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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterstützung von Rettungs-, Bergungs- oder Aufräumarbeiten aus der Luft, beispielsweise von einem Kran oder Hubschrauber aus.
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Bei der Rettung und Bergung von Personen in Katastrophenfällen, aber auch bei Arbeiten in gefährlichen Einsatzbereichen, wie etwa bei Aufräumarbeiten in eingestürzten bzw. einsturzgefährdeten Gebäuden, ist oftmals der einzig mögliche bzw. ein einigermaßen sicherer Zugangsweg für Einsatzkräfte der von einer Oberseite des Objekts aus, weil so das Einsatzpersonal beispielsweise gegen nachrutschende und herab fallende Bauteile weitgehend geschützt ist. Dazu kann das Einsatzpersonal bodengestützt beispielsweise von einem Kran oder luftgestützt von einem Hubschrauber über den Einsatzort befördert und dann abgelassen werden. In der Luftrettung wird regelmäßig nur eine Person auf einmal abgelassen, um beispielsweise einen Verunglückten zu bergen.
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Die
US 2007/0205047 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Unterstützung von Montage- oder Wartungsarbeiten bei Luftfahrzeugen. Sie ist für einen Einsatz in einer geschlossenen Halle und dort bodengestützt ausgebildet. Die Vorrichtungen gemäß der
WO 91/17084 und der
DE 201 16 152 U1 weisen eine einzelne Aufhängung bzw. einen Arbeitskorb für ein Hebezeug auf. Gemäß der
US 6 893 308 B1 sind Haltegriffe und Strickleitern ortsfest an einem quaderförmigen Grundkörper befestigt. Die Vorrichtung gemäß der
US 2005/0250396 A1 weist Sitzflächen für Personen auf. Die
DE 699 14 608 T2 offenbart eine Vorrichtung mit Netzen, die sich zwischen Armen der Vorrichtung erstrecken.
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Das französische Patent
FR 51 647 E , Zusatz zu
FR 780 592 A , beschreibt einen Löschkran mit einer Leiter, an deren äußeren Ende nahe einer Auslassöffnung für Löschflüssigkeit ein Feuerwehrmann mittels eines Seils befestigt ist. Dort kann er manuell die Ausgabe von Löschflüssigkeit aktivieren bzw. steuern. Der Löschkran kann auch als Rettungshilfe verwendet werden, wobei statt eines oder zusätzlich zu einem Feuerwehrmann rettungsbedürftige Personen am Seil gesichert und beispielsweise aus einem brennenden Gebäude befreit werden können. Der Kran kann seitlich an ein Gebäude herangefahren werden, um Personen insbesondere aus den oberen Etagen zu bergen.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit bereitzustellen, Personen einfacher und in größerer Anzahl gleichzeitig an einen Einsatzort für Rettungs-, Bergungs- oder Aufräumarbeiten zu verbringen. Dabei soll diesen Personen möglichst während des gesamten Einsatzes zusätzlich eine erhöhte Sicherheit geboten werden.
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Zur Lösung der Aufgabe umfasst die Vorrichtung der eingangs genannten Art ein Aufhängegeschirr, das eine Aufhängevorrichtung zu seiner oberseitigen hängenden Befestigung an einem Hebegerät umfasst und eine Mehrzahl von horizontal zueinander versetzt angeordneten Aufhängungen aufweist, an denen herabhängende Sicherungsseile befestigbar sind. Das Geschirr verfügt dazu an seiner Oberseite über eine Aufhängevorrichtung, um es beispielsweise an einem Kran oder einem Hubschrauber anhängen zu können. Weitere Aufhängevorrichtungen sind an seiner Unterseite angebracht, um Sicherungsseile einhängen zu können. Sie haben einen in der Betriebslage des Geschirrs horizontalen Anstand zueinander, damit an den Sicherungsseilen gesicherte Personen sich nicht gegenseitig behindern. Unter ”Sicherungsseilen” sind prinzipiell jede Art von Fixierungsvorrichtungen zu verstehen, die von der Aufhängevorrichtung herabhängend dazu genutzt werden können, eine Person in vertikaler Richtung zu befördern, d. h. insbesondere auch Metallseile aus Metalldrähten, aber auch Haltestangen. Als Geschirr ist daher jede Tragstruktur zu verstehen, die sich in einer horizontalen Richtung erstreckt, aus Traversen, Balken, einer Scheibe oder Ähnlichem besteht und die wenigstens eine Aufhängevorrichtung an ihrer Oberseite und mehrere zueinander horizontal beabstandete Aufhängevorrichtungen an ihrer Unterseite aufweist.
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Eine derartige Vorrichtung basiert also auf mehreren miteinander kombinierten Prinzipien:
Zum einen können damit mehrere Personen von der Luft aus in Richtung des Einsatzortes der Arbeiten gleichzeitig heruntergelassen werden. Aufgrund der horizontalen Beabstandung der Aufhängungen für die Sicherungsseile kann zudem eine Kollision der Personen während des Herunterlassens und während eines anschließenden Einsatzes in der Regel effektiv verhindert werden. Drittens dient die Vorrichtung nicht nur der Beförderung von Personen an den Einsatzort, sondern zugleich ihrer Sicherung am Einsatzort. Bricht beispielsweise eine Einsatzkraft bei dem Arbeitseinsatz in einem einsturzgefährdeten Gebäude überraschend ein, so ist sie noch immer durch das Sicherungsseil gesichert, so dass sie bei richtiger Sicherungstechnik nur ein wenig mit absackt und dann vor dem weiteren Fall zurückgehalten und aufgefangen wird. Da die Sicherung von oben her erfolgt, ist sie für derartige Einsätze besonders gut geeignet, denn die Person kann aus derselben Richtung gesichert werden, aus der sie an den Einsatzort verbracht wird. Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung kann also sowohl eine größere Anzahl an Personen zum Einsatzort gebracht werden als auch eine deutlich verbesserte Sicherung geboten werden.
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Erfindungsgemäß weist das Aufhängegeschirr ein Aufhängegerüst aus mehreren miteinander an einem Zentralort sternförmig verbundenen Balken auf, an denen die Aufhängungen angebracht sind. Es handelt sich also beispielsweise um ein offenes sternförmiges Geschirr, bei dem zwischen die einzelnen Balken auch noch andere Geräte wie zum Beispiel die Arbeiten unterstützende Kranarme hineinragen können, ohne dass es zu Kollisionen kommen müsste. Die Verbindung der Balken an einem Zentralort kann fest sein, es kann jedoch auch eine bewegliche Lagerung vorgesehen sein, so dass zumindest einzelne Balken noch zusätzlich (näherungsweise) um eine vertikale und/oder eine horizontale Achse durch den Zentralort verschwenkt werden können. Durch eine Verschwenkbarkeit von Balken entlang einer vertikalen Achse ist es beispielsweise möglich, zwei Balken aufeinander zu oder voneinander weg zu bewegen. Auch diese Ausführung erhöht den Spielraum der gesicherten Personen am Einsatzort. Entlang einer horizontalen Achse verschwenkbare Balken können einzeln oder gemeinsam (beispielsweise wiederum motorisch) in eine Schräglage gebracht werden, bei der das jeweilige Ende des Balkens schräg nach unten in Richtung Boden zeigt und weiter unten als eine horizontale Ebene durch den Zentralort des Aufhängegeschirrs angeordnet wird. Es kann so beispielsweise ein Herunterlassen von Personen ganz oder teilweise gewährleistet, auf jeden Fall aber erleichtert und ggf. auch beschleunigt werden. Wird der verschwenkbare Balken nach einem Arbeitseinsatz wieder in eine horizontale Ausrichtung zurückverbracht, so können auch Personen, die durch die Sicherungsseile am jeweiligen Balken gesichert sind, automatisch mit angehoben werden. Auch im Notfall kann die horizontale Verschwenkbarkeit deshalb dabei helfen, Personen möglichst schnell in Sicherheit zu bringen.
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Erfindungsgemäß ist außerdem vorgesehen, dass die Aufhängungen am Aufhängegeschirr horizontal bewegbar angebracht sind. Die Aufhängungen müssen also nicht fest an einem Ort angebracht, sondern können beweglich am Geschirr befestigt sein. Auf diese Weise kann auch die Seillänge verstellt werden, beispielsweise, wenn das Seil mit einem Ende an einem Punkt des Aufhängegeschirrs befestigt ist und über eine horizontal verschiebbare Umlenkrolle als Aufhängungspunkt geführt wird. Besonders jedoch eignet sich diese Ausführungsform dafür, die Lage der Aufhängung dem individuellen Einsatzort der durch das Sicherungsseil gesicherten Person in vertikaler Richtung anzupassen, so dass größere Einsatzspielräume realisierbar sind.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Aufhängungen so ausgebildet sind, dass die Sicherungsseile auf- und abbewegbar sind. Dies kann beispielsweise durch einen Motor am Aufhängungspunkt erfolgen oder dadurch, dass das jeweilige Sicherungsseil über eine Umlenkrolle am Aufhängungspunkt gelenkt und durch einen Motor anderswo an der Vorrichtung – beispielsweise zentral für alle Sicherungsseile – bewegt wird. Über eine Umlenkrolle können die Seile auch von anderen Personen oder von der Person am Sicherungsseil selbst bewegt werden. Aufgrund der vertikalen Bewegbarkeit der Seile können Personen einzeln und damit individuell in ihre Einsatzposition bewegt werden, insbesondere, ohne dass dafür das ganze Aufhängegeschirr mitbewegt werden müsste, sodass alle weiteren Einsatzkräfte an der Vorrichtung betroffen wären. So kann beispielsweise eine erste Person auf eine erste Ebene und eine zweite Person auf eine andere, niedriger gelegene Ebene heruntergelassen werden. Die Bewegbarkeit der Sicherungsseile ermöglicht auch, ihre Länge zum Zwecke der Sicherung während der Verrichtung der Arbeiten individuell anzupassen.
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Prinzipiell müssen die Balken des Aufhängungsgeschirrs nicht horizontal ausgerichtet sein, sondern können auch dann schräg angeordnet sein, wenn sie nicht horizontal verschwenkbar ausgebildet sind. Zudem ist es prinzipiell auch möglich eine Ausrichtung schräg nach oben zu realisieren, wiederum sowohl bei entlang einer horizontalen Achse verschwenkbaren Balken und bei in einer Schräglage fixierten Balken.
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Um nicht nur die Position des Aufhängegeschirrs, sondern auch seine optimale Ausrichtung über dem Einsatzort auf Dauer zu gewährleisten, kann zudem eine Fixiervorrichtung zur seitlichen Fixierung und Ausrichtung des Aufhängegeschirrs an einem geeigneten Objekt in der Umgebung vorgesehen sein. Als Fixiervorrichtung kann beispielsweise ein Seil dienen, das an einem nebenstehenden Gebäude, einem Baum oder einem weiteren Kran befestigt werden kann. Auch Greifarme oder andere, mechanisch stabilere Konstruktionen sind als Fixiervorrichtung geeignet. Das Aufhängegeschirr muss dabei nicht direkt mit dem jeweiligen Objekt verbunden werden, sondern kann auch mittelbar fixiert bzw. ausgerichtet werden, beispielsweise dadurch, dass die Fixierungsvorrichtung an einem Sicherungsseil angebracht ist, das wiederum über eine der Aufhängungen mit dem Aufhängegeschirr verbunden ist. Auch ein Sicherungsseil selbst kann als Fixiervorrichtung verwendet werden.
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Zur Unterstützung der Arbeiten am Einsatzort kann die Vorrichtung mindestens einen Anschluss für Arbeitsinstrumente und/oder Arbeitsunterstützungsinstrumente aufweisen. Der Anschluss kann vorteilhaft am Aufhängegeschirr angebracht sein. Dabei kann es sich um einen reinen Fixierungsanschluss handeln, mit dessen Hilfe Geräte und Werkzeuge an der Vorrichtung angehängt werden können, so dass sie während des Einsatzes ebenfalls gesichert sind und nicht verloren gehen. So können zumindest die gängigen notwendigen Gerätschaften oder je nach Einsatz Bohr- oder Bergungsgerät an der Vorrichtung angebracht werden, die dann bei Bedarf schnell zur Verfügung stehen. Es kann sich auch alternativ oder zusätzlich um einen elektrischen Anschluss für elektrische Geräte handeln, seien es Werkzeuge oder auch beispielsweise Scheinwerfer zur Ausleuchtung des Einsatzortes oder Kameras als Arbeitsunterstützungsinstrumente.
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Zusätzlich kann eine Zentralplattform zur Überwachung und/oder Steuerung der Arbeiten vorgesehen sein, beispielsweise eine am Aufhängegeschirr unterseitig aufgehängte oder oberseitig aufgestellte Gondel oder eine einfache Stellfläche. Sie befindet sich vorzugsweise in einem Zentrum der Vorrichtung, um eine gleichmäßige Sicht auf den Einsatzort im Bereich der Vorrichtung zu ermöglichen. Dadurch kann eine Person die Vorgänge unterhalb aus nächster Nähe überwachen und steuern und bei Bedarf rechtzeitig eingreifen. Vorteilhafterweise kann in menschlicher Arbeitsreichweite der Zentralplattform ein Bedienelement, beispielsweise ein Steuerpult zur Bedienung der Sicherungsseile bzw. von Arbeits(unterstützungs)instrumenten angebracht sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerung aller oder einzelner dieser Elemente aus einer größeren Entfernung erfolgen, beispielsweise vom Cockpit eines Hubschraubers oder der Kanzel eines Krans, an dem die Vorrichtung aufgehängt ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung einen zentralen Lift zur vertikalen Beförderung von Personen auf. Die Einsatzkräfte können damit an den Einsatzort verbracht werden, ohne unkomfortabel an den Sicherungsseilen abgeseilt werden zu müssen. Die Sicherungsseile dienen dann im Wesentlichen der Sicherung der Personen während des Arbeitseinsatzes am Einsatzort. Besonders bevorzugt umfasst der Lift dabei eine Zentralplattform zur Überwachung und/oder Steuerung der Arbeiten, wie sie oben bereits beschrieben wurde. Die Plattform dient also zunächst dem Verbringen der Personen an den Einsatzort (beispielsweise mit Hilfe eines eigens für die Plattform vorgesehenen und ausgebildeten Elektromotors), um dann beispielsweise (aber nicht notwendigerweise) wieder zurück in ihre Ausgangsposition in der Höhe befördert zu werden. Sie stellt damit das Pendant zu einer Fahrkabine eines Personenaufzugs im Gebäudebereich dar.
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Bevorzugt sind die Sicherungsseile an der erfindungsgemäßen Vorrichtung angebracht, so dass sie Teil der Vorrichtung sind. Sie weisen zudem vorzugsweise Brust- und/oder Sitzgurte auf, mit denen eine Sicherung schnell und effektiv durchgeführt werden kann, wobei trotzdem ausreichend Bewegungsfreiheit für die damit gesicherten Personen erzielbar ist. Um die Sicherheit der durch die Sicherungsseile gesicherten Personen noch zu erhöhen, können die Seile mit einem Gesperr, analog zur Ratsche beim Autogurt, ausgestattet sein. Ein solches Gesperr löst bei einer plötzlichen Fallbewegung einer gesicherten Person automatisch eine Sperre aus und verhindert ein weiteres Fallen.
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Die Vorrichtung kann in einem Verfahren zur Unterstützung von Rettungs-, Bergungs- oder Aufräumarbeiten aus der Luft bzw. jedenfalls von einer Oberseite am Einsatzort aus eingesetzt werden, das die folgenden Schritte umfassen kann:
- – Herablassen einer Mehrzahl von Personen von oben aus der Luft an einen Einsatzort mit Hilfe einer Vorrichtung,
- – Sichern der Personen während des Einsatzes mit derselben Vorrichtung, und optional
- – Anheben der Personen vom Einsatzort und Rückbeförderung der Personen.
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Dabei werden bevorzugt mehrere Personen zugleich herabgelassen. Damit bietet das Verfahren einen schnelleren und effektiveren Einsatz beispielsweise von Rettungspersonal. Da das Einsatzpersonal bereits bei Ankunft am Einsatzort gesichert ist, geht keine Zeit für die Einrichtung einer separaten Personensicherung verloren. Auch dadurch kann wertvolle Zeit gewonnen werden.
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Das Verfahren ist besonders effektiv, wenn das Sichern mit Hilfe von Sicherungsseilen der Vorrichtung erfolgt, die bevorzugt während der Arbeiten im Wesentlichen straff gehalten werden. Entsprechend muss die Vorrichtung über automatisch regulierende oder von Menschen bedienbare Mechanismen wie Spanneinrichtungen, Motoren oder Ähnliches verfügen, die die Spannung der Sicherungsseile gewährleisten, wobei gleichzeitig – vorzugsweise automatisch – verhindert werden soll, dass die Personen gegen ihren Willen bzw. ohne Notwendigkeit von ihrem Einsatzort abgehoben werden.
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Das Prinzip der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung beispielshalber noch näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung über einem Einsatzort,
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2 eine Schnittdarstellung der Vorrichtung aus 1 entlang einer Schnittlinie A-A,
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3 eine schematische Blockdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens aus dem Stand der Technik.
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1 zeigt eine Vorrichtung 1 über einem einsturzgefährdeten Haus als Einsatzort 31, in dem auf zwei Ebenen E1, E2 Aufräumarbeiten durchgeführt werden sollen. Die Vorrichtung 1 ist über ein Halteseil 9 an einem Hebegerät 100, das hier durch einen Block repräsentiert wird, aufgehängt. Bei dem Hebegerät 100 kann es sich beispielsweise um den Arm eines Krans oder um einen Hubschrauber handeln.
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Die Vorrichtung 1 umfasst ein Aufhängegeschirr 3, das aus vier in einer Ebene sternförmig angeordneten Balken 3a, 3b, 3c, 3d besteht, die an einem Knotenpunkt als Zentralort Z miteinander im rechten Winkel verbunden sind.
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An jedem der Balken 3a, 3b, 3c, 3d ist über jeweils eine Aufhängung 4a, 4b, 4c, 4d ein Sicherungsseil 5a, 5b, 5c, 5d aufgehängt, an dem jeweils eine Person 19a, 19b, 19c, 19d über jeweils einen Brustgurt gesichert ist. Die Sicherungsseile 5a, 5b, 5c, 5d sind über Rollen 33a, 33b, 33c, 33d an ihrer Aufhängung 4a, 4b, 4c, 4d geführt. Sie können über diese Rollen 33a, 33b, 33c, 33d auf- bzw. abgewickelt werden. Der Balken 3c weist zudem einen Anschluss 11 für ein Werkzeug auf – hier ein elektrischer Anschluss für eine Bohrmaschine 15, die über ein Kabel 13 mit dem Anschluss 11 verbunden ist. Außerdem ist an demselben Balken 3c ein Scheinwerfer 23 angebracht, mit dessen Hilfe der Einsatzort 31 beleuchtet werden kann. Am Balken 3d ist eine Überwachungskamera 25 angebracht, mit deren Hilfe das Geschehen am Einsatzort 31 fernüberwacht werden kann. Am Balken 3a ist ein Seil 27 als Fixiervorrichtung angebracht, das dazu dient, die Vorrichtung 1, insbesondere das Aufhängegeschirr 3 dadurch zu fixieren und auszurichten, dass es an einem nebenstehenden Objekt – hier einem Baum 29 – befestigt ist.
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Unterhalb des Zentralorts Z ist über ein Gondelseil 21 eine Gondel 17 mit einem Steuerpult 18 als Zentralplattform am Aufhängegeschirr 3 befestigt. Sie dient zur Beobachtung, Überwachung und Steuerung der Geschehnisse am Einsatzort 31.
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Auf der der Zentralplattform 17 entgegengesetzten Seite des Aufhängegeschirrs 3 ist ein Haken 7 angebracht, der die Funktion einer Aufhängevorrichtung für das Aufhängegeschirr 3 innehat. An ihm ist das Halteseil 9 befestigt.
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Um die Aufräumarbeiten am Einsatzort 31 möglichst schnell, effektiv und sicher durchführen zu können, können gleichzeitig mehrere Personen 19a, 19b, 19c, 19d unabhängig voneinander auf die verschiedenen Ebenen E1, E2 des Hauses 31 befördert werden, beispielsweise dadurch, dass sich die Personen 19a, 19b, 19c, 19d vom Aufhängegeschirr 3 abseilen. Sie werden dann während ihres Einsatzes durch die genannten Geräte, Beleuchtung und Überwachung unterstützt und sind durch die Sicherungsseile 5a, 5b, 5c, 5d jederzeit gesichert. Hierzu ist es besonders von Vorteil, wenn die Sicherungsseile 5a, 5b, 5c, 5d weitgehend straff gehalten werden.
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Die Vorrichtung 1 aus 1 ist in 2 im Schnitt entlang einer Schnittlinie A-A etwas detaillierter gezeigt. Die Sicherungsseile 5a, 5c können über die Rollen 33a, 33c auf- bzw. abgewickelt werden und sind daher in einer vertikalen Richtung V5a bzw. V5b unabhängig voneinander bewegbar. Zusätzlich sind auch die Rollen 33a, 33c – wie im Übrigen analog auch die anderen, hier nicht sichtbaren Rollen 33b, 33d – und damit auch die Aufhängungen 4a, 4c (genau wie die nicht sichtbaren Aufhängungen 4b, 4d) in einer horizontalen Richtung H5a, H5c unabhängig voneinander bewegbar, so dass die Sicherungsseile insgesamt einen deutlich größeren Einsatzradius am Einsatzort 31 erhalten.
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Eine zusätzliche Rolle 35 findet sich an der Aufhängung des Gondelseils 21. Über ein Auf- bzw. Abrollen des Gondelseils 21 über diese Rolle 35 ist es möglich, die Gondel 17 als Aufzugkabine eines Lifts 37 zu verwenden, die in einer vertikalen Richtung V17 hin- und herbewegt werden kann. Der Vollständigkeit halber ist hier auch die vertikale Bewegungsrichtung V9 mit angezeigt, entlang derer die gesamte Vorrichtung am Halteseil 9 auf- und abbewegt werden kann.
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3 zeigt schematisch in Blockdarstellung die Schritte eines Ausführungsbeispiels eines an sich bekannten Verfahrens.
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In einem ersten Schritt I werden Personen an die erfindungsgemäße Vorrichtung angeschlossen. Diese wird in einem zweiten Schritt J über einen Einsatzort befördert, von wo die Personen in einem dritten Schritt K von der Vorrichtung nach unten an den Einsatzort befördert werden.
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In einem Schritt L sind die Personen am Einsatzort beschäftigt und dabei durch die Vorrichtung gesichert. Bei Bedarf können in einem Schritt M Personen vom Einsatzort befreit bzw. gerettet werden und/oder weitere Personen, die sich bereits am Einsatzort befanden, geborgen werden. Optional ist es zudem möglich, in einem Schritt N die Personen vom Einsatzort wieder anzuheben und zurück auf die Erde zu befördern. Zuletzt wird in einem Schritt O der Anschluss der Personen an die Vorrichtung wieder gelöst.
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Es wird darauf hingewiesen, dass es sich bei der vorhergehend beschriebenen Vorrichtung und dem Verfahren lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, die vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere kann das Aufhängegeschirr zahlreiche zusätzliche Elemente aufweisen oder als einfacherer Aufbau realisiert sein sowie andere Formen aufweisen, beispielsweise eine kreisrunde Form mit oder ohne Mittelstreben. Außerdem schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein” bzw. „eine” nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 3
- Aufhängegeschirr
- 3a, 3b, 3c, 3d
- Balken
- 4a, 4b, 4c, 4d
- Aufhängungen
- 5a, 5b, 5c, 5d
- Sicherungsseile
- 7
- Aufhängevorrichtung – Haken
- 9
- Halteseil
- 11
- Anschluss
- 13
- Kabel
- 15
- Werkzeug – Bohrmaschine
- 17
- Zentralplattform – Gondel
- 18
- Steuerpult
- 19a, 19b, 19c, 19d
- Personen
- 21
- Gondelseil
- 23
- Scheinwerfer
- 25
- Überwachungskamera
- 27
- Fixierungsvorrichtung – Seil
- 29
- Baum
- 31
- Einsatzort – Haus
- 33a–d, 35
- Rollen
- 37
- Lift
- 100
- Hebegerät
- E1, E2
- Ebenen
- H5a, H5c
- horizontale Richtungen
- I
- Verfahrensschritt: Personen an die Vorrichtung anschließen
- J
- Verfahrensschritt: Vorrichtung mit Personen über den Einsatzort befördern
- K
- Verfahrensschritt: Personen von der Vorrichtung nach unten an den Einsatzort befördern
- L
- Verfahrensschritt: Personen arbeiten und sind dabei durch die Vorrichtung gesichert
- M
- Verfahrensschritt (bei Bedarf): Personen vom Einsatzort befreien und ggf. weitere Personen bergen
- N
- Verfahrensschritt (optional): Personen vom Einsatzort anheben und zurück auf die Erde befördern
- O
- Verfahrensschritt: Anschluß der Personen an die Vorrichtung lösen
- V5a, V5b, V9, V17
- vertikale Richtungen
- Z
- Zentralort