DE3026789C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein zweirädriges Motorrad nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein Motorrad dieser Art ist Gegenstand einer älteren, mit der DE 30 19 807 A1 offengelegten Patentanmeldung. Bei dieser Ausgestaltung sind die Sitzstütze und der Kraftstofftank lösbar be­ festigt, und es ist durch Demontage dieser Teile möglich, einen Zugang zur offenen Rückseite der Schalung und somit zum in der Schalung angeordneten Triebwerk zu schaffen, um Wartungs- und Reperaturarbeiten, insbesondere am Triebwerk, durchzuführen, jedoch ist die Demontage der Sitzstütze und des Kraftstofftanks verhältnismäßig schwierig, unbequem und zeitraubend. Außerdem müssen diese Teile nach der Demontage an einem besonderen Ort aufbewahrt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Motorrad der eingangs bezeichneten Art den Zugang zur offenen Rückseite der Schalung bzw. zum Triebwerk zu erleichtern.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung können die Sitzbank und der Kraftstofftank hochgeschwenkt und aus der hochgeschwenkten Position wieder heruntergeschwenkt werden, wodurch der Zugang zur offenen Rückseite der Schalung bzw. zum Triebwerk sich in handhabungsfreundlicher Weise eröffnen und wieder schließen läßt. Dabei ist aufgrund der schwenkbaren Befestigung des vorderen Endes der Sitzstütze und des Kraftstofftanks eine einfache Bauweise vorgegeben, die sich vorteihaft in übliche Rahmenkonstruk­ tionen integrieren läßt.

Es ist zwar aus der CH-PS 1 01 918 an sich bekannt, bei einem Motorrad mit einer aus dünnem Plattenmaterial bestehenden, den Rahmen bildenden und das Triebwerk umgebenden Schaltung hochschwenkbare Klappen zu beiden Seiten der Schalung vorzusehen, deren Klappenöffnungen einen seitlichen Zugang zum Triebwerk ermöglichen. Diese bekannte Ausgestaltung ist jedoch nicht von der gattungsgemäßen Art und die Klappen stellen zusätzliche Bauteile dar, die zu erhöhten Herstellungskosten führen.

Die Ausgestaltung nach Anspruch 2 führt zu einer vorteil­ haften Abstützung der Sitzstütze am Fußrastenträger, wodurch bei einfacher Ausgestaltung eine stabile Abstützung ermöglicht ist.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes zweirädriges Motorrad in der Seitenansicht;

Fig. 2 das Motorrad in einer Inspektions- und Wartungsposition.

Das zweirädrige Motorrd M umfaßt als wesentliche Bestand­ teile ein Chassis B, das an seinem Vorderende mit einem Lenkkopf­ rohr 1 versehen ist, eine Vordergabel Ff, welche über eine Lenkwelle 2 vom Lenkkopfrohr 1 getragen wird und ein Vor­ derrad Wf trägt, ferner ein Triebwerk P, welches von dem Chassis B aufgenommen wird, sowie eine Hintergabel Rf, die schwenkbar am Triebwerk P befestigt ist und an ihrem freien Ende beide Enden einer Hinterradachse trägt.

Das Chassis B wird gebildet durch eine Schalung 3, die aus dünnen Platten besteht, und sich nach hinten und nach unten erstreckt. Das Lenkkopfrohr 1 ist am Vorderende der Schalung 3 befestigt. Ein Kraftstofftank 4 ist im oberen Bereich der Schaltung 3 an einer be­ festigt. Eine Sitzstütze 6 trägt einen Fahrersitz 5 und ist mit dem hinteren Ende des Kraftstofftanks 4 derart verbunden, daß sie den oberen Teil des Hinterrades überdeckt. Die Schalung 3 hat eine stromlinienförmige Gestalt, welche gebildet wird durch eine Vorderplatte, linke und rechte Seitenplatten, eine obere Platte und eine Bodenplatte. In der Vorderplatte ist eine Lufteinlaßöffnung 7 ausgebildet, während das hintere Ende der Schalung 3 offen ist. Das Triebwerk P ist innerhalb der Scha­ lung 3 angeordnet und daran mittels Bolzen oder ähnlichen (nicht gezeigten) Mitteln befestigt, um als mechanisches Festigkeitsglied der Schalung 3 zu dienen.

Ein Paar Scharnierteile 8, 9 ist am Vorderende der Sitz­ stütze 6 und am hinteren Ende der oberen Platte der Scha­ lung 3 befestigt, welches dem Vorderende der Sitzstütze 6 gegen­ übersteht. Diese Scharnierteile 8, 9 sind verbunden mittels eines Scharnierstiftes 10, der sich quer zum Chassis B erstreckt, so daß die Sitzstütze 6 aus ihrer normalen horizontalen Stellung nach oben geschwenkt werden kann.

Ein Knebelverbindungsglied 12 verbindet die Sitz­ stütze 6 und einen Fußrastenträger 11, welcher unterhalb der Sitzstütze 6 angeordnet und am Triebwerk P derart befestigt ist, daß er eine Schwenkbegrenzung für die Sitzstütze 6 in deren horizontalen Stellung zu bilden vermag.

Ein Paar Scharnierteile 13, 14 ist am Vorderende des Kraft­ stofftanks 4 und dem gegenüberliegenden Abschnitt der Schalung 3 befestigt. Diese Scharnierteile 13, 14 sind mittels eines Scharnierstiftes 15 gelenkig verbunden, der sich quer zum Chassis B er­ streckt, so daß der Kraftstofftank 4 aus seiner normalen Hori­ zontalstellung nach oben schwenkbar ist. Um den Kraftstoff­ tank 4 in der Horizontalstellung zu halten, steht ein beweg­ liches Halteglied 16, das am hinteren Ende des Kraftstoff­ tanks 4 angeordnet ist, in Eingriff mit einem stationären Halteglied 17, das an der Stitzstütze 6 vorgesehen ist.

Die Hintergabel Rf ist mit ihrem Basisende an den hinteren Teilen der rechten und linken Seitenwand des Triebwerkes P mittels einer Schwenkwelle 18 zur Schwenkbewegung nach oben und unten schwenkbar befestigt. Das Triebwerk P weist eine Ausgangswelle auf, die koaxial zu der Schwenkwelle 18 angeord­ net ist. Eine Kette 21 umschlingt ein Antriebs­ kettenrad 19, das an der Ausgangswelle befestigt ist, und ein Kettenrad 20, das an der Nabe des Hinterrads Wr be­ festigt ist, so daß die Antriebskraft vom Triebwerk P über das Antriebskettenrad 19, die Kette 21 und das Kettenrad 20 auf das Hinterrad Wr übertragen wird, um dieses anzutrei­ ben. Da das Antriebskettenrad 19 koaxial zur Ausgangswelle des Triebwerkes P angeordnet ist, tritt kein Lockern oder Spannen der Kette 21 bei Ein- und Ausschwingen der Hintergabel Rf auf.

Ein Gabelteil 22, welches das Hinterrad Wr umfaßt, ist mit seinem Basisende schwenkbar an mittleren Abschnitten des linken und rechten Armes der Hintergabel Rf befestigt. Ein Schwenkglied 23, das im Bereich seines einen Endes am zugewandten Ende des Gabelteils 22 befestigt ist, ist mit seinem Basisende schwenkbar am Fußrastenträger 11 befestigt. Ein Stoßdämpfer 24, der eine einzige Aufhängungsfeder aufweist, ist schwenkbar zwischen dem Schwenkglied 23 und dem oberen Ende des Triebwerkes P einge­ setzt. Daher veranlaßt die Schwenkbewegung der Hintergabel Rf nach oben und unten eine Schwenkbewegung des Schwenkglie­ des 23 nach hinten und vorne unter der Wirkung des Gabelteils 22, um dem Stoßdämpfer 24 eine Streck- und Kontraktions­ bewegung zu erteilen und auf diese Weise den vom Hinter­ rad Wr übertragenen Stoß zu dämpfen.

Bei dem zweirädrigen Motorrad mit dem beschriebenen Aufbau werden das offene hintere Ende der Schalung 3 und der obere Teil des Hinterrades Wr freigelegt, wenn der Kraftstofftank 4 und die Sitzstütze 6 der Reihe nach nach oben geschwenkt werden, wie in Fig. 2 gezeigt, nachdem die Halteglieder 16, 17 voneinander und das Knebelverbindungsglied 12 gelöst worden sind. Es ist daher möglich, Inspektions- und Wartungsarbeiten wie die Einstellung des Vergasers und des Trieb­ werkes P von der hinteren Öffnung der Schalung 3 aus durchzu­ führen. Auch die Erneuerung des Stoßdämpfers 24 und die Montage und Demontage des Hinterrades Wr nach bzw. vor der Reparatur können leicht durchgeführt werden, ohne durch die Sitz­ stütze 6 behindert zu werden.

Da die Sitzstütze 6, welche den oberen Teil des Hinterrades Wr bedeckt, mit ihrem Vorderende schwenkbar an der Schalung 3 be­ festigt ist, können das offene Hinterende der Schalung 3 und das Hinterrad Wr durch eine einfache Schwenkbewegung der Sitz­ stütze 6 nach oben freigelegt werden, um eine leichte und prompte Inspektion und Wartung des Abschnitts des Motorrades über dem Triebwerk und dem Hinterrad zu ermöglichen.

Die schwenkbare Anordnung des Kraftstofftanks 4 mit seinem Vorderende an der Schalung 3 derart, daß er sich wie vor beschrieben nach oben schwenken läßt, ermöglicht es den Schwenkpunkt zwischen der Sitzstütze 6 und der Schalung 3 möglichst nahe zum Vorderende des Chassis P bzw. der Schalung 3 zu legen, ohne durch den Kraftstofftank 4 gestört zu werden, und einen größeren Arbeitsbereich nach der Aufwärtsschwenkung der Sitzstütze 6 zu erreichen.

Claims (2)

1. Zweirädriges Motorrad, dessen Rahmen eine stromlinien­ förmige, sich von dem an ihrem Vorderende angeordneten Lenkkopfrohr nach hinten und unten erstreckende und aus dünnem Plattenmaterial gebildete Schalung aufweist, welche aus einer Vorderplatte, linker und rechter Seitenplatte, einer Bodenplatte und einer oberen Platte gebildet ist und eine offene Rückseite aufweist, wobei innerhalb der Schalung ein Triebwerk für den Antrieb des Hinterrades angeordnet und an dieser befestigt ist, wobei eine einen Fahrersitz tragende und den oberen Teil des Hinterrades bedeckende Sitzstütze mit ihrem Vorderende an der Schalung befestigt ist und wobei ein vor dem Fahrersitz angeordneter Kraftstofftank auf der Schalung befestigt ist, welcher mit seinem hinteren Ende einen vorderen Teil der Sitzstütze übergreift, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzstütze (6) und der Kraft­ stofftank (4) jeweils an ihren vorderen Enden nach oben ver­ schwenkbar an der Schalung (3) befestigt sind, und daß der Kraftstofftank (4) mit seinem hinteren Ende lösbar an dem Vorderende der Sitzstütze (6) befestigt ist.

2. Zweirädriges Motorrad nach Anspruch 1, mit einem unterhalb der Sitzstütze angeordneten und am Triebwerk befestigten Fußrastenträger, dadurch gekennzeichnet, daß ein Knebelverbindungsglied (12) die Stitzstütze (6) in ihrer Horizontalstellung am Fußrastenträger (11) festlegt.