DE2454036B2 - Axiale gelenkspindelabstuetzung fuer ein walzwerk mit zwillingsantrieb - Google Patents
Axiale gelenkspindelabstuetzung fuer ein walzwerk mit zwillingsantriebInfo
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- B21B33/00—Safety devices not otherwise provided for; Breaker blocks; Devices for freeing jammed rolls for handling cobbles; Overload safety devices
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- B21B35/00—Drives for metal-rolling mills, e.g. hydraulic drives
- B21B35/14—Couplings, driving spindles, or spindle carriers specially adapted for, or specially arranged in, metal-rolling mills
- B21B35/148—Spindle carriers or balancers
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Description
Aus der Literaturstelle »Bänder Bleche Rohre« Düsseldorf, 15 (1974) Nr. 4, S. 157 bis 160 und der US-PS
11 804 ist es bekannt, daß bei einem Walzwerk mit Zwillingsantrieb die Ober- und die Unterwalze von
getrennten elektrischen Motoren angetrieben werden, von denen der eine erhöht angeordnet ist. Die mit einem
Walzgerüst verbundenen Walzen sind jeweils über Kupplungen, die rieben Winkelbewegungen auch
Längsverschiebungen zulassen, und Gelenkspindeln mit der Läuferwelle des Antriebsmotors verbunden. Die
Läuferwelle des Untermotors ist direkt, die des Obermotors über eine Zwischenwelle mit den Gelenkspindeln
gekuppelt. Benachbart zu den Kupplungen sind jeweils Radiallager angeordnet, von denen das Radiallager
der Zwischenwelle auf einer erhöhten Lagerbrücke steht. Außerdem ist im Wellenstrang jeweils ein
Axialdrucklager vorgesehen, welches im allgemeinen am Ende der Motorwelle angebracht ist. Von dem
vorgenannten Stand der Technik geht die Erfindung aus.
Die vorbekannten Gelenkspindeln sind in seitlich angeordneten Tragbalken gelagert, um eine Ausbalancierung
der Gelenkspindeln zu erzielen. Die Tragbalken sind ihrerseits auf der einen Seite hydraulisch abgestützt,
während sie auf der anderen Seite ein eigenes Lager haben, das für den oberen Tragbalken an der
erhöhten Lagerbrücke befestigt ist, während das untere sich direkt auf dem Fundament oder auch an der
Lagerbrücke abstützt.
Es ist weiterhin bekannt (DT-PS 2 61 637 und DT-PS 12 22 006), daß bei schrägen Walzenbrüchen axial
gerichtete Kräfte auftreten, die Zerstörungen, z. B. am Walzgerüst, hervorrufen können. Man hat deshalb zur
Begrenzung dieser Axialkräfte bereits an den Gelenkspindeln Sollbruchstellen vorgesehen. Dies macht aber
ein Auswechseln der Gelenkspindeln nach dem Schadensfall notwendig. Die Literaturstelle »Neue
ίο Hütte«, 14. Jg. Heft 4, 4. April 1969, S. 223 bis 228 zeigt
bereits einen auf Zug beanspruchten und bei Überlast brechenden Anker, während der DT-PS 5 38 631 ein
Brechglied in Form eines Ringes entnehmbar ist.
Bei einem Walzwerk mit Zwillingsantrieb der eingangs beschriebenen Art werden die bei einem
Walzenbruch auftretenden, je nach der Schräglage des Bruches sehr hohen, allerdings schnell abklingenden
Axialkräfte über die Gelenkspindeln und die seitlichen Tragbalken auf die erhöhte Lagerbrücke übertragen, da
die im Wellenstrang vorhandenen Kupplungen Längsverschiebungen zulassen. Dabei besteht jedoch die
Gefahr, daß wegen des ziemlich hochliegenden Befestigungspunktes der seitlichen Tragbalken an der
erhöhten Lagerbrücke deren Widerstandsfähigkeit überschritten wird, so daß Schäden an der Lagerbrücke
auftreten.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, durch eine besondere Konstruktion der
axialen Gelenkspindelabstützung die bei einem derartig ausgebildeten Walzwerk mit Zwillingsantrieb auf die
erhöhte Lagerbrücke einwirkenden Axialkräfte auf einen zulässigen Wert zu begrenzen.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer axialen Gelenkspindelabstützung für ein
Walzwerk mit Zwillingsantrieb, bei dem die Walzen jeweils über Längsverschiebungen zulassende Kupplungen,
Gelenkspindeln und insbesondere auch über eine Zwischenwelle mit der Läuferwelle des Antriebsmotors
verbunden sind, bei dem im Wellenstrang jeweils ein Axialdrucklager vorgesehen ist und bei dem die
Gelenkspindeln über seitlich angeordnete Tragbalken mit einer erhöhten Lagerbrücke verbunden sind, auf der
ein Radiallager der Zwischenwelle des Oberwalzenantriebes angeordnet ist. Als Lösung der gestellten
Aufgabe sind gemäß der Erfindung die seitlichen Tragbalken mit einem drehbar an der erhöhten
Lagerbrücke gelagerten Hebel verbunden, der seinerseits über einen Bolzen mit Sollbruchstelle an der
erhöhten Lagerbrücke befestigt ist. Die vorgenannte Lösung verwendet zur Begrenzung der axialen Überlast
somit an sich bekannte, auf Zug beanspruchte und bei Überlast an einer Sollbruchstelle brechende Glieder.
Bei der erfindungsgemäßen axialen Gelenkspindelabstützung ist somit in die Verbindungsstelle zwischen den
seitlichen Tragbalken und der erhöhten Lagerbrücke eine Sollbruchstelle geschaltet. Da diese aber nicht
unmittelbar am Ende des Tragbalkens liegt, sondern der Tragbalken zunächst mit einem drehbar gelagerten
Hebel verbunden ist, der dann erst an der Sollbruchstel-Ie angreift, ergibt sich noch der Vorteil, daß durch
Variation des Hebelarmes die Dimensionierung des als Sollbruchstelle dienenden Bolzens beeinflußt werden
kann. Durch den Hebel und den Bolzen ist die maximale Axialkraft festgelegt, die unmittelbar von den seitlichen
Tragbalken auf die erhöhte Lagerbrücke übertragen wird.
Treten nun bei dem Walzwerk mit Zwillingsantrieb, z. B. durch Walzenbruch, kurzzeitige, hohe Axialkräfte
auf, so werden diese zunächst infolge der durch die Kupplungen gegebenen möglichen Längsverschiebung
im Wellenstrang unmittelbar über die seitlichen Tragbalken, den Hebel und den Bolzen auf die erhöhte
Lagerbrücke übertragen. Bei weiterem Anstieg der Axialkräfte schert der Bolzen nach Erreichen der
eingestellten, zulässigen maximalen Axialkraft, die noch mit Sicherheit von der erhöhten Lagerbrücke aufgenommen
werden kann, ab, so daß die Verbindung zwischen den seitlichen Tragbalken und der erhöhten
Lagerbrücke unterbrochen ist. Trotzdem bleibt durch die gelenkige Lagerung des Hebels die Führung der
seitlichen Tragbalken erhalten. Bei abgeschertem Bolzen wird der restliche Axialschub direkt über den
Wellenstrang auf das dort vorhandene Axialdrucklager übertragen, das diese Kräfte aufnimmt. Man erreicht auf
diese Weise, daß die erhöhte Lagerbrücke von solchen Axialkräften frei gehalten wird, die ihre mechanische
Widerstandsfähigkeit überschreiten würden.
Auch in dem Fall, wenn die unteren Tragbalken in einem separaten Lagerbock auf dem Fundament
abgestützt sind, empfiehlt es sich, auch dort die Verbindung über einen drehbar an dem separaten
Lagerbock gelagerten Hebel vorzunehmen, der seinerseits über einen Bolzen mit Sollbruchstelle an dem
separaten Lagerbock befestigt ist. Dadurch wird die Belastung an dem separaten Lagerbock verringert und
Beschädigungen des separaten Lagerbocks bzw. des Fundaments werden vermieden.
Im folgenden sei die Erfindung noch anhand des in den F i g. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der F i g. 1 ist der schematische Aufbau eines Zwillingsantriebs dargestellt. Die F i g. 2
und 3 zeigen in einem wesentlich vergrößerten Maßstab die Befestigung dei die obere Gelenkspindel abstützenden
seitlichen Tragbalken an der erhöhten Lagerbrücke. Ein Zwillingsantrieb für ein Walzwerk besteht aus
dem elektrischen Motor 1, der über die Gelenkspindel 2 die Unterwalze 3 antreibt, und aus dem oberen,
elektrischen Motor 4, der über die Gelenkspindel 5 die Oberwalze 6 antreibt. Der obere elektrische Motor 4
steht auf einem erhöhten Teil 7 des Fundaments 8, während der untere Motor 1 einfach auf dem
Fundament 8 angeordnet ist.
Die Gelenkspindeln 2 und 5 sind mit der Motorwelle jeweils über eine Kupplung 9 verbunden, die neben
winkligen Bewegungen auch Längsverschiebungen im Wellenstrang zuläßt. Auf der der Gelenkspindel 2, 5
jeweils abgewandten Seite ist die Motorwelle in einem Axialdrucklager 10 gelagert, das mit einem Radiallager
kombiniert ist. Die Oberwalze 6 und Unterwalze 3 sind mit dem Walzgerüst 11 verbunden. Außerdem liegt im
Wellenstrang jeweils noch ein Radiallager 12 vor dem elektrischen Motor 1 bzw. 4.
Da der obere elektrische Motor 4 hinter dem unteren Motor 1 angeordnet ist, liegt in seinem Wellenstrang
zwischen der Gelenkspindel 5 und der Motorwelle die Zwischenwelle 13. An beiden Enden der Zwischenwelle
13 liegen Kupplungen 9. Auf der dem Motor 4 abgewandten Seite ist die Zwischenwelle 13 noch extra
in einem Radiallager 14 gelagert, welches auf einer erhöhten Lagerbrücke 15 steht.
Die Abstützung der Gelenkspindeln 2,5 erfolgt über seitlich angeordnete Tragbalken 16, auf denen die
Gelenkspindeln 2, 5 in jeweils zwei Lagerstellen 17 gelagert sind. Auf der einen Seite sind die Tragbalken 16
mit hydraulischen Abstützungen 18 verbunden, während sie auf der anderen Seite in Lagerböcken 19 und 20
gelagert sind. Von diesen ist der obere Lagerbock 19 an der erhöhten Lagerbrücke 15 für das Radiallager 14 der
Zwischenwelle 13 befestigt, während der untere Lagerbock 20 auf dem Fundament 8 steht. Durch die
Tragbalken 16 können am Walzgerüst 11 auftretende Axialkräfte über die Gelenkspindel 5 auf die erhöhte
Lagerbrücke 15 übertragen werden.
Derartige Axialkräfte treten auf, wenn eine Walze, beispielsweise die Oberwalze 6, schräg abbricht und
können kurzzeitig sehr große Werte annehmen. Damit diese Axialkräfte, die über einen ziemlich hochliegenden
Angriffspunkt auf die erhöhte Lagerbrücke 15 übertragen werden, nicht zu große Werte annehmen können,
die zu Beschädigungen der erhöhten Lagerbrücke 15 führen könnten, ist die Befestigung der Tragbalken 16
an der erhöhten Lagerbrücke 15 gemäß der in den F i g. 2 und 3 dargestellten Weise vorgenommen.
Das Ende der seitlichen Tragbalken 16 ist über dem Gelenkpunkt 21 an einem Hebel 22 befestigt, der
seinerseits mit dem Gelenk 23 im Lagerbock 19 gelagert ist. Damit nun über den Hebel 22 Axialkräfte übertragen
werden können, ist dieser mittels eines Bolzens 24 über den Lagerbock 19 an der erhöhten Lagerbrücke 15
befestigt. Dieser Bolzen 24 enthält eine Sollbruchstelle 25, die bei Überschreitung einer gewissen, vorgegebenen
Axialkraft abschert. Durch die Ausbildung der Befestigung der Tragbalken 16 als Gelenkpunkt 21
erreicht man den Vorteil, daß der Bolzen 24 mit der Sollbruchstelle 25 nicht auf Biegung, sondern allein auf
Zug beansprucht wird. Nach einem Abscheren des Bolzens 24 bleibt außerdem die Führung der Tragbalken
16 erhalten. Das Abscheren des Bolzens 24 an seiner Sollbruchstelle 25 ist beeinflußbar durch Wahl des
Hebelarms und durch die Dimensionierung des Bolzens.
Auch bei dem direkt auf dem Fundament 8 stehenden separaten Lagerbock 20 kann die Befestigung der
Tragbalken 16 wie beschrieben über einen gelenkig gelagerten Hebel und einen Bolzen mit Sollbruchstelle
vorgenommen sein, der seinerseits an dem separaten Lagerbock 20 befestigt ist. Dann ist die auf den
separaten Lagerbock 20 zu übertragende Axialkraft ebenfalls begrenzt und Beschädigungen desselben oder
des Fundamentes 8 werden vermieden.
Auf die erhöhte Lagerbrücke 15 werden anmeldungsgemäß somit höchstens Axialkräfte übertragen, die
kleiner als der zulässige Grenzwert sind. Nach Abscheren des Bolzens 24 ist die Verbindung zwischen
dem Tragbalken 16 und der Lagerbrücke 15 unterbrochen und eventuelle auftretende größere Axialkräfte
müssen direkt über den Wellenstrang auf das Axialdrucklager 10 übertragen und von diesem aufgenommen
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Axiale Gelenkspindelabstützung für ein Walzwerk mit Zwillingsantrieb, bei dem die Walzen
jeweils über Längsverschiebungen zulassende Kupplungen, Gelenkspindeln und insbesondere auch
über eine Zwischenwelle mit der Läuferwelle des Antriebsmotors verbunden sind, bei dem im
Wellenstrang jeweils ein Axialdrucklager vorgesehen ist, und bei dem die Gelenkspindeln über seitlich
angeordnete Tragbalken mit einer erhöhten Lagerbrücke verbunden sind, auf der ein Radiallager der
Zwischenwelle des Oberwalzenantriebs angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
seitlichen Tragbalken (16) mit einem drehbar an der erhöhten Lagerbrücke (15) gelagerten Hebel (22)
verbunden sind, der seinerseits über einen Bolzen (24) mit Sollbruchstelle (25) an der erhöhten
Lagerbrücke (15) befestigt ist.
2. Axiale Gelenkspindelabstützung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung
zwischen den seitlichen Tragbalken (16) und dem Hebel (22) gelenkig ausgebildet ist.
3. Axiale Gelenkspindelabstützung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigung des Bolzens (24) an der erhöhten Lagerbrücke (15) über einen an dieser befestigten
Lagerbock (19) vorgenommen ist.
4. Axiale Gelenkspindelabstützung nach Anspruch 1 oder 2, mit einem separat auf dem
Fundament stehenden Lagerbock für die unteren, seitlichen Tragbalken, dadurch gekennzeichnet, daß
die unteren, seitlichen Tragbalken (16) mit einem drehbar an dem separaten Lagerbock (20) gelagerten
Hebel verbunden sind, der seinerseits über einen Bolzen mit Sollbruchstelle an dem Lagerbock (20)
befestigt ist.
Priority Applications (4)
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- 1975-11-12 JP JP13615275A patent/JPS5525925B2/ja not_active Expired
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