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Die Erfindung betrifft einen Tragturm für ein metallurgisches Gefäss, insbesondere für eine
Giesspfanne bei einer Stranggiessanlage, mit mindestens einem von einer Tragsäule auskragenden, mindestens ein metallurgisches Gefäss haltenden Tragarm, wobei der Tragarm an der Tragsäule eine Hubbewegung des metallurgischen Gefässes zulassend beweglich gelagert ist.
Ein Tragturm der eingangs beschriebenen Art ist beispielsweise aus der DE-OS 3024622 und der AT-PS Nr. 324594 bekannt. Bei diesen bekannten Konstruktionen ist der das metallurgische
Gefäss tragende Tragarm mittels einer hydraulischen Hubeinrichtung heb- und senkbar. Die hydrau- lische Hubeinrichtung dient bei diesen bekannten Tragtürmen auch zum Halten des Tragarmes und damit des metallurgischen Gefässes in einer bestimmten Höhe.
Eine Konstruktion dieser Art weist den Nachteil auf, dass es bei einem plötzlichen Druckver- lust im hydraulischen Hubzylinder zu einem plötzlichen Absinken des metallurgischen Gefässes kommen kann, woraus eine Zerstörung von Anlagenteilen und eine Gefährdung des Bedienungs- personals resultiert. Da bei Stranggiessanlagen die mittels des Tragturmes heb- und senkbaren
Pfannen Gewichte bis zu 300 t aufweisen, ist das Abstürzen einer solchen Pfanne infolge eines
Druckverlustes des hydraulischen Druckmittelzylinders äusserst gefährlich.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, einen Tragturm der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit dem es möglich ist, den Tragarm in unterschiedlichen Höhen unter Vermeidung der Beaufschlagung von Druckmittel- zylindern zu halten, so dass ein Abstürzen bzw. plötzliches Absinken des metallurgischen Gefässes mit Sicherheit vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass zwischen Tragsäule und Tragarm ein Stützkörper und ein Gegenstützkörper vorgesehen sind, von denen mindestens einer Stützflächen in unterschiedlichen Höhenlagen aufweist, und dass Stützkörper und Gegenstützkörper unter Kontaktierung von Stützflächen in unterschiedlicher Höhenlage gegeneinander beweglich, insbesondere um die Tragturmachse verschwenkbar sind.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform sind der Stützkörper als Keil und der Gegenstützkörper als Gegenkeil ausgebildet. Diese Ausführungsform kommt insbesondere dann in Betracht, wenn zum Heben und Senken des Tragarmes ein eigener Druckmittelzylinder vorgesehen ist. Dieser kann nach Verdrehen des Stützkörpers gegenüber dem Gegenstützkörper bis in eine Lage, in der sich die beiden mit ihren Keilflächen berühren, entlastet, d. h. drucklos gemacht werden.
Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind der Stützkörper als Keil und der Gegenstützkörper als an der Schrägfläche des Keiles abrollende Rolle ausgebildet. Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass der Tragarm mittels der Stütz- und Gegenstützkörper gehoben werden kann, so dass ein eigener Druckmittelzylinder zum Anheben des Tragarmes und damit des metallurgischen Gefässes nicht erforderlich ist.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des Tragturmes, mit einer feststehenden Tragsäule, an der eine hebbare, den Tragarm haltende Hohlsäule mittels eines im Inneren der feststehenden Tragsäule angeordneten Druckmittelzylinders heb- und senkbar angeordnet ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Ende der Tragsäule ein mittels eines Antriebes drehbarer, die Stützkörper aufweisender Ring vorgesehen ist, an dem die mit der hebbaren Hohlsäule verbundenen, Gegenstützkörper bildende Auflagen abstützbar sind.
Eine zweckmässige Ausführungsform mit mindestens einem an einer Hülse um eine horizontale Achse schwenkbar gelagerten Tragarm, wobei die Hülse um die vertikale Achse der Tragsäule schwenkbar ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Tragsäule unterhalb der Hülse ein um die vertikale Achse der Tragsäule mittels eines Antriebes verdrehbarer Ring vorgesehen ist, wobei am Tragarm ein keilförmiger Stützkörper und an einer vom Ring radial auskragenden Konsole ein Gegenstützkörper, vorzugsweise eine an der Konsole drehbar gelagerte Rolle vorgesehen sind. Bei dieser Ausführungsform dient die um die vertikale Achse der Tragsäule verschwenkbare Rolle als Hubmittel, wobei die Rolle an der Keilfläche des Stützkörpers unter Verschwenkung des Tragarmes um seine horizontale Schwenkachse abläuft.
Zweckmässig sind sowohl die Hülse als auch der Ring an jeweils eigenen, von der Tragsäule radial auskragenden Bunden drehbar gelagert.
Vorteilhaft ist der Ring mittels einer Scheibenbremse fixierbar.
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Die Erfindung ist nachfolgend an Hand der Zeichnungen an drei Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei Fig. 1 eine Seitenansicht des Tragturmes und Fig. 2 eine Draufsicht auf den Tragturm von oben gemäss Pfeil II der Fig. 1 einer ersten Ausführungsform zeigen. In Fig. 3 ist in vergrössertem Massstab ein Schnitt gemäss der Linie III-III der Fig. 2 gezeigt. Fig. 4 und 5 zeigen in zu den Fig. 1 und 2 analoger Darstellung eine weitere Ausführungsform. Fig. 6 ist eine Ansicht in Richtung des Pfeiles VI der Fig. 5. Eine dritte Ausführungsform ist in den Fig. 7, 8 und 9 veranschaulicht, wobei diese Figuren analog zu den Fig. 4, 5 und 6 gestaltet sind.
Gemäss der in Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsform weist ein Tragturm --1-- eine am Fundament --2-- feststehende Tragsäule --3-- auf, an der eine gegenüber dieser heb- und senkbare Hohlsäule --4-- höhenverschiebbar gelagert ist. Die Hohlsäule --4-- umgibt die feststehende Tragsäule --3-- peripher und stützt sich mittels Gleitlager --5-- an der Aussenfläche --6-- der Tragsäule --3-- ab. An der Hohlsäule --4-- sind mittels eines am oberen Ende --7-- der Hohl-
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--4-- angeordneten Drehkranzlagers --8-- zweifäss --11-- seitlich umgreifende Träger --12-- auf, an deren Enden die Gefässaufnahmen --13-- vorgesehen sind.
Die beiden Tragarme --9, 10-- sind starr miteinander verbunden ; sie sind daher nur gemeinsam um die vertikale Achse --14-- der Hohl- bzw. Tragsäule --4, 3-- schwenkbar.
Der Schwenkantrieb selbst ist nicht näher dargestellt.
Zum Heben und Senken der Hohlsäule --4-- und der mit dieser verbundenen Tragarme --9,
10-- dient ein im Innenraum --15-- der feststehenden Tragsäule --3-- angeordneter, ebenfalls am Fundament --2-- abgestützter Druckmittelzylinder --16--, dessen Kolben --17-- nach oben gegen eine die Hohlsäule --4-- bedeckende Platte --18-- gerichtet ist. Die Platte --18-- ist mittels am oberen Ende --7-- der Hohlsäule --4-- vorgesehener, die Platte --18-- übergreifender Pratzen --19--, die am Umfang der Hohlsäule --4-- befestigt sind, an der Hohl- säule montiert.
Sobald der Kolben --17-- nach Beaufschlagen mit der Unterseite --20-- der Platte --18-in Kontakt gelangt, wird die Platte --18-- bei weiterem Beaufschlagen des Kolbens --17-- angehoben, wobei sie über die Pratzen --19-- die Hohlsäule --4-- und damit die Tragarme --9, 10-anhebt. Der Aussendurchmesser --21-- der Platte ist zwecks Bildung eines Ringraumes --22-- zwischen ihr und der Hohlsäule --4-- geringer gehalten als der Innendurchmesser --23-- der Hohlsäule--4--. In diesem Ringraum --22-- sind ein Ring --24-- und ober ihm an dem den Ringraum --22-- übergreifenden Teil der Pratzen --19-- befestigte Auflagen --25-- angeordnet.
Der unter den Auflagen --25-- liegende Ring --24-- ist am oberen Ende --26-- der Tragsäule --3-- um deren Achse --14-- drehbar gelagert. Zur Drehung des Ringes --24-- dient ein ortsfest an der Tragsäule --3-- montierter elektrischer Drehantieb --27--, der ein in eine Innenverzahnung --28--diesesRinges--24--eingreifendesRitzel--29--aufweist.
Der Ring --24-- weist an der gegen die Auflagen gerichteten Seite Keile --30-- auf, an deren oberen Schrägflächen --31-- jeweils eine Auflage --25-- mit ihrer gegen die Schrägfläche - gerichteten, ebenfalls geneigten Gegenschrägfläche --32-- anliegt.
Die Funktion der Einrichtung ist folgende :
Sobald die Hohlsäule --4-- und damit die Tragarme 10-- angehoben sind, befinden sich der Ring --24-- und die Auflagen --25-- ausser Kontakt, d. h. die Gegenschrägflächen --32-weisen einen dem Hub entsprechenden Abstand von den Schrägflächen --31-- des Ringes --24-- auf. Um den Druckmittelzylinder --16-- bei angehobener Lage der Tragarme 10-drucklos halten zu können, wird der an der Tragsäule --3-- drehbar abgestützte Ring --24-- mit Hilfe des Drehantriebes --27-- so weit verdreht, bis er mit den Schrägflächen --31-- der Keile --30-- an den Gegenschrägflächen --32-- der Auflagen --25-- anliegt.
Je nach Hubhöhe gelangen in unter-
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und die Auflagen --25-- bilden Stütz- und Gegenstützkörper und nehmen die gesamte Last des metallurgischen Gefässes --11--, der Tragarme --9, 10-- und der Hohlsäule --4-- auf.
Gemäss der in Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsform ist am Fundament --2-- eine feststehende Tragsäule --33-- befestigt. Diese weist zwei ringförmige, im Abstand --34-- voneinander befindliche, radial auskragende Bunde --35, 36-- auf. An jedem der Bunde --35, 36-- stützt sich über ein Drehlager --37-- jeweils ein Ring --38-- ab, an dem jeweils über ein weiteres Drehlager
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sind. Die von den Tragarmen --42, 43-- gehaltenen metallurgischen Gefässe sind somit unabhängig voneinander durch Schwenken der Tragarme --42, 43-- um die horizontal gerichteten Tragzapfen - heb-und senkbar und durch Verdrehen der Hülsen --40, 41-- um die Tragsäule --33-- unabhängig voneinander schwenkbar.
Zur Durchführung der Hubbewegung ist an jedem Ring --38-- eine radial vorspringende Konsole --45-- vorgesehen, an der eine Rolle --46-- mit etwa horizontaler Achse --47-- drehbar gelagert ist. An jeder Rolle --46-- stützen sich über an der Unterseite der Tragarme --42, 43-angeordnete Keile --48-- die Tragarme --42, 43-- ab. Für jeden der Tragarme --42, 43-- ist ein eigener Drehantrieb --49-- vorgesehen, der wahlweise zum Antrieb eines Ringes --38-- allein oder zum Antrieb einer Hülse 41--synchron mit dem zugehörigen Ring --38-- dient. Mittels nicht dargestellter Scheibenbremsen lässt sich jeder der Ringe --38-- bzw. jede der Hülsen--40, 41-- in einer bestimmten Position fixieren.
Wird der Ring --38-- gemeinsam mit der zugehörigen, an ihm abgestützten Hülse --40 oder 41-- verdreht, erfolgt die Verschwenkung des metallurgischen Gefässes um die vertikale Achse --14-der. Tragsäule --33-- in einer bestimmten Höhenlage. Durch Verdrehen des Ringes --38-- allein (bei festgehaltener Hülse --40 bzw. 41--) kommt es zu einem Abrollen der Rolle --46-- an dem Keil --48--, wodurch je nach Verdrehrichtung das das metallurgische Gefäss tragende Ende eines Tragarmes --42 bzw. 43-- gehoben bzw. gesenkt wird. Gemäss dieser Ausführungsform bildet die Rolle --46-- den Gegenstützkörper zu dem den Stützkörper darstellenden Keil --48-- ; sie nimmt das Gewicht des metallurgischen Gefässes und des jeweiligen Tragarmes --42, 43-- auf.
Die in Fig. 7 bis 9 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der in Fig. 4 bis 7 dargestellten Ausführungsform dadurch, dass die Tragsäule für jeden der Ringe und für jede der Hülsen einen eigenen ringförmigen, radial auskragenden Bund --35, 35', 36, 36'-- aufweist, an dem sich jeweils ein Ring --38-- bzw. eine Hülse-40, 41-über ein Drehlager --37, 39-abstützt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Tragturm für ein metallurgisches Gefäss, insbesondere für eine Giesspfanne bei einer Stranggiessanlage, mit mindestens einem von einer Tragsäule auskragenden, mindestens ein metallurgisches Gefäss haltenden Tragarm, wobei der Tragarm an der Tragsäule eine Hubbewegung des metal-
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von Stützflächen in unterschiedlicher Höhenlage gegeneinander beweglich, insbesondere um die Tragturmachse (14) verschwenkbar sind.