Die Erfindung betrifft einen Zylinder für bahnförmiges Material verarbeitende Maschinen, insbesondere
einen Presseur für Tiefdruckmaschinen, der im Bereich seiner Enden in verstellbaren Lagerschilden aufgenommen
ist und einen durch Schwenklager drehbar gelagerten, rohhrförmigen Mantel aufweist der von
einer in Drehrichtung stehenden, einen gegenüber dem Mantelinnendurchmesser kleineren Außendurchmesser
aufweisenden Spindel durchsetzt und hiermit über mindestens ein symmetrisch zur Mantelmitte und
koaxial zur Mantelachse angeordnetes Stützlager verbunden ist
Aus der DE-OS 28 49 202 ist ein Presseur dieser Art bekannt Bei dieser bekannten Anordnung ist der
Mantel durch die zugeordneten, hier im Bereich der Mantelmitte angeordneten Schwenklager auf der
Spindel drehbar gelagert, die ihrerseits mit ihren Enden in den verstellbaren Lagerschildern aufgenommen ist
Hierbei ist es zwar möglich, den an einem Gegenzylinder zur Anlage kommenden Mantel mit Hilfe der auf die
Lagerschilde wirkenden Anstellfc-äfte in der Mitte
durchzudrücken und dabei seine Biegelinie der Biegelinie des hiermit zusammenwirkenden Gegenzylinders
anzupassen, so daß sich auf der gesamten Zylinderlänge eine gleichmäßige linienförmige Anlage ergibt Nachteilig
hierbei ist jedoch, daß infolge der Konstanz der auf die Lagerschilde und damit auf den gesamten Presseur
wirkenden Anstellkräfte bei gleichbleibender Geometrie des Presseurs lediglich eine ganz bestimmte
Biegelinie des Mantels erzielbar ist die konstruktiv an die Biegelinie eines ganz bestimmten Formzylinders
anzupassen ist In modernen Tiefdruckmaschinen kommen jedoch Formzylinder mit unterschiedlichem
Durchmesser und damit auch mit unterschiedlichen Biegelinien zum Einsatz. Mit der bekannten Anordnung,
die lediglich die Verwirklichung einer ganz bestimmten Biegelinie des Presseurrnantels zuläßt, ist es jedoch
nicht möglich, unabhängig von dem zum Einsatz kommenden Formzylinder eine exakte "linienförmige
Anlage über der gesamten Zylinderlänge zu bewerkstelligen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung
und ganz allgemein von Anordnungen, bei denen der Mantel auf der Spindel drehbar gelagert ist, besteht
darin, daß die Spindel sehr schnell zu Biegeschwingungen angeregt wird und daß diese Biegeschwingungen
praktisch voll auf den auf der Spindel gelagerten Mantel übertragen werden.
Die Folge davon ist ein unruhiger Lauf innerhalb eines weiten Drehzahlfeldes, wobei Resonanzerscheinungen
noch zu einer gewissen Verstärkung führen
können. Dies wirkt sich erfahrungsgemäß nicht nur
negativ auf das erreichbare Arbeitsergebnis, sondern
auch auf die Lebensdauer der Lager aus, so daß häufige Wartungsintervalle erforderlich sind. Da Jedoch bei
Anordnungen der aus der DE-OS 28 49 202 bekannten Art die Lager zur Lagerung des Mantels auf der Spindel
innerhalb des Mantelrohrs sich befinden, sind diese Lager sehr schwer zugänglich, was die Wartung und
Instandsetzung erschweren kann.
Es sind zwar auch schon Anordnungen eingangs to erwähnter Art bekanntgeworden, bei denen die Spindel
und der Mantel unabhängig von den auf die Gesamtanordnung von Spindel und Mantel wirkenden Anstellkräften
etwa mittels eines zwischen Spindel und Mantel angeordneten Druckaggregats durchgebogen werden
können (US-PS 36 85443). Die bekanntgewordenen Anordnungen dieser Art sind jedoch nicht nur
konstruktiv und herstellungstechnisch sehr aufwendig, sondern führen auch zu sehr beengten Platzverhältnissen.
Außerdem ist es bei Anordnungen dieser Art vielfach erforderlich, die Spindel zur Aufnahme von zum
Druckaggregat führenden Versorgungsleitungen mit Ausnehmungen zu versehen, die eine nicht unbeträchtliche
Schwächung ergeben können. Ganz abgesehen davon ist jedoch auch bei Anordnungen der aus der
genannten US-PS 36 85 443 entnehmbaren Art der Mantel drehbar direkt auf der Spindel gelagert, was die
oben erwähnten negativen Folgen hinsichtlich der Laufrjhe mit sich bringt
Aus der DE-Gbm-Schrift 79 14 007 ist eine weitere Anordnung eingangs erwähnter Art bekannt, bei der die
den Mantel aufnehmende, ihrerseits in seitlichen Lagerschildern gelagerte Spindel zur Bewerkstelligung
einer von der Spinder auf den Mantel zu übertragenden
Durchbiegung mit einem Moment beaufschlagbar ist Hierzu ist die Spindel mit verhältnismäßig langen, die
Lagerstellen im Bereich der Lagerschilde überragenden Zapfen versehen, in die Radialkräfte eingeleitet werden,
die im Bereich der Lagerstellen zu. entsprechenden Gegenkräften und damit zu einem Moment führen. Bei
Anordnungen dieser Art ist ersichtlich eine gewisse Länge der die Lagerstellen überragenden Zapfen
unverzichtbar, was jedoch eine sehr breite Bauweise erwarten läßt, so daß ein nicht unbeträchtlicher Verlust
an nutzbarer Zylinderlänge im Bereich zwischen den Maschinen;eitenwänden zu befürchten ist. Auch bei
einer verhältnismäßig breiten Bauweise ergibt sich hierbei jedoch infolge der Lagerung der Spindel in den
seitlichen Lagerschildern ein verhältnismäßig kleiner Hebelarm, so daß bei einem vorgegebenen Moment
sehr große Kräfte zum Einsatz kommen müssen, was wiederum eine sehr starke Dimensionierung und damit
eine platzaufwendige Konstruktion und Bauweise erwarten läßt Ganz abgesehen davon ist jedoch auch
die aus der DE-Gbm-Schrift 79 14 007 entnehmbare Anordnung infolge der direkten Lagerung des Mantels
auf der Spindel mit dem Nachteil eines sehr unruhigen, schwingungsgefährdeten Laufs behaftet.
Bei den aus der DE-AS 12 92 957 und GB-PS 12 08 539 bekannten Anordnungen ist ein von einer
Spindel durchsetzter, mit seitliehen Lagern versehener Mantel im Bereich seiner Mitte auf der Spindel
abgestützt. An den Enden des Mantels und an den aus diesem herausragenden Enden der Spindel sind durch
hieran angreifende Stellzylinder gleichgerichtete Radialkräfte einleitbar. Deide Stellzylinder dienen hierbei
zur Aufnahme der äußeren, aus der im Walzenspalt sich ergebenden Walzenbelastung resultierenden Kräfte,
das heißt die im Bereich des Walzenspalts auf den Mantel wirkenden Kräfte werden über beyde Stellzyluider
nach einem gewissen Verhältnis in das Maschinengestell abgeleitet Die unabhängig voneinander angeordneten
Stellzylinder dienen demnach lediglich zur gleichzeitigen Abstützung des Mantels und müssen
daher zur Bewerkstelligung einer An- bzw. Abstellbewegung gleichförmig aktiviert werden. Es geht demnach
hierbei lediglich darum, die üiiiter Belastung sich
ergebende Durchbiegung des Mantels zu beseitigen. Es ist jedoch nicht möglich, mit Hufe des einen
Stellzylinders eine An- bzw. Abstellbewegung, einzuleiten und an den anderen Stellzylinder zur Beibehaltung
einer vorgegebenen Biegelinie von Spindel bzw. Mantel unter Last zu halten. Es ist daher erforderlich, die
Stellzyünder bei jedem Anstellvorgang neu einzustellen, was sich als sehr aufwendig erweisen und im Falle einer
zwischen den aneinander anzustellenden Zylindern hindurchzuführenden Papierbahn in Folge fehlender
Linienberührung während des An- uivi Abstellvorgangs
zu sehr ungünstigen Beanspruchungen der Papierbahn führen kann.
Die US-PS 31 61 125 zeigt ein Walzenpaar, dessen untere Walze stationär auf einem Fundament abgestützt
ist und dessen obere Walze hieran an- bzw. abstellbar sein soiu Die untere Walze ist dabei so durchgebogen,
daß während des Betriebs eine gleichmäßige Anlage erreicht wird. Hierzu ist eine ihren rohrförmigen
Mantel, der durch seitliche Schwcnklager auf dem Fundament abgestützt ist, durchsetzende Spindel
vorgesehen, die an ihren aus dem rohrförmigen Mantel herausragenden Enden mit in radialer Richtung
betätigbaren Stellorganen zusammenwirkt, die ebenfalls auf dem Fundament abgestützt sind. Hierbei wird
demnach nicht der verstellbaren Walze die im Bereich der stationären Walze sich ergebende Biegelinie
aufgeprägt, sondern umgekehrt die stationäre Walze durchgebogen. Die obere Walze, die durch Stellzylinder
an die stationäre untere, in Folge ihrer Durchbiegung ballige Walze angedrückt wird, erfährt dabei eine
Durchbiegung. Beim Abstellen der oberen Walze von der stationären unteren Walze verschwindet diese
Durchbiegung wieder. Das bedeutet jedoch, daß während des An- und Abstellvorgangs eine linienförmige
Berührung der beiden aneinander einzustellenden Walzen nicht gewährleistet ist Vielmehr entsteht
hierbei während des Abstellvorgangs zuerst im Bereich der seitlichen Enden des Walzenpaars ein Spalt, der sich
im Verlauf der Abstellbewegung von der Seite zur Mitte hin vergrößert, bis schließlich auch im mittleren Bereich
der Kontakt der beiden Walzen verloren geht Beim Anstellvorgang wiederholt sich dieser Vorgang in
umgekehrter Richtung. Eine zwischen den beiden Walzen hindurchgeführte Papierbahn würde daher
während der Phasen des An- und Abstellvorgang3, in denen nur noch im mittleren Walzenbereich Kontakt
besteht, in ihrem mittleren Bereich stark beansprucht, was sehr leicht zu einer Überbeanspruchung des Papiers
und damit nicht nur zu Ausschußproduktion, sondern
auch zu erheblichen Betriebsstörungen führen würde. Um dies zu verhindern müßte bei der aus der US-PS
31 61 125 entnehmbaren Anordnung beim An- bzw. Abstellvorgang die Durchbiegung der unteren Walze im
selben Maße zurückgenommen werden, in dem die Belastung und dami*. die Durchbiegung der oberen
Walze abnimmt Dies wäre jedoch mit einem sehr hohen baulichen Aufwand verbunden. Ganz abgesehen davon
müßte dann bei jedem Anstellvorgang die erforderliche
Durchbiegung neu eingestellt werden, was sich als sehr zeitraubend erweisen würde.
Die DE-AS 15 61644 zeigt eine Registerwalze für
Langsiebpapiermaschinen mit einem umlaufenden Mantel, der an seinen Enden in seitlichen Lagerböcken und >
in seinem mittleren Bereich auf einer feststehenden, ihn durchsetzenden Spindel abgestützt ist, an deren im
Mantel verborgenen Enden in radialer Richtung betätigbare Stelleinrichtungen angreifen, die an den
seitlichen Lagerböcken befestigt sind. Die Höhe der !-agerböcke ist hierbei mit Hilfe von Stellschrauben
verstellbar. Die jeweils eingestellte Höhe der Lagerbökke wird durch zugeordnete Justierschrauben fest
justiert. Es handelt sich demnach auch hier um eine praktisch stationäre Walze. Sinn und Zweck dieser H
bekannten Anordnung ist es, die aus der durch das zugeordnete Sieb und die darauf sich befindende
Papierbahn sich ergebende Belastung resultierende Durchbiegung der Registerwalze durch entsprechende
feste Vorspannung der den Walzenmantel durchsetzenden Spindel aufzuheben bzw. dieser Durchbiegung
jedenfalls weitgehend entgegenzuwirken. Auch diese bekannte Anordnung läuft demnach darauf hinaus, im
Betrieb keine Durchbiegung zuzulassen. Im Falle eines Zusammenwirkens mit einem Gegenzylinder ergäbe «
sich hierbei eine linienförmige Anlage nur während des Betriebs. Der An- bzw. Abstellvorgang würde jedoch
nicht unter linienförmiger Anlage verlaufen, sondern ebenso wie bei der Anordnung gemäß US-PS 31 61 125.
Ganz abgesehen davon wäre es im Falle einer μ Tiefdruckmaschine sehr schwierig, den gegenüber dem
Presseur stationären Formzylinder, der austauschbar im
Maschinengestell zu lagern ist, gemäß den aus der US-PS 31 61 125 bzw. DE-AS 15 61 644 entnehmbaren
Anordnungen durchzubiegen.
Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, mit einfachen und daher
kostengünstigen Mitteln einen Zylinder eingangs erwähnter Art zu schaffen, dessen Mantellinie nicht nur
veränderbar und damit an unterschiedliche Verhältnisse *o
anpaßbar ist, sondern der gleichzeitig auch einen vergleichsweise ruhigen Lauf aufweist und einfach
gewartet werden kann und der dennoch eine platzsparende und stabile Bauweise ermöglicht
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der *5
Erfindung in überraschend einfacher Weise dadurch, daß der rohrförmige Mantel durch im Bereich seiner
Enden angeordnete Schwenklager unabhängig von der ihn durchsetzenden Spindel auf den seitlichen Lagerschildern
gelagert ist, und daß an den aus dem rohrförmigen Mantel herausgeführten Enden der
Spindel jeweils ein bezüglich der Spindel in radialer Richtung betätigbares Stellorgan angreift, das am
zugeordneten Lagerschild abgestützt ist
Ein Zylinder dieser Art kann in vorteilhafter Weise unabhängig von der Geometrie der Gegenzylinder an
jeden Gegenzylinder mit konstanter Anpreßkraft angedrückt werden- Die erforderliche Änderung der
Biegelinie zur Bewerkstelligung eines gleichmäßigen Liniendrucks auf der gesamter. Zylinderbreite wird w
dabei einfach durch mehr oder weniger starke Belastung des unabhängig von der Spindel gelagerten
Mantels durch die Spindel und damit durch die seitlichen Stellorgane bewerkstelligt Infolge der separaten
Lagerung des Mantels werden dabei die von den «>'
SteHorganen aufgebrachten Kräfte durch die Spindel praktisch direkt und daher ohne Untersetzung auf den
mittleren, durchzubiegenden Bereich des Mantels übertragen, so daß in vorteilhafter Weise verhältnismäßig
kleine Stellkräfte genügen, um die gewünschte Biegelinie zu bewerkstelligen, was in vorteilhafter
Weise eine leichte und daher platzsparende Dimensionierung ermöglicht. Da es bei der erfindungsgemäßen
Anordnung demnach ersichtlich auch nicht darauf ankommt, die Spindel mit einem Moment vorzuspannen,
sondern über die Spindel lediglich eine Andrückkraft übertragen wird, läßt sich in vorteilhafter Weise
auch in Zylinderlängsrichtung eine sehr platzsparende und damit eine höchst wirtschaftliche Ausnutzung des
zwischen den Maschinenseitenwänden zur Verfügung stehenden Bauraums bewerkstelligen. Außerdem stellen
die erfindungsgemäßen Maßnahmen in vorteilhafter Weise sicher, daß die mit den der Spindel zugeordneten,
lagerschildseitig abgestützten SteHorganen einstellbare Manteldurchbiegung ungeachtet eines An- bzw. Abstellvorgangs
erhalten bleibt. Hierdurch ist gewährleistet, daß der Mantel eines gegenüber einem stationären
Formzylinder verstellbaren Presseurs gleichzeitig auf seiner ganzen Breite vom Formzylinder abhebbar bzw.
an diesen anstellbar ist, was sich vorteilhaft auf das erzielbare Druckergebnis und insbesondere auf die
Beanspruchung der Papierbahn auswirkt und gleichzeitig eine Neujustierung der an der Spindel angreifenden
Stellorgane nach jedem Anstellvorgang entbehrlich macht Gleichzeitig führt die separate Lagerung des
Mantels in den seitlichen Lagerschildern zu einem vergleichsweise ruhigen und stabilen Lauf in sämtlichen
Drehzahlbereichen, was sich positiv auf das zu erwartende Arbeitsergebnis auswirkt. Die separate
Lagerung des Mantels in den seitlichen Lagerschildern ermöglicht in vorteilhafter Weise außerdem die
Verwendung von auf den Mantel bzw. dessen seitliche Zapfen einfach aufgezogenen Außenlagern, die im
Bedarfsfalle leicht zugänglich sind, was die Wartung und Instandsetzung sehr vereinfachen kann. Ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist darin zu sehen, daß durch die den Mantel direkt auf den
seitlichen Lagerschildern abstützenden Mantellager Taumelbewegungen im Bereich der seitlichen Mantelenden
nicht zu befürchten sind, was eine große Freizügigkeit hinsichtlich der Anordnung des bzw. der
den Mantel mit der Spindel verbindenden Stützlagers bzw. -lager ergibt
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der übergeordneten Maßnahmen kann der Mantel durch zwei,
vorzugsweise etwa um '/3 der Mantellänge voneinander entfernte, symmetrisch zur Mantelmitte angeordnete
Stützlager mit der Spindel verbunden sein. Diese Maßnahme verhindert Taumelbewegungen der Spin.telenden
bezüglich des Mantels, so daß eine Synchronisierung der seitlichen Stellorgane in vorteilhafter Weise
nicht erforderlich ist, was sich positiv auf den baulichen Aufwand und den Platzbedarf auswirken kann. Die
genannten Stützlager können zweckmäßig als Pendelrollenlager ausgebildet sein.
Eine wertere zweckmäßige Fortbildung der übergeordneten
Maßnahmen kennzeichnet sich dadurch, daß die der Spindel zugeordneten Stellorgane als
Stellzylinder ausgebildet sind, die mit einem Druckmittel einstellbaren Drucks beaufschlagbar sind. Diese
Maßnahmen ermöglichen in vorteilhafter Weise eine einfache Fernbedienung und leichte Überwachung und
Einstellung der von den Stellorganen aufzubringenden Kräfte. Nach erfolgter Einstellung können die Stellorgane
vorteilhaft einfach verriegelt werden, so daß die zur Bewerkstelligung einer einem bestimmten Gegenzylin-
der zugeordneten, eingestellten Biegelinie erforderlichen Kräfte praktisch konstant aufrechterhalten werden,
bis eine Änderung der Biegelinie erforderlich ist.
Vorteilhaft können die Enden der Spindel in Schwenklagern aufgenommen sein, die jeweils in ein
gegenüber dem zugeordneten Lagerschild bewegbares Lagergehäuse eingesetzt sind, an dem das zugeordnete
Stellorgan angreift. Diese Maßnahmen stellen sicher, daß dir. Kraftrichtung der Stellorgane durch eine
eventuell erfolgende Biegung der Spindel nicht beeinflußt wird und Verspannungen dennoch unterbleiben.
Die die Stellorgane bildenden Stellzylinder können dabei einfach zylinderseitig am zugeordneten Lagerschild
und kolbenstangenseitig am zugeordneten Lagergehäuse starr befestigt sein. Die Kolbenstangen
übernehmen dabei gleichzeitig die Führung der Spindel, so daß in vorteilhafter Weise weitere Führungsorgane
nicht erforderlich sind.
Eine weitere vorteilhafte Maßnahme, die eine besonders einfache Montage und kompakte Lagerausführung
ermöglicht kann darin bestehen, daß der Mantel mit seitlich angesetzten, mit einer zentralen Bohrung
versehenen Flanschzapfen, auf welche die seitlichen, vorzugsweise als Pendelrollenlager ausgebildeten
Schwenklager aufgezogen sind, im jeweils zugeordneten Lagerschild gelagert ist.
Weitere zweckmäßige Fortbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der übergeordneten Maßnahmen
ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung in Verbindung
mit den restlichen Unteransprüchen. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer Tiefdruckmaschine in schematischer Darstellung,
F i g. 2 eine Darstellung des Betriebszustands zweier aneinander angestellter Zylinder mit übertriebener
Durchbiegung und
F i g. 3 eine Vorderansicht des Formzylinders und des hieran angestellten Presseurs einer Tiefdruckmaschine
teilweise im Schnitt
Die in F i g. 1 dargestellte Tiefdruckmaschine besteht in an sich bekannter Weise aus einem gravierten, in
einen Farbkasten 1 eintauchenden Formzylinder 2, der durch eine Rakel 3 abgerakelt wird und an den die zu
bedruckende Papierbahn 4 mittels eines Presseurs angepreßt wird. Unter der Wirkung dieser durch den
Pfeil 6 verdeutlichten Anpreßkraft und des Eigengewichts biegt sich der Formzylinder 2 in der Mitte durch,
wie in F i g. 2 übertrieben dargestellt ist Um auf der gesamten Zylinderlänge einen gleichmäßigen Liniendruck
zwischen Formzylinder 2 und Presseur 5 zu bewerkstelligen, muß daher der Presseur 5 der
Biegelinie des Formzylinders 2 folgen, wie F i g. 2 weiter erkennen läßt Der Formzylinder 2 ist auf hier nicht
näher dargestellte, an sich bekannte Weise leicht demontierbar im Maschinengestell gelagert und mit
einem Antrieb gekuppelt Der Presseur 5 wird einfach durch Reibung mitgenommen. Zur Aufnahme des
Presseurs 5 sind, wie aus Fig.3 erkennbar ist, seitliche
Lagerschilde 7 vorgesehen, die in hier nicht näher dargestellter Weise in durch auf die Gestellseitenwände
aufgeschraubte Leisten gebildeten Längsführungen geführt und zur Bewerkstelligung einer An- bzw.
Abstellung und Anpressung des Presseurs 5 an den Formzylinder 2 mit normalerweise als Pneumatikaggregate
ausgebildeten Stelizylindern 8 verbunden sind.
Der der F i g. 3 zugrunde liegende Presseur 5 besteht
aus einem mit einem Bezug 9 aus elastomerern Material versehenen, rohrförmigen Mantel 10 und einer den
Mantel 10 mit Radialspiel durchsetzenden Spindel 11, mittels der die aus F i g. 2 erkennbare Durchbiegung des
mit dem Formzylinder 2 zusammenwirkenden, den Bezug 9 aufweisenden Mantels 10 bewerkstelligt wird.
Die Spindel 11 kann in Drehrichtung feststehend sein.
Der mit dem Formzylinder 2 zusammenwirkende Mantel 10 ist unabhängig von der stehenden Spindel 11
drehbar in den seitlichen Lagerschilden 7 gelagert.
ίο Hierzu ist der rohrförmige Mantel 10 mit seitlich
angesetzten Flanschzapfen 12 versehen, auf die hier zweckmäßig als Pendelrollenlager ausgebildete
Schwenklager 13 aufgezogen sind, die in zugeordnete Lagerbohrungen 14 der seitlichen Lagerschilde 7
I^ eingesetzt sind. Die mantelseitigen Lagersitze der als
Außenlager auf die Flanschzapfen 12 aufziehbaren Schwenklager 13 sind somit in vorteilhafter Weise leicht
zugänglich und können daher bei Bedarf etwas leicht nachgeschliffen werden, was die Wartung und Snstandhaltung
außerordentlich erleichtert. Die Flanschzapfen 12 sind mit koaxialen Bohrungen 15 versehen, durch
welche die Enden 16 der den Mantel 10 durchsetzenden
Spindel 11 hindurchgreifen.
An den aus dem Mantel 10 herausgeführten Enden 16
der Spindel 11 greifen als Ganzes mit 17 bezeichnete Stellorgane an, die ihrerseits am jeweils benachbarten
Lagerschild 7 abgestützt sind. Die unabhängig von den Stellzylindern 8 betätigbaren Stellorgane 17 weisen eine
in Richtung der zu erwartenden Durchbiegung des Formzylinders 2 weisende Stellrichtung auf. Der mit
seinem Bezug 9 am Formzylinder 2 zur Anlage kommende Mantel 10 ist durch mindestens ein
symmetrisch zur Mantelmitte und damit auch zur Maschinenmitte und koaxial zur Mantellängsachse
J5 angeordnetes Stützlager der in F i g. 3 bei 18 angedeuteten
Art mit der Spindel 11 verbunden, d. h. durch die Spindel 11 abstützbar bzw. mit einer Stützkraft
beaufschlagbar. Die Stellkräfte und der Stellweg der Stellorgane 17 werden somit über die Spindel 11 und das
bzw. die Stützlager 18 auf den Mantel 10 übertragen, der hierdurch exakt an dem sich durchbiegenden Formzylinder
2 in Anlage bringbar ist Die die Stützlager 18 bildenden, vorzugsweise als Pendelrollenlager ausgebildeten
Schwenklager stellen sicher, daß sich die Spindel
·»· 11 ungehindert durchbiegen kann. Das Radialspiel
zwischen Spindel 11 und dem rohrförmigen Mantel 10· ist dabei ersichtlich so zu bemessen, daß eine unter der
Wirkung der von den Stellorganen 17 aufgebrachten Kräfte evtl. erfolgende Durchbiegung der Spindel 11 an
w keiner Stelle zu einem schleifenden Kontakt zwischen
der Spindel 11 und dem unter der Wirkung der über die
Stützlager 18 übertragenen Kräfte in umgekehrter Richtung sich durchbiegenden Mantel 10 erfolgt In der
Praxis handelt es sich dabei jedoch lediglich um einige Millimeter. Da die Spindel 11 lediglich die von den
Stellorganen 17 aufgebrachten Kräfte auf den unabhängig hiervon in den seitlichen Lagerschilden gelagerten
Mantel 10 zu übertragen hat, genügt an sich ein im Bereich der Maschinenmitte angeordnetes Stützlager
18. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei symmetrisch zur Mantelmitte angeordnete Stützlager
18 vorgesehen, deren gegenseitige Entfernung etwa einem Drittel der Nutzlänge des Mantels 10 entspricht
Die Verwendung von zwei Stützlagern ergibt in vorteilhafter Weise eine gewisse Stabilisierung der an
ihren Enden an den Stellorganen 17 aufgehängten Spindel 11, d.h. es wird Taumelbewegungen der
Spindelenden gegenüber dem in den Lagerschilden 7
gelagerten Mantel 10 wirksam vorgebeugt, so daß eine Synchronisierung der beiden mit jeweils einem Spindelende
zusammenwirkenden Stellorgane 17 nicht erforderlich ist. Die beiden Stützlager 18 sind einerseits durch
einen mittleren Bund 19 der Spindel 11 und andererseits <·,
durch aneinander bzw. an den den rohrförmigen Mantel 10 verschließenden Flanschzapfen 12 abgestützte ,
Distanzbüchsen 20 in ihrer Lage gesichert. Am lagerseitigen Ende dieser Distanzbüchsen 20 sind
jeweils mit einem Radialsteg versehene Halteringe 21 m angebracht, die in vorteilhafter Weise seitlich neben den
Stützlagern 18 sich ergebende ölkammern 22 begrenzen, welche zur Schmierung der Stützlager 18 durch
spindelseitige Radial- und Axialbohrungen 23 an eine zentrale Ölversorgung angeschlossen sein können. Die |-,
ölrückführung soll ebenfalls über entsprechende spindelseitige Bohrungen erfolgen. Die Stützlager 18 sind
mit strammem Preßsitz auf die Spindel 11 aufgezogen. Zur Vermeidung von PassuRgsrcsi kann die Spinde! 11
zumindest im Bereich der Lagersitze verchromt sein, so daß die Stützlager 18 im Bedarfsfalle auch wieder
abgezogen werden können. Mantelseitig können die Stützlager 18 ebenfalls mit Preßsitz oder, wie im
dargestellten Ausführungsbeispiel, mit Schiebesitz montiert sein. 2r>
Die die Spindel 11 aufnehmenden Stellorgane 17 können als Stellspindeln ausgebildet sein. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Stellorgane 17 vorteilhaft als hydraulische Stellzylinder ausgebildet, die
aus einem Zylinderrohr 24 und einem hierin angeordne- m
ten, mit einer Kolbenstange 25 versehenen Arbeitskolben 26 bestehen. Der auf den Arbeitskolben 26
wirkenden hydraulische Druck soll mittels eines hier nicht näher dargestellten Ventils einstellbar sein. Dieser
Druck kann daher so lange verändert werden, bis die J5
Stützlager 18 eine solche Kraft auf den Mantel 10 übertragen, daß eine auf der gesamten Zylinderlänge
gleichmäßige Anlage des Mantels 10 am gerade sich im Einsatz befindenden Formzylinder 2 erreicht wird. Nach
erfolgter, dem gerade im Einsatz sich befindenden Formzylinder 2 zugeordneter Einstellung wird der auf
den Arbeitskolben 26 wirkende Druck zweckmäßig konstant gehalten. Hierzu kann die vom Arbeitskolben
26 begrenzte Druckkammer einfach verriegelbar oder zweckmäßig mit ojner hydraulischen Selbstaufhängung
gekoppelt sein, die auch bei leichten Leckverlusten einen konstanteiv Arbeitsdruck gewährleistet. Die der
Spindel 11 zugeordneten Stellorgane 17 arbeiten unabhängig von den den seitlichen Lagerschilden
zugeordneten Stellzylindern 8. Die mit den Stellorganen 17 bewerkstelligte Auslenkung der Spindel 11 und
entsprechende Durchbiegung des Mantels 10 bleiben daher auch im Falle einer durch die Stellzylinder 8
bewerkstelligten Abstellung erhalten, so daß nach erfolgter Anstellung automatisch wieder die einmal
eingestellte gleichmäßige Linienberührung erreicht wird.
Die Stellorgane 17 können an das jeweils zugeordnete Lagerschild angeflanscht sein. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel wird das Zylinderrohr 24 einfach durch einen mit einer entsprechenden, den Arbeitskolben
26 aufnehmenden Bohrung versehenen Vorsprung
des jeweils zugeordneten Lagerschilds 7 gebildet. Infolge dieser starren Verbindung wird die an den
Stellorganen 17 aufgehängte Spindel 11 in vorteilhafter
Weise direkt durch diese, im dargestellten Ausführungsbeispiel durch den im Zylinderrohr 24 geführten
Arbeitskolben 26 in Stellrichtung geführt. Weitere Führungsorgane sind daher in vorteilhafter Weise nicht
erforderlich. Die fest mit dem jeweils zugeordneten Arbeitskolben verbundenen Kolbenstangen 25 sind
spindelseitig starr mit einem als Ring oder dergleichen ausgebildeten Lagergehäuse 27 verbunden, in welchem
das jeweils zugeordnete Spindelende 16 aufgenommen ist. Hierzu finden zweckmäßig ebenfalls Schwenklager
28 Verwendung, so daß bei einer sich ergebenden Durchbiegung der Spindel innere Spannungen nicht
entstehen können. Da dis Spindel in Drehrichtung steht, können die Schwenklager 28 als einfache, mit balligen
Gleitflächen versehene Gleitlager ausgebildet sein, deren Gleitflächen vorteilhaft mit einer Notlaufeigenschaften
aufweisenden Beschichtung versehen sein können. Es wäre jedoch auch ohne weiteres denkbar, die
Kolbenstangen 25 über einen jeweils zugeordneten Gelenkbolzen direkt mit dem jeweils zugeordneten
Spindelende zu koppeln.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen