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Verfahren zum Herstellen von Bildern, z. B. Plakaten,
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Schildern, oder dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verstellen von Bildern
gemäß dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.
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Werden für die farbliche Ausgestaltung grafischer Entwürfe, z. B.
für Hinweisschilder und Plakate aller Art für Innenräume und ähnliche Aufgaben aus
dem Gesamtgebiet des modernen Design die technischen Mittel der Reprografie eingesetzt
und handelt es sich hier vor allem um geringe Stückzahlen oder Unikate, so stehen
dafür folgende Prozesse zur Verfügung: a) Siebdrucke b) UV-Belichtungen von Diazo-
und ähnlichen Materialien zu farbbildenden oder farbbindenden Umsetzungen und Entwicklüngen,
wobei in diesen Techniken im allgemeinen nur eine sehr geringe Farbskala verfügbar
ist.
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c) Farbige Fotokopien, für deren Einsatz hochspezifizierte Belichtungs-
und Kopiergeräte ebenso notwendig sind, wie auch die für den Endausfall gewünschten
Färbungen bereits in der grafischen Vorlage vorhanden sein müssen. Außerdem sind
diese Vorlagen im Format beschränkt, ebenso auch die Endprodukte in Größe und Maß
verhältnissen.
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Die untera) und b) aufgeführten Prozesse erfordern manuell oder fotografisch
hergestellte Vorlagen von erheblicher optischer Dichte, die im Verhältnis von 1:1
auf die zukünftigen Bildträger oder Druckformen mit energiereichen
Lichtquellen
kopiert werden müssen.
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Weiterhin stehen für das eingangs beschriebene Ausgabengebiet jene
Techniken zur Verfügung, die vor allem für die Wiedergabe von naturfarbenen Bildern
entwickelt worden sind und die sich im wesentlichen beschränken auf: d) farbkuppelnde
Prozesse oder e) Silberausbleichverfahren.
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Bei der Herstellung von Farbbildern vom gleichen Motiv aber unter
wechselnden Maßstäben erfordern die beiden'letztgenannten Techniken im Gegensatz
zu den unter a) und b) aufgeführten Techniken für Maßstabsänderungen nur eine Veränderung
der Kamera-Einstellung. Bei Siebdruckverfahren müssen hierfür neue Siebe angefertigt
werden, während bei Verfahren, die auf dem Einsatz von UV-Belichtungen beruhen,
bei jeder Maßstabsänderung die Herstellung geeigneter optischer hochgedeckter Negative
oder Positive für die 1:1-Kopie unumgänglich ist.
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Die farbbildenden Verfahren auf Silber-Basis sind daher hinsichtlich
Materialaufwand und Zeitbedarf kostenmäßig günstiger als die zuerst unter a) und
b) aufgeführten.
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Nun kann man für alle mit einem Gelatineüberzug und Silberpartikeln
hergestellte Fotopapiere und Filme für deren Einsatz im eingangs beschriebenen Aufgabengebiet
des allgemeinen Design Mängel und Einschränkungen aufführen, die im wesentlichen
auf die Gelatine als Träger der Silberschwärzungen oder durch diese vermittelten
Fotofärbungen bezogen werden können, als-da sind: 1) Empfindlichkeit entwickelter
Farben durch Einstrahlung von Licht aller Wellenlängen, was sich durch Verfärbung
des entwickelten Silbers selbst oder der über das Silber erzeugten Färbungen äußern
kann;
2) Empfindlichkeit gegen Athmosphärilien; 3) geringe mechanische
Festigkeit der Bildschicht aus Gelatine und damit leichte mechanische Verletzlichkeit;
4) Beschädigungen der Gelatine-Bildschicht gelegentlich durch Mikro-Organismen (Bakterien,
Pilze); 51 Bildung von Trocknungs-u. Spannungsrissen innerhalb der kolloiden Schichtstoffe
oder zwischen diesen und den Trägerfolien oder Papieren, vor allem bei Einsatz in
Licht und Luft.
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Alle die oben genannten Verfahren zur Herstellung von Bildern sind
jedoch recht kostenaufwendig. So besteht oftmals die Anforderung, Plakate oder Hinweis-Schilder
als Einzelstücke oder nur in kleiner Serie herzustellen. Die Kosten für die Vorbereitung
der endgültigen Plakate, Bilder oder dgl. vor der Herstellung sind jedoch in der
Regel so hoch, daß sich die oben angegebenen Verfahren zur Herstellung von Einzelstücken
oder kleinen Serien nicht lohnen. Aus diesem Grunde wird in diesem Falle oft auf
manuelle Herstellungstechniken zurückgegriffen.
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In zusammenhang mit einem anderen Anwendungsgebiet, nämlich der Herstellung
von Bildern auf porösen oder diffusiblen Trägern mittels fotomechanischer Techniken
ist vorgeschlagen worden, ein sogenanntes Fotoleinen, das ist ein gewebeartiges
Trägermaterial mit einer fotoempfindlichen Schicht, entsprechend der Bildvorlage
zu belichten, die fotoempfindliche Schicht an den belichteten Stellen zu entfernen
und danach das gewebeartige Trägermaterial mit herkömmlichen Textilfarben einzufärben;
vgl. DE-OS 17 72 473.
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Dieses Verfahren, dafi ausschließlich diffusible oder poröse Träger
für die Fotokolloide benutzt, ist speziell zur Anfertigung heißwaschbarer Fotos
auf textilen Geweben bestimmt und kann nicht zur Herstellung von ausreichend dauerhaften
Plakaten oder Schildern verwendet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art anzugeben, mit dem auf einfache Weise und mit vielfachen Gestalungsmögiichkeiten
dauerhafte Bilder entsprechend den graphischen Motiven einer Bildvorlage hergestellt
werden können, wobei diese Bilder für Plakate, Hinweisschilder oder dgl. verwendbar
und dauerhaft gegen Korrosion und anderer Schädigungen sein sollen.
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Die Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im ersten Patentanspruch
angegebenen kennzeichnenden Merkmale gelöst.
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Demnach wird für das herzustellende Bild ein Träger gewählt, der zumindest
eine ffermoplastische Trägerschicht aufweist, auf die eine fotoempfindliche Schicht
aufgebracht ist. Nach Belichten und Entwickeln der fotoempfindlichen Schicht wird
diese mittels an sich bekannter fotograischer Techniken an den Bildstellen entsprechend
der Bildvorlage entfernt, so daß die fermoplastische Trägerschicht freigelegt wird.
Auf diese freigelegten Stellen derthermoplastischen Trägerschicht wird danach ein
Einfärbemittel aufgebracht und mit derthermoplastischen Trägerschicht bindend verbunden.
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Die Trägerschicht ist vorzugsweise auf der Basis von Polyäthylenen,
deren Copolimerisaten und ähnlichen Kunststoffen hergestellt, deren Oberflächenspannung
und Leitfähigkeit eine Benetzbarkeit durch Fotokolloide und deren reversible Bindung
gewährleistet.
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Als Ausgangsmaterial für gemäß der Erfindung herzustellende Bilder,
Plakate oder Schilder können zum Beispiel wasserfeste wp-Papiere (water-proof) oder
auch chrom- und diazo-sensibilierte Fotoschichten auf Transparentfolien verwendet
werden.
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Selbstverständlich können auch andere Träger verwendet werden, so
lange sie eine thermoplastische Trägerschicht aufweisen,die mit einer fotoempfindlichen
Schicht beschichtet werden kann. So können z. B. fotoempfindliche Kolloidschichten
verwendet werden, bei denen die eingelagerten fotoempfindlichen Substanzen, wie
z. B. Silber, in einem wesentlich geringerem Anteil als bei den herkömmlichen Kolloidschichten
der genannten Trägermaterialen vorhanden sind.
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Andererseits wird die fotoempfindliche Schicht und das Einfärbemittel
so gewählt, daß das aufgetragene Einfärbemittel von den im folgenden auch mit "Reserv6'bezeichneten
nicht entfernten Stellen der fotoempfindlichen Schicht nicht bindend angenommen
wird.
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Vorzugsweise wird die Verbindung zwisden thermoplastischer Schicht
und Einfärbemittel dadurch hergestellt, daß das Einfärbemittel von der termoplastischen
Trägerschicht durch Erwärmen bis in den Erweichungsbereich aufgenommen wird.
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Duch entsprechende Auswahl der Materialien für die Trägerschicht und
das Einfärbemittel kann diese Verbindung jedoch auch aufgrund physikalischer Haftungsvorgänge
erfolgen. Selbstverständlich ist es möglich, beide Verfahren miteinander zu verbinden.
Auch kann die Verbindungdes Einfärbemittels an der Trägerschicht und die Verfestigung
der Färbeschicht in sich selbst durch zusätzliche Maßnahmen, wie z. B. Bestrahlung,
insbesondere unter Erwärmen, oder Mitwirkung vernetzender oder verschmelzender Hilfsstoffe,
wie Harze oder ähnliches, beschleunigt oder unterstützt werden.
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0 U 1 # 0 1 1 Zur Einfärbung der entsprechend der Bildvorlage freigelegten
Stellen der thermoplastischen Trägerschicht werden vorzugsweise Pigmente verwendet.
Hierzu eignen sich vorzugsweise Trockenpigmente, die auf die freigelegten Stellen
aufgebracht werden. Diese Trockenpigmente werden dann durch Erwärmen der thermoplastischen
Trägerschicht bis in den Erweichungsbereich mit der Trägerschicht verbunden. Die
Trockenpigmente werden von der fotoempfindlichen Schicht, im allgemeinen einer Gelatineschicht,
weder während des Aufbringens der Trockenpigmente noch während der Erwärmung angenommen,
so daß sie nach Fertigstellung der Färbschicht von der Reserve entfernt oder mit
dieser gemeinsam abgelöst werden können.
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Daß nach diesem Verfahren gewonnene Einstaubbild aus Trockenpigmenten
ist nach Abkühlen der Schmelz schicht in Sekundenschnelle fest und zeigt hervorragende
Farbbrillianz und hohe optisde Dichte.
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Den Pigmenten können zusätzlich vernetzende oder unter Temperatureinwirkung
verschmelzende Zuschlagsstoffe, wie Bindemittel zugesetzt werden, so daß sich an
den Bildstellen eh fester Verbund aus thermoplastischem Material, Pigmenten und
Zuschlagstoffen ergibt.
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Außerdem ist es möglich, die Trockenpigmente und/oder die thermoplastische
Trägerschicht sowie die Reserve elektrostatisch zu behandeln, um die Haftung der
Trockenpigmente und die optische Dichte und Brillanz der Einfärbung zu erhöhen.
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Es hat sich herausgestellt, daß der Vorgang der Verbindung zwischen
thermoplastischer Trägerschicht und Einfärbemittel durch Erwärmen mehrfach wiederholt
werden kann, so daß z. B. auch nachträgliche Umfärbungen möglich sind, wenn die
Farbe des ersten Einfärbemittels nicht den Vorstellungen entsprechen sollten. Solche
Umfärbungen können unabhängig davon, ob Trockenpigmente oder in Bindemitteln oder
Emulgatoren Pastös vorliegende Pigmente verwendet und mit der Trägerschicht durch
Erwärmen oder physikalische Haftungsvorgänge
verbunden werden,
noch dadurch unterstützt werden, daß wie oben erwähnt, die Zuschlagsstoffe zu den
Pigmenten vernetzende bzw. verschmelzende Komponenten aufweist.
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Erfolgt die Verbindung zwischen thermoplastischer Trägerschicht und
Einfärbemittel durch Erwärmen, so kann dies auf unterschiedliche Weise geschehen.
So kann der Träger insgesamt bzw. die Trägerschicht nach Aufbringen des Einfärbemittels
bis auf die Erweichungstemperatur des thermoplastischen Materials aufgeheizt werden.
Das Einfärbemittel wird hierbei an- bzw. eingeschmolzen, wobei dieserVorgang noch
durch Pressen, z. B. über Walzen unterstützt werden kann. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, die Temperatur des auf das vorbereitete Relief auf fotoempfindlicher
Schicht und Trägerschicht aufzubringenden Einfärbemittels so hoch 2U whlen, daß
die Erweichungstemperatur der thermoplastischen Trägerschicht erreicht und somit
ein fester Verbund zwischen dieser und dem Einfärbemittel hergestellt wird. Selbstverständlich
ist auch eine Kombination dieser beiden Möglichkeiten denkbar.
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So kann z. B. das Einfärbemittel aufgewalzt oder insbesondere aufgespritzt
werden. Beim Farbauftrag mit Walzen kann dann z. B. die Walze so weit vorgeheizt
sein, daß das aufgetragene Einfärbemittel die Schmelztemperatur der thermoplastischen
Trägerschicht erreicht . Beim Aufspritzen des Farbstoffes auf das vorbereitete Relief
kann das Einfärbemittel direkt bis in den#Bereich der Erweichungstemperatur der
thermoplastischen Trägerschicht oder über diese hinaus vorgeheizt werden. Hierfür
können z. B. für Flammspritzverfahren geeignete und entsprechend modifizierte
Spritzpistolen
verwendet werden. Zusätzlich kann auch noch die thermoplastische Trägerschicht vorgeheizt
werden, so daß die für die Einlagerung des Einfärbemittels notwendigen Temperaturanstiegenur
relativ gering sind.
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Es ist auch möglich, nach dem angegebenen Verfahren die thermoplastische
Trägerschicht nicht nur mit einer Farbe einzufärben. Dies kann z.B. durch eine Stufenbelichtung
erfolgen, bei der die thermoplastische Trägerschicht bei der Belichtung mit Masken
abgedeckt wird, die nur die Umgebung der jeweils nach dem obigen Verfahren freizulegenden
Bildstellen freigeben. Nach Entfernen der fotoempfindlichen Schicht an diesen Steilen
wird hier die thermoplastische Trägerschicht mit dem Einfärbemittel versehen und
bindend verbunden. Anschließend wird eine weitere Belichtung mit anderen Masken
vorgenommen und ein zweites Einfärbemittel aufgetragen. Anstelle einer Stufenbelichtung
kann auch eine Sufenentwicklung erfolwn , in dem zunächst die fotoempfindliche Schicht
entsprechend der gesamten Vorlage belichtet wird. Hiernach werden die Stellen z.
B. mit Lacken abgedeckt, die mit weiteren Einfärbemitteln versehen werden sollen.
Die fotoempfindliche Schicht wird dann nur an den nicht abgedeckten Stellen entwickelt
und entsprechend eingefärbt.
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Daraufhin wird der Abdecklack an weiteren Stellen entfernt und die
fotoempfindliche Schidt entwickelt. Nach Freilegung der dort vorhandenen Bildstellen
werden diese mit einer zweiten Farbe eingefärbt.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, die fotoempfindliche Schicht
entsprechend der mit einer Farbe einzufärbenden Bildvorlage zu belichten, entwickeln
und dann wie oben einzufärben. Darauf kann nach bekannten fotographischen
Techniken
die Reserve der fotoempfindlichen Schicht resensibiliert und erneut belichtet und
entsprechend eingefärbt werden.
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Eine weitere Möglichkeit zur Aufbringung von Zweit- oder sogenannten
Schmuckfarben besteht darin, zwei einfarbige Bilder nach dem Verfahren gemäß der
Erfindung herzustellen und danach die restliche fotoempfindliche Schicht, d. h.
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die Reserve auf beiden Bildern zu entfernen. Falls die thermoplastische
Trägerschicht noch auf weiteren Trägermaterialien aufgebracht ist, so kann diese
thermoplastische Trägerschicht von dem übrigenTräger abgelöst werden, so daß ein
transparenter Film aus thermoplastischem Material verbleibt, der an den Bildstellen
entsprechend der Bildvorlage eingefärbt ist. Die beiden Bilder werden dann mit ihren
gefärbten Seiten übereinander gelegt und vorzugsweise durch Erwärmen miteinander
verbunden, d. h. sozusagen verschweißt. Hierbei verbinden sich die beiden thermoplastischen
Träger schichten sowie die Einfärbemittel der einen Trägerschicht mit dem thermoplastischem
Material der zweiten Trägerschicht. Die Einfärbemittel liegen hierdurch zwischen
zwei thermoplastischen Trägerschichten, so daß das erhaltene Bild nach außen durch
diese stabilen transparenten Schichten geschützt und gegen Korrosion unempfindlich
ist. Selbstverständlich ist es auch möglich, ein fertig hergestelltes Bild lediglich
nur mit einer transparenten nicht eingefärbten thermoplastischen Schutzschidt zu
überdecken.
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Da es technisch möglich ist, Polyäthylenschichten auch auf steiferen,
mechanisch sehr stabilen Trägern, wie z.B.
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Polyesterfolien aufzubringen, sind zusätzliche Sicherungen gegen hohe
Beanspruchung auch durch Einsatz solcher Folien möglich, seien diese mit Bildelementen
versehen oder nur als Schutzfilm wirksam, wenn die mechanisch stabilere Folie auf
die Bildseite aufgebracht wird.
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Mit der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen von Bildern, wie
Plakaten oder Schildern angegeben, das auch für die Herstellung von Unika ten oder
nur wenigen Exemplaren kostengünstig eingesetzt werden kann. Die Bildvorlage für
das Bild wird auf herkömmliche fotomechanische Weise auf einen Träger übertragen,
der zumindest eine thermoplastische Schicht für das fotoempfindliche Material aufweist.
Durch an sich bekannte fotomechanische Techniken wird danach ein Relief entsprechend
der Bildvorlage hergestellt, indem die zukünftigen Bildstellen bis auf das thermoplastische
Material freigelegt werden. Das an diesen Stellen freigelegte thermoplastische Material
wird anschließend mit einem Farbstoff durch Erwärmen irreversibel verbunden. Der
so erzielte Farbauftrag ist optisch sehr dicht und brilliant.
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Es können auch mehrfarbige Bilder hergestellt werden, indem die Fotoschicht
in mehreren Stufen nacheinander abgelöst und die derart freigelegten Stellen sukzessive
eingefärbt werden. Mehrfarbige Bilder lassen sich aber auch dadurch erzeugen, daß
mehrere transparente thermoplastische entsprechend eingefärbte Trägerschichten miteinander
verschweißt werden. Derart hergestellte Bilder, Plakate oder Schilder sind aufgrund
der verwendeten thermoplastischen Materialien sehr beständig und gegen Korrosion
nahezu unempfindlich.
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Milder gemäß der Erfindung können mit den in den letzten Jahren für
die Maschinenbehandlung entwickelten Fotomaterialien, den sogenannten wp-Papieren
hergestellt werden Diese wp-Papiere können in Rollenmaschinen rasch konfektioniert
werden und machen die früher übliche Verwendung der Wannenentwicklung überflüssig.
Entwickeln, fixieren, eventuelles stabilisieren, wässern und trocknen erfolgt jeweils
in sehr kurzer Zeit in einem einzigen Ablauf.
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Derartige wp-Papiere bestehen aus einem dünnen Papierträger, der auf
Vor- und Rückseite mit thermoplastischen Schichten versehen ist, vorzugsweise aus
Polymeren, Polyolefinen, deren Derivaten und Copolymerisaten. Auf der Bildseite
tragen diese Papiere die übliche Getaline-Schicht, die die suspendierten lichtempfindlichen
Silberhaloid-Salze enthält. Diese thermoplastischen Trägerschicht aus Polyäthylenen
diverser Polymerisationszustände und Co-Komponenten wird durch Extrusion in einem
dünnen Film auf die Papierschicht aufgebracht.
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Diese "Befilmung", die vor allem den Einsatz moderner Rollen-Entwicklungsmaschinen
ermöglicht hat, hat die älteren Techniken der Substrierung weitgehend ersetzt. Bei
derartigen wp-Papieren einiger Hersteller wird noch zwischen Papierträger und die
thermoplastische Trägerschicht für die fotoempfindliche Kolloidschicht eine dünne
Wasserschutz-Kunststoffschicht aufgebracht. Die thermoplastische Trägerschicht für
die fotoempfindliche Kolloidschicht ist in diesem Falle nahezu transparent, was
weitere Vorteile für die Herstellung von Bildern gemäß der Erfindung hat, wie dies
weiter unten aufgeführt wird.
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Wenn im weiteren Text von wp-Papieren bzw. wp-Schicht gesprochen wird,
so soll dies ganz allgemein für Kunststoffe gelten, die in gewissem Umfange thermoplastisch
sind und die für die Zwecke der Erfindung nicht au#hließlich aus Polyolefinen, die
den zur Zeit zumeist verwendeten Polyäthylenen bestehen müssen, sondern auch aus
anderen Grundstoffen, deren Gemisch und Polymerisaten bestehen können.
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Es kommt im Sinne der Erfindung lediglich darauf an, daß diese anderen
Schichten durch ihr physikochemisches Verhalten oder durch spezielle Maßnahmen zur
Aufnahme reliefbildender, lichtempfindlicher Kolloide befähigt sind und zudem thermoplastische
Materialien darstellen.
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Gemäß der Erfindung wird nun dieses wp-Papier so behandelt, daß die
Foto-Gelatine im Bereich der Bildstellen entsprechend der Bildvorlage nach im weiteren
Text eingehender zu beschreibenden Verfahren abgebaut wird, so daß die dadurch freigelegte
thermoplastische Trägerschicht zum Träger der gewünschten Einfärbung gemacht wird.
Hiermit werden die der Gelatine als Farbträger zugeschriebene, oben erwähnten Mängel
umgangen. Nach Auftrag des Farbstoffes auf die freigelegten Stellen der hydrophoben
thermoplastischen Trägerschicht werden Trägerschicht und Farbstoff in diesen Bereichen
so ei-i#3fä-bt,daß der Farbstoff mit der thermoplastischen Trägerschicht irreversibel
verbunden wird. Zusätzlich
kann hierbei der Farbstoff z.B. durch
Rollen in das thermoplastische Material eingepreßt werden. Nach Abkühlung auf Zimmertemperatur
wird so ein fester Verbund zwischen thermoplastischem Material und Farbstoff erhalten.
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Die Gelatine, die nach Belichtung und Entwicklung durch die Ablösungsmaßnahmefl
nur im späteren Bildteil entfernt wird, hat ganz allgemein durch Auswahl der Rohprodukte
und der Techniken bei ihrer Herstellung nach der Härtung und vor der Emulsionierung
keinen meßbaren Abtropfpunkt mehr und nimmt an den nicht belichteten Stellen, d.h.
in der Reserve aufgebrachte Pigmente weder bei der Erwärmung des thermoplastischen
Materials auf dessen Schmelzbereich noch im trockenen Zustand bei Zimmertemperatur
bindend an. Etwaige Spuren solcher Einfärbungen lassen sich unschwer durch einen
Wattebausch trocken oder naß entfernen.
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Wie bereits oben erwähnt, ist die Papierschicht auch auf der, der
Emulsionsseite entgegengesetzten Rückseite mit einer dünnen Schicht aus thermoplastischem
Material, z.B. Polyäthylen beschichtet, um Eindringen von Wasser bei der Entwicklung
in Rollenmaschinen in die Papierschicht zu verhindern. Diese Rückschicht weist ähnliche
thermoplastische Eigenschaften auf, wie die Emulsionsseite, wenn auch gelegentlich
in abweichendem Schmelzbereich. Die Rückschicht ist ein ausgezeichnetes Hilfsmittel
beim Hantieren der wp-Papiere in allen Verfahrensstufen, das es erlaubt, daß zukünftige
Bild, auch das bereits pigmentierte, auf Träger aus anderen Papieren, Kartonen,
Metallfolien usw. reversibel und irreversibel durch Erhitzen mit heiziaren Rollen
und ähnlichen Werkzeugen festzulegen, wobei natürlich auch weitere Haftmittel zusätzlich
eingesetzt werden können.
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Werden hiermit z.B. die wp-Papiere auf für die Prozeduren der Entwicklung
zum Farbbild auf die Hantierungen erleichternde Zwischenträger bzw. Tragpapiere
aufgebracht, so können diese Tragpapiere zur Kontrolle der benötigten Temperatur
und damit zur Sicherung gegen zu hohe oder auch zu geringe Temperaturen mit Umschlagfarbstoffen,
sogenannten Thermochromen , auch mehrstufiger Art so versehen werden, daß die interessierenden
Temperaturbereiche durch entsprechende Farbumschläge dieser Tragpapiere gekennzeichnet
werden.
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AuBerden angeführten Vorzügen der wp-Papiere für-das Verfahren gemäß
der Erfindung sei besonders darauf hingewiesen, daß die zunächst durch Extrusion
aufgebrachte Polyäthylenschicht (PE-Schicht) einen stabilen Film auf dem Papierträger
bildet. Damit ist die Möglichkeit gegeben, die wp-Papiere innerhalb der Papierschicht
mit einiger Vorsicht von den Rändern her aufzuspalten, was auch von den Herstellern
in den technischen Merkblättern erwähnt wird.
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Bei der hohen Farbstabilität und auch mechanischen Güte der Färbung
gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren können diese aufgespaltenen Papiere auf der
Rückseite des gewonnen Farbbildes durch Abschleifen, von Faserresten,Abradierea
oder auch durch Cellulose-Enzymatika oder ähnliches nach Bedarf geglättet und entfernt
werden. Hiermit erhält man ein extrem dünnes stabiles PE- Häutchen mit dem Farbbild
auf derFilmseite, das auf beliebige Träger festgelegt werden kann. Diese Festlegung
erfolgt entweder durch Aufschmelzen oder auch durch geeignete Klebstoffe reversibel
oder irreversibel. Auf diese Weise erhält man ein stabiles Bild, z.B. ein Plakat
oder ein Hinweis-Schild, dessen Farbgebung und dessen Trägerschicht aus Polyäthylen
äußerst stabil ist und durch Umwelteinflüsse und sonstige Korrosion nicht geschädigt
wird.
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Im folgenden werden zwei Techniken beschrieben, bei denen auf den
zur Zeit handelsüblichen "wp"-Fotoschichten die Freilegung des Thermoplastikums
durch Ablösung des entwickelten Gelatine-Silberbildes bewirkt werden kann.
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1. Ablösung nach Andresen Eine solche Ablösung beruht auf der Einwirkung
von Wasserstoffperoxid-Lösungen im ausren pH-Bereich unter Zuhilfenahme eines im
Schrittum als Katalysator bezeichneten Metallsalzes, das im genannten Milieu metallisches
Silber oxydativ angreifen kann. Alkalisalze können nach dem älteren Schrifttum zusätzlich
eingesetzt werden und wirken im chemisch nicht übersehbaren Zusammenhängen als Beschleuniger.
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In erheblichem Umfang sind solche Ablösungen der entwickelten Fotoschicht
vom Träger bereits seit der Jahrhundertwende für Bildumkehrzwecke benutzt worden.
Sie führen nach ihrem Erfinder im technisch-fotografischen Schrifttum den Namen
"Andresen-Prozess" . Dieser letztere hat in den vergangenen Jahrzehnten zahllose
Rezepturänderungen, fast ausschließlich in den Konzentrationen der Chemikalien erfahren;
vgl. hierzu etwa die DE-PS 832 100 sowie DE-PS 910 741.
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Die Ablösetechniken nach "Andresen" ermöglichen die Erhaltung der
Silber-Haloide innerhalb der "Reserve" und deren Entwicklung und Resensibilisierung
. Damit sind Möglichkeiten gegeben, nach einer ersten Einfärbung eine zweite Reliefierung
durch erneute Einbelichtung vorzunehmen, und dann nach deren Reliefierung, vorzugsweise
eine sogenannte Schmuckfarbe aufzubringen und wie oben mit dem freigel«tenthermoplastischen
Material zu verbinden.
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Durch Erhaltung der Silberhaloid-Salze in der ursprünglichen unentwickelten
und belichteten Form kann das nach dem Andresen-Prozeß behandelte Material erneut
verwendet werden.
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Das Negativsilber des behandelten Fotomaterials wird durch den sauren
Auslöseprozeß in seiner Lichtempfindlichkeit weitgehend ~chloroformiert"und kann
daher weiteren Maßnahmen, wie Rückentwicklung zu metallischem Silber ausgesetzt
werden.
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So kann nach Ausbleichung eine Resensibilisierung erfolgen, wonach
das Fotomaterial mittels bekannter fotografischer Techniken erneut höher empfindlich
gemacht mit normalem Licht belichtet und entwickelt und dann an weiteren Bildstellen
ausgelöst wird. Außerdem kann man mit hochaktinischem Licht, z. B. UV-Licht auf
das derart "chloroformierte" Silber fotolythisch einwirken und dann die derart behandelte
Fotoschicht erneut bis auf die thermoplastische Trägerschicht freilegen. Diese kann
dann nach den oben angegebenen Verfahren erneut eingefärbt werden.
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2. Ablösen durch Auswaschen (wash-off) Außer dem angeführten ~Andresen-Prozess"
steht für die Herstellung des notwendigen, verbleibenden Rest-Reliefs,das die Thermoplastika
freilegt und seinerseits als "Reserve die nicht einzufärbende PE-Schicht abdeckt
noch ein weiteres Verfahren auf Halogen-Silberbasis zur Verfügung.
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Auch dieses Verfahren hatte in früheren Jahren in der Reprografie
eine ganze Reihe von Anwendungen gefunden. Es wird aber im Augenblick als Handelsprodukt
auf Trägern für reprografische Zwecke mit PE-Schicht mit einer Ausnahme nicht angeboten.
Dieses Sondermaterial wird für technische Pläne fabriziert und bietet nach Freilegung
des Trägers ein für Uberarbeitung der Zeichnungen in manuellen Techniken eine angerauhte,
gut beschriftbare Zwischenschicht auf Acryl-Basis an.
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Solche Techniken werden als "wash-off" Verfahren bezeichnet.
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Sie verwenden im Gegensatz zu üblichem Fotomaterial ungehärtete Gelatine
für die Fotoemulsion. Nach Belichtung des Bildsilbers wird das nicht entwickelte
Gelatine-Material mit an sich bekannten gerbenden Polyphenolen, wie Brenzkatechin/Pyrogallol
und ihnen wirkungsgleichen Substanzen, unter Umgehung der üblichen Fixierung durch
Auflösung der nicht gehärteten Gelatine in warmen Bädern "reliefiert". Damit wird
den Anforderungen auf Herstellung einer "Reserve" und auf Freilegung einer thermoplastischen
Trägerschicht zur Einfärbung entsprochen, wenn diese als "Substrat" auf einem Träger
aufgebracht worden war.
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Da bei diesen "wash-off" Verfahren das so benötigte Gelatine-Relief
im geschwärzten Silber auf dem Träger stehen bleibt, sind zur Ablösung der "Reserve"
nach den Einfärbungen hier besondere Möglichkeiten gegeben. Sie bestehen in der
Anwendung der "Andresen-Bäder" auf die silbergeschwärzte "Reserve".
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Erwähnt sei noch, daß in dem "wash-off" Verfahren vom Positiv aus
belichtet werden muß, sonst aber weisen die "wash-off" Schichten sensitomGrischund
emulsionstechnisch dieselben Charakteristika auf wie handelsübliche Fotomaterialien
mit gehärteter Gelatine.
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In den folgenden Darlegungen werden Hinweise gegeben, die die Behandlung
des Rest-Reliefs aus der Gelatine betreffen und die grundsätzlich nach zwei verschiedenen
Möglichkeiten hin durchgeführt werden können.
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Die erste betrifft die Erhaltung der Reserve für die Fälle, in denen
deren Verbleib für die Anwendungszwecke, vor allen solchen für kurzfristigen Einsatz
des Bildes nicht als störend oder einschränkend bezeichnet werden kann.
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Man kann dann diese "Reserve" nach bekannten älteren Techniken der
Einfärbung von fotografischen Gelatineschichten mit Eiweiß-Lasurfarben, manuell
oder durch Flächen-Tränkung behandeln. Solche Lasurfarbenkörnen je nach Typ durch
Kupfersalze oder ähnliche Einwirkungen innerhalb der Gelatine stabilisiert und leidlich
wasserfest gemacht werden.
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Da es sich um lösliche, transparente Farbstoffe handelt, ist allerdings
auch Lichtstabilität und Farbdeckung gering.
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Selbstverständlich stehen für die Kontrasteinfärbung der "Reserve"
, soweit diese das Silberbild behalten hat, jene Umsetzungen koloristischer Art
zur Verfügung, die den Umsatz des Silbers zu farbbindenden Komplexsalzen ermöglichen.
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Es sei hier als Beispiel für viele andere die Bildung des Berliner-Blau
über Bleichung und chemischen Umsatz angeführt.
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Diese farbbildenden Umsetzungen können durch Einbelichtungen von neuen
Motiven partiell oder auch ganzflächig über die "Reserve" durchgeführt werden.
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Außerdemkann die Gelatineschicht über die ganze "Reserve" irreversibel
und ausreichend lichtstabil eingefärbt werden mit Farbstoffen, wie sie die Textilindustrie
z.B. für Wollfärbungen entwickelt hat und die sich nach dem Schrifttum mit Seitenketten
der Gelatine reaktiv verankern lassen. Hierbei bleiben die mit den Pigmenten auf
den Thermoplastika hergestellten Erstfarbbilder auch dann unangegriffen, wenn bei
der Färbung des Reliefs ver#nderte pH-Bereiche und Temperaturen benötigt werden,
wie bei einigen Gruppen der Reaktiv-Farbstoffe. Selbstverständlich können die Relief-Färbungen
auch vorgenommen werden, bevor die Pigmentierung und sonstige Einfärbungen des Thermoplastikums
durchgeführt sind.
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In den gesamten bisherigen DArlegungen ist ausschließlich von Fotomaterialien
ausgegangen worden, die mit eingebetteten Silberhaloiden in Gelatine-Schichten hergestellt
worden und die im Normallicht belichtungsfähig, d.h "kameragängig" sind.
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Es sind jedoch auch Chrom- und Diazo-sensibilierte Fotoschichten verfügbar
, die lediglich ultraviolett empfindlich sind, und die heute zumeist aus wasserlöslichen
Polymeren hergestellt werden. Solche Fotoschichten werden mit entsprechender Sensibilisierung
zumeist in grafischen Betrieben auf Transparentfolien, wie PVC-Trägerhund auch solchenaus
Polyestern, kurz vor der Belichtung aufgeschleudert und sind nach Belichtung und
Entwicklung "reliefbildend" im Sinne der früheren Darlegungen.
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Die sensibilierten Schichten sind nicht sonderlich lagerstabil und
müssen alsbald nach dem Auf schleudern der Kopierschichten auf die Trägerstoffe
getrocknet und belichtet werden.
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Ihre Entwicklung geschieht mit wässrigen Lösemitteln , die für die
eingesetzten Kolloide unterschiedlich rezeptiert sind, jedoch den lichtgegerbten
Anteil nicht angreifen, und so das für die Zwecke der Erfindung notwendige Relief
hinterlassen.
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Außerdem stehen für besondere Fälle reliefbildende Fotoschichten zur
Verfügung, die aus der Technik der Formherstellung für den Tiefdruck bekannt sind,
wie Pigmentätzung an Kupferzylindern, und die sich auf Thermoplastika, vor oder
nach ihrer Entwicklung, übertragen lassen.
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Auch solche reliefbildenden Kolloidschichten ermöglichen nach der
Entwicklung des Reliefs die oben aufgeführten Pigment-Einfärbungen, wenn die Träger
Zwischenschichten aus Thermoplastica tragen oder solche selbst darstellen.
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Solche thermoplastischen Materialien, beispielsweise Polyäthylen-Schichten
auf Acetat- oder Polyesterträgern bzw.
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auch auf geeigneten Papieren , sind im Handel, müssen aber für die
Bindung der fotosensiblen Kolloidschichten entweder von vorherein durch geeignete
Zusammensetzung der Thermoplastica oder durch Beflammen, Korona-Entladungen oder
auch anderweitige Behandlung, wie z.B. mit starken Oxydationsmitteln usw. vorbehandelt
sein.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung unter Verwendung solcher Materialien
ist vor allem für großflächige Arbeiten wirtschaftlich und technisch interessant,
da bei den handelsüblichen wp-Papieren die Formate für die Maschinen-Entwicklung
in der Breite genormt und begrenzt sind.
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Außerdem haben Einfärbungen nach der Anmeldung auf den eben genannten
Trägern auch den Vorteil, von vornherein auf volltransparenten Trägerfolien herstellbar
zu sein, und das bedeutet für Durchsichtbilder und ähnliche Aufgaben, daß ein Ablösen
von Papierträgern und dann meist nötiges Nachbehandeln der abgespaltenen PE-Schichten,
Reinigen von Restfasern hierbei überflüssig sind.
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Die vom Auftraggeber, dem "Designer" vorgelegten, oft mehrfarbigen
Entwärfe, speziell mit sogenannten "Schmuckfarben", lassen sich nach den beiden
genannten Verfahren in technisch eleganter Weise durch Ausnutzung der dem Polyäthylen
eigenen thermoplastischen Eigenschaften wie folgt herstellen: Man stellt von der
"Schmuckfarbe" ein seitenverkehrtes, ein gefärbtes Bild auf PE-Schichten her, bringt
dieses in den üblichen Montage-Techniken auf der Ersteinfärbung in die vom Entwurf
geforderte Lage und verschweißt die beidseitigen, zur Deckung gebrachten PE-Schichten
durch Wärme miteinander.
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Selbstverständlich kann die Technik der Verschweißung zweier PE-Flächen
auch über das gesamte Format einer Ersteinfärbung erfolgen,wnnn dies aus Grrndeneines
besonders wirksamen Oberflächenschutzes der Einfärbung erwünscht sein sollte.
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Der PE-Film, der die Bildschicht trägt, ist weitgehend reiß-und zugleich
zugfest, somit außerordentlich stabil, trotzdem sehr leicht und wird im Normalfall
mit Weiapigmenten fast deckend eingefärbt und übernimmt in dieser Ausführungsform
die Aufgaben, die in früheren Jahrzehnten die "Substrierungen" auf der Basis "Gelatine
und Baryt" inoptischer Beziehung leisteten.
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Dieser PE-Film verbindet sich bei wp-Papieren bei der Extrusion mit
der Oberschicht des Trägerpapieres insoweit , daß er nach den Prozeduren der Bildherstellung
mit einem gewissen Anteil "der quasi verleimten" Papieroberfläche abgespalten werden
kann. Es verbleibt dann ein sehr elastischer Bildfilm, dessen dünne Rückschicht
aus restlichen Cellulosefasern besteht. Die Hersteller der wp-Papiere haben den
technischen Möglichkeiten dieser Spaltung besondere Aufmerksamkeit gewidmet und
eigene Behandlungsvorschriften für den Einsatz dieser Spalt-Filme in der Landschaft-
und Porträt-Fotografie herausgegeben, und dies vor allem für Colorbilder. Solche
abgezogenen Bilder lassen sich bequem auf Trägern wie Holzplatten, Blech usw. verleimen
und außerdem kann man auf diesen Bildfilmen bei geringer Erwärmung und geringem
Druck die strukturellen Oberflächen von textilen Malgründen, wie Leinen usw. aus
der manuellen blbildherstellung aufprägen und somit künstlerische "Originale" simulieren.
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Für die Aufgaben der Erfindung sind selbstverständlich Maßnahmen denkbar,
die diese Papierspaltung sehr erleichtern könnten. Für die normalen, handelsüblichen
wp-Papiere
ist nämlich eine gewisse Voraus lagerung der Papiere in warmen Wasser nach der Herstellung
der Bilder vor der Spaltung empfohlen und außerdem sind die Spaltungen mit erheblicher
Vorsicht durchzuführen.
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Es werden nun auch von einigen Herstellern von wp-Rohpapieren Extrudierungen
mit PE-Materialien ausgeführt, die, da nicht mit ;:eißp~igmenten opak gemacht, transparent
sind.
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Trennt man solche wp-Papiere nach den eben für die Kunstmalerei-Imitationen
erwähnten Spaltungen von der Trägerschicht, so erhält man einen weitgehend volltransparenten
PE-Bildfilm, der mit einem oder mehreren transparenten eingefärbten oder nicht eingefärbten
Bildfilmen verschweißt werden kann. Hiermit kann man mehrfarbige Bilder erhalten,
deren Einfärbungen zwischen transparenten PE-Filmen liegen, so daß das farbige Bild
nach außen durch stabile ungefärbte PE-Schichtseiten oder sonstige Schutzabdeckungen
geschützt ist.
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Die Vorteile der mit einem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten
Bildern, Plakate oder Schilder lassen sich tabellarisch wie folgt darstellen: 1.
Die hergestellten Bilder sind dank der verwendeten Thermoplastika mechanisch sehr
fest und in nahezu allen Lösungsmitheln chemisch stabil; 2. Die thermoplastischen
Trägerschichten kehren auch nach Erwärmung bis zum Schmelzbereich bei nachfolgender
Abkühlung in den Ursprungszustand unter Erhaltung ihrer physikalisch-chemischen
Eigenschaften zurück.
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3.Bei Verwendung von wp-Papieren können sämtliche handelsüblichen
Materialien, auch hoher Empfindlichkeit benutzt#rden, die fotografisch in Maschinen
entwickelt werden können, so daß das Hersiellungsverfahren nur kurze Zeit benötigt;
4.
Maßstabsänderungen sind durch die Anwendungen fotografischer Techniken problemlos;
5. Die Einfärbungen sind optisch sehr dicht und brillant und können in nahezu allen
Farbtönungen erhalten werden. Damit ist das Endprodukt etwa von der Färbung des
Entwurfes unabhängig; 6. Als Vorlage für die Entwürfe können Schwarz-Weiß Entwürfe
verwendet werden, die dann gemäß der Erfindung entsprechend eingefärbt werden; 7.
Das Endprodukt kann auch mehrfarbig ausgebildet sein; 8. Das fertige Bild kann auf
andere Träger aufgeklebt und mit Schutzschichten, Folien aller Art verklebt oder
verschweißt werden; 9. Es können Träger mit Fotoschidten auf Gelatinebasis verwendet
werden, deren Silbergehalt gegenüber sonstigen Fotopapieren stak herabgesetzt ist
und die nach dem Aadresen- bzw. wash-off- Prozeß reliefiert werden können.
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10. Für das Verfahren können herkömmliche und in Druck-bzw. fotografischen
Betrieben vorhandene Maschinen weitgehend eingesetzt werden; 11. Die Gesamtherstellung
des fertigen Bildes erfolgt in sehr kurzer Zeit, so daß auch Bilder in kleinen Serien
oder als Unikate wirtschaftlich hergestellt werden können