DE2842393C2 - Verfahren zur Herstellung goldfarbener Überzüge - Google Patents
Verfahren zur Herstellung goldfarbener ÜberzügeInfo
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Description
a) Die Potentialdifferenz der Anode der Niedervoltbogenentladung gegenüber dem Potential der
Substrate beträgt 5 bis 100 Volt;
b) das elektrische Potential der Substrate liegt um bis zu 150 Volt tiefer als das Potential der den
Aufdampfraum begrenzenden Wände;
c) die Beschichtungsgeschwindlgkeit auf den Substraten beträgt zwischen 1 und 15 nm/s;
d) der Partialdruck der Stickstoff enthaltenden Komponente Hegt zwischen 5 · ICT1 und 10~2
mbar.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Potentialdifferenz zwischen
der Anode und den Substraten während des Prozesses mindestens bis auf die Zerstäubungsschwelle des Substrates
und/oder der den Aufdampfraum begrenzenden Wände verringert wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Partialdruck der Stickstoff
enthaltenden Komponente während des Verfahrens stetig erhöht wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung goldfarbener Überzüge auf Substraten. Es Ist
bekannt, derartige Überzüge durch reaktives Ionenplattieren (ion plating, lonenunterstützte Aufdampfung) Im
Vakuum herzustellen, wobei sich insbesondere die sogenannte Niedervoltbogenentladung für die Verdampfung
bewährt hat, wenn es darauf ankommt, eine zu starke Erwärmung der Substrate zu vermeiden. Wegen der starken
Aktivierung der Reaktionspartner im Niedervoltbogen erhält man nämlich eine hinreichende Reaktion auch
auf gekühlten Substraten, was bei anderen reaktiven Aufbringungsverfahren nicht ohne weiteres der Fall ist. Ein
Problem, das dabei immer noch auftritt, betrifft die oft nicht hinreichend große Haftfestigkeit der Überzüge.
Diese Ist besonders dann nicht zufriedenstellend, wenn zur Vermeidung einer unzulässig großen Temperaturerhöhung
die Potentialdifferenz zwischen den Substraten und der Anode niedrig gehalten wird.
Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Herstellung goldfarbener
Überzüge auf Substraten anzugeben, die das Erfordernis einer sehr hohen Haftfestigkeit erfüllen und mit großer
Genauigkeit in stets gleichbleibenden Farbtönen reproduziert werden können. Letzteres Ist besonders wichtig z. B.
für die Massenherstellung von goldfarbenen Teilen, well die betreffenden Farbtöne unter Angabe von engen Toleranzen
vertrieben werden sollen. Insbesondere stellt sich die Erfindung die Aufgabe, Überzüge zur Verfügung zu
stellen, die den in der Uhrenindustrie üblichen Goldfarbtönen weltgehend gleichen, so daß bei der Herstellung
eine geringere Ausschußquote und damit eine höhere Wirtschaftlichkeit als mit den bisher üblichen Herstellungsverfahren
erzielt wird.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist eine besonders
schonende Behandlung der Substrate bei der Aufbringung der Überzüge, damit auch solche Substrate verwen-
det werden können, die wegen ihrer Temperaturempfindlichkeit mit den üblichen Verfahren z. B. mittels des
Chemical-Vapour-Deposition-Prozesses (CVD) nicht beschichtet werden können. Hierzu gehören insbesondere
Hartverchromungen, die ihre Härte bei Temperaturen
ίο über 400° C verlieren. Temperaturempfindliche Substrate
sind weiterhin Legierungen wie z. B. Messing und auch manche Kunststoffe.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung goldfarbener Überzüge auf Substraten durch Verdampfen
von Titanium- und/oder Zirkoniummetall in einer Stickstoff und Argon enthaltenden Unterdruckatmosphäre in
Gegenwart einer Niedervoltbogenentladung ist gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden Verfahrensmerkmale:
a) Die Potentialdifferenz der Anode der Niedervoltbogenentladung
gegenüber dem Potential der Substrate betragt 5 bis 100 Volt;
b) das elektrische Potential der Substrate liegt um bis zu 150 Volt tiefer als das Potential der den Aufdampfraum
begrenzenden Wände:
c) die Beschichtungsgeschwindigkeit auf den Substraten
beträgt zwischen 1 und 15 nm/s;
d) der Partialdruck der Stickstoff enthaltenden Komponente liegt zwischen 5 0020 1(H und 10"2 mbar.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Die anliegende Zeichnung zeigt zunächst eine für die Durchführung der Erfindung
geeignete Ionenplattieranlage. In dieser stellt 17 eine Vakuumkammer mit einem Evakuierungsanschluß
18 dar, welche durch eine Öffnung 6 mit einer Glühkathodenkammer 13 verbunden ist. In letzterer Ist die
Glühkathode 3 untergebracht, die durch das Stromversorgungsgerät 1 gespeist wird. Am Boden der Aufdampfkammer
10 befindet sich der mittels der Kühlmittelkanäle 21 und der Kühlmittelzu- und -ableitungen 11 kühlbare Tiegel 20 für das zu verdampfende Material 19. In
der Aufdampfkammer ist eine zyllndermantelförmlge
Haltevorrichtung 8 zur Aufnahme der zu bedampfenden Substrate angeordnet. Die Glühkathodenkammer weist
außerdem eine Gaszuleitung 2 und einen Kühlmittelkanal 14 auf, wobei letzterer besonders zur Kühlung der
Trennwand zwischen der Glühkathodenkammer und der Aufdampfkammer während des Betriebes dient. Zur
Erzeugung eines zur Achse 7 der Entladung ungefähr parallelen Magnetfeldes im Aufdampfraum sind am
Bodenteil 10 und am Deckelteil 16 der Aufdampfkammer außen Magnetspulen 5 angebracht.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die zu beschichtenden Substrate an der der
Dampfquelle zugewandten Seite der Haltevorrichtung 8 befestigt, das zu verdampfende Material in den Tiegel
gegeben, die Aufdampfkammer geschlossen und evakuiert, und über die Leitung 2 ein Stickstoff enthaltendes
bo Gas in einem Gemisch mit Argon in die Glühkathodenkammer
eingeführt. Man kann aber auch zwecks Schonung der Glühkathode 3 das Argon in die Giühkathodenkammer
13 und zur Erzielung der erwünschten Reaktionen Im Aufdampfraum in diesen das Stickstoff enthalb5
tende Gas über eine separate Zuleitung getrennt einführen, so daß im letzterem während des Aufdampfens eine
reaktive Restgasatmosphäre vorherrscht, deren Druck durch laufendes Abpumpen auf den für den vorgesehe-
■nen Prozeß optimalen Wert eingestellt werden kann.
Zur Herstellung von goldfarbenen Titannitridschichten wurde in den Tiegel 20 Titanmetall in Stückform eingebracht,
alsdann die Anlage auf 10~s Millibar evakuiert
und danach über die Leitung 2, die Glühkathodenkam-Trier 13 und die Öffnung 6 Stickstoff in die Aufdampfkammer
17 eingeführt und daraus laufend über den Saugstutzen 18 abgepumpt, in solchem Maße, daß in der
Glühkathodenkammer ein Druck von 5 χ 1(H Millibar und in der Auf dampfkammer ein N2-Part.ialdruck zwisehen
5 - 1(H und 10"2 Millibar aufrechterhalten wurde. Dann wurde die auf Erdpotential liegende Glühkathode
mit 1,5 kW beheizt und darauf eine Spannung von +70 Volt an die Anode und von -30 Volt an die Substrate
gelegt. Durch kurzzeitiges Anlegen der Anodenspannung an die Trennwand 15 zwischen der Glühkathodenkammer
13 und der Aufdampfkammer 17 wurde sodann der Nieüervolgbogen gezündet (die vorstehenden und alle
folgenden Spannungsangaben beziehen siel, stets auf Spannungsdifferenzen gegenüber der auf Erdpotential liegenden
Wand der Aufdampfkammer). Es ergab sich ein über die Glühkathode fließender Strom von 100 A. Der
über die Anode fließende Strom betrug 120 A. Die Differenz zwischen den beiden Strömen von 20 A gibt den
Strom an, der über die Substrate und die Kammerwand floß. Durch den auf den Tiegel 19 als Anode fließenden
Elektronenstrom wurde das darin befindliche Titan geschmolzen und verdampfte mit etwa 0,4 g pro Minute.
Unter der Einwirkung des durch die Nledervoltbogenentladung zwischen der Glühkathode und der Anode stark
Ionisierten Restgases erhielt man auf den am Träger 8 befestigten Substraten eine harte, äußerst haftfeste Titannitridschicht
von goldfarbener Färbung. In weiteren Ausführungsbeispielen, wobei jeweils eine solche Titanverdampfungsgeschwindigkeit
eingestellt wurde, daß auf einem Testglas pro Minute ein Niederschlag von 0,33 μίτι
Dicke erhalten wurde und wobei die Substratspannung stets -40 Volt und der Argonpartialdruck 1,6 · 10~3 Millibar
betrug, wurden die folgenden Farbtöne weltgehend approximiert:
1) jaune-päle lN-14 *) mit Pv2 = 0,2 · 10° mbar
2) jaune-päle 2N-18 *) mit p,V2 = 0,4 ■ 1(H mbar
3) jaune 3N ·) mit pOT = 0,6 10"3 mbar
4N *) mit pN2 = 0,7 · 1(H mbar
5N*) mit ρΛ2 =0,8 ■ 1(H mbar
4) rose
5) rouge
*) Farbton-Bezeichnungen gemäß Normallsation Inciustrielle de
l'Horlogerle Suisse NIHS - 03 - 50.
wand zu verringern; unter »Zerstäubungsschwelle« versteht man diejenige Potentialdifferenz, oberhalb derer
eine Zerstäubung des Substrates bzw. des Werkstoffes, aus dem die Kammerwand besteht, möglich ist. Es sei
noch erwähnt, daß eine höhere Potentialdifferenz farbvertiefend wirkt.
Bei der Herstellung aller dieser Überzüge konnte die Temperatur des Substrates stets unterhalb 380" C gehalten
werden, meistens sogar wesentlich tiefer. Es wurden hochglänzende Überzüge erhalten, wenn die Substratoberflächen,
auf die sie aufgebracht wurden, vorher poliert worden waren; eine Nachbehandlung war nicht
erforderlich. Die Härte betrug bei allen Überzügen mehr als 19 600 N/mm2, gemessen nach dem Vickers-Verfahren.
Da durch die Nitridbildung N2 verbraucht wird ist es
zur Konstanthaltung des N2-Partialdruckes zweckmäßig, in die Glühkathodenkammer laufend so viel N2-haltiges
Gas einzuführen, daß die mittlere freie Weglänge der Gasmoleküle darin größenordnungsmäßig gleich ist der
Kathodenfallstrecke der Niedervoltbogenentladung. Für letztere empfehlen sich Bogenspannungen kleiner als 200
Volt, jedoch mit Strömen von mindestens 30 A. Weiter empfiehlt es sich, die Trennwand mit der Öffnung zwischen
der Glühkathodenkammer und der Aufampfkammer elektrisch zu isolieren und bei der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens auf Schwebepotential zu halten. Das zu verdampfende Material kann entweder auf
positivem oder Erdpotential gehalten werden, wobei dann die Kathode auf Erd- bzw. negatives Potential
gelegt wird. Auch eine Betriebsweise, bei der sowohl die Kathode als auch das zu verdampfende Material auf positivem
Potential gegenüber Masse gehalten werden, ist möglich. Die zu bedampfenden Substrate befinden sich
stets auf einem gegenüber der Anode negativem Potential und sie können außerdem zeitweise (insbesondere
intermittierend) ais Kathode einer selbständigen Gasentladung geschaltet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
,c
Wie aus den Beispielen zu ersehen ist, kann durch die -,o
passende Einstellung des N2-Partialdruckes der Farbton genau eingestellt werden.
Um eine Oberfläche mit dem gewünschten Fcrbton zu erhalten, genügt es meistens, nur die obersten Teilschlchtcn
des Überzuges genau mit der entsprechenden Farbe, d. h., mit den angegebenen Größen der Spannung
und Partlaldrücken herzustellen, wogegen die tieferen,
der Substratoberfläche näher liegenden Teilschichten auch unter davon abweichenden Bedingungen aufgebracht
werden können. Es kann z. B. zweckmäßig sein, 6C zunächst eine höhere Potentialdifferenz zwischen Anode
und Substraten anzuwenden, um eine höhere Energie der auf die Substratoberfläche aufireffenden Teilchen und
damit eine bessere Verankerung und Haftfestigkeit zu erzielen, allmählich aber dann während der Aufbringung
weiterer Teilschichten des Überzuges die genannte Potentlaldiffcrenz mindestens bis auf die sogenannte ZerstSuhunesschwelle
des Substrates und/oder der Kammer-
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung goldfarbener Überzüge auf Substraten durch Verdampfen von Titanlum-
und/oder Zirkoniummetail in einer Stickstoff und Argon enthaltenden Unterdruckatmosphäre in Gegenwart
einer Niedervoltbogenentladung, gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden
Verfahrensmerkmale:
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C23C 13/04 |
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D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |