Schaltafel aus zwei sich zu einem Rechteck ergänzenden
Teilen
Die Erfindung betrifft eine Schaltafel mit zumindest in den Randbereichen rechtwinklig zur Schalhaut abstehenden,
Stirnflächen bildenden Stegen, die Anschlußstellen zum Befestigen an einer benachbarten Schaltafel aufweisen, wobei
die Schaltafel aus zwei zur Erleichterung beim Ausschalen zumindest bereichsweise konisch ausgebildeten, sich zu
einem Rechteck ergänzenden Teilen besteht.
Eine derartige Schaltafel ist aus der DE-PS 12 64 735 bekannt. Dabei sind zwei Keilschalungsbohlen vorgesehen, die
in Funktionsstellung zusammen ein Rechteck bilden. Durch Verschieben einer solchen Keilschalungsbohle in ihrer
Längsrichtung kann die Schalung und insbesondere eine Innenschalung beim Ausschalen gelockert werden. Dies funktioniert
jedoch nur, wenn in Längsrichtung der Schalung genügend Platz für eine solche Längsverschiebung eines Keilschalungsbohlens
vorhanden ist. Darüber hinaus ist das Ausschalen in einem solchen Falle trotz der konischen Ausbildung
schwierig, weil diese Längsverschiebung praktisch in der Betonierebene erfolgen muß, so daß entsprechende Haftkräfte
zwischen dem Beton und dem Keilschalungsbohlen einen erheblichen Widerstand leisten können.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schaltafel der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die.
problemlos vom Beton abgelöst werden kann und dann das
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Ausschalen ζ. B. zwischen zwei abgehenden Wänden, in Schächten
od. dgl. erleichtert, ohne daß ein Verschieben in der Betonierebene erfolgen muß.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht im wesentlichen darin, daß die Trennfuge der beiden Schaltafelteile von im Querschnitt
schräg zur Schalhaut und zu den äußeren Randstegen stehenden Anschlagstegen, Laschen od. dgl. begrenzt ist. Dadurch kann
einer der Schaltafelteile beim Ausschalen aufgrund des insgesamt
konischen Querschnittes eines der Schaltafelteile leicht von der betonierten Fläche wegbewegt werden, wonach
dann Platz zum Ausschalen der übrigen Schaltafeln entsteht. Eine solche Schaltafel kann also das Ausschalen auch dann erleichtern,
wenn im unmittelbaren Anschluß an diese Schaltafel eine Begrenzung beispielsweise durch eine Decke od. dgl. vorhanden
ist.
Zweckmäßig ist es, wenn bei fluchtender Schalhaut der beiden Teile der Schaltafel an den Anschlagstegen od. dgl. befindliche
Befestigungsstellen in Übereinstimmung miteinander und in Befestigungsstellung sind. Dabei können die Anschlagstege
od. dgl. Lochungen für Durchsteckbolzen od. dgl. aufweisen. Die Lochungen in den Anschlagstegen od. dgl. entsprechen dabei
zweckmäßigerweise in Form und Größe denen in den Randstegen der Schaltafel.
Die Herstellung der Schaltafel ist erleichtert, wenn die Trennfuge
parallel zu ihren Rändern verläuft. Zwar wäre auch ein schräger Verlauf der Trennfuge denkbar, so daß neben einem
konischen Querschnitt auch eine konische Längsausbildung der Schalungsteile entstünde, diese ist jedoch nicht erforderlich,
da die Ablösebewegung des sich konisch verbreiternden Teiles der Schaltafel von der betonierten Fläche weg erfolgen kann.
Die beiden die Schaltafel bildenden Teile können verschieden breit sein und der Anschlagsteg des breiteren Teiles kann mit
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der an seinem betonseitlgen Rand anschließenden Schalhaut
einen stumpfen Winkel einschließen. Dadurch wird erreicht, daß der breitere Teil sich im Querschnitt von der Schalhaut
weg konisch verbreitert, so daß dieser breitere Teil zunächst aus dem Schalungsverbund zu entfernen ist. Entsprechend größer
ist die dabei entstehende Ausschalungsfuge. Besonders günstig ist es dabei, wenn der Anschlagsteg des größeren Schaltafelteiles
mit der Schalhaut einen Winkel von 135° und der Anschlagsteg des schmaleren Schalungsteiles mit dessen Schalhaut
einen Winkel von 45° einschließen. Dies ergibt einerseits eine günstige Konizität des zuerst auszuschalenden Schalungsteiles
und erleichtert auch die Herstellung, da ein Winkel von 45 in aller Regel besonders einfach ausgemessen und auch realisiert
werden kann. Ferner ergibt sich so eine noch relativ günstige Zugänglichkeit an diesen Stegen für die Befestigungselemente
.
Der Anschlagsteg des schmaleren Schaltafelteiles kann von der
Schalhaut bis zu dem äußeren Randsteg reichen. Dadurch ergibt sich bei diesem schmaleren Schaltafelteil praktisch ein dreieckiger
Querschnitt, so daß das breitere Schalungsteil die Gesamtbreite der Schaltafel bestmöglich ausnutzen kann, um
eine möglichst große Ausschalungsfuge zu erlauben.
Die Gesamtbreite beider Teile in Funktionsstellung kann einem im Bauwesen üblichen Rastermaß entsprechen und vorzugsweise
etwa 25 cm betragen. Dadurch läßt sich die Schaltafel gut in im Bauwesen übliche Rastermaße einpassen.
Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich •zugehörenden Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 in schematisierter Darstellung eine Draufsicht einer Schalung im Bereich zweier abgehender Wände,
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Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Schaltafel, die zur Erleichterung
des Ausschalens aus zwei bereichsweise konischen Teilen besteht, sowie
Fig. 3 wiederum in schematisierter Darstellu ng eine Deckenschalung,
bei der die erfindungsgemäße Schaltafel zur Bildung einer Ausschalfuge vorgesehen ist.
Beim Entfernen einer Schalung 1 zwischen zwei abgehenden Wänden 2, in Schächten od. dgl. können wegen der während des Betonierens
entstandenen Drücke Ausschalschwierigkeiten auftreten. Im Ausführungsbeispiel ist deshalb innerhalb der Schalung 1 eine
Schaltafel 3 vorgesehen, die aus zwei in noch zu beschreibender Weise teilweise konisch ausgebildeten, sich zu einem Schaltafelrechteck
ergänzenden Teilen A und 5 besteht. Diese Schaltafel 3 hat an ihren Rändern rechtwinklig zu der zu betonierenden Fläche
abstehende, Stirnflächen bildende Stege 6, die Anschlußstellen zum Befestigen an den benachbarten Schaltafeln 7 aufweisen. Man
erkennt dies deutlich in Fig. 2, wonach diese Befestigungsstellen als Lochungen 8 für Durchsteckbolzen 9 ausgebildet sind.
Erfindungsgemäß ist die Trennfuge 10 der beiden Schaltafelteile
A und 5 von im Querschnitt schräg zur Schalhaut 11 und zu den
äußeren Randstegen 6 stehenden Anschlagstegen 12 begrenzt, wobei im Ausführungsbeispiel aus Flacheisen gebildete Anschlagstege
12 vorgesehen sind. Dabei ist im Ausführungsbeispiel der Anschlagsteg 12 zumindest des breiteren Schaltafelteiles A
über dessen gesamte Länge durchgehend. Zweckmäßigerweise trifft dies selbstverständlich auch für den Anschlagsteg 12 des schmaleren
Schaltafelteiles 5 zu. Gegebenenfalls kann jedoch für die
Verbindung der. beiden Teile A und 5 auch ausreichend sein, wenn nur bereichsweise solche Stegteile, also einzelne Laschen od.
dgl. vorhanden sind, um Platz für eine Befestigungsstelle 13 zu bieten. Bei fluchtender Schalhaut 11 der beiden Teile A und
5 sind die Befestigungsstellen 13 an den die Trennfuge 10 be-
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grenzenden Anschlagstegen 12 In Übereinstimmung miteinander und in Befestigungsstellung, wobei im Ausführungsbeispiel
als Befestigungsstellen 13 ebenfalls Lochungen für Durchsteckbolzen 9 vorgesehen sind. Die Lochungen in den Anschlagstegen
12 entsprechen dabei in Form und Größe denen in den Randstegen 6, so daß die Durchsteckbolzen 9 für beide Befestigungsarten
gleich sein können. Dies erleichtert die Lagerhaltung.
Da das Ausschalen dadurch eingeleitet wird, daß nach dem Lösen der entsprechenden Befestigungen zunächst das Teil 4 in
Richtung des Pfeiles Pf 1 (Fig. 2 und 3) entfernt werden kann, ist es für die Erleichterung des Ausschalens ausreichend, wenn
die Trennfuge 10 der Schaltafel 3 parallel zu ihren Rändern und Randstegen 6 verläuft.
In den Anschlagstegen 12 können wie in den Randstegen 6 schlüssellochartige
Lochungen 8 bzw. 13 für die Befestigungsbolzen vorgesehen sein, wobei diese Bolzen 9 einerseits Querstifte
und andererseits einen Gegenanschlag 15 zum Zusammenhalten der sich jeweils berührenden Anschlagstege oder Randstege haben
und nach dem Durchstecken in die dargestellte Befestigungsposition gedreht werden können. Die bei zahlreichen derartigen
Schalungen schon vorhandenen Befestigungsbolzen 9 können also auch in diesem Falle zum Einfügen der Schaltafel 3 und auch
zum Befestigen von deren beiden Teilen 4 und 5 aneinander herangezogen werden.
Die beiden die Schaltafel 3 bildenden Teile 4 und 5 sind im
Ausführungsbeispiel verschieden breit und der Anschlagsteg des breiteren Teiles 4 schließt mit der an seinem betonseiti-
gen Rand 16 anschließenden Schalhaut 11 einen stumpfen Winkel
ein. Dieser beträgt im Ausführungsbeispiel 135°. Der Anschlagsteg 12 des schmaleren Schaltafelteiles 5 schließt demgemäß
mit dessen Schalhautteil einen Winkel von 45 ein, damit die beiden Stege 12 in Funktionsstellung aneinanderliegen und den
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gewünschten Anschlag bei gleichzeitiger Aussteifung der
zweiteiligen Schaltafel bilden.
Man erkennt in Fig. 2 und auch 3 deutlich, daß der Anschlagsteg
12 des schmaleren Schaltafelteiles 5 von der Schalhaut 11 etwa bis zu dem äußeren Rand 17 des zugehörigen Randsteges
6 reicht, so daß der schmalere Schaltafelteil einen praktisch
dreieckigen Querschnitt hat. Dadurch wird dieser Teil einerseits relativ steif, so daß durch dessen zusätzliche
Aussteifung die eventuelle Schwächung der Schaltafel 3 durch die Trennfuge 10 zumindest ausgeglichen wird, und außerdem
wird somit eine möglichst große Breite für den breiteren Schaltafelteil A erreicht, was nach dessen Entfernen auch zu einer
entsprechend großen Ausschalfuge führt.
Die Schalhaut 11 der beiden Teile 4 und 5 besteht im Ausführungsbeispiel
aus Blech. Dadurch ist auch eine gute Verbindung z. B. durch Schweißen mit den Anschlagstegen 12 möglich.
Man erkennt in den Figuren 1 und 2, daß die Schalungszuganker 18 jeweils im Bereich der Randstege 6 der Schaltafel 3 verlaufen
können, so daß die Flügelmuttern 19 teilweise über die Schaltafel 3 greifen. Beim Ausschalen werden zunächst diese
Flügelmuttern 19 und danach alle Verbindungsbolzen 9 an der schrägen Trennfuge 10 gelöst. Nunmehr werden die Durchsteckbolzen
9 an den Randstegen 6 des breiteren Schaltafelteiles entfernt. Danach kann dieses in Richtung des Pfeiles Pf 1,
also in leicht schräger Richtung relativ zur betonierten Fläche entfernt werden, was durch seine Konizität in dieser
Querschnittsrichtung erleichtert ist. Nach dem Entfernen dieses Teiles (vgl. strichpunktierte Darstellung in Fig. 2)
entsteht eine ausreichend große Ausschalfuge, die ein problemloses Ausschalen der restlichen Teile der Schalung 1
erlaubt. Eine Längsverschiebung an der betonierten Fläche entlang wird vermieden.
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Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander wesentliche Bedeutung haben.
Patentanwalt
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