DE3027789A1

DE3027789A1 - Vertikalstranggiessanlage

Info

Publication number: DE3027789A1
Application number: DE19803027789
Authority: DE
Inventors: Martin 4150 Krefeld Eberl
Original assignee: Schloemann Siemag AG
Current assignee: SMS Siemag AG
Priority date: 1980-07-23
Filing date: 1980-07-23
Publication date: 1982-02-18
Also published as: ES503224A0; IT1212077B; IT8123054A0; DE3027789C2; ES8203665A1

Description

Vertikalstranggießanlage
Die Erfindung betrifft eine Vertikalstranggießanlage mit einem der Kokille unmittelbar nachgeordneten Stützführungsabschnitt und einem unterhalb dieses Stützführungsabschnitts an einer Säule vertikal verfahrbaren Führungswagen für den Gießstrang.
Bei einer bekannten Vertikalstranggießanlage für Knüppel ist einer Stranggießkokille eine aus Strangführungs- und Treibrollen bestehende Stützführung nachgeordnet. Unterhalb der Stütz führung befindet sich eine senkrechte Schienenführung, an der ein Führungswagen durch einen Seilzug verfahrbar ist. An dem Führungswagen ist seitlich ein Fuß zur Abstützung des Gießstranges angeordnet. Zum Ausbringen der durch eine Schneidvorrichtung abgetrennten Abschnitte ist auf einer geneigten Bahn ein besonderer Transportwagen vom Hüttenflur bis zur untersten Position des Führungswagens verfahrbar. Zum Anfahren ist ein mehrteiliger Anfahrstrang vorgesehen (DT-AS 1 220 563).
Diese Stranggießanlage erfordert eine sehr tiefe Fundamentausnehmung. Die Anlage ist zum Gießen von größeren Block- oder Brammenquerschnitten nicht geeignet, da hierfür eine ausreichende Abstützung nicht gegeben ist. Die aus Transportwagen, Führung und Antrieb bestehende Ausbringvorrichtung ist platzraubend und konstruktiv aufwendig.
Ziel der Erfindung ist eine konstruktiv einfache Vertikalstranggießanlage geringer Bauhöhe zum Gießen von Blöcken, Brammen oder mehreren Knüppeln aus Stahl, bei der das Ausbringen des Gießstranges und das Einfahren der Anfahrvorrichtung schnell und betriebssicher erfolgen kann und die für Wartungs- und Reparaturarbeiten leicht zugänglich ist.
Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß ein weiterer mit gegenüberliegenden Führungsrollen und einer Gießstranghaltevorrichtung versehener Stützführungsrahmen zwischen einer vertikalen Gießposition und einer horizontalen Ausförderposition schwenkbar angeordnet ist, daß an der Seite der Führungsssäule jeweils zwei verstellbare Führungsrollen coaxial im Abstand voneinander gelagert sind und daß im Abstandsbereich ein am Führungswagen angeordneter Stranghalter in die Strangbahn einfahrbar ist, an dem eine der Länge der oberen Stütz führung entsprechende Anfahrstange befestigt ist.
Die so geschaffene Stranggießanlage erfordert wegen ihrer einfachen und kompakten Bauart geringe Investitionskosten.
Dabei können sowohl Knüppel als auch Blöcke und Brammen mit geraden Kokillen gegossen werden. Eine Beanspruchung von Materialfasern durch Geraderichten findet nicht statt.
Durch das Herunterschwenken der unteren Strang führung kann der Strang schnell ausgefördert werden. Die Anlagenteile sind zur Wartung leicht zugänglich. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch den Fortfall eines besonderen flexiblen Anfahrstranges die Maschinenrüstzeit erheblich verringert wird. Die Stranggießanlage ist besonders zum Vergießen von Edelstählen aus relativ kleinen Chargen geeignet.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zwischen jeweils zwei coaxial gelagerten Führungsrollen je eine mittlere Führungsrolle verstellbar an einer senkrechten ortsfesten Stütze gelagert, wobei der Stranghalter des Führungswagens gabelartig die Stütze und die mittlere Führungsrolle umgreift. Auf diese Weise wird eine durchgehende Führung insbesondere von Brammensträngen gewährleistet.
Als Gießstranghaltevorrichtung sind am Stützführungsrahmen vorteilhaft Klemmzylinder angeordnet. Dadurch wird der Gießstrang beim Abschwenken festgelegt.
An der Afarstane ist ein dem jeweiligen Strangformat entsprechender Anfahrkopf lösbar befestigt, der an seiner Oberseite eine Ausnehmung aufweist. Durch diese geringe Ausnehmung kann beim Schopfschnitt der Schrottanteil erheblich verringert werden.
Diese Bauart ermöglicht das gleichzeitige Gießen mehrerer verschiedener Stränge beliebiger Länge.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 die Seitenansicht einer Vertikalstranggießanlage im Fig. 2 einen Ausschnitt der Stützrollenlagerung' Fig. 3 Anfahrkopf und Gießstrangfuß beim Ausschwenken und Fig. 4 einen Querschnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 1 mit einer Draufsicht des in die Horizontale geschwenkten Strangführungsabschnittes.
In der in Fig. 1 dargestellten Vertikalstranggießanlage ist auf einer Gießbühne 1 eine Kokille 2 angeordnet, die von einer Gießpfanne 3 über einen Zwischenbehälter 4 beschickt wird. Der Kokille ist eine Stützrollenführung 5 unmittelbar nachgeordnet.
Auf einer im Bereich des Elüttenflurs angeordneten Achse 6 ist ein Schwenkrahmen 7 gelagert, der in senkrechter Position bis unmittelbar unter die obere Stützführung 5 reicht.
Als Schwenkantrieb für den Schwenkrahmen 7 ist ein Druckmittelzylinder 8 vorgesehen. Der Schwenkrahmen 7 ist durch den Druckmittelzylinder 8 in eine horizontale Stellung schwenkbar. In dieser Stellung liegen am Schwenkrahmen 7 gelagerte Strang führungsrollen 9 in einer Flucht mit einem Ausförderrollgang 10.
In einer Fundamentausnehmung 11 ist eine Führungssäule 12 mit rechteckigem Querschnitt verankXeFt, die an ihrem oberen Ende mit einer unterhalb der Gießbühne 1 befindlichen Arbeitsbühne 13 verbunden ist. An der Führungssäule 12 ist ein Führungswagen 14 senkrecht geführt, wobei als Hubantrieb eine auf der Arbeitsbühne 13 angeordnete Seilwinde 15 wirkt. Das an der Oberseite des Führungswagens befestigte Zugseil 16 ist am anderen Ende mit einen Gegengewicht 17 verbunden. In einer mittleren Öffnung des Führungswagens 14 sind den vier Seiten der Führungssäule 12 zugeordnete Laufrollen 18 gelagert.
Eine Anfahrstange 19 ist senkrecht an einem am Führungswagen 14 angeordneten alter 20 verankert, der bis in die Strangführungsbahn hineinreicht. Auf der Seite der Führungssäule 12 ist die Strangführung daher,wie Fig. 4 zeigt,jeweils durch zwei äußere Seitenrollen 21, 22 und einer Mittelrolle 23 gebildet, die jeweils gegenüberliegend zu den Führungsrollen 9 angeordnet sind. Die Seitenrollen 21, 22 sind in Gabeln 24 gelagert, die an den Seitenwangen des Schwenkrahmens 7 quer zur Strangbahn geführt und durch Spindeln 25 verstellbar sind.
Die Mittelrollen 23 sind an einer vor der Führungssäule 12 angeordneten Stütze 26 angeordnet. Wie in Fig. 2 dargestellt, ist jede Mittelrolle 23 an einem Gabelhebel 27 gelagert, der mittels eines Bolzens 28 schwenkbar an einer im Inneren der Stütze 26 angeordneten Konsole 29 angebracht ist. Der andere Arm des Gabelhebels 27 ist mit einer an der Konsole 29 befestigten Tellerfedersäule 30 verbunden, so daß die Mittelrolle 23 unter Federdruck am Gießstrang 31 anliegt.
Jede Konsole 29 ist zur Anpassung an das jeweilige Strangformat mit einer Einstellvorrichtung 32 gegenüber der Stütze 26 verstellbar.
Vor Gießbeginn wird der Führungswagen 14 durch den Seilzug 15 angehoben, wobei der gabelartig gestaltete Stranghalter 20 zwischen den Seitenrollen 21, 22 und den Mittelrollen 23 geführt wird. Die Länge der Anfahrstange 19 ist derart bemessen, daß in der obersten Position des Führungswagens 14 ein an der Anfahrstange 19 angeordneter Anfahrkopf 33 bis in die Kokille 2 reicht. Beim Gießen wird der Führungswagen 14 entsprechend der Gießgeschwindigkeit abgesenkt.
Sobald die Charge abgegossen ist und der Führungswagen 14 die unterste Position erreicht hat, wird der GieBstrang oder die Gießstränge 31 durch die am Schwenkrahmen 7 angecrdneten Klemmvorrichtungen 34 fixiert. Der Schwenkrahmen 7 wird darauf mit dem Gießstrang 31 in die Horizontale geschwenkt und kann über den Rollgang 10 ausgefördert werden.
Der Anfahrkopf 33 ist mit einer oberen Ausnehmung versehene in der sich ein Vorsprung 36 des GieBstranges formt der beim Schwenken des Gießstranges ein leichtes lösen dieser Verbindung gestattet Leerseite

Claims

Patentansprüche 1. Vertikalstranggießanlage mit einem der Kokille unmittelbar nachgeordneten Stützführungsabschnitt und einem unterhalb dieses Stützführungsabschnitts an einer vertikalen Säule verfahrbaren Führungswagen für den GieB-strang, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer mit gegenüberliegenden Führungsrollen und einer Gießstranghaltevorrichtung versehener Stützführungsrahmen (7) zwischen einer vertikalen Gießposition und einer horizontalen Ausförderposition schwenkbar angeordnet ist, daß an der Seite der Führungssäule (12) jeweils zwei verstellbare Führungsrollen (21, 22) coaxial im Abstand voneinander gelagert sind und daß im Abstandsbereich ein am Führungswagen (14) angeordneter Stranghalter (20) in die Strangbahn einfahrbar ist, an dem eine der Länge der oberen Stützführung (5) entsprechende Anfahrstange (19) befestigt ist.
2. Vertikalstranggießanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jeweils zwei coaxial gelagerten Führungsrollen (21, 22) je eine mittlere Führungsrolle (23) verstellbar an einer senkrechten ortsfesten Stütze (26) gelagert ist, wobei der Stranghalter (2G) des Führungswagens (14) gabelartig die Stütze (26) und die mittlere Führungsrolle (22) umgreift.
3. Vertikalstranggießanlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Stützführungsrahmen (7) Klemmzylinder (34) angeordnet sind.
4. Vertikalstranggießanlage nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Anfahrstange (19) ein dem jeweiligen Strangformat entsprechender Anfahrkopf (33) lösbar befestigt ist, der an seiner Oberseite eine Ausnehmung (35) aufweist.