DE3020528C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die in den Ansprüchen 1 bis 8 angegebenen Plasmide und deren Herstellung
gemäß den Ansprüchen 9 bis 14.
Der genetische Gehalt der meisten Organismen liegt in
Form von DNS vor. Diese genetische Information wird
durch eine komplexe Reihe von Reaktionen ausgedrückt,
die die Transcription der DNS in RNS und die anschließende
Umwandlung (Translation) der RNS in Protein
einschließen.
In Bakterienzellen sind Transcription und Translation
eng verknüpft. Die Menge eines gegebenen Proteins wird
durch den Umfang der stattfindenden Transcription
geregelt. Das Trytophan-Operon und seine Regelung und
Kontrolle ist ein gutes Beispiel hierfür. Bakterien
synthetisieren Trypthophan durch eine Reihe von biochemischen
Reaktionen, an denen fünf Enzyme beteiligt sind.
Die genetische Information zur Bildung dieser Enzyme
ist so organisiert, daß die einzelnen Gene im Genom
aufeinanderfolgen und alle von einer einzigen Stelle,
dem Operator, gesteuert werden. Die Regulierung der
Transcription verläuft nach einem Rückkopplungsprinzip,
d. h., in Gegenwart von Tryptophan
ist das Operon blockiert oder unterdrückt, während es
in Abwesenheit von Tryptophan wieder freigelassen wird.
Im freigelassenen Zustand wird Transcription am
Promoter (einem Bereich von DNS nahe dem Operator mit
hoher Affinität zu RNS-Polymerase) ausgelöst; sie verläuft
über den Operator in die Strukturgene des Operons.
Eukaryotische DNS-Fragmente können bekanntlich in
bakterielle Plasmide eingefügt werden (siehe beispielsweise
Roychoudhury, R., et al., Nucleic Acids Research,
3 [1976], 863-877) und R. H. Scheller et al., Science,
196 [1977], 177-180). Es ist jedoch offensichtlich, daß
eingeführte eukaryotische Promotersequenzen von Bakterienzellen,
beispielsweise von E. coli-RNS-Polymerase,
in vivo schlecht erkannt werden. Zwar wurde berichtet,
daß es möglich war, Bakterienmutationen durch DNS-
Fragmente aus Hefe zu ergänzen, jedoch war das Ausmaß,
in dem das geklonte Gen ausgedrückt wurde,
gering, so daß langsam wachsende Bakterien gebildet
wurden (siehe beispielsweise J. Carbon et al.,
Recombinant Molecules: Impact on Science and Society
[1977], 355-378, Raven Press, New York).
Ebenso fand die Transcription von geklonter Mäuse-
Mitochondrien-DNS in E. coli vom falschen Strang aus
statt (siehe beispielsweise W. M. Brown et al., "Cell",
7 [1976], 517-530).
Die Erfindung umfaßt ein
Plasmid mit einer Einfügungsstelle für ein eukaryotisches
DNS-Fragment in Nachbarstellung zu einem bakteriellen
trp-Promoter und hinter (downstream) einer prokaryotischen
Ribosomenbindungsstelle und einem Initiatorkodon
in einer solchen Weise, daß der bakterielle trp-Promoter
die Transkription und Translation eines eingefügten
DNS-Fragments reguliert und steuert.
Die Plasmide gemäß der Erfindung werden im
allgemeinen ebenfalls in dem der Einfügungsstelle
unmittelbar folgenden Bereich mit dem Gen für Tetracyclin-
Resistenz vorgesehen, so daß nach der Einfügung
der gewählten DNS an der Einfügungsstelle die durch
den Promoter gesteuerte Transcription und Translation
der eingefügten DNS, in einfacher Weise bestätigt werden
kann, da, wenn sie stattgefunden hat, die Tetracyclin-
Resistenz erhalten bleibt und - in den meisten
Fällen -, wenn sie nicht stattgefunden hat, die Tetracyclin-
Resistenz zerstört ist.
Ein solches Plasmid kann nach einem Verfahren hergestellt
werden, das darin besteht, daß man einen
Wildstamm von E. coli mit Restriktionsendonuclease
Hind III digeriert, das hierbei erhaltene Fragment mit
dem linearen Molekül verbindet, das durch die Restriktion
des Plasmids pBR322 mit der Restriktionsendonuclease
Hind III erhalten worden ist, trp ○ E ∇ 1 E. coli mit dem
erhaltenen Plasmid transformiert und diejenigen Kolonien
von E. coli auswählt, die Resistenz oder Empfindlichkeit
gegen Tetracyclin und Tryptophan-Komplementierung zeigen.
Als Beispiel der Plasmide gemäß der Erfindung sei das
Plasmid genannt, dessen Eigenschaften schematisch in
Fig. 1 dargestellt sind, nämlich eine Moleküllänge von
6750 bp, eine Hind III-Stelle, ein Bam HI-Stelle bei
346 bp von der Hind III-Stelle, eine Sal I-Stelle bei
275 bp von der Bam HI-Stelle, eine Hpa I-Stelle bei
4230 bp von der Sal I-Stelle und 1950 bp von der Hind
an jedem Ende des eingefügten Hinf I-Fragments aus dem
ursprünglichen pEH5.
Um sicherzustellen, daß die eingefügte DNS dem Tryptophan-
Promoter benachbart ist, ist es notwendig, daß die
Hind III-Stelle oberhalb (stromaufwärts) des Tryptophan-
Promoters entfernt wird. Dies kann erreicht werden durch
Restriktion des Plasmids pWT101 mit der Restriktionsendonuclease
Eco RI, Digestion mit Exonuclease III und
S1, Behandlung mit DNS-Polymerase I (zur Füllung etwaiger
asymmetrischer Enden, die durch S1-Nuclease-Digestion
gebildet worden sind) und Verknüpfen
der freien Enden des Plasmids unter Bildung eines hier
als pWT111 bezeichneten Derivats von pWT101, das nur
eine Hind III-Stelle, und zwar stromabwärts vom trp-
Promoter aufweist.
Die Erfindung umfaßt demgemäß außerdem ein Plasmid
pWT111, das so ausgebildet ist, daß es eingefügte DNS
an der Hind III-Stelle aufnimmt, wobei die DNS erhalten
wird, die unter dem direkten Einfluß des trp-Promoters
steht. Kopieren und Übertragen
der eingefügten DNS lassen sich leicht
bestätigen, da das Plasmid nach (downstream) dem eingefügten
Fragment das Gen für Tetracyclin-Resistenz enthält,
so daß das Kopieren durch die
eingefügte DNS über das tet-r-Gen weiter verläuft, das
Tetracyclin-Resistenz erzeugt, die nicht erzeugt wird,
wenn die Transkription über die eingefügte DNS nicht
stattfindet.
In Abhängigkeit von der Natur des DNS-Fragments, dessen
Einfügung gewünscht wird, ist es notwendig, richtige
Phaseneinstellung im Plasmid, die derjenigen
der einzufügenden DNS gleicht, sicherzustellen. So
enthält durch umgekehrte (reverse) Transkription aus
m-RNS gebildete doppelsträngige c-DNS, wenn sie vollständig
ist, normalerweise eine Länge von Nucleotiden
III-Stelle, und das Plasmid hat den trp-Promoter, das
E-Gen und einen Teil des D-Gens in dem Teil von 1950 bp,
der sich zwischen der Hpa I-Stelle und der Hind III-
Stelle erstreckt, und das Gen für Ampicillin-Resistenz
in dem Teil von 4800 bp zwischen der Hind III-Stelle
und der Hpa I-Stelle.
Wiederum als Beispiel sei nachstehend ein Verfahren zur
Herstellung dieses hier als pEH5 bezeichneten Plasmids
beschrieben.
Dieses Fragment kann entweder durch Hind III-
(EC3.1.23.21)-Digestion von DNS aus den meisten Stämmen
von E. coli, z. B. E. coli-Stamm W3110, oder durch
Hind III-Digestion des Plasmids pRH1/trpE erhalten
werden. pRH1 selbst wurde durch Eco RI-(EC3.1.4.32)-
Digestion von E. coli-Plasmiden pDS1118 und pML2, Verbinden
der hierbei erhaltenen Fragmente und
Auswahl hinsichtlich Resistenz gegen Ampicillin und
Kanamycin erhalten. Hind III-Digestion von pRHI und
Verbinden mit Hind III-digerierter DNS vom Stamm E. coli
W3110 und anschließende Umwandlung in den Stamm W3110
trp ○ E ∇ 1 und Kultivierung in Abwesenheit von Tryptophan
ergab pRH1/trpE.
Das in der vorstehend beschriebenen Weise erhaltene
Fragment Hind III trpE wurde an ein Fragment, das durch
Hind III-Restriktion des Plasmids pBR322 erhalten worden
war (siehe beispielsweise F. Bolivar et al., "Gene", 2
[1977], 95-113), kovalent gebunden. Die gebundene DNS
wurde zur Umwandlung von E. coli W3110 trp ○ E ∇ 1 verwendet,
und Kolonien wurden für Resistenz gegen Ampicillin
und Tryptophan-Ergänzung ausgewählt.
Es zeigte sich, daß die erhaltenen Plasmide
in Abhängigkeit von der Orientierung der Fragmente
während des Verbindens zu zwei Typen gehörten. Diese beiden
Plasmide, die hier als pEH3 und pEH4 bezeichnet werden,
sind in Fig. 2 bzw. Fig. 3 dargestellt. Das Plasmid pEH3
wurde auf der Grundlage seiner Resistenz gegen Tetracyclin
ausgewählt und für die nächste Stufe der Herstellung der
Plasmide gemäß der Erfindung verwendet. Das Plasmid pEH3
hat die folgenden Kennzahlen:
Moleküllänge 9866 bp: eine Hind III-Stelle; eine Bam I-Stelle 346 bp von Hind III; eine Sal I-Stelle 275 bp von der Bam-I-Stelle und eine Eco RI-Stelle 3709 bp von Sal I; eine zweite Hind III-Stelle 31 bp von Eco RI; eine Hpa I-Stelle 305 bp von der zweiten Hind III-Stelle; eine zweite Hpa I- Stelle 3250 bp von der ersten Hpa I-Stelle und 1950 bp von der ersten Hind III-Stelle; das Plasmid enthält den trp- Promoter, das E-Gen und einen Teil des D-Gens in dem Teil von 1950 bp zwischen der zweiten Hpa I- und der ersten Hind III-Stelle; das Gen für Resistenz gegen Tetracyclin folgt unmittelbar der ersten Hind III-Stelle, und das Gen für Ampicillin-Resistenz liegt im Teil 3709 bp zwischen der Sal I- und der Eco RI-Stelle.
Moleküllänge 9866 bp: eine Hind III-Stelle; eine Bam I-Stelle 346 bp von Hind III; eine Sal I-Stelle 275 bp von der Bam-I-Stelle und eine Eco RI-Stelle 3709 bp von Sal I; eine zweite Hind III-Stelle 31 bp von Eco RI; eine Hpa I-Stelle 305 bp von der zweiten Hind III-Stelle; eine zweite Hpa I- Stelle 3250 bp von der ersten Hpa I-Stelle und 1950 bp von der ersten Hind III-Stelle; das Plasmid enthält den trp- Promoter, das E-Gen und einen Teil des D-Gens in dem Teil von 1950 bp zwischen der zweiten Hpa I- und der ersten Hind III-Stelle; das Gen für Resistenz gegen Tetracyclin folgt unmittelbar der ersten Hind III-Stelle, und das Gen für Ampicillin-Resistenz liegt im Teil 3709 bp zwischen der Sal I- und der Eco RI-Stelle.
pEH3 wurde mit Eco RI digeriert, wobei lineare Moleküle
gebildet wurden, die mit Exonuclease III (EC 3.1.4.27) und
dann mit S1-Nuclease (EC 3.1.4.-) zur Entfernung der in
5′-Stellung herausragenden Enden und zur Bildung
stumpfer Enden digeriert wurden. Dann wurden die linearen
Moleküle mit T4-induzierter DNS-Ligase (EC 6.5.1.1) verbunden,
und das hierbei erhaltene Plasmid wurde zur Umwandlung
des Stamms trp ○ E ∇ 1 verwendet und für trp-Ergänzung
und Ampicillin-Resistenz ausgewählt,
wobei das als pEH5 bezeichnete (in Fig. 1 dargestellte)
Plasmid gemäß der Erfindung erhalten wurde.
Das Plasmid pEH4 hat die folgenden Eigenschaften und
Kennzahlen:
Moleküllänge 9866 bp; eine Bam I-Stelle 346 bp von der Hind III-Stelle; eine Sal I-Stelle 275 bp von Bam I; eine Eco RI-Stelle 3709 bp von der Sal I-Stelle; eine zweite Hind III-Stelle 31 bp von der Eco RI-Stelle; eine Hpa I-Stelle 1950 bp von der zweiten Hind III-Stelle; eine zweite Hpa I-Stelle 3250 bp von der ersten Hpa I-Stelle und 305 bp von der ersten Hind III-Stelle. Das Plasmid enthält den trp-Promoter, das E-Gen und einen Teil des D-Gens in dem Teil von 1950 bp zwischen der zweiten Hind III-Stelle und der ersten Hpa I-Stelle; das Gen für Tetracyclin-Resistenz folgt unmittelbar der ersten Hind III-Stelle, und das Gen für Ampicillin-Resistenz liegt in dem Teil von 3709 bp zwischen der Sal I-Stelle und der Eco RI-Stelle. Das Plasmid wird als pEH4 bezeichnet. pEH4 kann in ähnlicher Weise wie pEH3 hergestellt werden, außer daß die Auswahl auf der Grundlage seiner Tetracyclin- Empfindlichkeit erfolgt.
Moleküllänge 9866 bp; eine Bam I-Stelle 346 bp von der Hind III-Stelle; eine Sal I-Stelle 275 bp von Bam I; eine Eco RI-Stelle 3709 bp von der Sal I-Stelle; eine zweite Hind III-Stelle 31 bp von der Eco RI-Stelle; eine Hpa I-Stelle 1950 bp von der zweiten Hind III-Stelle; eine zweite Hpa I-Stelle 3250 bp von der ersten Hpa I-Stelle und 305 bp von der ersten Hind III-Stelle. Das Plasmid enthält den trp-Promoter, das E-Gen und einen Teil des D-Gens in dem Teil von 1950 bp zwischen der zweiten Hind III-Stelle und der ersten Hpa I-Stelle; das Gen für Tetracyclin-Resistenz folgt unmittelbar der ersten Hind III-Stelle, und das Gen für Ampicillin-Resistenz liegt in dem Teil von 3709 bp zwischen der Sal I-Stelle und der Eco RI-Stelle. Das Plasmid wird als pEH4 bezeichnet. pEH4 kann in ähnlicher Weise wie pEH3 hergestellt werden, außer daß die Auswahl auf der Grundlage seiner Tetracyclin- Empfindlichkeit erfolgt.
Wie bereits erwähnt, liegt ein besonderer Nutzen der
Plasmide gemäß der Erfindung darin, daß sie eine eindeutig
definierte Stelle aufweisen, die sich für die
Einführung eines gewünschten eukaryotischen DNS-Fragments
eignet, und daß die Plasmide eine solche Struktur
haben, daß die Transcription der eingeführten DNS durch
den trp-Promoter, in Verbindung
mit der defiierten Einführungsstelle, beispielsweise
der Hind III-Stelle des Plasmids pEH5 (in Fig. 1
dargestellt), gesteuert und reguliert wird. Dieses
Plasmid stellt daher ein wertvolles endgültiges Zwischenprodukt
dar, aus dem Plasmide, an deren Einführungsstelle,
beispielsweise an der Hind III-Stelle, genetische
Information in Form von in geeigneter Weise modifizierter
DNS, die darauf abgestellt ist, ein gewünschtes
Polypeptidprodukt zu bilden, eingeführt worden ist,
hergestellt werden können.
Die Herstellung der erforderlichen DNS, ihre Modifizierung
zur Einführung und die Einfügungsmethoden sowie
die anschließenden Verfahren zur Herstellung von Proteinen
sind allgemein bekannt und werden nachstehend
kurz als Beispiele beschrieben.
DNS für die Einfügung kann nach verschiedenen Methoden
gebildet werden. Beispielsweise können Oligonucleotide
verschiedener Länge nach bekannten Verfahren hergestellt
werden (siehe beispielsweise Hsiung et al.,
"Nucleic Acids Research, 6 [1979], 1371-1385).
Mehrere Oligonucleotide können als Folge ihrer spezifischen
Basenpaarungseigenschaften zu längeren doppelsträngigen
Molekülen zusammengesetzt werden. Die dieses
Molekül bildenden Oligonucleotide können durch das
Enzym DNS-Ligase verbunden werden.
Als Alternative können DNS-Moleküle mit der gewünschten
genetischen Spezifität durch Verwendung des Enzyms
umgekehrte (reverse) Transcriptase unter Verwendung von
RNS mit der gewünschten Spezifität als Matrize oder
Schablone synthetisiert werden. Die RNS kann aus Zellen
nach bekannten Methoden isoliert werden.
Die DNS kann für die Einfügung in das Plasmid nach
einer Vielzahl von Methoden modifiziert werden. Beispielsweise
kann DNS, die in der vorstehend beschriebenen
Weise hergestellt worden ist, am 3′-Terminus jedes
Doppelstrangs mit Hilfe des Enzyms Terminaltransferase
(EC 2.7.7.31) verlängert werden, wobei eine homopolymere
einsträngige Verlängerung gebildet wird. Der 3′-Terminus
des Hind III-digerierten Plasmids kann in ähnlicher
Weise verlängert werden. Wenn die Verlängerung der
gebildeten DNS (dA)n und des Plasmids (dT)n ist oder
umgekehrt oder wenn die Verlängerung der gebildeten DNS
(dG)n und die des Plasmids (dC)n ist oder umgekehrt,
können die DNS für die Einfügung und das Plasmid durch
diese einsträngigen Verlängerungen so hybridisiert
werden, daß kreisrunde Moleküle gebildet werden, in
denen die gebildete DNS an der Hind III-Stelle des
Plasmids eingefügt ist. Solche Plasmide können verwendet
werden, um Zellen von E. coli und nach bekannten
Methoden ausgewählte Kolonien der Transformantien
umzuwandeln (siehe beispielsweise D. Glover, New
Techniques in Biophysics and Cell Biology (herausgegeben
von R. H. Pain und B. J. Smith, 8 [1976], 125-145,
Wiley, New York). Als Alternative können die Enden
der in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellten
DNS mit dem Enzym DNS-Ligase zu kurzen doppelsträngigen
DNS-Molekülen verbunden werden (Hind III-Bindeglieder
(linkers), die die vom Restriktionsenzym
Hind III erkannte Sequenz enthalten. Durch Digerierung
dieser Moleküle mit diesem Enzym anschließend an die
Verknüpfung (Ligation) werden Hind III-Termini an den
Enden der vorbereiteten DNS gebildet. Die vorbereitete
DNS kann dann anschließend an die Digerierung mit
Hind III nach bekannten Methoden in das Plasmid eingefügt
werden.
Die bekannten Arbeitsmechanismen bakterieller Promoter
führen zusammen mit den vorstehenden Daten zu der
Schlußfolgerung, daß bei offenem Operator das Kopieren
vom Promoter von trpE und trpD über die
Hind III-Stelle und in Bereiche des Genoms jenseits der
Hind III-Stelle erfolgt. Die Übertragung des Transkritionsprodukts
ergibt ein mit dem D-Gen verknüpftes
Durchlese-Polypeptid (falls nicht ein
Terminationskodon in die Einfügung einverleibt ist).
Das gebildete Polypeptid kann nach bekannten Methoden
identifiziert werden, beispielsweise durch Übertragen
des Plasmids auf einen Stamm, der Minizellen bildet
(siehe beispielsweise R. B. Meagher, "Cell", 10 [1977],
521-536), in denen die Polypeptidprodukte von Plasmidgenomen
leicht zu unterscheiden sind, oder durch immunologische
Methoden (siehe beispielsweise S. Broome und
W. Gilbert, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 75 [1978],
2746-2749).
Das Durchlese-Polypeptid kann nach bekannten
Methoden gereinigt und das gewünschte Polypeptidprodukt
durch Digestion des Polypeptids mit Hilfe
spezieller chemischer oder enzymatischer Mittel gebildet
werden.
Das Plasmid pEH5 gemäß der Erfindung kann auch als
Quelle von DNS verwendet werden, aus der eine weitere
Reihe von Plasmidvektoren, die sog. "pWT"-Reihe, aufgebaut
werden kann.
Das Plasmid pEH5 kann mit der Restriktions-Endonuclease
Hinf I (EC 3.1.23.22) behandelt werden, wobei daraus
ein Fragment von etwa 497 bp erhalten wird, das den
kompletten Tryptophanpromoter, die führende Sequenz
(Leader Sequenz) und die ersten sieben Aminosäuren des
trpE enthält. Das so erhaltene Hinf I-Fragment kann
dann in die Hind III-Stelle des bekannten Plasmids
pBR322 geklont werden. Dieses Klonen kann vorgenommen
werden, indem die Hinf I-Enden des Fragments mit DNS-
Polyerase I (EC.2.7.7.7) behandelt und die DNS-gefüllten
Hinf I-Fragmente der Einwirkung von Hind III-Bindegliedern
(linkers) in Gegenwart von DNS-Ligase und Hind
III-Restriktions-Endonuclease in dieser Reihenfolge
unterworfen werden, wobei das Fragment mit den "klebrigen
Enden" Hind III erhalten wird.
Anschließend kann das Hinf I-Fragment in das Plasmid
pBR322 durch Hind III-Restriktion des pBR322 und Verbinden
des begrenzten Plasmids mit dem
Hinf I-Fragment geklont werden.
Das Hinf I-Fragment wird in die Hind III-Stelle von
pBR322 in einer der vorstehend im Zusammenhang mit pEH3
und 4 beschriebenen beiden Orientierungen eingefügt.
Eine dieser Orientierungen, bei denen der trp-Promoter
in Richtung der tet-Gene kopiert wird,
wird durch Restriktionsenzym-Analyse einzelner Klone
ausgewählt. (Die Sequenz von pBR322 ist bekannt; siehe
beispielsweise J. G. Sutcliffe, Cold Spring Harbor
Symposium on Quantitative Biology, XLII [1978], 77-90.
Die Sequenz des trp-Promoter/Operator ist ebenfalls
bekannt; siehe beispielsweise G. N. Bennett et al.,
J. Mol. Biol., 121 [1978], 113-137, und F. Lee et al.,
J. Mol. Biol., 121 [1978], 193-217.)
Das erhaltene Plasmid wird hier als pWT101 bezeichnet;
seine Struktur ist in Fig. 4 dargestellt. Dieses Plasmid
hat die folgenden Eigenschaften und Kennzahlen:
Moleküllänge 4874 bp; eine Eco RI-Stelle; eine Hind III- Stelle 31 pb von der Eco RI-Stelle; eine Hpa I-Stelle 313 bp von der Hind III-Stelle; eine zweite Hind III- Stelle 199 bp von der Hpa I-Stelle; eine Bam I-Stelle 346 bp von der zweiten Hind III-Stelle; eine Sal I- Stelle 275 bp von der Bam I-Stelle; eine Pst I-Stelle 2958 bp von der Sal I-Stelle und 752 bp von der Eco RI- Stelle; das Gen für Tetracyclin-Resistenz erstreckt sich vom Bereich der Hpa I-Stelle bis über die Sal I- Stelle hinaus; das Gen für Ampicillin-Resistenz im Bereich der Pst I-Stelle und des geklonten Teils des trp-Operons umfaßt den Bereich zwischen dem Promoter und dem ersten Teil des E-Gens zwischen der Hpa I-Stelle und der zweiten Hind III-Stelle.
Moleküllänge 4874 bp; eine Eco RI-Stelle; eine Hind III- Stelle 31 pb von der Eco RI-Stelle; eine Hpa I-Stelle 313 bp von der Hind III-Stelle; eine zweite Hind III- Stelle 199 bp von der Hpa I-Stelle; eine Bam I-Stelle 346 bp von der zweiten Hind III-Stelle; eine Sal I- Stelle 275 bp von der Bam I-Stelle; eine Pst I-Stelle 2958 bp von der Sal I-Stelle und 752 bp von der Eco RI- Stelle; das Gen für Tetracyclin-Resistenz erstreckt sich vom Bereich der Hpa I-Stelle bis über die Sal I- Stelle hinaus; das Gen für Ampicillin-Resistenz im Bereich der Pst I-Stelle und des geklonten Teils des trp-Operons umfaßt den Bereich zwischen dem Promoter und dem ersten Teil des E-Gens zwischen der Hpa I-Stelle und der zweiten Hind III-Stelle.
Auf Grund seiner vorstehend beschriebenen Bildung hat
das Plasmid pWT101 zwei Hind III-Stellen, und zwar eine
als führenden Bereich vor der Proteinsequenz.
Aus diesem Grunde wird die Umwandlung
des Proteins als Teil eines verschmolzenen
Polypeptids in einem Plasmid, z. B. pWT111 (an der Hind
III-Stelle geklont), von der Zahl der Nucleotide im
Leader abhängig, d. h., unvollständige umgekehrte Transkription
kann die Leadersequenz reduzieren und so den
Leserahmen verändern. Aus diesem Grunde
ist der Aufbau von Expressionsplasmiden, die für alle
drei Leserahmen zu übersetzen vermögen,
wichtig.
Das Plasmid pWT111 gestattet die Übersetzung
von an der Hind III-Stelle eingefügter DNS als
verschmolzenes Polypeptid nur in einem Leserahmen
(dies gilt nicht, wenn die eingefügte DNS ihre eigene
funktionelle Ribosomenbindungsstelle hat). Die Übertragung
beginnt mit den ersten sieben
Aminosäuren von trpE, gefolgt von zwei Aminosäuren aus
der Hind III-Linker-DNS und würde dann in die eingefügte
Sequenz weiter fortschreiten. Wenn keine Stopkodone
in dieser Sequenz vorhanden wären, würde die
Translation am ersten Stopkodon im Tetracyclinbereich
enden.
Die Nucleotidsequenz über die Hind III-Stelle von
pBR322 zeigt, daß für pWT111 das erste Stopkodon
26 Nucleotide hinter (downstream) der Hind III-Stelle
liegt.
Zur Änderung der Phaseneinstellung von der
Hind III-Stelle des pWT111 kann das Plasmid mit Hind III
begrenzt werden, die 5′-Verlängerungen können mit DNS-
Polymerase I gefüllt und die Hind III-Linker-DNS verbunden
werden. Begrenzung (Restriktion) mit Hind III
zur Entfernung von überschüssigem Bindeglied
und Bildung "klebriger Enden" und erneutes Verbinden
ergibt "pWT121". Durch diese Maßnahme werden 14 bp
DNS angefügt und der Leserahmen von der neuen Hind III-
Stelle aus (die alte Stelle ist nun unvollständig) um
plus ein Nucleotid verändert.
Der dritte Leserahmen, d. h. pWT111 plus
2 Nucleotide, wurde durch Wiederholung der gleichen
Reihe von Reaktionen an pWT121 erhalten. Das hierbei
erhaltene Plasmid wird als "pWT131" bezeichnet.
Die Struktur der Plasmide pWT111, pWT121 und pWT131 ist
in Fig. 5 dargestellt. Die Struktur kann weiter wie
folgt definiert werden:
p-WT111
Moleküllänge 4823 bp; eine Hpa I-Stelle; eine Hind III- Stelle 199 bp von der Hpa I-Stelle; eine Bam I-Stelle 346 bp von der Hind III-Stelle; eine Sal I-Stelle 275 bp von der Bam I-Stelle; eine Pst I-Stelle 2958 bp von der Sal I-Stelle und 1045 bp von der Hpa I-Stelle; das Gen für Tetracyclin-Resistenz erstreckt sich vom Bereich der Hpa I-Stelle bis über die Sal I-Stelle hinaus; das Gen für Ampicillin-Resistenz im Bereich der Pst I-Stelle und des geklonten Teils des trp- Operons umfaßt den Bereich zwischen dem Promoter und dem ersten Teil des E-Gens zwischen den Hpa I- und Hind III-Stellen.
Moleküllänge 4823 bp; eine Hpa I-Stelle; eine Hind III- Stelle 199 bp von der Hpa I-Stelle; eine Bam I-Stelle 346 bp von der Hind III-Stelle; eine Sal I-Stelle 275 bp von der Bam I-Stelle; eine Pst I-Stelle 2958 bp von der Sal I-Stelle und 1045 bp von der Hpa I-Stelle; das Gen für Tetracyclin-Resistenz erstreckt sich vom Bereich der Hpa I-Stelle bis über die Sal I-Stelle hinaus; das Gen für Ampicillin-Resistenz im Bereich der Pst I-Stelle und des geklonten Teils des trp- Operons umfaßt den Bereich zwischen dem Promoter und dem ersten Teil des E-Gens zwischen den Hpa I- und Hind III-Stellen.
pWT121
Moleküllänge 4837 bp; eine Hpa I-Stelle; eine Hind III- Stelle 206 bp von der Hpa I-Stelle; eine Bam I-Stelle 353 bp von der Hind III-Stelle; im übrigen wie pWT111.
Moleküllänge 4837 bp; eine Hpa I-Stelle; eine Hind III- Stelle 206 bp von der Hpa I-Stelle; eine Bam I-Stelle 353 bp von der Hind III-Stelle; im übrigen wie pWT111.
pWT131
Moleküllänge 4851 bp; eine Hpa I-Stelle; eine Hind III- Stelle 213 bp von der Hpa I-Stelle; eine Bam I-Stelle 360 bp von der Hind III-Stelle; im übrigen wie pWT111.
Moleküllänge 4851 bp; eine Hpa I-Stelle; eine Hind III- Stelle 213 bp von der Hpa I-Stelle; eine Bam I-Stelle 360 bp von der Hind III-Stelle; im übrigen wie pWT111.
Rings um die Hind III-Stelle von pWT111, 121 und 131
liegen die folgenden Sequenzen vor:
(Der Einfachheit halber zeigen die vorstehenden Sequenzen
nur einen Strang der DNS.)
Die Wirksamkeit der Plasmide pWT111, 121 und 131 als
Vektoren für eingefügte DNS veranschaulichen die Ergebnisse,
die durch Einfügung eines synthetischen Geflügelpestvirus-
Gens (FPV) (siehe beispielsweise britische
Patentanmeldung 80 10 777, und Emtage et. al., Nature, 283
[1980], 171-174) in pWT121, in diesem Fall das Plasmid
mit richtiger Phase, erhalten wurden.
Das vorstehend genannte synthetische FPV-Gen kann wie
folgt in pWT121 geklont werden:
Das Plasmid pWT121 wurde mit Hind III begrenzt
und mit alkalischer Phosphatase (EC 3.1.3.1)
behandelt, um die 5′-Phosphatgruppen zu entfernen.
Hind III-Bindeglieder wurden mit den Enden
des synthetischen FPV-Gens verbunden, das dann mit
Hind III-Restriktions-Endonuclease zur Bildung klebriger
Hind III-Enden behandelt wurde. Das in dieser Weise
behandelte Geflügelpestvirus-Gen und das der Restriktion
mit Hind III unterworfene pWT121 wurden dann verknüpft,
wobei das Plasmid pWT121/FPV erhalten wurde. Es ist
auch möglich, das synthetische FPV-Gen in pBR322 zu
klonen und dann in bekannter Weise in pWT121 zu überführen.
Die allgemeine Struktur des Plasmids pWT121/FPV ist in
Fig. 6 dargestellt. Die Struktur kann weiter wie folgt
definiert werden:
Moleküllänge 6532 bp; eine Hind III-Stelle; eine Sma I- Stelle 365 bp von der Hind-III-Stelle; eine Eco RI- Stelle 910 bp von der Sma I-Stelle; eine zweite Hind III-Stelle 460 bp von der Eco RI-Stelle; eine Bam HI- Stelle 353 bp von der zweiten Hind III-Stelle; eine Sal I-Stelle 275 bp von der Bam HI-Stelle; eine Pst I- Stelle 2958 bp von der Sal I-Stelle; eine Hpa I-Stelle 1045 bp von der Pst I-Stelle und 206 bp von der ersten Hind III-Stelle; das synthetische FPV-Gen in dem Teil 1735 bp zwischen der ersten und der zweiten Hind III- Stelle; das Gen für Tetracyclin-Resistenz erstreckt sich von der zweiten Hind III-Stelle bis jenseits der Bam HI-Stelle, und das Gen für Ampicillin-Resistenz liegt im Bereich der Pst I-Stelle.
Moleküllänge 6532 bp; eine Hind III-Stelle; eine Sma I- Stelle 365 bp von der Hind-III-Stelle; eine Eco RI- Stelle 910 bp von der Sma I-Stelle; eine zweite Hind III-Stelle 460 bp von der Eco RI-Stelle; eine Bam HI- Stelle 353 bp von der zweiten Hind III-Stelle; eine Sal I-Stelle 275 bp von der Bam HI-Stelle; eine Pst I- Stelle 2958 bp von der Sal I-Stelle; eine Hpa I-Stelle 1045 bp von der Pst I-Stelle und 206 bp von der ersten Hind III-Stelle; das synthetische FPV-Gen in dem Teil 1735 bp zwischen der ersten und der zweiten Hind III- Stelle; das Gen für Tetracyclin-Resistenz erstreckt sich von der zweiten Hind III-Stelle bis jenseits der Bam HI-Stelle, und das Gen für Ampicillin-Resistenz liegt im Bereich der Pst I-Stelle.
In Abhängigkeit von der Orientierung des FPV-Gens
erwies sich das Plasmid als Tetracylin-resistent (wie
in Fig. 6 dargestellt) oder, mit dem FPV-Gen in umgekehrter
Orientierung, als Tetracyclin-empfindlich.
Umgewandelte Kolonien von E. coli, die die pWT121/FPV-
Plasmide mit dem Hämagglutinin (HA)-Gen jeweils in
einer Orientierung enthielten, wurden für FPV-HA-Antigen
dem Screening unterworfen. Es wurde gefunden, daß
Tetracyclin-resistente Kolonien FPV-HA-Antigen ausdrückten,
eine Bestätigung der richtigen Einfügung
des synthetischen FPV-Gens. Die Kolonien mit dem
FPV-Gen in der in Fig. 6 dargestellten Orientierung
zeigten Tetracyclin-Resistenz, und die Kolonien mit
umgekehrter Orientierung waren Tetracyclin-empfindlich.
Im ersteren Fall erfolgte die Expression des HA-Antigens
unter trp-Regulierung.
Die FPV-HA-Antigen-Expression kann wie folgt bestätigt
werden:
Kolonien von E. coli, die das vorstehend beschriebene
Tetracyclin-resistente pWT121/FPV-Plasmid enthielten,
wurden dem Screening zur Auswahl des FPV-HA-Antigens
unter Anwendung einer immunologischen Festphasenmethode
unterworfen (siehe beispielsweise S. Broome und W. Gilbert,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 75 [1978], 2746-
2749). Kurz gesagt, kleine Kulturen einzelner Kolonien
wurden gezüchtet, isoliert und unter Verwendung von
Lysozym und des nichtionogenen Tensids "Triton X-100"
(Isooctylphenoxypolyäthoxyäthanol) lysiert.
Etwa vorhandene HA-Sequenzen wurden an ein mit FPV-HA-
spezifischem IgG beschichtetes Polystyrolrohr gebunden.
Das gebundene Antigen wurde dann mit ¹²⁵I-IgG von hoher
spezifischer Aktivität spezifisch markiert.
Immunreaktivität wurde in allen Kolonien, in die ein
FPV-HA-Gen eingefügt war, nachgewiesen. Die Kolonien,
die nur das ursprüngliche pWT121-Plasmid enthielten,
zeigten keine Aktivität (siehe die folgende Tabelle).
Wie bereits erwähnt, wurde Immunreaktivität in allen
Kolonien nachgewiesen, die ein eingefügtes FPV-HA-Gen
(A) enthielten. Die Kolonien, die nur das ursprüngliche
pWT121-Plasmid enthielten, zeigten keine Akivität.
Im Falle der sog. pWT-Reihe von Expressionsplasmiden
besteht ebenso wie bei pBR322 die Möglichkeit, daß diese
normalerweise Mobilisations-minus (mob⁻)-Plasmide unter
geeigneten Bedingungen mobilisiert (d. h. von einem Bakterium
auf ein anderes übertragen) werden können. Kürzlich
wurde nachgewiesen (siehe beispielsweise A. J.
Twigg und D. J. Sherratt, Nature, 283 [1980], 216-218),
daß, obwohl die DNS-Kodierung für die Proteine mit
Col El-Mobilität bei pBR322 fehlt, dieses Protein
dennoch Mobilität durch Transkomplementation induzieren
kann, wenn es in der gleichen Zelle an einem verträglichen
Plasmid wie Col K verbunden ist.
Es wurde gezeigt, daß die Stelle der Bindung des Mobilitätsproteins
(bzw. der Proteine) an die Plasmid-DNS die
sog. "nic-Stelle" oder "transfer origin" ist (siehe
beispielsweise G. J. Warren et al., Nature, 274 [1978],
259-261). In pBR322 beispielsweise liegt diese
Stelle im 622 bp Hae II-B-Fragment. Mutationen im
Mobilitätsgen sind mob⁻. Sie können jedoch unter der
Ausnahme eines trans-wirkenden Proteins durch mob⁺ Col E-
Derivate oder verwandte Plasmide ergänzt werden.
(Plasmide vom Col El-Typ sind nicht-konjugativ, werden
jedoch mobilisiert, wenn ein Geschlechtsfaktor, z. B.
ein F′- oder R-Faktor, in die Zelle eingeführt wird.
Die Mobilisierung eines Plasmids, das nic⁺, aber mob⁻
ist, z. B. pBR322, erfordert daher die Anwesenheit von
zwei anderen Plasmiden, nämlich eines Geschlechtsfaktors
und eines verträglichen Plasmids vom Col El-Typ, das
mob⁺ ist.)
Die nic-Stelle ist speziell für die Mobilisierung erforderlich,
und Plasmide, denen diese Stelle fehlt,
können nicht ergänzt werden.
Obwohl somit pBR322 und die Plasmide der pWT-Reihe
nicht alle Mobilitätsgene enthalten, enthalten sie sämtlich
die nic-Stelle und können somit zur Erteilung der
Mobilität ergänzt werden. Um sicherere, nicht-mobile
Vektoren herzustellen, ist es zweckäßig, die nic-Stelle
zu entfernen. Dies kann beispielsweise durch Entfernung
eines Hae II-Fragments erreicht werden.
Die nic-Stelle kann aus den Plasmiden pWT111, 121 und
131 wie folgt entfernt werden:
Eine Betrachtung der Hae II-Restriktionskarten
der vorstehend genannten Plasmide ziegt, daß nur zwei
Fragmente (B und H) entfernt werden können und dennoch
die Ampicillin- und Tetracyclin-Gene, den Tryptophanpromoter
und das Original der Kopie
zurücklassen. In diesem Zusammenhang wird auf
Fig. 13 verwiesen.
Das Fragment B ist 622 bp und das Fragment H ist 83 bp.
Daher fehlt den nic⁻-Plasmiden (minus B und H) 705 bp.
Dies muß natürlich bei der Charakterisierung der nic⁻-
Derivate der vorstehend genannten Plasmide berücksichtigt
werden. Beispielsweise liegt in pWT111 (nic⁻) die
Pst I-Stelle 2253 bp von der Sal I-Stelle.
Die nic⁻-Derivate von pWT111, 121 und 131 werden als
pWT211, 221 bzw. 231 bezeichnet.
Die erste Stufe bei dieser als Beispiel beschriebenen
Entfernungsmethode besteht darin, daß das Plasmid teilweise
so digeriert wird, daß jedes Molekül im Durchschnitt
zwei- oder dreimal gespalten wird. Die Spaltstücke
werden dann unter Verwendung von T₄-
DNS-Ligase wieder verbunden, und die verbundene DNS wird
in E. coli K12, z. B. HB101, transformiert. Die Transformanten
werden auf Ampicillin und Tetracyclin unter
Verwendung von Minimal-Agarplatten ausgewählt, um trp-
Transkription zu induzieren und Tetracyclin-Resistenz
sicherzustellen.
Die erhaltenen Kolonien enthalten die rezirkularisierten
Ausgangsplasmide sowie Beispiele, denen ein oder beide
Hae II-Fragmente fehlen. Die letzteren können durch
Screening einzelner Kolonien und Suchen nach Plasmiden,
die kleiner sind als das Ausgangsplasmid, identifiziert
werden. Voraussichtliche nic⁻-Derivate können durch
Restriktionsenzym-Analyse von gereinigter Plasmid-DNS
bestätigt werden.
Anstatt das vorstehend als Beispiele beschriebene Verfahren
unter Anwendung teilweiser Restriktionen anzuwenden,
die das Screening von vielleicht Hunderten von
Kolonien erfordern, ist es im allgemeinen einfacher, die
nic⁻-Derivate in der in Fig. 14 dargestellten Weise
aufzubauen.
Kurz gesagt, die pWT-Plasmide werden der Restriktion mit
Pst I und Bam HI unterworfen, und Banden, die den trp p/o-
Bereich enthalten, werden von Polyacrylamidgelen isoliert.
Das Plasmid pAT153 (nic⁻) wird der Restriktion mit Pst I
und Bam HI unterworfen, und die Bande von 2531 bp wird
von einem Polyacrylamidgel isoliert. Die erstgenannten
Banden werden einzelnen mit der letztgenannten Bande
unter Verwendung von T₄-DNS-Ligase verbunden, und das
verbundene Material wird zur Transformierung von E. coli
HB101 verwendet. DNS aus Einzelkolonien kann isoliert
und ihre Struktur durch Restriktionsenzym-Analyse bestätigt
werden, z. B. Hae II-Teilstücke (von pAT153,
pWT-Reihe und pWT-(nic⁻)-Reihe.
Mit anderen Worten, die nic⁻-Derivate können aufgebaut
werden durch Substitution des Bereichs in den pWT-Plasmiden,
der durch die Pst I- und Bam HI-Stellen, die das
Original der Kopie enthalten, und die nic-Stelle gebunden
ist, mit dem entsprechenden Bereich aus pAT153, der ein
Entfernungsderivat von pBR322 ist
und dem das 622 bp Hae II-B-Fragment fehlt, und dem
benachbarten Fragment 83 bp Hae II H.
Die Erfindung wird durch die nachstehend beschriebenen
Versuche weiter erläutert.
Kulturen von E. coli K12, Stamm HB101 (siehe beispielsweise
H. Boyer et al., J. Mol. Biol., 41 [1969], 459-472),
die das Plasmid pBR322 enthielten, wurden entweder in
L-Medium oder in M9-Salze, Glucose und Casaminosäuren
enthaltendem Medium gezüchtet (siehe beispielsweise
J. H. Miller, Experimente in Molecular Genetics, Anhang 1,
Cold Spring Harbor Laboratory, N.Y. [1972], 431-435). Bei
einem A₆₀₀-Wert von 0,6 wurde Chloramphenicol den
Plasmidkulturen bis zu einer Endkonzentration von 150 µg/
ml zugesetzt, worauf weitere 16 Stunden bei 37°C bebrütet
wurde. DNS wurde von den Zell-Lysen durch Zentrifugieren
in CsCl/Äthidiumbromid-Gradienten isoliert (siehe
beispielsweise L. Katz et al., J. Bacteriol., 114 [1973],
577-591, und Wensik et al., Cell, 3 [1974], 315-325).
Die DNS-Banden wurden durch seitliches Anstechen mit
einer 1-ml-Injektionsspritze mit 16 G-Nadel unter Bestrahlung
mit UV-Licht von 366 nm Wellenlänge entfernt. Das
Äthidiumbromid wurde durch Durchleiten durch das saure
Kationenaustauscherharz der Handelsbezeichnung "Dowex
AG50" entfernt.
Alle DNS-Lösungen wurden gegen TE-Puffer (10 mM Tris,
1 mM EDTA, pH 7,5) zur Entfernung von überschüssigem CsCl
dialysiert, durch Ausfällung mit Äthanol eingeengt und
bei -70°C aufbewahrt. Das erhaltene DNS-Gemisch wurde
mit Hind III wie folgt grenzdigeriert:
2 µg PBR322 wurden mit 5 Einheiten Hind III in einem
Puffer inkubiert, der 50 mM Tris-HCl, pH 7,5, 50 mM NaCl,
10 mM MgCl₂, 5 mM β-Mercaptoäthanol und 2 mM Dithiothreit
enthielt. Die Inkubation wurde 90 Minuten bei
37°C in einem Volumen von 40 µl vorgenommen. Die Reaktion
wurde dann beendet, indem 5 Minuten bei 65°C
inkubiert wurde.
20 µg pRH1/trpE wurden mit Hind III grenzdigeriert, der
Elektrophorese an 1%igen Agarosegelen unterworfen, worauf
die Bande, die lineares trpE enthielt, entfernt wurde.
Das trpE-Fragment wurde aus der Gelscheibe durch Elektrophorese
in einen Dialysenbeutel isoliert und anschließend
mit Phenol extrahiert und mit Äthanol gefällt.
Die Ligase-Inkubationen enthielten 0,2 µg des trpE-
Fragments, 0,4 µg des mit Hind III begrenzten
pBR322 und 0,1 Einheit T₄-Polynucleotid-Ligase pro 20 µl
Reaktionspuffer. Das Reaktionsgemisch wurde 4 Stunden
bei 16°C inkubiert.
0,01 µg der angeknüpften DNS wurden zur Umwandlung des
Stamms E. coli W3110 trp ○ E ∇ 1 verwendet.
Gegen Ampicillin-resistente Rekombinanten, die zur Ergänzung
dieser trpE⁻-Zellen fähig waren, wurden ausgewählt.
1,2×10⁴ amp-r-Kolonien, die in Abwesenheit von Tryptophan
wachsen konnten, wurden pro µg Plasmid-DNS erhalten.
Fünfzig dieser Kolonien wurden willkürlich ausgewählt
und unter Verwendung von Zahnstochern auf Minimal-Agarplatten
(siehe beispielsweise J. H. Miller, loc. cit.),
die 100 µg/ml Ampicillin und 12,5 µg Tetracyclin enthielten,
übertragen. Von den 50 Kolonien wuchsen 31 nach
Bebrütung über Nacht, ein Zeichen für die Anwesenheit
von Tetracyclin-resistentem Protein in dieser Population.
Plasmid-DNS wurde von repräsentativen Kolonien der
Tetracyclin-empfindlichen und -resistenten Gruppen isoliert,
und die Hind III-Fragmentgruppierungen wurden
durch Gel-Elektrophorese an 1%igen Agarosegelen analysiert.
Die Plasmid-DNS von allen Ampicillin-resistenten
trp⁺-Klonen enthielten die ursprüngliche pBR322-DNS von
Mr 2,8×10⁶ (4,361 kb) und das E. coli-Hind III-trpE-
Fragment von Mr 3,5×10⁶ (5,350 kb). Die gebildeten
Plasmide wurden den folgenden weiteren Behandlungen
unterworfen, um ihre Struktur zu bestätigen.
Eine Folge des erneuten Verbindens von Hind III-Spaltstücken
von pBR322 mit dem trpE-Fragment
besteht darin, daß das trpE-Fragment in einer von zwei
verschiedenen Orientierungen eingefügt werden kann. Es
kann so sein, daß die Transkription vom trp-Promoter
über das tet-Gen des Plasmids oder vom tet-Gen hinweg
verläuft. Die Orientierung des tet-resistenten Plasmids
(pEF3) und des tet-empfindlichen Plasmids (pEH4) wurde
im Licht (siehe beispielsweise M. E. Bennett et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 73 [1976], 2351-2355) vorhandener
Hpa I-Stellen im trpE-Fragment und Bam HI-Stellen in
pBR322 bestimmt (siehe beispielsweise F. Bolivar et al.,
loc. cit.). Fig. 7 veranschaulicht die Ergebnisse von
Grenzdigestionen von Plasmiden pBR322, pEH3 und pEH4 mit
entweder Hind III, Hpa I (EC 3.1.23.23), Bam HI (EC 3.1.23.6)
oder einer Kombination dieser Enzyme.
Fig. 7 veranschaulicht ein Agarosegel und zeigt die
Restriktions-Endonucleasestellen für Hpa I, Hind III und
Bam HI in pEH3 und pEH4 und die Orientierung der geklonten
trpE-DNS in diesen Plasmiden.
Die Spuren a bis j enthalten die folgenden DNS
mit Größen in Kilobasenpaaren (kb): (a) PM2-DNS mit Hind
III als Größenmarkierer digeriert. Sichtbar sind die
Banden 1 bis 6 mit den Größen 5,4, 2,35, 1,05, 0,475,
0,45 bzw. 0,27 kb. (j) λc.I857,S7-DNS mit Hind III als
Größenmarkierer digeriert. Sichtbar sind die Banden A
bis G mit den Größen 21,79, 9,38, 6,30, 4,20, 2,38, 2,11
bzw. 0,47 kb. (b) Supergedrillte pBR322-DNS. (c) pBR322
mit Hpa I inkubiert. (d) pEH3 mit Hind III digeriert.
(e) pEH3 mit Hind III und Hpa I digeriert. Größe der
Banden 4,3, 3,25, 1,95 und 0,30 kb. (f) pBR322 mit Bam HI
digeriert. (g) pEH3 mit Bam HI digeriert. (h) pEH4 mit
Bam HI und Hpa I digeriert. Die kompletten Fragmente der
Digestion haben Größen von 5,7, 3,25
und 0,67 kb. (i) pEH3 mit Bam HI und Hpa I digeriert.
Die kompletten Fragmente der Digestion haben Größen von
4,3, 3,25 und 2,4 kb. Es sind keine Hpa I-Stellen in
pBR322 (vgl. die Streifen b und c) und keine
Bam HI-Stellen in trpE vorhanden (vgl. Bahnen f und g).
Bei Restriktion mit Hind III allein ergibt pEH3 sowie
auch pEH4 lineare pBR322- und trpE-Fragmente (Bahn d).
Doppelte Digestionsspaltstücke von pEH3 und
pEH4 mit Hind III und Hpa I ergeben ebenfalls identische
Profile (Bahn e). In diesem Fall wird lineares pBR322
(4,365 kb) zusammen mit drei anderen Fragmenten von 3250,
1950 und 305 bp regeneriert. Da pBR322 keine Hpa I-Targets
aufweist (siehe beispielsweise F. Bolivar et al., loc. cit.),
wird geschlossen, daß zwei Hpa I-Targets im trpE-Fragment
vorhanden sind. Das eine wurde bereits angegeben; es
liegt im Promoterbereich (siehe beispielsweise M. E. Bennett
et al., loc. cit.), während die zweite Stelle sich ungefähr
300 bp von einer der Hind III-Stellen befindet.
Doppeldigests mit Bam HI und Hpa I wurden verwendet, um
die Orientierung des trpE-Fragments und die Lage der zweiten
Hpa I-Stelle zu bestimmen. Die gebildeten Fragmente
sind in der Bahn h für pEH4 und in der Bahn i für pEH3
gezeigt. Es ist eindeutig, daß diese Plasmide trpE-Fragmente
in verschiedenen Orientierungen enthalten. Die
Größe des kleinsten Fragments, das von pEH4 abgeleitet
ist, läßt sich leichter aus den in Fig. 8 dargestellten
Ergebnissen ermitteln. Diese Abbildung zeigt die durch
Restriktionsdigests von pEH3, pEH4 und pBR322 mit Sal I
(EC 3.1.23.27), Bam HI, Hpa I, Eco RI und Hind III abgeleiteten
kleinen Fragmente.
(Fig. 8 veranschaulichen ein 5%iges Acrylamidgel und zeigt
niedrigmolekulare DNS-Fragmente aus pBR322, pEH3 und
pEH4 nach Digestion mit Hpa I-, Bam HI-, Hind III- und
Sal I-Restriktionsendonucleasen. Die Spuren a bis i enthalten
Desoxyribonucleinsäuren mit Größen in Basenpaaren (bp):
(a, i) PM2-DNS mit Hind III als Größenmarkierer digeriert.
Die Banden 1 bis 7 hasben die folgenden Größen: 5400, 2350,
1050, 475, 450, 270 bzw. 110 bp. (b) pEH3 mit Bam HI und
Hpa I digeriert. (c) pEH4 mit Bam HI und Hpa I digeriert.
Die kleinste Bande wird mit 640 bp geschätzt. (d) pEH3
mit Hind III und Hpa I digeriert. Die kleinste Bande mit
295 bp bestimmt. (e) pBR322 mit Bam HI und Sal I digeriert.
Die kleinste Bande mit 275 bp bestimmt. (f) pBR322 mit
Hind III und Sal I digeriert. Die kleinste Bande mit
620 bp bestimmt. (g) pBR322 mit Bam HI und Hind III digeriert.
Die kleinste Bande mit 350 bp bestimmt. (h) pBR322
mit Eco RI und Hind III digeriert. Die kleinste Bande mit
25 bp bestimmt.)
Aus den vorstehend genannten Ergebnissen wurden die in
Fig. 2 und Fig. 3 dargestellten Restriktionsdiagramme
für pEH3 und pEH4 angefertigt. Die Tatsache, daß
die zweite Hpa I-Stelle "stromaufwärts" vom trp-Promoter
liegt, liegen die bekannten Größen des trpE-Proteins, der
Anthranilatsynthetase und des trpD-Genfragments zugrunde,
die im Hind III-trpE-Fragment enthalten sind. Anthranilatsynthese
ist ein Protein von 60 000 Dalton (siehe
beispielsweise J. Ito et al., J. Bacteriol., 97 [1969], 725-
733) (etwa 500 Aminosäuren), während nur etwea ¹/₆ des
trpD-Proteingens (entsprechend etwa 275 pb) durch dieses
Hind III-Fragment spezifiziert ist (siehe beispielsweise
A. S. Hopkins et al., J. Mol. Biol., 107 [1976], 549-569).
Eine DNS-Länge von ungefähr 1800 bp ist somit erforderlich,
um diese Polypeptide zu spezifizieren. Zusätzlich sind
162 Basen in der Leadersequenz am 5′-Ende von trp mRNS
und weitere 11 Basen vom Beginn der trp m-RNS zum Hpa I-
Target im trp-Promoter vorhanden (siehe beispielsweise
F. Lee et al., J. Mol. Biol., 121 [1978], 193-217). Diese
insgesamt 1948 bp zwischen Hpa I und Hind II sind in
guter Übereinstimmung mit dem Hpa I-Hind III-Abstand
von 1950 bp, der durch Gelanalyse ermittelt wurde, und
im Einklang mit der Schlußfolgerung, daß die zweite
Hpa I-Stelle "stromaufwärts" vom trp-Promoter liegt.
Ordnet man das kleine Hpa I-Hind III-Fragment "stromaufwärts"
vom trp-Promoter an, so zeigt sich zweifelsfrei,
daß in der Tetracyclin-resistenten Gruppe von Plasmiden
(pEH3) die Transkription vom trp-Promoter zum Tetracyclin-
Gen hin gerichtet ist, während im Tetracyclin-empfindlichen
Plasmid (pEH4) das Entgegengesetzte der Fall ist.
Auf dieser Grundlage wäre zu erwarten, daß das Ausdrücken
des Tetracyclingens in pEH3 vom trp-Promoter
reguliert und gesteuert wird und daß eine etwaige Einführung
in die Hind III-Stelle von pBR322 den Tetracyclinpromoter
zerstört.
Dies wurde getestet durch Prüfung der Tetracyclin-
Resistenz von pEH3 enthaltendem E. coli, das in Gegenwart
und Abwesenheit von Tryptophan, d. h. unter Bedingungen
gezüchtet wurde, unter denen die trp-Gene entweder gebunden
oder freigelassen werden
sollten. Das Plasmid pEH3 im Stamm W3110 trp ○ E ∇ 1 wurde
auf einem Medium gezüchtet, das M9-Salze, Glucose, Casaminosäuren
und 5 µg/ml Tetracyclin enthielt. Bei einem
A₆₀₀-Wert von 0,05 wurde die Kultur geteilt. Zu einer
Hälfte wurden 200 µg/ml Tryptophan gegeben. Nach Inkubation
für eine weitere Stunde wurden die Zellen verdünnt
und auf Agarplatten gegeben, die steigende Konzentrationen
Tetracyclin enthielten. Die für 1 Stunde auf 200 µg/ml
Tryptophan gezüchteten Zellen wurden auf Minimal-Agarplatten,
die mit Tryptophan ergänzt waren, gezüchtet.
Die Ergebnisse dieser Reihe von Versuchen sind in Fig. 9
dargestellt.
(Fig. 9 veranschaulicht den Wirkungsgrad des Plattierens
des Stamms trp ○ E ∇ 1 und seiner Derivate auf steigende
Tetracyclinkonzentrationen. Kulturen des Stamms trp ○ E ∇ 1,
der die genannten Plasmide enthielt, wurden in definierten
Medien gezüchtet und in der nachstehend beschriebenen
Weise behandelt. Die Überlebensrate in % wurde relativ
zur entsprechenden Platte, die kein Tetracyclin enthielt,
bestimmt. Platten, die 80 bis 400 Kolonien enthielten,
wurden zur Bestimmung der Überlebenden in % verwendet. Die
folgenden Tetracyclinkonzentrationen, die 50% der Zellen
abzutöten vermögen, bestimmt durch den Kolonie-Test
(EOP 50%), wurden aus der Abbildung gemessen: 12 µg/ml
für plasmidfreie Zellen; 4,5 µg/ml für pEH4 enthaltende
Zellen; 23 µg/ml für pEH3 enthaltende Zellen, die mit
200 µg/ml Tryptophan vorinkubiert waren; 56 µg/ml für
pEH3 enthaltende Zellen, die ohne Tryptophan gezüchtet
worden waren). Die Anwesenheit von Tryptophan im Medium
verursachte eine 2,5fache Verringerung der durch pEH3
vermittelten Resistenz gegen Tetracyclin. Ähnliche
Versuche mit pEH4 und mit plasmidfreiem W3110 trp p ○ E ∇ 1
(wobei das Anfangs-Kulturmedium kein Tetracyclin enthielt)
ergaben, daß diese Bakterien für sehr niedrige Konzentrationen
von Tetracyclin empfindlich waren.
Die der Eco RI-Stelle von pEH3 nächstliegende Hind III-
Stelle wurde wie folgt entfernt, um das Plasmid pEH5 zu
bilden:
20 µg des in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellten
pEH3 wurden mit Eco RI digeriert, an perlförmigem
vernetztem Dextrangel der Handelsbezeichnung "Sephadex
G-50" in 50 mM NaCl/0,1% SDS (Gew./Vol.) gelfiltriert, und
der ausgeschlossene DNS-Peak wurde durch Ausfällung mit
Äthanol eingeengt und in Wasser gelöst.
Das mit linearem Eco RI digerierte pEH3 wurde mit Exonuclease
III bei 20°C digeriert. Das Gemisch enthielt
10 µg lineares Plasmid, 60 mM Tris pH 8, 0,66 mM MgCl₂,
4 mM Dithiothreit und 40 Einheiten von Exonuclease III in
einem Gesamtvolumen von 200 µl. 100 µl aliquote Teile
(5 µg) wurden nach 5 und 10 Minuten entfernt, mit Phenol
und Chloroform extrahiert und mit Äthanol gefällt.
Das mit Exonuclease III behandelte Plasmid (5 µg) wurde
zur Bildung stumpfer Enden 15 Minuten bei 30°C mit S1-Nuclease
in einem Volumen von 100 µl behandelt. Das Reaktionsgemisch
enthielt 150 mM NaCl, 25 mM Natriumacetat
pH 4,6, 0,1 mM ZnSO₄, DNS und 2,5 Einheiten S1-Nuclease.
Nach der Inkubation wurde das Gemisch mit Phenol und Chloroform
extrahiert und dann mit Äthanol gefällt. 3 µg der
mit S1 digerierten DNS wurden in einem Endvolumen von 10
µl mit 1 µl T₄-DWS-Ligase (0,8 Einheiten) 16 Stunden bei
15°C und dann 24 Stunden bei 4°C verbunden.
(Fig. 10 veranschaulicht ein 1%iges Agarosegel und zeigt
die Entfernung von Hind III- und Hpa I-Stellen aus pEH3.)
Die Spuren a bis i enthalten die folgenden Desoxyribonucleinsäuren
mit Größen in Kilobasenpaaren (kb):
(a, i) λcI857,S7 mit Hind III als Größenmarkierer digeriert.
Die Banden A bis F mit Größen von 21,79, 9,38,
6,30 bzw. 4,20 kb waren in Agarose sichtbar. (b) pEH3 mit
Hind III digeriert; (c) pEH3 mit Sal I digeriert; (d) zusammengegossene
Kolonien mit Hind III digeriert; (e) pEH5
mit Hind III digeriert; (f) pEH505 mit Hind III digeriert;
(g) pEH5 mit Hpa I digeriert; (h) pEH505 mit Hpa I digeriert.
Die verwendeten Bakterienstämme waren Escherichia coli
K12-Derivate; HB101 F⁻ pro leu thi lac Y strr rk⁻ mk⁻
Endo 1⁻ rec A⁻ & ED8689 trpR⁻rk⁻mg⁺.
Die Kultivierung erfolgte in Medien, die M9-Salze, Glucose
und Casaminosäuren enthielten (siehe beispielsweise J. H.
Miller, loc. cit.), für die Herstellung von Plasmid-DNS
und die Testung auf Tetracyclin-Empfindlichkeit. Für
Plasmid enthaltende Stämme wurden Antibiotika in geeigneter
Konzentration zugesetzt. Die für die Transformation
zu verwendenden Zellen wurden in L-Nährmedium gezüchtet.
Während der gesamten Testung auf Empfindlichkeit für
Tetracyclin wurden die Zellen auf M9-Salze, Glucose und
Casaminosäuren enthaltende Minimal-Agarplatten plattiert,
die, wo angegeben, mit Tetracyclin (0 bis 80 µg/ml),
3β-Indolacrylsäure (20 µg/ml) oder Tryptophan (100 µg/ml)
ergänzt waren.
Die Transformation erfolgte nach dem Protokoll von Glover
(loc. cit.). Die Zellen wurden entweder auf Nähragar Nr. 2,
das mit Ampicillin (100 µg/ml) ergänzt war, oder auf
M9-Salze, Glucose und Casaminosäuren enthaltende Minimal-
Agarplatten, die mit Ampicillin (100 µg/ml) oder Tetracyclin
(10 µg/ml) ergänzt waren, plattiert.
Die Herstellung der Plasmid-DNS erfolgte entweder in der
vorstehend für pEH5 beschriebenen Weise oder durch
Extraktionen der geklärten Lysate mit Phenol/Chloroform,
anschließende Ausfällung der DNS mit Isopropanol
und abschließende erneute Suspendierung in TE-Puffer
(10 mM Tris-HCl pH 7,5 1 mM EDTA).
DNS-Restriktionsdigestionen wurden entweder in einem
salzreichen oder salzarmen Puffersystem 2 Stunden bei 37°C
durchgeführt, wobei das Volumen des Reaktionsgemisches von
10 bis 200 µl und die Menge des zugesetzten Enzyms von
1 bis 20 Einheiten pro µg Plasmid-DNS variierten.
Bam Hi-, Eco RI-, Hha I- (EC 3.1.23.19), Hind III- und
Pst I- (EC 3.1.23.31) Digestionen wurden in 10 mM Tris-HCl
pH 7,5, 10 mM MgCl₂, 50 mM NaCl, 1 mM Dithiothreit und
100 µg/ml Gelatine durchgeführt. Für Hpa I-Digestionen
unterschied sich das Reaktionsgemisch nur darin, daß
50 mM NaCl durch 5 mM NaCl ersetzt wurden. Hinf I arbeitete
in beiden Reaktionsgemischen gleich gut.
Wenn Plasmid-DNS, die nicht nach dem Cäsiumchlorid/Äthidiumbromid-
Verfahren hergestellt worden war, digeriert
wurde, enthielt das Reaktionsgemisch auch Ribonuclease
vom Typ I-A (zur Entfernung von etwaiger DNSase-Aktivität
10 Minuten bei 95°C wärmebehandelt) in einer Menge von
50 µg/ml, um die RNS zu entfernen, die bei der Reinigung
gleichzeitig mit der DNS ausgefällt wurde.
Alle Reaktionen wurden beendet, indem 5 Minuten auf
65°C erhitzt wurde.
Kohäsive Endverbindungen wurden bei Volumina von 10 bis
20 µl in 50 mM Tris-HCl pH 7,8, 10 mM MgCl₂, 20 mM
Dithiothreit, 1 mM ATP unter Verwendung von 0,01 bis 0,2
Einheiten Ligase für 0,5 bis 3 µg DNS vorgenommen. Die
Reaktionsgemische wurden über Nacht bei 15°C inkubiert.
Für Verbindungen von stumpfen Enden wurde das gleiche
Reaktionsgemisch verwendet, jedoch wurde die Ligase auf
0,2 bis 0,6 Einheiten für 1 bis 3 µg DNS und die Inkubationstemperatur
auf 25°C erhöht.
0,5 bis 3,5 µg DNS wurden Polymerase-gefüllt in 50 mM
Tris-HCl pH 7,8, 10 mM MgCl₂, 1 mM β-Mercaptoäthanol,
je 0,1 mM dATP, dCTP, dGTP, dTTP in einem Volumen von
50 µl unter Verwendung von 0,25 bis 1,5 Einheiten Polymerase.
Das Gemisch wurde 10 Minuten bei 10°C inkubiert,
worauf ein aliquoter Teil direkt zur Verbindung stumpfer
Enden verwendet oder das Ganze mit Phenol/Chloroform
extrahiert und dann mit Äthanol gefällt werden konnte.
2,5 µg Decamer-Hind III-Bindeglied wurden der
Kinasebehandlung für 60 Minuten bei 37°C mit 10 Einheiten
Kinase in 25 mM Tris-HCl pH 7,8, 5 mM MgCl₂, 0,125 mM ATP,
25 µg/ml Rinderserumalbumin unterworfen. Die 5′-Termini
wurden ferner durch Zusatz von 100 µCi [γ-³²P] ATP (3000
Ci/mMol) zum Reaktionsgemisch markiert. Die Reaktion wurde
durch Zusatz von SDS zu 0,1% (Gew./Vol.) und EDTA zu 10
mM beendet und das ganze an einer 30×0,7 cm großen
Säule des Ionenaustauschers der Handelsbezeichnung
"Sephadex G-50" (SF), der in 50 mM NaCl/0,1% SDS (Gew./
Vol.) äquilibriert war, chromatographiert. Die ausgeschlossenen
Fraktionen wurden vereinigt, mit Äthanol gefällt
und erneut in Wasser bis 50 µg/ml suspendiert.
Behandlung von pBR322 mit Restriktion an Hind III mit
bakterieller alkalischer Phosphatase: 5 bis 10 µg linearisiertes
pBR322 in 20 mM Tris-HCl pH 7,5, 0,1% (Gew./Vol.)
SDS wurden mit 5 µg bakterieller alkalischer Phosphatase
60 Minuten bei 37°C behandelt. Das Gemisch wurde dann mit
Phenol/Chloroform extrahiert und die DNS mit Äthanol
ausgefällt.
Die angewandten Bedingungen waren die gleichen, wie sie
für die Entfernung der Hind III-Stelle in pEH3 beschrieben
wurden, außer daß aliquote Teile (3,33 µg) nach 1, 3
und 5 Minuten Digestion mit Exonuclease III entfernt
wurden.
Für "Ganzzellenlysis"-Agarosegele wurde eine repräsentative
Probe von Plasmid enthaltenden Zellen von der Kulturplatte
unter Verwendung einer sterilen Kunsttoffschleife
abgestreift und erneut in 200 µl Agarose-Elektrophoresepuffer
suspendiert. Zur Suspension wurden 50 µl "Ficoll"-
Puffer (5% Gew./Vol.) SDS, 10% (Gew./Vol.) Ficoll
(Copolymerisat von Saccharose und Epichlorhydrin) und
0,06% (Gew./Vol.) Bromphenolblau) gegeben. Das Gemisch
wurde 30 Minuten bei 65°C inkubiert, um die Zellen zu
lysieren, und dann 1 Minute verwirbelt. Etwa
40 µl einer solchen Probe erwiesen sich als ausreichend
für die Identifizierung des Plasmids. RNS, die mit der
DNS vorhanden war, konnte entfernt werden, indem entweder
Ribonuclease mit 50 µg/ml zur Probe gegeben und anschließend
30 Minuten bei 37°C inkubiert wurde oder indem die
Probe direkt zu 1 µg/ml der Agarosegelmatrix gegeben
wurde. Durch beide Methoden wird die RNS-Schmiere
entfernt, die sonst auf dem Gel vorhanden sein würde.
Agarosegele (20×15×0,5 cm) mit der Zusammensetzung
0,8 bis 1,4% wurden unter
üblichen Bedingungen behandelt. Die Gele wurden der
Elektrophorese entweder über Nacht bei 40 V oder 3 Stunden
bei 120 V unterworfen und dann gefärbt und photographiert.
Acrylamidgele (20×15×0,15 cm) der Zusammensetzung 5
bis 10% wurden verwendet, um kleine Restriktionsfragmente
zu identifizieren. Anfärben und Photographieren wurden in
der gleichen Weise wie bei den Agarosegelen vorgenommen.
6 µg pEH5 wurden der Restriktion an Hinf I und der Elektrophorese
an einem 5%igen (Gew./Vol.) Acrylamidgel unterworfen,
worauf der 497-bp-Hinf I-Tryptophanpromoter-
Operator und die mitwandernde pBR322-Bande vom Gel abgeschnitten
wurden und die DNS in bekannter Weise extrahiert
wurde.
Die Hinf I-Enden wurden dann mit DNS-Polymerase I gefüllt
und Hind III-Bindeglieder durch Stumpfend-Verbindung
im Verhältnis von 50 Bindegliedfragmenten pro Hinf I-
Fragment an sie angesetzt (dies verringert die Möglichkeit
der Selbstbindung von Hinf I-Fragmenten). Klebrige Enden
wurden durch Restriktion des Gemisches mit Hind III gebildet;
die DNS wurde mit Äthanol ausgefällt und erneut in
50 µl 50 mM NaCl und 0,1% (Gew./Vol.) SDS auspendiert.
Das Ganze wurde an einer 50×0,7 cm großen Säule des
Ionenaustauschers "G150 Sephadex" (vorher mit 50 mM NaCl
und 0,1% (Gew./Vol.) SDS ins Gleichgewicht gebracht) chromatographiert.
Der ausgeschlossene Peak wurde zusammengegossen,
und die DNS wurde mit Äthanol ausgefällt.
Die vollständige Sequenz von E. coli-Tryptophanpromoter,
Operator und Leader und die ersten sieben Aminosäuren von
trpE sind auf einem Hinf I-Fragment von etwa 497 bp, das
in pEH5 vorhanden ist, enthalten. Das Hinf I-Fragment mit
497 bp wurde in die Hind III-Stelle von pBR322 mit Hilfe
von Decamer-Hind III-linker-DNS geklont. Die Durchführung
dieser Maßnahme bedeutete, daß die Hinf I-Enden zuerst
mit DNS-Polymerase I gefüllt werden mußten, um die Bindeglied-
DNS anfügen zu können. Das Fragment wurde dann mit
Hind III-Schnitt pBR322, der mit bakterieller Alkaliphosphatase
behandelt worden war, verbunden und das Gemisch
zur Umwandlung von E. coli HB101 unter Anwendung einer
Auswahl mit Hilfe von Nähragar-Ampicillin verwendet.
Insgesamt 582 Kolonien wurden aus der Umwandlung erhalten.
Durch Klonen in die Hind III-Stelle von pBR322 wird der
Tetracyclin-Promoter inaktiviert, wodurch ein etwaiger
Transformant Tetracyclin-empfindlich gemacht wird, wenn
nicht das geklonte Stück seinen eigenen Promoter hat, der
in die Tetracyclin-Gene umschreibt. Da das Hinf I-Fragment
den Tryptophan-Promoter-Operator-Bereich enthält,
sollten Transformanten, die in Plasmid mit dem in richtiger
Orientierung geklonten Fragment enthalten, d. h. zum
Tetracyclinpromoter hin transkribieren, resistent gegen
Tetracyclin sein. Um dies zu testen, wurden 48 willkürlich
von den Ampicillin-Transformationsplatten gewählte Kolonien
auf M9-Salze und Casaminosäuren enthaltende Minimal-
Agarplatten, die mit Tetracyclin (10 µg/ml) ergänzt worden
waren, herausgestochen. Hiervon erwiesen sich elf
als Tetracyclin-resistent. Dies ist die erwartete Zahl,
da mit zwei anwesenden Fragmenten die Möglichkeit, die
richtige Orientierung zu erhalten, eine von vier betrug.
Die Anwesenheit von eingefügter DNS wurde auch bestätigt,
indem Kolonien von beiden Gruppen von Platten entnommen
und gegen eine pBR322-Kontrolle unter Verwendung ganzzelliger
Agarose-Gele getestet wurden. Nach diesen
Methoden wurden gegen Ampicillin und gegen Ampicillin und
Tetracyclin resistente Kolonien isoliert, die Plasmide
mit eingefügter DNS enthielten. Plasmid-Desoxyribonucleinsäuren
wurden aus einer Anzahl dieser Kolonien für die
Restriktions-Endonuclease-Analyse hergestellt.
Fig. 11 veranschaulicht die Herstellung und Charakterisierung
von pWT101 und kann wie folgt ausgewertet werden:
- a) pEH5 mit Hinf I und Hpa I digeriert;
- b) pEH5 mit Hinf I allein digeriert;
- c) pWT101 mit Hind III digeriert;
- d) pWT101 mit Hind III und Hpa I digeriert.
Die distale Hind III-Stelle wurde durch Spaltung mit
Eco RI und anschließender Entfernung von DNS durch
Digestion mit Exonuclease III und S1-Nuclease entfernt.
Eine Behandlungsstufe mit DNS-Polymerase I wurde vor dem
Verbinden ebenfalls einbezogen, um etwaige
asymmetrische Enden, die nach der Digestion mit S1-
Nuclease verblieben, auszufüllen.
Digestionszeiten von 1, 3 und 5 Minuten wurden gewählt.
Die drei DNS-Gemische nach der Restriktion mit Eco RI,
Digestion mit Exonuclease III (1, 3 und 5 Minuten),
Ausfüllung mit DNS-Polymerase I und Verbindung der
stumpfen Enden wurden verwendet, um HB101-Zellen umzuwandeln.
Eine doppelte antibiotische Auswahl wurde durch
Plattieren auf M9-Salze und Casaminosäuren enthaltende
Minimal-Agarplatten, die mit Ampicillin und Tetracyclin
ergänzt waren, getroffen. Die doppelte Auswahl stellte
sicher, daß die β-Lactamase- und Tetracyclin-Gene intakt
bleiben.
Zur weiteren Charakterisierung der wahrscheinlichen
entfernenden Plasmide wurden je zwei Transformanten
aus den nach 1 und 5 Minuten erhaltenen Fraktionen
und vier aus der nach 3 Minuten erhaltenen Fraktion
ausgewählt.
Keines der acht Plasmide bildet ein Fragment mit 512 bp,
wenn es mit Hind III abgeschnitten wird, und alle wandern
zu einer Lage oberhalb des Fragments aus 4,36 kb von
pWT101 nach Restriktion mit Hind III. Alle Plasmide wurden
doppelt mit Hpa I und Pst I digeriert und bildeten so
zwei Fragmente, wobei das kleinere dieser Fragmente den
in Frage kommenden Bereich überspannt (den Bereich um
die Eco RI-Stelle in pWT101). Die Größen der in pWT101
gebildeten Fragmente betragen 3777 und 1096 bp. Eine
Prüfung veranschaulicht eindeutig die Tatsache, daß das
letztgenannte Fragment in jedem Fall entfernt
worden war, während das erstere, wie erwartet,
unverändert geblieben war. Die Mengen von entfernter
DNS reichen von 51 bp in pWT111 (Digestion für 1 Minute
mit Exonuclease III) bis 361 bp pWT118 (Digestion
mit Exonuclease III für 5 Minuten).
Da aus pWT111 die geringste Menge DNS entfernt worden
war und der Tetracyclin-Wirkungsgrad von Plattierungsergebnissen
zeigt, daß es bei der Transkription vom
Tryptophan-Promoter ebenso wirksam ist wie pWT101, wurde
es als Hind III-Klonungsvehikel gewählt, das für die
Änderung der Translationsphase zu verwenden ist.
Um die Phaseneinstellung von der Hind III-Stelle
von pWT111 zu verändern, wurde die 5′-Verlängerung mit
DNS-Polymerase I ausgefüllt und an Hind III-Linker-DNS
gebunden, der Restriktion mit Hind III unterworfen, um
überschüssiges Bindeglied zu entfernen und
klebrige Enden zu bilden und dann erneut gebunden. Hierdurch
wurden 14 bp von DNS zugefügt und der Leserahmen von
der neuen Hind III-Stelle (die alte Stelle ist nun unvollständig)
um plus ein Nucleotid verändert.
Der dritte Leserahmen, d. h. pWT111 plus 2 Nucleotide,
wurde durch Wiederholung der gleichen Reihe von Reaktionen
an diesem phasenveränderten Plasmid erhalten. Diese
Plasmide würden ebenso wie pWT111 kleine Polypeptide
bilden, die beim Beginn von trpE anfangen und an den
Stopkodonen (in jedem Fall verschiedene), die den Tetracyclin-
Genen vorausgehen, enden. Auf Grund der Veränderungen
im Leserahmen haben jedoch die Polypeptide sämtlich
verschiedene C-endständige Aminosäuresequenzen, obwohl
die N-entständigen Aminosäuresequenzen die gleichen sind.
Fig. 12 veranschaulicht die Veränderungen, die während
der Phasenänderung von pWT111 zu pWT131 stattfinden.
Diese Abbildung kann wie folgt gedeutet werden:
- a) pWT111 mit Hha I digeriert;
- b) pWT121 mit Hha I digeriert;
- c) pWT131 mit Hha I digeriert.
10 µg pWT121 wurden mit Hind III grenzdigeriert. Die
erhaltenen 5′-endständigen Phosphate der Vektoren wurden
durch Behandlung mit 20 µg bakterieller Alkaliphosphatase
für 30 Minuten bei 37°C bei einer 25-µl-Inkubation, die
20 mM Tris-HCl pH 7,5 und 0,1% (Gew./Vol.) SDS enthielt,
entfernt. Nach Extraktion mit Phenol und Fällung mit
Äthanol wurden 0,2 µg DNS an etwa 40 ng FPV-HA-Gen in
einer 20-µl-Inkubation gebunden, die 50 mM Tris-HCl pH
7,5, 10 mM MgCl₂, 20 mM Dithiothreit (DTT), 1 mM ATP und
0,02 Einheiten T₄-DNS-Ligase enthielt.
Nach Inkubation über Nacht bei 15°C wurden die
Gemische mit TCM (10 mM Tris-HCl pH 7,5, 10 mM CaCl₂, 10 mM
MgCl₂) auf 100 ml verdünnt und zum Transfer von mit 200 µl
CaCl₂ behandeltem E. coli K12 HB101 nach einer bekannten
Methode verwendet. Die nach 16stündigem Züchten bei 37°C
auf L-Agar plus 100 µg/ml Carbenicillin (Pyopen, α-Carboxybenzylpenicillin)
vorhandenen Transformanten wurden auf
Resistenz gegen Tetracyclin getestet, indem sie auf Agarplatten,
die M9-Salze, Glucose und Casaminosäuren plus
Carbenicillin und Tetracyclin (10 µg/ml) enthielten,
aufgebracht wurden.
Flüssige Kulturen (5 ml) einzelner Kolonien wurden in
M9-Medium gezüchtet, das, wo angegeben, mit β-Indolacrylsäure
(20 µg/ml) oder Tryptophan (100 µg/ml) ergänzt war.
Die Zellen wurden durch Zentrifugieren isoliert, in 0,3 ml
kalter 25% (Gew./Vol.) Saccharose/50 mM Tris pH 8 suspendiert
und mit 0,1 ml Lysozym (10 mg/ml) inkubiert. In
Abständen von 5 Minuten wurden 0,1 ml 0,5 M EDTA und dann
0,5 ml eisgekühlte "Triton"-Lösung zugesetzt. (Die
"Triton"-Lösung enthält 60 mM EDTA, 50 mM Tris pH 8 und
0,1% [Vol./Vol.] "Triton X-100".) Dieses Lysat wurde ohne
weitere Behandlung zu Antigen-Testung verwendet.
Die HA-Antigen-Tests wurden in Kulturröhrchen aus Polystyrol
unter Anwendung einer Antikörper-
Sandwich-Methode durchgeführt. Kaninchen-Anti-FPV HA
wurde vor dem Gebrauch durch Fällung mit Ammoniumsulfat
und Chromatographie an DEAE-Cellulose gereinigt und mit
¹²⁵J markiert. Die Röhrchen wurden 10 Minuten bei Raumtemperatur
mit 50 µl 0,2 M NaHCO₃ pH 9, das 60 µg/ml gereinigtes,
nicht markiertes IgG enthielt, abgedeckt, dreimal
mit aliquoten Teilen von je 1 ml Waschpulver gewaschen
und dann bei Raumtemperatur entweder mit bekannten Mengen
(0,5-5 ng) zerrissenem FPV oder mit den bakteriellen
Lysaten inkubiert. Nach 2 Stunden wurden die Röhrchen
viermal mit aliquoten Teilen von je 1 ml Waschpuffer
gewaschen und abschließend 16 Stunden bei 4°C mit 50 µl
Waschpuffer, der 200 000 cpm ¹²⁵J-Anti-HA enthielt,
inkubiert. Die Röhrchen wurden erneut gewaschen und in
einem Packard-γ-Zähler gezählt. Das vorhandene Antigen
wurde aus Standardkurven, die die an die Menge von
vorhandenem FPV gebundene Radioaktivität betrafen,
quantitativ bestimmt.
Durch Restriktion der drei phasenveränderten pWT-Plasmide
und pAT153 sowohl mit Bam HI als auch Pt I werden zwei
Fragmente aus jedem Plasmid gebildet. Dies ist in Fig. 14
veranschaulicht.
pAT153 bildet Fragmente von 1129 bp und 2529 bp, wobei
das letztere größere Fragment das Original enthält, jedoch
die nic-Stelle aus ihm entfernt worden ist.
Die pWT-Plasmide bilden sämtlich das gleiche 3233-bp-
Fragment, das das Original und die nic-Stelle enthält,
aber verschiedene kleinere Fragmente, die die trp-Kontrollelemente
enthalten; die Unterschiede ergeben sich aus
den Phasenwechsel-Veränderungen an der Hind III-Stelle.
Die Plasmide wurden der Restriktion mit Pst I und Bam HI
und der Elektrophorese an einem 3,5%igen Acrylamidgel
unterworfen. Die Banden pAT153 2529 bp, pWT111 1590 bp,
pWT121 1604 bp und pWT131 1618 bp wurden ausgeschnitten
und aus dem Acrylamid isoliert. Die pAT153-Bande wurde
dann unabhängig an die drei pWT-Banden gebunden, und die
Ligationsgemische wurden zur Transformation von E. coli-
HB101-Zellen durch Selektion auf Nähr-Agar, das Carbenicillin
in einer Menge von 100 µg/ml enthielt, verwendet.
Da das pAT153153-Fragment nicht in der Lage ist, von sich
aus Resistenz gegen Ampicillin und Tetracyclin zu verleihen
und den pWT-Fragmenten ein Original fehlt,
stellt die Auswahl auf Carbenicillin sicher, daß die
erhaltenen rekombinierenden Moleküle diese beiden Fragmente
enthalten müssen. Plasmid-Desoxyribonucleinsäuren
wurden aus einer Anzahl der Kolonien hergestellt, die auf
den Transformationsplatten wachsen, und diese wurden zur
Bestätigung der Anwesenheit der gewünschten Plasmide
durch Restriktionsanalyse verwendet.
Die folgenden Enzym-Digestionen wurden durchgeführt:
Pst I- und Bam HI-Digestion zur Bildung der gebundenen Fragmente: In Fig. 15 sind die Spuren b, c und d Digests von nic⁻-Derivaten von pWT131, 121 bzw. 111. Die Spur a ist ein Digest von pWT131 und die Spur e ein Digest von pAT153. Wie aus dem Gel ersichtlich ist, haben alle drei nic⁻-trp-Plasmide das pAT153-Fragment von 2529 bp erworben, jedoch halten sie dennoch die ursprünglichen trp-Kontrollfragmente zurück.
Pst I- und Bam HI-Digestion zur Bildung der gebundenen Fragmente: In Fig. 15 sind die Spuren b, c und d Digests von nic⁻-Derivaten von pWT131, 121 bzw. 111. Die Spur a ist ein Digest von pWT131 und die Spur e ein Digest von pAT153. Wie aus dem Gel ersichtlich ist, haben alle drei nic⁻-trp-Plasmide das pAT153-Fragment von 2529 bp erworben, jedoch halten sie dennoch die ursprünglichen trp-Kontrollfragmente zurück.
Hind III-Digestion zum Nachweis, daß die trp-p/o-kontrolierte
Expressionsstelle noch funktionell ist: In Fig. 16
sind die Spuren a, b, c und d Digests von pWT231, 221,
211 bzw. 131. Alle drei nic⁻-Derivate unterliegen der
Restriktion mit Hind III und sind als Folge des Fehlens
der beiden Hae II-Fragmente kleiner als pWT131.
Hae II-Digestion zum Nachweis, daß die Hae II-B- und -H-
Fragmente aus dem pBR322-Bereich der Plasmide fehlen:
In Fig. 17 sind die Spuren a bis f Digests von pBR322,
pAT153, pWT231, 221, 211 bzw. 131. Allen vier nic⁻-
Plasmiden (Spuren b bis e) fehlen zwei Hae II-Fragmente,
nämlich das Hae II-B-Fragment von 622 bp und das
Hae II-H-Fragment von 82 kp von pBR322.
Claims (14)
1. Plasmid mit einer Einfügungsstelle für ein eukaryotisches
DNS-Fragment in Nachbarstellung zu einem bakteriellen
trp-Promoter und hinter einer prokaryotischen
Ribosomenbindungsstelle und einem Initiatorkodon
in einer solchen Weise, daß der bakterielle trp-Promoter
die Transkription und Translation eines eingefügten
DNS-Fragments reguliert und steuert.
2. Plasmid nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Moleküllänge
von 9866 bp; eine Bam I-Stelle 346 bp von der
Hind III-Stelle; eine Sal I-Stelle 275 bp von der Bam I-
Stelle; eine Eco RI-Stelle 3709 bp von der Sal I-Stelle;
eine zweite Hind III-Stelle 31 bp von der Eco RI-Stelle;
eine Hpa I-Stelle 305 bp von der zweiten Hind III-Stelle;
eine zweite Hpa I-Stelle 3250 bp von der ersten Hpa I-
Stelle und 1950 bp von der ersten Hind III-Stelle,
wobei das Plasmid den trp-Promoter, das E-Gen und einen
Teil des D-Gens in dem Teil von 1950 bp zwischen der
zweiten Hpa I-Stelle und der ersten Hind III-Stelle
enthält; das Gen für Tetracyclin-Resistenz unmittelbar
der ersten Hind III-Stelle folgt und das Gen für
Ampicillinresistenz im Teil von 3709 bp zwischen der
Sal I-Stelle und der Eco-RI-Stelle liegt und das
Plasmid als pEH3 bezeichnet wird.
3. Plasmid nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Moleküllänge von 9866 bp; eine Bam I-Stelle 346 bp von
der Hind III-Stelle; eine Sal I-Stelle 275 bp von der
Bam I-Stelle; eine Eco-RI-Stelle 3709 bp von der Sal I-
Stelle; eine zweite Hind III-Stelle 31 bp von der Eco
RI-Stelle; eine Hpa I-Stelle 1950 bp von der zweiten
Hind III-Stelle; eine zweite Hpa I-Stelle 3250 bp von
der ersten Hpa I-Stelle und 305 bp von der ersten
Hind III-Stelle, wobei das Plasmid den trp-Promoter,
das E-Gen und einen Teil des D-Gens in dem Teil von
1950 bp zwischen der zweiten Hind III-Stelle und der
ersten Hpa I-Stelle enthält; das Gen für Tetracyclin-
Resistenz unmittelbar der ersten Hind III-Stelle folgt
und das Gen für Ampicillin-Resistenz in dem Teil von
3709 bp zwischen der Sal I- und der Eco RI-Stelle liegt
und das Plasmid als pEH4 bezeichnet wird.
4. Plasmid nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Moleküllänge
von 6750 bp; eine Hind III-Stelle; eine Bam HI-
Stelle 346 bp von der Hind III-Stelle; eine Sal I-Stelle
275 bp von der Bam HI-Stelle; eine Hpa I-Stelle 4230 bp
von der Sal I-Stelle und 1950 bp von der Hind III-Stelle,
wobei das Plasmid den trp-Promoter, das E-Gen und
einen Teil des D-Gens in dem Teil von 1950 bp enthält,
der sich zwischen der Hpa I-Stelle und der Hind III-
Stelle erstreckt, und das Gen für Ampicillin-Resistenz
in dem Teil von 4800 bp zwischen der Hind III-Stelle
und der Hpa I-Stelle liegt und das Plasmid als pEH5
bezeichnet wird.
5. Plasmid nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Moleküllänge von 4874 bp; eine Eco RI-Stelle; eine
Hind III-Stelle 31 bp von der Eco RI-Stelle; eine
Hpa I-Stelle 313 bp von der Hind III-Stelle; eine zweite
Hind III-Stelle 199 bp von der Hpa I-Stelle; eine
Bam I-Stelle 346 bp von der zweiten Hind III-Stelle;
eine Sal I-Stelle 275 bp von der Bam I-Stelle; eine
Pst I-Stelle 2958 bp von der Sal I-Stelle und 752 bp
von der Eco RI-Stelle, wobei sich das Gen für Tetracyclin-
Resistenz vom Bereich der Hpa I-Stelle bis
jenseits der Sal I-Stelle erstreckt; das Gen für
Ampicillin-Resistenz im Bereich der Pst I-Stelle liegt
und der geklonte Teil des trp-Operons den Bereich
zwischen dem Promoter und dem ersten Teil des E-Gens
zwischen der Hpa I-Stelle und der zweiten Hind III-
Stelle umfaßt und das Plasmid als pWT101 bezeichnet
wird.
6. Plasmid nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Moleküllänge von 4823 bp; eine Hpa I-Stelle; eine Hind
III-Stelle 199 bp von der Hpa I-Stelle; eine Bam I-Stelle
346 bp von der Hind III-Stelle; eine Sal I-Stelle
275 bp von der Bam I-Stelle; eine Pst I-Stelle 2958 bp
von der Sal I-Stelle und 1045 bp von der Hpa I-Stelle;
wobei das Gen für Tetracyclin-Resistenz sich vom
Bereich der Hpa I-Stelle bis jenseits der Sal I-Stelle
erstreckt; das Gen für Ampicillin-Resistenz im Bereich
der Pst I-Stelle und des geklonten Teils des trp-Operons
den Bereich zwischen dem Promoter und dem ersten Teil
des E-Gens zwischen der Hpa I-Stelle und der Hind III-
Stelle umfaßt, und das Plasmid als pWT111 bezeichnet
wird.
7. Plasmid nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Moleküllänge von 4837 bp; eine Hpa I-Stelle; eine Hind
III-Stelle 206 bp von der Hpa I-Stelle; eine Bam I-
Stelle 353 bp von der Hind III-Stelle; eine Sal I-Stelle
275 bp von der Bam I-Stelle; eine Pst I-Stelle 2958 bp
von der Sal I-Stelle und 1045 bp von der Hpa I-Stelle,
wobei das Gen für Tetracyclin-Resistenz sich vom Bereich
der Hpa I-Stelle bis jenseits der Sal I-Stelle erstreckt;
das Gen für Ampicillin-Resistenz im Bereich der Pst I-
Stelle und des geklonten Teils des trp-Operons den
Bereich zwischen dem Promoter und dem ersten Teil des
E-Gens zwischen der Hpa I-Stelle und der Hind III-Stelle
umfaßt und das Plasmid als pWT121 bezeichnet wird und
die Phaseneinstellung um 1 bp gegenüber
pWT111 geändert ist.
8. Plasmid nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Moleküllänge von 4851 bp; eine Hpa I-Stelle; eine Hind
III-Stelle 213 bp von der Hpa I-Stelle; eine Bam I-Stelle
360 bp von der Hind III-Stelle; eine Sal I-Stelle
275 bp von der Bam I-Stelle; eine Pst I-Stelle 2958 bp
von der Sal I-Stelle und 1045 bp von der Hpa I-Stelle,
wobei das Gen für Tetracyclin-Resistenz sich vom
Bereich der Hpa I-Stelle bis jenseits der Sal I-Stelle
erstreckt; das Gen für Ampicillin-Resistenz im Bereich
der Pst I-Stelle und dem geklonten Teil des trp-Operons
dem Bereich zwischen dem Promoter und dem ersten Teil
des E-Gens zwischen der Hpa I-Stelle und der Hind III-
Stelle umfaßt und das Plasmid als pWT131 bezeichnet
wird und die Phaseneinstellung um 2 bp gegenüber pWT111
geändert ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Plasmids nach Anspruch
2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Wildstamm von E. coli mit Restriktionsendonuclease
Hind III digeriert, das hierbei erhaltene Fragment mit
dem linearen Molekül verbindet, das durch die Restriktion
des Plasmids pBR322 mit der Restriktionsendonuclease
Hind III erhalten worden ist, trp ○ E ∇ 1 E. coli mit dem
erhaltenen Plasmid transformiert und diejenigen Kolonien
von E. coli auswählt, die Resistenz gegen oder Empfindlichkeit für
Tetracyclin und Tryptophan-Komplementierung zeigen.
10. Verfahren zur Herstellung von pEH5 nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man pEH3 mit
Restriktions-Endonuclease Eco RI behandelt, das lineare
Molekül mit Exonulcease III und S1-Nuclease digeriert,
mit DNS-Polymerase I behandelt, das lineare Molekül mit
DNS-Ligase verbindet, trp ○ E ∇ 1 E. coli mit dem erhaltenen
Plasmid umwandelt und diejenigen Kolonien auswählt,
die Tryptophan-Ergänzung und Ampicillin-
Resistenz zeigen, um das Plasmid pEH5 zu erhalten.
11. Verfahren zur Herstellung von pWT101
nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Restriktion
von pEH5 mit Restriktions-Endonuclease Hinf I vornimmt
und hierbei ein Fragment enthält, das den vollständigen
Tryptophan-Promoter enthält, und das Fragment
in die Hind III-Stelle des Plasmids pBR322 klont, indem
man die Hinf I-Enden des Fragments mit DNS-Polymerase I
behandelt, das Fragment mit Hind III-Bindegliedern
in Gegenwart von DNS-Ligase behandelt, das
angeknüpfte Molekül mit Hind III-Restriktions-Endonuclease
behandelt und hierbei ein lineares Molekül mit
klebrigen Hind III-Enden bildet, das lineare Molekül in
die Hind III-Stelle des Plasmids pBR322 einbindet,
E. coli K12 HB101 mit den erhaltenen Plasmiden transformiert
und diejenigen Kolonien von E. coli auswählt,
die Resistenz gegen Ampicillin zeigen, und hierbei das
Plasmid pWT101 erhält.
12. Verfahren zur Herstellung von pWT111
nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
Restriktion von pWT101 mit Restriktions-Endonuclease
Eco RI vornimmt, das lineare Moleküle mit Exonuclease III
und S1-Nuclease digeriert, mit DNS-Polymerase I behandelt,
das lineare Molekül wieder einbindet, E. coli
K12 HB101 mit den erhaltenen Plasmiden transformiert und
diejenigen Kolonien von E. coli auswählt, die Resistenz
gegen Ampicillin zeigen, wobei man das Plasmid pWT111
erhält.
13. Verfahren zur Herstellung von pWT121
gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man
Restriktion von pWT111 mit Restriktions-Endonuclease
Hind III vornimmt, das lineare Molekül mit DNS-Polymerase
I behandelt, mit Hind III-linker-DNS einbindet,
eine Restriktion mit Restriktions-Endonulcease Hind III
vornimmt, das lineare Molekül wieder einbindet, E. coli
K12 HB101 mit den erhaltenen Plasmiden transformiert
und diejenigen Kolonien von E. coli auswählt, die
Resistenz gegen Ampicillin zeigen, wobei man das Plasmid
pWT121 erhält.
14. Verfahren zur Herstellung von pWT131
gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man
Restriktion von pWT121 mit Restriktions-Endonuclease
Hind III vornimmt, das lineare Molekül mit DNS-Polymerase
I behandelt, mit Hind III-linker-DNS verbindet,
Restriktion mit Restriktions-Endonuclease Hind III
vornimmt, das lineare Molekül wieder einbindet, E. coli
K12 HB101 mit den erhaltenen Plasmiden transformiert,
diejenigen Kolonien von E. coli auswählt, die Resistenz
gegen Ampicillin zeigen, und hierbei das Plasmid
pWT131 erhält.
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