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Vollständig anhebbarer Drehturm mit
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unabhängigen Armen zum Stranggießen Die Erfindung betrifft einen
vollständig anhebbaren Drehturm mit unabhängigen Armen zum Stranggießen.
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Herkömmliche Türme zum Stranggießen bestehen im allgemeinen aus einem
vertikalen Stützelement, an dessen oberem Ende zwei Stützarme für zwei entsprechende
Gießfannen um eine vertikale Achse drehbar angeordnet sind Da jede der Gießpfannen
beim vtranggießen angehoben oder abgesenkt werden muß, sind bei derartigen bekannten
Vorrichtungen Anhebe- und Absenkeinrichtungen für jede der beiden Gießpfannen am
Ende der 4rme angeordnet, deren verti';ale Lage demzufolge unveränderlich ist, während
sie sich, wie dies vorstehend erwähnt wurde, um eine vertikale Achse
verdrehen
können.
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Die außermittige Anordnung des Gewichts der Gießpfanne bewirkt Kippmomente,
die von einer vertikalen Stützsäule 21Ufgenommen werden.
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Bs ist offensichtlich, daß einer Zunahme der Kippmomente und der
Ilubhöhe eine Zunahme des Widerstandsmomentes der vertikalen Säule und insbesondere
des Trägheitsmomentes entsprechen muß, um die Elastizität der Konstruktion zu beschränken.
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Demzufolge muß die Steifigkeit der gesamten Anlage und die Abnutzungsfestigkeit
der mechanischen Teile, die häufigen Gleitbewegungen ausgesetzt sind, entsprechend
erhöht werden Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Stützsäule
des Turms von der Funktion zu befreien, die Kippmomente aufzunehmen, die von der
außermittigen Belastung herrühren, um dementsprechend die übermäßige Belastung der
gleitenden Teile zu verringern, die das Anheben und Absenken der Plattform längs
der vertikalen Stützsäule ermöglichen Diese Aufgabe wird hauptsächlich dadurch gelöst,
indem die beiden Gießpfannen gemeinsam mit ihren zugeordneten Armen und mit dem
Turm angehoben und abgesenkt werden Demzufolge müssen sich die beiden Arme in an
sich bekannter Weise sowohl in Bezug zueinander als auch in Bezug auf den gemeinsamen
Stützturm verdrehen können, Der erfindungsgemäße Turm wird durch eine erste Gruppe
von Hydraulikkolben abgestützt, wodurch das durch die außermittigen Belastungen
verursachte Kippmoment durch eine zweite Gruppe von doppelt wirkenden Hydraulikkolben
ausgeglichen wird, die in geeigneter Weise miteinander verbunden sind.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung, auf die bezüglich der Offenbarung
aller nicht im Text beschriebenen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine halbe Seitenansicht eines erfindungsgemässen Drehturms, Fig0 2 eine
halbe Seitenansicht ähnlich wie Fig. 1, die jedoch die zweite Hälfte des Drehturms
zeigt, so daß die beiden Halbansichten nach Fig. 1 und 2 eine vollständige Seitenansicht
ergeben, Fig. 3 und 4 halbe Aufsichten, die gemeinsam eine vollständige Aufsicht
auf.den erfindungsgemässen Drehturm ergeben, Fig. 5 einen schematischen horizontalen'
Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Drehturm, wobei aber nur die zwei Gruppen
von Hubzylindern gezeigt sind, die den Turm unterstützen und seinem Kippen entgegenwirken,
Fig. 6 einen schematischen Querschnitt ähnlich wie Fig. 1, der sich aber nur auf
die zweite Gruppe von Hydraulikkolben bezieht; und Fig. 7 ein hydraulisches Schaltbild
der beiden einander gegenüberliegenden Hydraulikkolben der zweiten Gruppe.
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in der Zeichnung ist mit dem Bezugszeichen 10 eine zentrale Stützsäule
bezeichnet, die bei dem gezeigten ÅusführuUgsbeispiel einen quadratischen Querschnitt
aufweist und mit dem
Fundament der Antriebsmaschine des Turms verankert
ist. Von einem Zusammenbrechen des hydraulischen Systems abgesehen hat diese Säule
normalerweise, wie dies nachfolgend näher erläutert wird, nicht den Zweck, dem durch
die außermittige Belastung bewirkten Kippmoment entgegenzuwirken.
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Um die zentrale Stützsäule 10 herum ist ein im wesentlichen rohrförmiger,
vertikal verschiebbarer Turm 20 angeordnet, an dessen Innenfläche sechzehn Kipplager,
d.h. sechzehn Paare von Gleitrollen angeordnet sind, die in Schwenkgehäusen 22 gelagert
sind. Auf dem oberen Ende des Turms 20 liegt ein erster Arm 30 auf, der zum Abstützen
einer überkragenden Gießpfanne 32 dient. Dieser Arm 30 ist mit einer Dreheinrichtung
31 verdrehbar.
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Auf dem ersten Arm 30 ist ein zweiter Arm 34 mittels einer Dreheinrichtung
33 verdrehbar angeordnet, an dessen Ende die zweite Stützpfanne 35 aufgehängt ist.
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Die unabhängige Verdrehung der beiden Arme 30 und 34 wird in an sich
bekannter Weise mit einem Drehantrieb 40 über Untersetzungswellen und Zahnrädern
42, die nur schematisch gezeigt sind, oder über Kronenräder 34 bewirkt, die mit
jedem der Arme 30 und 34 integriert sind.
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Der vertikal bewegliche aber undrehbare Turm 20 wird durch vier einfach
wirkende Hydraulikkolben 50 abgestützt, die mit einem herkömmlichen Hydraulikmotor
parallel angetrieben werden, wobei diese Hydraulikkolben 50 am unteren Ende bei
51 am Fundament und am oberen Ende bei 52 an einem mit dem Turm 20 integrierten
Ringflansch 53 angelenkt sind.
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Die Verschiebung des Turms 20 auf der Säule 10 wird mit sechzehn
Rollenpaaren 21 bewirkt, die jedoch nicht die von
den Kippmomenten
herrührenden Belastungen aufnehmen müssen, die durch die exzentrische Belastung
infolge der Arme 30 und 34 und der zugeordneten Gießpfannen verursacht werden.
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Zu diesem Zweck ist vielmehr eine zweite Gruppe von Hydraulikkolben
61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68 vorgesehen, die jeweils paarweise zusammengefaßt
sind, wobei die obere Kammer des einen Hydraulikkolbens mit der unteren Kammer des
anderen Hydraulikkolbens verbunden ist, wie dies in dem Schaltbild nach Fig. 7 gezeigt
ist. Im Falle der Anwesenheit eines in Fig. 7 mit den Pfeilen F veranschaulichten
seitlichen Schubmomentes werden einerseits die untere Kammer des Kolbens 62 und
andererseits die obere Kammer des Kolbens 61 unter Druck gesetzt, aufgrund der Tatsache,
daß die beiden Kammern durch die Leitung 70 miteinander verbunden sind, wie auch
die beiden anderen gegenüberliegenden Kammern dieser Kolben durch die Leitung 71
miteinander verbunden sind. Diese Kolben 61, 68 nehmen daher den Hauptteil des Kippmomentes
auf, so daß lediglich ein vernachlässigbarer Bruchteil desselben auf die Rollen
21 abgeleitet wird, wodurch die Lebensdauer und die Betriebssicherheit derselben
ganz wesentlich erhöht bzw. verbessert wird.
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Es ist zu beachten, daß die Leitungen 70 und 71 es den Kolben 61
bis 68 ermöglichen, die betreffenden Kolben frei zu bewegen, wenn die erste Gruppe
von Kolben 50 betätigt wird, um den Turm 20 anzuheben oder abzusenken.
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Wenngleich es sich bei dem in der Zeichnung dargestellten und vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
handelt, so dient dieses lediglich zur Erläuterung der Erfindung und läßt im Rahmen
des allgemeinen Fachwissens zahlreiche Abwandlungen zu, ohne daß dadurch der Grundgedanke
der Erfindung verlassen wird.
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Vollständig anhebbarer Drehturm mit unabhängigen Armen zum Stranggießen
Bezugszeichenaufstellung : 10 zentrale Stützsäule 20 Turm 21 Gleitrollen 22 Schwenkgehäus
e 30 erster Arm 32 Gießpfanne 31 Dreheinrichtung von 30 33 Dreheinrichtung von 34
34 zweiter Arm 35 zweite Gießpfanne 40 Drehantrieb 42 Untersetzungswellen und Zahnräder
43 Kronenrad 50 einfach wirkende Hydraulikkolben 51 unterer Anlenkpunkt 52 oberer
Anlenkpunkt 53 Ringflansch von 20 61-68 zweite Gruppe von Hydraulikkolben 70 77
) Verbindungsleitungen
L e e r s e i t e