DE3017462A1

DE3017462A1 - Einrichtung zum retten von personen aus gebaeuden

Info

Publication number: DE3017462A1
Application number: DE19803017462
Authority: DE
Inventors: Norbert Dr Ing Hering
Original assignee: Mannesmann AG
Current assignee: HERING, NORBERT, DR.-ING., 4030 RATINGEN, DE
Priority date: 1980-05-05
Filing date: 1980-05-05
Publication date: 1981-11-12
Also published as: DE3017462C2

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Retten von Personen aus Gebäuden,
insbesondere aus einem brennenden Hochhaus.
Es sind verschiedene Einrichtungen zum Retten von Menschen aus Hochhäusern bei Feuergefahr bekannt. So ist beispielsweise mit der DE-OS 25 35 779 eine Rettungskabine vorgeschlagen worden-, die von einem Hubschrauber, an welchem sie mit Tragseilen hängt, an die Hochhausfassade herangeflogen wird. Die Kabine ist mit Einrichtungen zum Verankern an einem Fenster versehen und hat einen abklappbaren Laufsteg, über den die gefährdeten Personen durch das Fenster in das Innere der Kabine gelangen können. Der Abtransport erfolgt auf dem Luftwege.
Gemäß der DE-AS 26 28 041 ist eine Rettungseinrichtung bekanntgeworden, bei der mit einem Transportfahrzeug ein Fahrkorb an das Gebäude herangefahren wird, welcher dann von der Straße aus an ein Fenster hochgezogen und nach Aufnahme der Personen wieder auf die Straße herabgelassen wird. Zu diesem Zweck ist der Fahrkorb an dem einen Ende eines Tragseiles angehängt, welches über FUh-rungsrollen, die an dem Hochhausdach befestigt si-nd, geführt und mit seinem nach unten geführten Ende an der Seiltrommel einer Winde angeschlossen ist. Die Winde befindet sich auf dem -Transportfahrzeug und wird von -hier aus betätigt.
Diese und ähnliche Einrichtungen sind zwar nützlich, jedoch weisen sie den Nachteil auf, daß sie im Katastrophenfall erst von außerhalb zu dem gefährdeten Gebäude herantransportiert werden müssen. Für die Rettung der vom Brand betroffenen Menschen kann dadurch wertvolle Zeit verlorengehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rettungseinrichtung zu schaffen, die Bestandteil des Hochhauses und als solcher im Brandfall unmittelbar einsatzbereit ist.
Gelöst wird die Aufgabe mit den Mitteln gemäß der Patentansprüche, bei denen der Gedanke zugrunde liegt, einen Fassadenreinigungsaufzug, wie er bereits Bestandteil eines Hochhauses ist oder neu auf dem Hochhausdach errichtet wird, für die Aufgabenlösung einzubeziehen.
Die Erfindung ist anhand des in den Zeichnungen schematisch dargestellten Aus ftihrungsbeispieles näher-erläutert, und zwar zeigen: Fig. 1 eine Ansicht des Hochhauses mit der Rettungseinrichtung, Fig. 2 die abgesenkte Reinigungsgondel und die an die Tragseile angeschlossene Rettungskabine, Fig. 3 die in die Rettungskabine abgesenkte und mit dieser verbundene Reinigungsgondel, Fig. 4 die an ein Hochhausfenster hochgezogene Rettungskabine, Fig. 5 die Rettungskabine mit Schleppkabel und Notstromaggregat.
Der für die Rettungseinrichtung verwendete Fassadenreinigungsaufzug ist in bekannter Weise auf dem Dach des Hochhauses 1 installiert und besteht aus zwei Auslegern 2 und der Reinigungsgondel 3, welche mit zwei Tragseilen 6 über Seiltrommeln 11 an den Auslegern 2 aufgehängt ist. Im Ruhezustand sind die Ausleger mit der Gondel auf das Dach zurückgeschwenkt. Die Rettungskabine 4 befindet sich ständig vor dem Hochhaus in Fassadennähe in dem Schacht 5 unterhalb der Straße oberfläche.- Sie kann auch im Parterre 12 des Hochhauses stationiert sein. In diesem Fall ist sei zweckmäßigerweise mitfahrbar ausgebildet. Im Parterre 12 befindet sich eine Schalteinrichtung mit einem Notschalter 19, der mit einer Leitung 23 an eine elektrische Programmsteuerung 18 angeschlossen ist, die ihrerseits mit den Antriebsmotoren 10 verbunden ist, welche für das Verfahren der Ausleger 2 und das Absenken der Reinigungsgondel 3 dienen. Die Leitung 23 ist innerhalb des Hochhauses in einem feuerfesten Kanal oder Rohr 24 verlegt.
Wie in Fig. 2 veranschaulicht, wird-im Katastrophenfall der Notschalter 19 betätigt, worauf automatisch mittels der Programmsteuerung 18 die Reinigungsgondel 3 bis auf die Straße abgesenkt wird. Daraufhin werden die Tragseile 6 von der Reinigungsgondel gelöst und an der Schnellkupplung~9 der Rettungskabine 4 befestigt. Der Hänge-Steuerschalter 17 der Reinigungsgondel wird in die Rettungskabine eingehängt, worauf diese zu einem Fenster des Hochhauses hochgefahren wird, um die gefährdeten Personen aufzunehmen und auf die Straße herunterfahren zu können.
Eine andere Möglichkeit für das Hochziehen der Rettungskabine ist in Fig. 3 dargestellt. In diesem Fall wird die Reinigungsgondel 3 unmittelbar-in die wesentlich größere Rettungskabine abgesenkt und mit dieser unter Verwendung von an sich bekannten Kupplungsmitteln 13, 14 fest verbunden. Mit Hilfe der Steuereinrichtung 8, die festes Bestandteil der Gondel 3 ist, erfolgt dann das Hochfahren der Rettungskabine.
Einzelheiten der an ein Hochhausfenster hochgezogenen Rettungskabine zeigt Fig.
4. Sie weist in an sich bekannter Weise einen abklappbaren Laufsteg 5 mit Haken 26 zum Einschlagen des Fensters und zum Befestigen an der Fensterbrüstung auf.
Zum Abstützen an der Fassade dienen, wie ebenfalls bekannt, Stützelemente -27, die mit Gleitrollen oder -rädern versehen sein können. In dem dargestellten Beispiel ist die Kabi-ne mit der Reinigungsgondel 3 - wie oben beschrieben verankert. Für den Fall, daß der elektrische Hauptstrom ausfällt, wird ein mit einem Notstromaggregat 21 verbundenes Schleppkabel 22 an das Steuerpult 15 angeschlossen ( Fig. 5 ), wofür der Anschluß 20 dient.Die Seitenwände 16 der Reinigungsgondel sind mittels nicht dargestellter Verriegelungen in die Horizontale abklappbar ausgebildet, damit auch deren Innenraum weitere Personen aufnehmen kann.

Claims

Einrichtung zum Retten von Personen aus Gebäuden Patentansprüche 1. Einrichtung zum Retten von Personen aus Gebäuden, insbesondere Hochhäusern, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach Art eines an sich bekannten Fassadenreinigungsaufzuges ausgebildet ist, welcher aus auf dem Hochhausdach (1) stationierten und entlang des Dachrandes fahrbaren Auslegern (2) und einer daran an Seilen aufgehängten, heb- und senkbaren Reinigungsgondel (3) besteht, welche eine elektrische Steuereinrichtung (8) enthält, die mittels eines Stromkabels (7) an die für die Fahrbewegungen der Gondel dienenden Antriebsmotore-(10) angeschlossen ist, und daß eine zur Aufnahme von mehreren Personen dienende Rettungskabine (4) im Parterre des Hochhauses oder in einem Schacht (5) unterhalb der Straßenoberfläche gelagert ist, welche mit einer Schnellkupplung (9) ausgerüstet ist, die zum Befestigen der Rettungskabine (4) an der im Falle eines Brandes auf die Straßenoberfläche abgesenkten Reinigungsgondel (3) oder an den von dieser gelösten Tragseilen (6) dient.
2. Rettungseinrichtung nach: Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum der Rettungskabine (4) Kupplungsmittel (13) angeordnet sind und in entsprechende Kupplungsteile (14) der in den Innenraum abgesenkten Reinigungsgondel (3) eingreifen.
3. Rettungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (16) der Reinigungsgondel (3) abklappbar ausgebildet sind.
4. Rettungseinrichtung nach den Anspruchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rettungskabine (4) für ihre Fahrbewegungen eine elektrische Steuereinrichtung (15) enthält, die an das Stromkabel (7) der Reinigungsgondel (3) anschließbar ist.
5. Rettungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an das Stromkabel (7) angeschlossene Steuereinrichtung der Reinigungsgondel als ein Hänge-Steuerschalter (17) ausgebildet und zum Steuer der Fahrbewegungen der Rettungskabine in diese einhängbar ist.
6. Rettungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die auf dem Hochhausdach befindlichen Antriebsmotore (10) des Fassadenaufzuges an eine elektrische, das Fahren der Ausleger (2) und das Absenken der Reinigungsgondel (3) bis auf das Straßenniyeau automatisch bewirkende Programmsteuereinrichtung (18) angeschlossen sind, welche mit einem im Parterre des Hochhauses angeordneten Alarmschalter (19) oder mit einer elektrischen Brandmel deei nri chtung verbunden ist.
7. Rettungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rettungskabine (4) für eine netzstromunabhängige Speisung der Antriebsmotore (10) einen Anschluß (20) für~ein mit einem stationären oder transportablen Notstromaggregat (21) verbundenes Schleppkabel (22) aufweist, welches an das zu den Antriebsmotoren führende Stromkabel (7) angeschlossen ist.
8. Rettungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fassadenaufzug mit einer an sich bekannten automatisch gebremsten, stromlosen Notabsenkeinrichtung ausgerüstet ist, die einen selbsttätigen mechanischen oder hydraulischen Sinkgeschwindigkeitsbegrenzer aufweist.