DE3029302C2 - - Google Patents
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- B01D3/00—Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung hoch
schmelzender, hochsiedender organischer Verbindungen durch
Rektifikation.
Es gibt bereits zahlreiche Verfahen zur Reinigung hoch
schmelzender, hochsiedender organischer Verbindungen durch
Sublimation, Extraktion, Kristallisation und dgl. Diese be
kannten Verfahren sind jedoch mit zahlreichen Problemen,
insbesondere hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Durchführ
barkeit, behaftet. Gründe dafür sind der Wirkungsgrad der
Reinigung, die Anwendbarkeit bestimmter Bereiche, die An
zahl der erforderlichen Behandlungsstufen und dgl. Dies ist
der Grund dafür, daß die bekannten Verfahren noch nicht im
mer für einen großtechnischen Betrieb ausgelegt wurden.
Eine bekannte Reinigungsmaßnahme ist auch eine Rektifikation
bzw. Rektifizierung. Es ist ferner bekannt, sich einer Rekti
fizierung zur Reinigung hochschmelzender, hochsiedender or
ganischer Verbindungen zu bedienen.
Eine Rektifizierung hochschmelzender, hochsiedender organi
scher Verbindungen erfolgt in der Regel chargenweise oder
kontinuierlich bei Unterdruck, beispielsweise bei einem Druck
von 4 bis 400 hPa. Trotz der aus wirtschaftlichen Ge
sichtspunkten unbestritten vorteilhaften Ergebnisse bei der
Durchführung einer kontinuierlichen Rektifizierung krankt
diese immer noch an Betriebsschwierigkeiten und technischen
Schwierigkeiten. Diese sind insbesondere auf ein kontinuier
liches Abziehen der Bodenfraktionen mit, bezogen auf die ge
wünschte Verbindung, größeren Mengen an Verunreinigungen aus
dem Rektifizierungssystem ohne Störung des Druckgleichge
wichts und des Rektifizierungssystems zurückzuführen. Aus der
JP-OS 25 547/1978 ( US-PS 41 41 799) ist ein nicht mit diesen Schwierigkeiten
behaftetes Verfahren bekannt, bei welchem die Bodenfraktionen
aus dem bei Unterdruck arbeitenden Rektifizierungssystem in das
auf Atmosphärendruck befindliche System außerhalb des Rektifi
zierungssystems mittels einer Kristallisierschnecke abgezogen
werden. Dieses Verfahren erfordert jedoch zum Abziehen der Boden
fraktionen eine genaue Temperatursteuerung und eine qualitativ
hochwertige Technik.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, ein leicht durch
führbares und nicht mit den geschilderten Schwierigkeiten be
haftetes Verfahren zum Reinigen hochschmelzender, hochsiedender
organischer Verbindungen zu schaffen, bei dessen Durchführung
die im Rektifizierungssystem anfallenden Bodenfraktionen kon
tinuierlich und stabil abgezogen werden können, ohne das
Druckgleichgewicht des Systems zu stören.
Der Erfindung lag die Erkenntnis zugrunde, daß sich die ge
schilderte Aufgabe bei Verwendung eines (barometrischen)
Fallrohrs (barometric leg) lösen läßt.
Der Gegenstand der Erfindung ergibt sich aus den Patentan
sprüchen.
Aus der GB-PS 12 34 446 ist ein Wasserentsalzungsverfahren
bekannt, bei welchem Destillatwasser- und Salzwasser-Boden
fraktionen kontinuierlich über barometrische Fallrohre aus
einem Vakuumverdampfungssystem abgezogen werden. Das genannte
Verfahren ist jedoch mit dem erfindungsgemäßen Verfahren inso
weit nicht vergleichbar, als im ersteren Falle eine Entsalzung,
d. h. eine Entfernung anorganischer Salze, in letzterem Fall
dagegen eine Reinigung einer organischen Verbindung in einem
Rektifikationssystem erfolgt, in dem die zu reinigende Ver
bindung einer Temperatur ausgesetzt wird, bei der normaler
weise eine thermische Zersetzung erfolgt. Die in der GB-PS
12 34 446 beschriebenen Verfahrensmerkmale eignen sich
folglich nicht für die erfindungsgemäße Reinigung einer
organischen Verbindung.
Aus der bereits weiter oben angeführten US-PS 41 41 799 ( JP-OS 25 547/1978)
ist ein Verfahren zur kontinuier
lichen Reinigung von insbesondere Chloranthrachinon in einem Rektifi
kationssystem bekannt, bei dem das Destillat direkt aus
der Kondensationsvorrichtung am oberen Ende der Rekti
fikationssäule abgezogen wird. Erfindungsgemäß wird dagegen
die Teilkondensation in zwei Stufen unterteilt. Auf diese
Weise lassen sich die niedrigsiedenden Komponenten wirksam
entfernen. Die Bodenfraktionen lassen sich gemäß
US-PS 41 41 799 nur mühsam und unter sorgfältiger Steuerung
der Temperaturbedingungen abziehen. Erfindungsgemäß erfolgt
dagegen statt einer Handhabung der sehr hochschmelzenden
Substanz das Abziehen über barometrische Fallrohre, was
technisch überlegen und einfach durchzuführen ist.
Hochschmelzende, einen hohen Kochpunkt aufweisende organi
sche Verbindungen, wie 1-Aminoanthrachinon, 1-Nitroanthra
chinon und Anthrachinon selbst, sind wärmeempfindlich. Ihre
thermische Zersetzungsgeschwindigkeit steigt in aufgeschmol
zenem Zustand mit steigender Temperatur. Darüber hinaus
liegt die Temperatur, bei welcher eine heftige thermische
Zersetzung die Durchführung der einschlägigen Maßnahmen
wirtschaftlich unmöglich macht, relativ nahe am Schmelz-
oder Fließpunkt, so daß im Hinblick auf die verwendeten
Vorrichtungen und Betriebsbedingungen neben dem genannten
(stabilen) Abziehen der Bodenfraktionen eine spezielle Tech
nologie eingehalten werden muß. Aufgrund der genannten tech
nischen Schwierigkeiten sind Beispiele für eine Reinigung
solcher organischer Verbindungen durch Rektifizierung rar.
Ein Beispiel ist aus der genannten JP-OS 25 547/1978 bekannt.
Hierbei werden sämtliche aus der Rektifizierungszone abde
stillierten Dämpfe in einer Gesamtkondensationszone konden
siert und verflüssigt. Das erhaltene Kondensat muß in einem
in die Rektifizierungszone als Rückfluß rückzuführenden Teil
und einen als Produkt auszutragenden Teil geteilt werden.
Ferner muß zum Abziehen des Produkts aus dem Rektifizie
rungssystem eine Kristallisierschnecke verwendet werden.
Dies führt dazu, daß das Kondensat unvermeidlich über län
gere Zeit hinweg auf einer über dem Schmelz- oder Fließ
punkt liegenden Temperatur gehalten wird, so daß auch hier
bei die thermische Zersetzung bzw. der thermische Abbau der
organischen Verbindung ein ernst zu nehmendes Problem bil
det.
Im Falle, daß die gewünschte Verbindung sublimierbar ist,
kann die sublimierte Verbindung die Kondensationszone als
Teil des Abstroms durchlaufen, so daß im Abstrom eine "Fang
vorrichtung" vorgesehen werden muß. In der "Fangvorrichtung"
wird die sublimierte Verbindung verfestigt und lagert sich
auf der mittels eines eine geringe Temperatur aufweisenden
Kühlmediums gekühlten Kühlfläche der "Fangvorrichtung" ab.
Somit müssen mindestens zwei "Fangvorrichtungen" vorgesehen
werden, um einen kontinuierlichen Betrieb durch Umschalten
von Kühlen und Verfestigen der sublimierten Verbindung auf
Heizen und Aufschmelzen der abgelagerten Verbindung zu ge
währleisten.
Bei dem geschilderten Verfahren werden höher als die hoch
siedende, einen hohen Kochpunkt aufweisende Verbindung sie
dende Verunreinigungen als Bodenfraktionen entfernt. Niedri
ger als die gewünschte Verbindung siedende Verunreinigungen
werden zusammen mit der gewünschten Verbindung abdestilliert,
wobei die Gesamtmengen an niedriger siedenden Verunreini
gungen zusammen mit der gewünschten Verbindung kondensiert
werden. Somit läßt sich ohne zusätzliche Vorreinigung zur
Entfernung der niedriger siedenden Verunreinigungen von der
zugeführten Verbindung niemals ein akzeptabler Reinigungs
grad erreichen.
Es wurde nun auch versucht, diese Probleme einer Reinigung
der niedriger siedende Verunreinigungen enthaltenden ab
destillierten Dämpfe zu lösen. Es hat sich gezeigt, daß sich
erfindungsgemäß erfolgreich und in höchst stabiler Weise ohne
Auftreten der geschilderten Schwierigkeiten eine Reinigung
der abdestillierten Dämpfe erreichen läßt.
Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform des Verfahrens
erfolgt eine kontinuierliche Reinigung einer hochschmelzen
den, hochsiedenden organischen Verbindung dadurch, daß man
die jeweilige rohe organische Verbindung aufschmilzt, die
gebildete Schmelze einer bei einem Druck von 400 bis 40 000 Pa
gehaltenen Rektifikationszone zuführt, die am oberen Ende
der Rektifikationszone abdestillierenden Dämpfe zur Gewinnung
einer gereinigten organischen Verbindung kondensiert, indem
man die Dämpfe einer am oberen Ende der Rektifikationszone
vorgesehenen Rückflußkondensationszone zuführt und dort
einen Teil der Dämpfe zu einem der Rektifikationszone zuge
führten Kondensat kondensiert, die restlichen, nicht
kondensierten Dämpfe einer an die Rückflußkondensations
zone angeschlossenen Teilkondensationszone zuführt und
dort einen Teil oder den Hauptteil der Dämpfe zu einem
anschließend aus der Teilkondensationszone über eine an
den Auslaß der Teilkondensationszone angeschlossene und
ein (barometrisches) Fallrohr bildende Leitung aus der
Rektifikationszone ausgetragenen Kondensat der gereinigten
Verbindung kondensiert und schließlich die restlichen
nichtkondensierten Dämpfe mit einen niedrigeren Kochpunkt
aufweisenden Verunreinigungen einer Vakuumrotations
kühlzone oder einer Gesamtkondensationszone zuführt,
und höhersiedende Verunreinigungen und/oder nicht flüchtige
Verunreinigungen aus einer am unteren Ende der Rektifika
tionszone vorgesehenen, aus einem mit Rührflügeln ausge
statteten Dünnfilmverdampfer bestehenden Aufwärmzone über
eine an einen Auslaß der Aufwärmzone angeschlossene Lei
tung abzieht, wobei die Leitung ein (barometrisches) Fall
rohr bilden soll.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Im einzelnen zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer zum kontinuier
lichen Abziehen einer Flüssigkeit mittels eines
(barometrischen) Fallrohrs geeigneten Vorrichtung
und
Fig. 2 ein typisches Fließbild einer Ausführungsform des
Verfahrens gemäß der Erfindung.
Zunächst wird das kontinuierliche Abziehen von Bodenfraktio
nen und destilliertem Kondensat als Flüssigkeit aus einem un
ter Unterdruck stehenden Drucksystem in ein unter Atmosphä
rendruck stehendes Drucksystem (in einigen Fällen in ein un
ter Unterdruck stehendes Drucksystem, dessen Druck jedoch
über dem Druck des Rektifizierungssystems liegt) mittels
eines (barometrischen) Fallrohrs, das das wesentlichste
Merkmal der Erfindung darstellt, beschrieben.
Die an den Auslaß für Bodenfraktionen bzw. für das Konden
sat angeschlossene senkrechte Leitung ist im eigentlichen
Sinne nicht immer "senkrecht" angeordnet, vorzugsweise ist
die Leitung jedoch aus Gründen der für die Ausbildung eines
(barometrischen) Fallrohrs kürzestmöglichen Höhenentfernung
so senkrecht wie möglich angeordnet.
Die Form der senkrechten Leitung ist nicht besonders kri
tisch, vorzugsweise ist sie jedoch entsprechend Fig. 1
U-rohrförmig ausgebildet.
Gemäß Fig. 1 werden bezeichnet: der Druck im Rektifizierungs
system P₁ (hPa), der Druck auf der Seite, auf der
Flüssigkeit abgezogen wird P₂ (hPa) und das spezi
fische Gewicht der aufgeschmolzenen Flüssigkeit ρ[g/cm³].
Unter stationären Bedingungen läßt sich die Höhe einer das
(barometrische) Fallrohr auf der Seite des Rektifizierungs
systems des U-förmigen Rohrs bildenden Flüssigkeitssäule
H[m] durch folgende Gleichung wiedergeben:
Bei dieser Höhe herrscht ein Druckgleichgewicht zwischen
beiden Seiten des U-förmigen Rohres. Die in der Leitung
festgehaltene Flüssigkeit kann lediglich in einer der der
Flüssigkeitssäule neu zugeführten Flüssigkeitsmenge entspre
chenden Menge zum Auslaß der Leitung zum Fließen gebracht
werden, ohne daß eine spezielle Vorrichtung zum Abziehen der
Flüssigkeit benötigt wird, wenn die Flüssigkeit auf der
Seite des Rektifizierungssystems der Leitung als Flüssig
keitssäule der angegebenen Höhe H[m], die ein (barometri
sches) Fallrohr liefert, festgehalten wird.
In diesem Falle sollte vorzugsweise der Innendurchmesser
der Leitung zum Abziehen der Flüssigkeit mittels des (baro
metrischen) Fallrohrs so gering wie möglich gemacht werden,
um die Aufenthaltsdauer (der Flüssigkeit) in dem (barometri
schen) Fallrohrabschnitt so kurz wie möglich zu halten und
um ferner die Temperatur eines Heizmediums für die Leitung
oberhalb des Schmelz- oder Fließpunkts, jedoch so nahe wie
möglich am Schmelz- oder Fließpunkt der Flüssigkeit zu hal
ten, um ein Wiederaufkochen der Flüssigkeit, d. h. der Bo
denfraktionen oder des Kondensats, am oberen Teil des (baro
metrischen) Fallrohrs zu verhindern.
Erfindungsgemäß werden die am oberen Ende der Rektifizie
rungszone abdestillierenden Dämpfe einer Rückflußkondensa
tionszone zugeführt, um dort teilweise die Dämpfe zu konden
sieren. Die Gesamtmenge des gebildeten Kondensats wird als
Rückfluß in die Rektifizierungszone rückgeführt. Die rest
lichen, nicht-kondensierten Dämpfe werden dagegen einer
Teilkondensationszone zugeführt.
In diesem Falle ist es erforderlich, durch die Rückflußkon
densationszone ein Kühlmedium, das auf eine über dem
Schmelz- oder Fließpunkt der abdestillierten Dämpfe liegen
de Temperatur erwärmt ist, zu zirkulieren, um eine Verfe
stigung der Dämpfe in der Rückflußkondensationszone zu ver
hindern. Die Steuerung der Rückflußgeschwindigkeit hängt in
der Regel von der Temperatur des Kühlmediums ab. So läßt
sich beispielsweise die Rückflußgeschwindigkeit indirekt
über die Temperaturen des Kühlmediums am Einlaß und Auslaß
der Rückflußkondensationszone und die Fließgeschwindigkeit
des Kühlmediums ermitteln. Das Rückflußverhältnis, bei dem
es sich um das Verhältnis der Menge an durch die Rückfluß
kondensationszone teilweise kondensierter Flüssigkeit als
Rückfluß und der Menge an restlichen, nicht-kondensierten
Dämpfen aus der Rückflußkondensationszone handelt, ergibt
sich aus den Trennbedingungen für die gewünschte Verbindung
im Zusammenhang mit der Anzahl an theoretischen Böden der
Rektifikationszone.
Die restlichen, nicht-kondensierten Dämpfe aus der Rück
flußkondensationszone werden dann zur teilweisen oder
weitestgehenden Kondensation einer Teilkondensationszone
zugeführt. Das hierbei erhaltene Kondensat wird durch eine
an den Kondensatauslaß der Teilkondensationszone angeschlos
sene senkrechte Leitung über ein (barometrisches) Fallrohr
abwärtsfließen gelassen und kontinuierlich aus dem Rekti
fikationssystem abgezogen. Das aus dem Rektifikationssy
stem abgezogene Kondensat wird mittels eines Flockenbild
ners in Form eines sich horizontal bewegenden Bandes oder
einer Trommel verfestigt und pelletisiert und als Reaktions
produkt gewonnen. Das Teilkondensationsverhältnis, bei dem
es sich um das Verhältnis der Menge an in der Teilkondensations
zone teilweise kondensierter Flüssigkeit und der Menge an
nicht-kondensierten Dämpfen aus der Teilkondensationszone
handelt, ergibt sich aus der prozentualen Menge an niedriger
als die gewünschte Verbindung siedenden Verunreinigungen im
gesamten Destillat und dem tolerierbaren Limit an in dem
Produkt der gewünschten hohen Reinheit enthaltenen niedriger
siedenden Verunreinigungen. Als Kühlmedium der Teilkonden
sationszone bedient man sich eines auf eine über dem
Schmelz- oder Fließpunkt des Kondensats liegende Temperatur
erhitzten Kühlmediums in entsprechender Weise wie in der
Rückflußkondensationszone. Die Steuerung des Teilkondensa
tionsverhältnisses erfolgt in entsprechender Weise wie die
Steuerung des Rückflußverhältnisses in der Rückflußkondensa
tionszone.
Die restlichen, nicht-kondensierten Dämpfe mit einer großen
Menge an niedriger siedenden Verunreinigungen aus der Teil
kondensationszone werden einem in einem Vakuumsystem konti
nuierlich betriebenen Vakuumrotationskühleinrichtung zuge
führt, um darin eine direkte Verfestigung und Pelletisierung
der Dämpfe zu bewirken. Andererseits können sie zur voll
ständigen Kondensation auch einer Gesamtkondensationszone
zugeführt werden. Das erhaltene Kondensat wird aus der Ge
samtkondensationszone in entsprechender Weise wie aus der
Teilkondensationszone abgezogen. Vorzugsweise bedient man
sich jedoch einer Vakuumrotationskühleinrichtung. In die
sem Falle ist es wichtig, die verfestigte oder pelletisier
te Masse aus der Vakuumrotationskühleinrichtung in einem
der Lagerungstanks zu sammeln und die verfestigte oder
pelletisierte Masse aus den Lagerungstanks periodisch durch
Umschalten (von einem auf den anderen Tank) auszutragen.
Hierbei erhält man dann letztlich eine destillierte Masse.
Auf diese Weise braucht man nicht mehrere "Fangvorrichtun
gen" vorzusehen bzw. die "Fangvorrichtungen" nicht abwech
selnd zu betreiben. Das erfindungsgemäße Verfahren ist so
wohl hinsichtlich der Anzahl der Verfahrensstufen als auch
seiner Durchführung wesentlich einfacher als die bekannten
Verfahren.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in groß
technischem Maßstab wird eine hochschmelzende, hochsieden
de organische Verbindung in vorher aufgeschmolzenem Zustand
einem Rektifizierungssystem zugeführt. Vorzugsweise wird
kontinuierlich die organische Verbindung in pulverförmiger
oder körniger bzw. flockiger Form direkt oder in einigen
Fällen nach dem Vorwärmen auf eine Temperatur nahe dem
Schmelz- oder Fließpunkt mittels einer Vorwärmvorrichtung
mit Schneckenförderer einem mit Rührwerk ausgestatteten
Schmelztank zugeführt und darin kontinuierlich aufgeschmol
zen. Auf diese Weise läßt sich die zu reinigende organische
Verbindung innerhalb kurzer Zeit unter weitestgehender Un
terdrückung eines thermischen Abbaus aufschmelzen.
Die Art der als Rektifizierungszone dienenden Rektifizier
säule ist nicht besonders kritisch, d. h. man kann zur
Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung alle gän
gigen Rektifizierungssäulen, bei denen die Anzahl der theo
retischen Böden je nach Art, Gehalt und dgl. von Verunrei
nigungen in der dem Rektifizierungssystem zuzuführenden or
ganischen Verbindung in der erforderlichen Weise eingesetzt
werden können, bedienen.
Ebensowenig ist die Art des am unteren Ende der Rektifi
zierungszone als Aufwärmzone vorgesehenen Aufwärmers
besonders kritisch, zweckmäßigerweise bedient man sich
eines aus einem Dünnfilmverdampfer bestehenden Aufwärmers.
Vorzugsweise wird die ankommende organische Verbindung
der Aufwärmzone direkt oder einem Raum oberhalb des Abstreif
abschnitts der Rektifizierungszone zugeführt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet sich zum Reini
gen hochschmelzender organischer Verbindungen mit Schmelz-
oder Fließpunkten über 100°C bis 350°C, insbesondere 200°C
bis 300°C. Erfindungsgemäß lassen sich als hochschmelzende,
hochsiedende organische Verbindungen beispielsweise Anthra
chinone, Anthrachinon selbst, 1-Aminoanthrachinon, 1-Nitro
anthrachinon und dgl., reinigen. Durch die erfindungsgemäße
Rektifizierung kann insbesondere 1-Aminoanthrachinon in
vorteilhafter Weise aus rohem 1-Aminoanthrachinon mit Anthra
chinon selbst, 2-Aminoanthrachinon, Diaminoanthrachinonen
und dgl., abgetrennt werden.
Zur Unterdrückung des thermischen Abbaus der gewünschten
hochschmelzenden, hochsiedenden organischen Verbindungen
sollten das Fassungsvermögen der im Rahmen des Verfahrens
gemäß der Erfindung verwendeten einzelnen Vorrichtungen so
gering wie möglich und die Anordnung der Verbindungsrohre
so kurz und einfach wie möglich gemacht werden, um die
Aufenthaltsdauer im Rektifizierungssystem bei erhöhter Tem
peratur so kurz wie möglich zu halten.
Eine typische Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ergibt sich aus dem in Fig. 2 dargestellten Fließ
bild.
Die jeweils zu reinigende hochschmelzende, hochsiedende
organische Verbindung wird in pulverförmiger oder körniger
bzw. flockiger Form kontinuierlich mit konstanter Geschwin
digkeit einem Vorwärmschneckenförderer 1 zugeführt, um die
betreffende organische Verbindung auf eine Temperatur
nahe dem Schmelz- oder Fließpunkt der organischen Ver
bindung vorzuwärmen. Danach wird die vorgewärmte Verbin
dung einem kontinuierlich gerührten Schmelztank 2 zuge
führt. Der Schmelztank 2 ist mit einem Mantel und einer
Heizspule im Tankinneren, durch die ein Heizmedium, das
die zum Aufschmelzen der organischen Verbindung erforder
liche Wärme liefert, zirkulieren gelassen wird, ausge
stattet. Die organische Verbindung wird in dem Tank kon
tinuierlich gerührt. Lediglich die in den flüssigen Zu
stand aufgeschmolzene Charge wird nun mittels einer
Schneckeneinrichtung, die am unteren Ende des Schmelztanks
vorgesehen und an die Rührerachse des Tanks angeschlossen
ist, in einen Behälter 3 fließen gelassen. Vorzugsweise
sollte das Fassungsvermögen des Behälters 3 aus Betriebs
gründen so gering wie möglich gehalten werden. Darüber
hinaus sollte die Schmelze in dem Behälter 3 gerührt wer
den.
Danach wird die aufgeschmolzene organische Verbindung kon
tinuierlich aus dem Behälter 3 mit konstanter Geschwindig
keit mittels einer Förderpumpe einer Rektifiziersäule 8 zu
geführt. Die Förderpumpe 4 ist mit einem Mantel zur voll
ständigen Wärmeisolierung des Pumpenkörpers ausgestattet
und besteht aus einem wärmebeständigen Material. Ferner be
sitzt sie eine wärmebeständige Bauweise. Vorzugsweise be
steht die Förderpumpe 4 aus einer Getriebe-, Schrauben- oder
Kolbenpumpe, da die aufgeschmolzene organische Verbindung
der Rektifiziersäule 8 mit konstanter Geschwindigkeit zu
geführt werden muß.
Als Aufwärmer für die Rektifiziersäule wird
ein Dünnfilm- oder -schichtverdampfer 5 verwendet, da in
einem solchen die größtmögliche Verringerung der Aufenthalts
dauer erreichbar ist. Vorzugsweise sollte der Dünnfilm- oder
-schichtverdampfer mit Rührflügeln ausgestattet sein, die
beim Rotieren die Innenwandfläche des Dünnfilm- oder -schicht
verdampfers abzukratzen vermögen. Die Rührflügel können
die aufgeschmolzene organische Verbindung auf der erwärm
ten Wandfläche des Dünnfilm- oder -schichtverdampfers in
die Form eines dünnen Films bringen und ferner den Wärme
übertragungsgrad zwischen Verdampfer und aufgeschmolzener
organischer Verbindung verbessern.
Die eine große Menge höhersiedender Verunreinigungen enthal
tenden Bodenfraktionen, die aus dem Dünnfilm- oder -schicht
verdampfer abgezogen werden, werden über eine an den Auslaß
(für die Bodenfraktionen) des Verdampfers angeschlossene
Ablaßleitung (für die Bodenfraktion) 6 mittels eines (baro
metrischen) Fallrohrs durch die Leitung nach unten strömen
gelassen und kontinuierlich nach der Seite des atmosphäri
schen Drucks hin abgezogen.
Die Höhe der Leitung 6, die H in Fig. 1 entspricht, kann
entsprechend dem Grad der Druckerniedrigung im Rektifizie
rungssystem, dem spezifischen Gewicht der Bodenfraktionen
und dgl. sehr verschieden sein, in der Regel beträgt sie
üblicherweise mindestens 10 m. In diesem Falle läßt sich
die Höhe der Flüssigkeitssäule beispielsweise durch Ernie
drigen des Drucks eines Behälters für die abgezogenen Boden
fraktionen am unteren Ende der Leitung (vgl. Fig. 1) ver
ringern, selbst wenn die Beziehung P₂<P₁ erreicht werden
muß.
Die kontinuierlich abgezogenen Bodenfraktionen können
gewünschtenfalls beispielsweise durch Auslassen (der abge
zogenen Bodenfraktionen) in einen gerührten Kühlwassertank 7
zur Herstellung einer Dispersion und zur Verfestigung, durch
direktes Einführen (der Bodenfraktionen) in einen kleinen
Behälter zur Luftkühlung und Verfestigung oder durch Auf
bringen (der Bodenfraktionen) auf einen Flockenbildner in
Form eines horizontalen Bandes zur Verfestigung und Pelleti
sierung weiterbehandelt werden.
Die in dem Dünnfilm- oder -schichtverdampfer 5 entstande
nen Dämpfe werden nach oben durch die Rektifiziersäule 8
geleitet. Da eine Rektivizierung der hochsiedenden orga
nischen Verbindung erfolgen soll, ist es erforderlich, ei
ne relativ hohe Druckerniedrigung, in der Regel 4 bis 400 hPa,
vorzugsweise 13,3 bis 33,3 hPa, im
Inneren des Rektifizierungssystems aufrechtzuerhalten. Der
Druck im Inneren des Rektifizierungssystems muß jedoch über
dem Sättigungsdampfdruck der zugeführten organischen Verbin
dung bei ihrem Schmelz- oder Fließpunkt liegen.
Vorzugsweise wird als Rektifizierungssäule 8 eine gepackte
Säule, d. h. eine Säule, die mit einer Packung niedrigen
Druckgefälles gefüllt ist, verwendet. Da die Rektifizierungs
säule eine hohe Temperatur aushalten muß, sollte das Pac
kungsmaterial zweckmäßigerweise aus einem wärmebeständigen
Material, vorzugsweise aus einem metallischen Material, ins
besondere rostfreiem Stahl, bestehen. Die erforderliche Höhe
der Rektifizierungssäule 8 hängt von dem gewünschten Reini
gungsgrad der jeweiligen organischen Verbindung ab. Vorzugs
weise sollte eine Rektifizierungssäule geringen Druckgefäl
les im Falle einer großen Anzahl erforderlicher theoreti
scher Böden verwendet werden. Zur vollständigen Verhinde
rung eines Wärmeverlusts von der Seitenwand der Rektifizier
säule 8 im Hinblick auf eine Vermeidung der Kondensation von
Dämpfen und einer Ablagerung von Feststoffen auf der Säulen
wandinnenseite ist es erforderlich, die Außenwand der Säule
mit einem thermisch isolierenden Material vollständig zu
isolieren. Vorzugsweise sollte die gesamte Außenwandfläche
der Säule ummantelt sein, wobei in dem Mantel ein Heizme
dium umgewälzt wird, das auf einer Temperatur entsprechend
der Innentemperatur der Säule gesteuert wird. Auf diese Wei
se erreicht man eine Zwangswärmeisolierung.
Die das obere Ende der Rektifiziersäule 8 verlassenden Dämpfe
werden in einer am oberen Ende der Rektifiziersäule vorge
sehenen Rückflußkondensationsvorrichtung 9 teilweise konden
siert. Das gebildete Kondensat wird als Rückfluß in die
Rektifiziersäule rückgeführt.
Die Rückflußkondensationsvorrichtung 9 verlassende, nicht
kondensierte Dämpfe werden einer Teilkondensationsvorrich
tung 10 zugeführt. In dieser werden die Dämpfe teilwei
se oder weitestgehend kondensiert. Das hierbei gebildete
Kondensat wird kontinuierlich aus dem Rektifikationssystem
mittels eines (barometrischen) Fallrohrs nach außen hin ab
gezogen und danach, wie beschrieben, mittels eines Flocken
bildners, als gewünschtes Produkt verfestigt und pelleti
siert.
Eine große Menge niedriger siedende Verunreinigungen ent
haltender Dämpfe, die die Teilkondensationsvorrichtung 10
verlassen, wird einem Vakuumrotationskühler 13, der unter
denselben Unterdruckbedingungen betrieben wird wie das Rek
tifizierungssystem, zugeführt und auf einer mit niedriger
Geschwindigkeit, in der Regel 2 bis 10 UpM, umlaufenden
Kühltrommel gekühlt und verfestigt. Die filmförmig auf der
kühlenden Trommeloberfläche verfestigte und abgelagerte
Masse wird mittels einer Abkratzvorrichtung von der Trom
melfläche abgekratzt und gleichzeitig flockenförmig pelleti
siert. Die pelletisierte feste Masse wird in einem unter
dem Vakuumrotationskühler 13 vorgesehenen Lagerungstank 14
gesammelt. In der Regel werden mindestens zwei Lagerungs
tanks parallel geschaltet und durch Umschalten von einem
auf den anderen abwechselnd benutzt. Vorzugsweise besitzen
die Lagerungstanks 14 einen konischen Boden, damit die
pelletisierte feste Masse aus diesen glatt und ohne Schwie
rigkeiten entleert werden kann. Wenn die gesammelte feste
Masse aus dem Lagerungstank entleert wird, entspannt sich
der Unterdruck im Tankinneren auf Atmosphärendruck. Die
feste Masse wird aus dem Lagerungstank über ein am unteren
Ende des Lagerungstanks 14 vorgesehenes Drehventil 15 ent
leert. Zweckmäßigerweise werden mehrere Vakuumrotations
kühler 13 mit den nachgeschalteten Anlagen in Reihe ge
schaltet.
Die Teilkondensation in der Teilkondensationsvorrichtung 10
dient der Abtrennung niedriger siedender Verunreinigungen
in der zugeführten organischen Verbindung. Wenn in der zu
geführten Charge außer der gewünschten Verbindung keine
niedriger siedenden Verunreinigungen enthalten sind oder
wenn keine strikte Trennung der in der Tat vorhandenen
niedriger siedenden Verunreinigungen von der organischen
Verbindung erforderlich ist, braucht im Hinblick auf die
zulässigen Grenzwerte an Verunreinigungen in dem Produkt
die Teilkondensation nicht notwendigerweise durchgeführt
zu werden. Dies heißt, daß die Gesamtkondensation in der Kon
densationsvorrichtung 10 erfolgen kann. Das hierbei ge
bildete Kondensat kann dann in der geschilderten Weise
mittels des (barometrischen) Fallrohrs aus dem Rektifi
zierungssystem abgezogen werden. Als Alternative können
die nicht-kondensierten Dämpfe aus der Rückflußkondensa
tionsvorrichtung 9 ohne Hindurchleiten der Dämpfe durch
die Kondensationsvorrichtung 10 zur Gewinnung eines Pro
duktes direkt dem Vakuumrotationskühler 13 zugeführt wer
den. Diese Betriebsvarianten stellen zweckmäßige Ausfüh
rungsformen des Verfahrens gemäß der Erfindung dar.
In einem erfindungsgemäß benutzten Rektifizierungssystem
sollten vorzugsweise sämtliche Vorrichtungen, Leitungen
und sonstige Einrichtungen zur Handhabung und Verarbeitung
der aufgeschmolzenen Charge mit Ummantelungen versehen sein,
damit die betreffenden Vorrichtungen oder Einrichtungen
auf einer über dem Schmelz- oder Fließpunkt der jeweils
zugeführten organischen Verbindung gehalten werden können.
Durch die Ummantelungen wird zur Erwärmung der genannten
Vorrichtungen und Einrichtungen ein eine hohe Temperatur
(wegen des hohen Schmelz- oder Fließpunkts der zu be- oder
verarbeitenden organischen Verbindung) aufweisendes Heiz
medium umgewälzt. Das zu einer geeigneten Vorwärmung der
Rektifiziersäule vor Beginn der eigentlichen Rektifizierung
verwendete Heizmedium kann nach dem Vorwärmen vollständig
aus der Ummantelung abgelassen werden, wenn eine thermi
sche Isolierung der Rektifiziersäule gegen die umgebende
Atmosphäre lediglich durch ein um die Ummantelung der Rek
tifiziersäule vorgesehenes thermisches Isoliermaterial er
reicht werden kann.
Erfindungsgemäß lassen sich hochschmelzende, hochsiedende
Verbindungen, deren Reinigung bisher große Schwierigkeiten
bereitete, ohne Vorbehandlung zur Entfernung niedriger sie
dender Verunreinigungen von der zugeführten organischen
Verbindung durch Rektifizierung reinigen. Die betreffenden
Bestandteile lassen sich kontinuierlich, ohne Schwierig
keiten und in stabiler Weise aus dem Rektifiziersystem ab
ziehen, ohne das Druckgleichgewicht des Rektifiziersystems
zu stören. Auf diese Weise läßt sich erfindungsgemäß die
Reinigung in höchst wirtschaftlicher Weise durchführen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veran
schaulichen.
Ein Gemisch aus Aminoanthrachinonen der folgenden Zusammen
setzung:
Anthrachinon | |
1,4 Gew.-% | |
1-Aminoanthrachinon | 75,2 Gew.-% |
2-Aminoanthrachinon | 1,0 Gew.-% |
1,5-Diaminoanthrachinon | 6,0 Gew.-% |
1,8-Diaminoanthrachinon | 4,8 Gew.-% |
Andere Diaminoanthrachinone | 8,7 Gew.-% |
Unbekannte Bestandteile | 2,9 Gew.-% |
wird kontinuierlich mit einer Zufuhrgeschwindigkeit von
10 kg/h einem mit einem Rührwerk ausgestatteten Schmelztank
2 zugeführt und darin aufgeschmolzen.
Das aufgeschmolzene Gemisch wird mittels einer Zufuhrpumpe 4
dem untersten Teil einer Rektifiziersäule 8 zugespeist und
zusammen mit einem Rücklauf aus der Rektifiziersäule 8 in
einem an das untere Ende der Rektifiziersäule angeschlosse
nen Dünnfilm- oder -schichtverdampfer 5 teilweise verdampft.
Vom unteren Ende des Dünnfilm- oder -schichtverdampfers 5
werden kontinuierlich mittels eines (barometrischen) Fall
rohrs durch eine an das untere Ende des Dünnfilm- oder
-schichtverdampfers angeschlossene senkrechte Leitung mit
einer Geschwindigkeit von 2,9 kg/h Bodenfraktionen der fol
genden Zusammensetzung:
1-Aminoanthrachinon | |
14,6 Gew.-% | |
2-Aminoanthrachinon | 1,7 Gew.-% |
1,5-Diaminoanthrachinon | 20,5 Gew.-% |
1,8-Diaminoanthrachinon | 16,3 Gew.-% |
Andere Diaminoanthrachinone | 29,5 Gew.-% |
Unbekannte Bestandteile und thermische Abbauprodukte | 17,4 Gew.-% |
abgezogen, einem mit einem Rührwerk ausgestatteten Kühlwas
sertank 7, in dem die Wasseroberfläche dauernd gründlich be
wegt wird, zugeführt und zu in Wasser suspendierten Teilchen
verfestigt.
Der Säulenoberdruck beträgt 20 hPa. Die Heiz
temperatur des Dünnfilm- oder -schichtverdampfers 5 beträgt
330°C.
Die in dem Dünnfilm- oder -schichtverdampfer 5 erzeugten
Dämpfe werden in der Rektifiziersäule 8 rektifiziert. Die
Rektifiziersäule ist bis zu einer Höhe von 3,0 m mit einem
Packungsmaterial niedrigen Druckgefälles gefüllt und besitzt
einen Destillations(wirkungs)grad von etwa 10 theoretischen
Böden. Die Außenseite der Säule ist zur thermischen Isolie
rung ummantelt, wobei durch den Mantel ein Heizmedium strö
men gelassen wird.
Die Säulenobertemperatur beträgt 275°C. Durch einen Rück
flußkühler 9 wird ein 255°C heißes Heizmedium laufen
gelassen, um die am oberen Ende der Rektifiziersäule ab
destillierenden Dämpfe teilweise zu kondensieren und um
das gebildete Kondensat der Rektifiziersäule als Rückfluß
wieder zuzuführen. Das geschätzte Rückflußverhältnis beträgt
1,5/1,0.
Die den Rückflußkühler 9 verlassenden Dämpfe werden in ei
ner Teilkondensationsvorrichtung 10 durch Hindurchleiten
eines 255°C heißen Heizmediums weiter teilweise kondensiert.
Das hierbei erhaltene Teilkondensat folgender Zusammenset
zung:
Anthrachinon | |
0,8 Gew.-% | |
1-Aminoanthrachinon | 98,2 Gew.-% |
2-Aminoanthrachinon | 1,0 Gew.-% |
Diaminoanthrachinone | praktisch 0 |
wird mittels eines (barometrischen) Fallrohrs mit einer Ge
schwindigkeit von 3,7 kg/h ins Freie abgezogen und durch
Verfestigen und Pelletisieren mittels eines Flockenbildners
12 in Form eines horizontalen Bandes gewonnen.
Die nicht-kondensierten Dämpfe aus der Teilkondensations
vorrichtung 10 werden zu einem Vakuumrotationskühler 13
geleitet. Letztlich erhält man unter Hindurchleiten von
20°C kaltem Wasser durch die Kühltrommeln des Vakuumrota
tionskühlers mit einer durchschnittlichen (Austrag)geschwin
digkeit von 3,4 kg/h eine verfestigte pulverförmige Masse
der folgenden Zusammensetzung:
Anthrachinon | |
3,1 Gew.-% | |
1-Aminoanthrachinon | 96,6 Gew.-% |
2-Aminoanthrachinon | 0,3 Gew.-% |
Diaminoanthrachinone | praktisch 0 |
Im gesamten Rektifizierungssystem werden diejenigen Teile,
durch die das aufgeschmolzene Gemisch geleitet wird, ther
misch isoliert, indem durch die Ummantelungen dieser Tei
le ein Heizmedium einer Temperatur von 285°C oder darüber
strömen gelassen wird.
Ein Gemisch aus Anthrachinonen der folgenden Zusammenset
zung:
Anthrachinon | |
2,0 Gew.-% | |
1-Aminoanthrachinon | 75,9 Gew.-% |
2-Aminoanthrachinon | 3,2 Gew.-% |
1,5-Diaminoanthrachinon | 4,4 Gew.-% |
1,8-Diaminoanthrachinon | 3,3 Gew.-% |
Andere Diaminoanthrachinone | 8,1 Gew.-% |
Unbekannte Bestandteile | 3,1 Gew.-% |
wird mit einer (Zufuhr)geschwindigkeit von 12 kg/h konti
nuierlich einem Vorwärmschneckenförderer 1 zugeführt, da
rin auf eine Temperatur von 200°C vorgewärmt, danach kon
tinuierlich einem mit einem Rührwerk ausgestatteten Schmelz
tank 2 zugeführt und darin aufgeschmolzen.
Das aufgeschmolzene Gemisch wird aus einem Schmelzebehäl
ter 3 mittels einer Förderpumpe 4 zum unteren Teil einer
Rektifiziersäule 8 geleitet und zusammen mit dem Rücklauf
aus der Rektifiziersäule 8 in dem Dünnfilm- oder -schicht
verdampfer 5, der an den Boden der Rektifiziersäule 8 ange
schlossen ist, teilweise verdampft. Vom unteren Ende des
Dünnfilm- oder -schichtverdampfers 5 werden mittels eines
(barometrischen) Fallrohrs in der an das untere Ende des
Dünnfilm- oder -schichtverdampfers angeschlossenen senk
rechten Leitung mit einer (Ablaß)geschwindigkeit von 3,9
kg/h die Bodenfraktionen des Dünnfilm- oder -schichtver
dampfers 5 an die Atmosphäre abgezogen, einem Kühlwasser
tank 7, in dem die Wasseroberfläche dauernd gründlich be
wegt wird, zugeführt und entsprechend Beispiel 1 zu in
Wasser suspendierten Teilchen verfestigt. Diese besitzen
folgende Zusammensetzung:
1-Aminoanthrachinon | |
22,5 Gew.-% | |
2-Aminoanthrachinon | 7,1 Gew.-% |
1,5-Diaminoanthrachinon | 12,9 Gew.-% |
1,8-Diaminoanthrachinon | 9,7 Gew.-% |
Andere Diaminoanthrachinone | 23,7 Gew.-% |
Unbekannte Bestandteile und thermische Abbauprodukte | 24,1 Gew.-% |
Der Säulenoberdruck beträgt 13,3 hPa. Die
Heiztemperatur des Dünnfilm- oder -schichtverdampfers 5
beträgt 320°C.
Die in dem Dünnschicht- oder -filmverdampfer 5 entstande
nen Dämpfe werden in der Rektifiziersäule 8 rektifiziert.
Die Rektifiziersäule ist bis zu einer Höhe von 2,0 m in
Richtung der Anreicherung und bis zu einer Höhe von 1,0 m
in Abstreifrichtung mit einem Packungsmaterial niedrigen
Druckgefälles gefüllt. Die geschätzte Zahl theoretischer
Böden beträgt in Anreicherungsrichtung 6, in Abstreifrich
tung 2. Die Säule ist ähnlich Beispiel 1 auf ihrer Außen
seite ummantelt, um mittels eines in dem Mantel strömen
den Heizmediums eine thermische Zwangsisolierung zu schaf
fen.
Die Säulenobertemperatur beträgt 266°C. Die aus der Rekti
fiziersäule abdestillierenden Dämpfe werden in einem von
einem Heizmedium einer Temperatur von 252°C durchströmten
Rückflußkühler 9 teilweise kondensiert. Das gebildete Kon
densat wird in die Rektifiziersäule als Rückfluß rückge
führt. Das geschätzte Rückflußverhältnis beträgt 1,0/1,0.
Sämtliche den Rückflußkühler 9 verlassenden Dämpfe werden
direkt einem Vakuumrotationskühler 13 zugeführt und darin
durch Hindurchleiten von 70°C warmem Wasser durch die Kühl
trommel des Vakuumrotationskühlers gekühlt. Hierbei erhält
man mit einer durchschnittlichen (Austrag)geschwindigkeit
von 8,1 kg/h eine verfestigte pulverförmige Masse der fol
genden Zusammensetzung:
Anthrachinon | |
2,8 Gew.-% | |
1-Aminoanthrachinon | 96,2 Gew.-% |
2-Aminoanthrachinon | 1,0 Gew.-% |
Diaminoanthrachinone | praktisch 0 |
In dem gesamten Rektifizierungssystem sind diejenigen Tei
le, die von dem aufgeschmolzenen Gemisch durchströmt wer
den, thermisch isoliert, indem durch die Ummantelung dieser
Teile ein Heizmedium einer Temperatur von 285°C oder darüber
strömen gelassen wird.
Claims (4)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Reinigung einer rohen,
hochschmelzenden und einen hohen Kochpunkt aufweisenden
Verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß man die jewei
lige rohe organische Verbindung aufschmilzt, die ge
bildete Schmelze einer bei einem Druck von 400
bis 40 000 Pa gehaltenen Rektifikationszone
zuführt, die am oberen Ende der Rektifikationszone ab
destillierenden Dämpfe zur Gewinnung einer gereinigten
organischen Verbindung kondensiert, indem man die
Dämpfe einer am oberen Ende der Rektifikationszone
vorgesehenen Rückflußkondensationszone zuführt und
dort einen Teil der Dämpfe zu einem der Rektifikations
zone zugeführten Kondensat kondensiert, die restlichen,
nichtkondensierten Dämpfe einer an die Rückflußkonden
sationszone angeschlossenen Teilkondensationszone zu
führt und dort einen Teil oder den Hauptteil der Dämpfe
zu einem anschließend aus der Teilkondensationszone
über eine an den Auslaß der Teilkondensationszone ange
schlossene und ein (barometrisches) Fallrohr bildende
Leitung aus der Rektifikationszone ausgetragenen Konden
sat der gereinigten Verbindung kondensiert und schließ
lich die restlichen nichtkondensierten Dämpfe mit einen
niedrigeren Kochpunkt aufweisenden Verunreinigungen
einer Vakuumrotationskühlzone oder einer Gesamtkonden
sationszone zuführt, und höhersiedende Verunreinigungen
und/oder nicht flüchtige Verunreinigungen aus einer
am unteren Ende der Rektifikationszone vorgesehenen,
aus einem mit Rührflügeln ausgestatteten Dünnfilmver
dampfer bestehenden Aufwärmzone über eine an einen
Auslaß der Aufwärmzone angeschlossene Leitung abzieht,
wobei die Leitung ein (barometrisches) Fallrohr bilden
soll.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Aufschmelzen durchführt, indem man die ge
gebenenfalls auf eine Temperatur nahe dem Schmelzpunkt
vorgewärmte rohe organische Verbindung in Pulver- oder
Granulatform einer Schmelzzone zuführt und darin auf
schmilzt und daß man die Zufuhr (der Schmelze zur
Rektifikationszone) mittels einer auf einer Temperatur
nicht unterhalb des Schmelzpunkts der betreffenden
organischen Verbindung gehaltenen Getriebe-, Schrauben-
oder Kolbenpumpe durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man von einer hochschmelzenden, einen hohen Kochpunkt
aufweisenden organischen Verbindung eines Schmelzpunkts
von 200 bis 300°C ausgeht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man als hochschmelzende, einen hohen Kochpunkt aufweisende
organische Verbindung Anthrachinon oder ein Anthrachinon
derivat verwendet.
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---|---|---|---|
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---|---|
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