DE3027526C2 - - Google Patents
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- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
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Description
Die vorliegende Erfindung hat ein Verfahren zur Herstellung
verschleißarmer harter Schichten auf der Basis von Hartme
tallverbindungen zum Gegenstand. Es ist bekannt, derartige
Überzüge auf Unterlagen durch Vakuumaufdampfen oder Katho
denzerstäubung in reaktiver Atmosphäre herzustellen, wobei das
Reaktionsgas zur Förderung der Reaktivität gleichzeitig durch
eine elektrische Gasentladung angeregt wird. Eine solche liegt
bei der Kathodenzerstäubung ohnehin vor und bei anderen Auf
dampfverfahren kann sie mittels entsprechender Elektroden in
der Aufdampfkammer durchgeführt werden. Besonders bewährt für
die Aufdampfung hat sich die sogenannte Niedervoltbogenentla
dung, wenn es darauf ankommt, eine zu starke Erwärmung der
Substrate zu vermeiden. Wegen der besonders starken Aktivie
rung der Reaktionspartner im Niedervoltbogen erhält man näm
lich eine hinreichende Reaktion auch auf gekühlten Unterlagen,
was bei anderen ionenunterstützten reaktiven Aufbringungsver
fahren oft nicht der Fall ist.
Aus DE-OS 28 42 393 ist im besonderen die Aufdampfung von Ti
tan oder Zirkonium in einer Stickstoff enthaltenden Restgasat
mosphäre in Gegenwart einer elektrischen Bogenentladung bekannt,
um harte verschleißfeste Schichten zu erhalten, die wegen ihres
Glanzes und goldfarbenen Aussehens unter anderem auch für
Schmuckgegenstände und Gegenstände des täglichen Gebrauchs ver
wendet werden können. Ferner ist bekannt, harte verschleißfeste
Schichten durch Aufdampfen von Titan in Acetylen oder
Aethylen herzustellen, wobei die Titanverdampfung mittels ei
nes Elektronenstrahls erfolgt und zusätzlich elektrische Fel
der für die Aktivierung der Restgasatmosphäre im Aufdampfraum
angewendet werden. Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt jedoch
in der relativ hohen Temperatur (fast 1000 Grad), auf welche
die zu beschichtenden Unterlagen dabei erhitzt werden. Viele
Werkstoffe vertragen eine solche Erhitzung nicht und in diesen
Fällen scheidet also das erwähnte Verfahren aus. Ein ähnliches
Verfahren bezieht sich auf die Kathodenzerstäubung von Titan in
Kohlenwasserstoffen unter Beimischung von Stickstoff, wobei ein
Kondensat aus Mischkristallen von Titankarbid-Titannitrid ent
steht. Derartige Schichten sind ebenfalls hart und abriebsfest,
aber wegen ihres Karbidgehaltes oxydationsanfällig, besonders
wenn die Schichten beim späteren Gebrauch höheren Temperaturen
ausgesetzt werden, wie dies beispielsweise für beschichtete Schnei
den von Werkzeugen zutrifft.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Herstellung verschleißarmer harter Schichten auf der
Basis der Hartmetallverbindungen von Titan, Zirkonium und Hafnium
anzugeben, das zuverlässig und wirtschaftlich ist und Schichten
liefert, deren Oxydationsempfindlichkeit wesentlich vermindert
ist. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Aufbringen harter ver
schleißfester Überzüge auf Unterlagen durch Verdampfen von Ti
tan, Zirkonium oder Hafnium in Gegenwart einer elektrischen Bogen
entladung in einer Stickstoff enthaltenden Restgasatmosphäre un
ter gleichzeitiger Aktivierung des Restgases durch die Entladung,
wodurch auf den Unterlagen eine Verbindung aufgebracht wird, ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbringung in einer Stickstoff,
Sauerstoff und Kohlenstoff enthaltenden Restgasatmosphäre, bei der
das Atomzahlverhältnis von Sauerstoff zu Kohlenstoff im Bereich
von 0,5 bis 1,5 liegt, durchgeführt wird. Vorzugsweise wird als
kohlenstoffliefernde Restgaskomponente Kohlenmonoxyd eingesetzt
und erfolgt die Aufbringung in einer elektrischen Niedervolt
bogenentladung, wobei die zu beschichtenden Werkstücke bzw.
deren Halterung gegenüber der
Wand der Beschichtungskammer auf eine negative Spannung von etwa 200
Volt gelegt werden - aber auch davon wesentlich abweichende Substrat
spannungen sind oft brauchbar und nützlich. Um den Niedervoltbogen auch
bei relativ niedriger Konzentration der reaktiven Gase in der Aufdampf
kammer aufrechterhalten zu können, kann die Restgasatmosphäre zusätz
lich Argon oder ein anderes neutrales Gas mit einem Partialdruck zwi
schen 5 × 10 -4 und 3 × 10 -3 mbar enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert Schichten, die aus Mischkri
stallen von Hartmetallverbindungen bestehen, u. a. z. B. aus Titan
karbid, Tiannitrid und Titanoxyd, wobei, indem das reaktive Aufbrin
gungsverfahren angewendet wird, die entsprechenden Hartmetallverbindun
gen erst im Zuge des Aufbringungsverfahrens durch Reaktion des verdampf
ten Metalls mit der Restgasatmosphäre gebildet werden. Es war wie er
wähnt, bekannt, jede einzelne der genannten Hartmetallverbindungen durch
reaktive Aufbringung im Vakuum herzustellen, also beispielsweise TiN
durch Verdampfen von Titanmetall in einer Stickstoffatmosphäre, Titan
karbid durch Verdampfen in einer Kohlenwasserstoffatmosphäre und
schließlich Titanoxyd mittels einer Sauerstoffatmosphäre. Dabei ist
eine sehr genaue Einregelung und Konstanthaltung des Druckes der reakti
ven Komponente des Restgases erforderlich, wenn man gleichbleibende
Schichten erhalten will, da schon relativ geringe Abweichungen vom Soll
wert nach oben wegen Einbau von Gas in die Schichten zu zu weichen Schich
ten führen, dagegen ein zu geringer Partialdruck der reaktiven Komponente
wegen zu geringer Konzentration derselben zu einer Abweichung von der ge
wünschten chemischen Zusammensetzung. Für das reaktive Aufbringen von Ge
mischen (Mischkristallen) war abgesehen von dem erwähnten Fall
der Kathodenzerstäubung von Titan in einem Stickstoff-Kohlenwasserstoff-
Gemisch bisher kein praktisch durchführbares Verfahren bekanntgeworden.
Nachfolgend soll die Erfindung an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher
erläutert werden.
Die Zeichnung zeigt zunächst eine für die
Durchführung der Erfindung geeignete Bedampfungsanlage.
In dieser stellt
1 eine Vakuumkammer mit einem Evakuierungsanschluß 8 dar, welche durch
eine Öffnung 18 im Wandteil 9 mit einer Glühkathodenkammer 13 verbunden
ist. In letzterer ist die Glühkathode 19 untergebracht, die durch ein
nicht gezeichnetes Stromversorgungsgerät gespeist wird. Am Boden 7 der
Aufdampfkammer befindet sich der (gegebenenfalls kühlbare) Tiegel 6
für das zu verdampfende Metall. In der Aufdampfkammer ist eine zylin
dermantelförmige Haltevorrichtung 2 zur Aufnahme der zu bedampfenden
Substrate 3 angeordnet. Die Glühkathodenkammer 13 weist ferner eine
Gaszuleitung auf, die durch das Ventil 12 gesteuert werden kann. Zur
Erzeugung eines zur Achse der Aufdampfkammer ungefähr parallelen Ma
gnetfeldes ist eine Magnetspule 15 vorgesehen. Die zu beschichtenden
Werkstücke werden an der der Dampfquelle 6 zugewandten Seite der Halte
vorrichtung 2 befestigt.
Zur Herstellung von Überzügen nach der Erfindung wurde in den Tiegel
6 Titanmetall in Stückform eingebracht, alsdann die Anlage auf 10 -5 mbar
evakuiert und danach ein Argon, Stickstoff und Kohlenmonoxyd
enthaltendes Gasgemisch über Ventil 12 in 1 eingeführt und daraus lau
fend über den Saugstutzen 8 in solchem Maße abgepumpt, daß in der
Glühkathodenkammer ein Druck von 5 × 10 -2 mbar und in der Aufdampf
kammer ein Totaldruck von etwa 10 -3 mbar aufrechterhalten wurde.
(Man kann aber auch zwecks Schonung der Glühkathode in die Glühkatho
denkammer bloß Argon und in die Aufdampfkammer die reaktiven Gase
über Ventil 16 getrennt einführen, so daß in letzterer während des
Aufdampfens die erforderliche reaktive Restgasatmosphäre in einem Ge
misch mit Argon vorherrscht, deren Druck durch das laufende Abpumpen
auf einen optimalen Wert eingestellt werden kann.) Die auf Erdpotential
liegende Glühkathode wurde mit 1,5 kW beheizt und darauf eine Spannung
von +70 Volt an die Anode und von -50 Volt als Vorspannung (Bias-Span
nung) an die Substrate gelegt. Durch kurzzeitiges Anlegen der Anoden
spannung an die Trennwand 9 zwischen der Glühkathodenkammer 13 und der
Aufdampfkammer 1 konnte sodann der Niedervoltbogen gezündet werden (die
vorstehenden und alle folgenden Spannungsangaben beziehen sich stets auf
Spannungsdifferenzen gegenüber der auf Erdpotential befindlichen Kammer
wand). Es ergab sich ein über die Glühkathode fließender Strom von
85 A. Der über die Anode fließende Strom betrug 100 A. Die Differenz
zwischen den beiden Strömen gibt den Strom an, der über die Substrate
fließt. Durch den auf den Tiegel 6 als Anode fließende Strom wurde
das darin befindliche Titan geschmolzen und verdampft mit einer Geschwindigkeit
von etwa 0,4 g pro Minute. Unter der Einwirkung des durch die Nieder
voltbogenentladung zwischen der Glühkathode und der Anode stark ioni
sierten Restgases erhielt man auf den am Träger 2 befestigten Substraten
eine harte, äußerst haftfeste Schicht von gelblicher Färbung. In ver
schiedenen Ausführungsbeispielen, wobei jeweils eine solche Titanverdamp
fungsrate eingestellt wurde, daß auf einem Testglas pro Minute ein Nie
derschlag von 0,33 µm Dicke erhalten wurde und wobei die Substratspannung
stets minus 50 Volt betrug, wurden Überzüge mit verschiedenen Farbtönen
erhalten, die sämtlich eine außerordentlich hohe Abriebfestigkeit auf
wiesen.
1. Beispiel: mit = 2 × 10 -4 mbar/pCO × 10 -4 mbar2. Beispiel: mit = 2 × 10 -4 mbar/pCO = 2 × 10 -4 mbar3. Beispiel: mit = 2,5 × 10 -4 mbar/pCO = 3 × 10 -4 mbar4. Beispiel: mit = 3 × 10 -4 mbar/pCO = 4 × 10 -4 mbar5. Beispiel: mit = 3,5 × 10 -4 mbar/pCO = 4,5 × 10 -4 mbar
Überzüge dieser Art haben sich insbesondere für Werkzeuge und Gebrauchs
gegenstände bewährt; z. B. konnte damit die Standzeit von Bohrern um mehr
als den Faktor 2 erhöht werden.
Für die O und C enthaltenden Komponenten des Restgases werden außer dem
in den Beispielen erwähnten Kohlenmonoxyd für die Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens solche Verbindungen bzw. Gasmischungen besonders
empfohlen, bei denen - in Atomzahlverhältnissen ausgedrückt - das Sauer
stoff-Kohlenstoff-Verhältnis bei 1 : 1 oder darunter liegt, z. B. (CH4 + H2O)
oder (C2H2 + O2) und entsprechende Kohlenwasserstoffe in passender Mi
schung mit O2 oder Sauerstoff enthaltenden Verbindungen.
Die obenstehenden Druckangaben sind nicht als absolut einzuhaltende Werte
zu verstehen, sondern als diejenigen Werte, welche mit der für die Ausfüh
rungsbeispiele benutzten Aufdampfanlage optimale Ergebnisse erbrachten;
je nach Anlage können die günstigsten Werte Schwankungen bis zu ±25%
unterliegen. Es kann auch zweckmäßig sein, zunächst eine höhere Poten
tialdifferenz zwischen Anode und Substraten anzuwenden, um eine höhere
Energie der auf die Substratoberfläche auftreffenden Teilchen und damit
eine bessere Verankerung und Haftfestigkeit zu erzielen, allmählich aber
dann während der Aufbringung weiterer Teilschichten des Überzuges die
Potentialdifferenz zu verringern.
Bei der Herstellung der Überzüge gemäß Erfindung konnte die Temperatur
der Unterlagen stets unterhalb 200°C gehalten werden, meistens sogar
wesentlich tiefer. Es wurden hochglänzende Überzüge erhalten, wenn die
zu beschichtenden Flächen vorher poliert worden waren; eine Nachbehand
lung war nicht erforderlich. Die Härte betrug bei allen Überzügen mehr
als 20 000 N/mm -2, gemessen nach dem Vickers-Verfahren.
Da durch die Bedampfung die reaktiven Restgaskomponenten laufend ver
braucht werden, ist es zur Konstanthaltung der erforderlichen Partial
drücke notwendig, das verbrauchte reaktive Gas ständig oder intermittie
rend nachzuliefern. Auch in die Glühkathodenkammer muß laufend soviel
Gas (vorzugsweise Argon) eingeführt werden, daß die von der mittleren
freien Weglänge der Gasmoleküle abhängige Kathodenfallstrecke größen
ordnungsmäßig gleich dem Abstand zwischen der Glühkathode 3 und der
Trennwand 15 ist. Es empfiehlt sich, die Trennwand mit der Öffnung
zwischen der Glühkathodenkammer und dem Aufdampfraum elektrisch zu iso
lieren und bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf
Schwebepotential zu halten. Der Verdampfungstiegel kann entweder auf po
sitivem oder Erdpotential gehalten werden, wobei dann die Kathode auf
Erd- bzw. negatives Potential gelegt wird. Auch eine Betriebsweise, bei
der sowohl die Kathode als auch das zu verdampfende Material auf posi
tivem Potential gegenüber Masse gehalten werden, ist möglich. Die zu
bedampfenden Unterlagen befinden sich stets auf einem gegenüber der Ano
de negativem Potential und sie können außerdem zeitweise (insbesondere
intermittierend) als Kathode einer selbständigen Gasentladung geschaltet
werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Aufbringen harter verschleißfester Über
züge auf Unterlagen durch Verdampfen von Titan, Zirkonium
oder Hafnium in Gegenwart einer elektrischen Bogenentla
dung in einer Stickstoff enthaltenden Restgasatmosphäre
unter gleichzeitiger Aktivierung des Restgases durch die
Entladung, wodurch auf den Unterlagen eine Verbindung
aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf
bringung in einer Stickstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff
enthaltenden Restgasatmosphäre, bei der das Atomzahlver
hältnis von Sauerstoff zu Kohlenstoff im Bereich von 0,5 bis
1,5 liegt, durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Restgasatmosphäre mit Kohlenmonoxyd eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
einer elektrischen Niedervoltbogenentladung abgeschieden
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Titan in einer aus Argon, Stickstoff und Kohlenmonoxyd
bestehenden Restgasatmosphäre verdampft wird.
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