohlenwasserstoffe mit BFg-Ätherat oder
-Phenolat als Polymerisationskatalysator, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Polymerisation unter Verwendung von BFg-Methanol als Cokatalysator
durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch !,dadurch gekennzei
chnet, daß petrostämmige, ungesättigte
aromatische Kohlenwasserstoffe polymerisiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator nach beendeter Polymerisationsreaktibn mit festem Calciumhydroxid
neutralisiert wird.
ORIGINAL INSPECTED
Priority Applications (5)
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FR2494701B1 (de) | 1984-12-14 |
NL187270B (nl) | 1991-03-01 |
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