DE102007047615A1

DE102007047615A1 - Vorrichtung zur visuellen Unterstützung von Winden- und Lasthakenoperationen eines Hubschraubers

Info

Publication number: DE102007047615A1
Application number: DE102007047615A
Authority: DE
Inventors: Thilo Lees
Original assignee: Eurocopter Deutschland GmbH
Current assignee: Airbus Helicopters Deutschland GmbH
Priority date: 2007-10-04
Filing date: 2007-10-04
Publication date: 2009-04-09

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur visuellen Unterstützung von Winden- und Lasthakenoperationen eines Hubschraubers und umfasst mindestens eine außen an einer Hubschrauberzelle angeordnete, auf einen Lasthaken ausgerichtete Kamera sowie ein mit der Kamera in Wirkverbindung stehendes, im Cockpit des Hubschraubers angeordnetes Anzeigesystem.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur visuellen Unterstützung von Winden- und Lasthakenoperationen eines Hubschraubers gemäß dem Patentanspruch 1.
STAND DER TECHNIK
Bekanntermaßen wird der Pilot eines Hubschraubers bei der Nutzung von Rettungswinde- und Lasthaken in der Regel über einen Operator oder ein Besatzungsmitglied an das aufzunehmende Objekt "herangesprochen". Als Nachteilig erweist sich hierbei der Umstand, dass der Pilot allein auf die Aussagen des Operators bzw. des betreffenden Besatzungsmitglieds angewiesen ist und sich somit kein eigenes Bild von der Umgebungssituation im Bereich des Lasthakens verschaffen kann.
Es ist weiterhin bekannt, den Hubschrauber mit einem Außenspiegelsystem zu versehen, welches derart angeordnet und ausgerichtet ist, dass dem Pilot die Möglichkeit einer Beobachtung der Umgebungssituation im Bereich des Lasthakens ermöglicht ist. Nachteilig dabei ist, dass die bekannten Außenspiegelsysteme lediglich fest eingestellte Spiegel umfassen, die zudem in der Regel an ungünstigen Positionen an der Hubschrauberzelle angeordnet sind, sodass lediglich eine eingeschränkte Sicht des Piloten auf die Umgebungssituation im Bereich des Lasthakens ermöglicht ist. Weiterhin ist der Pilot während der Beobachtung des Außenspiegelsystems in der Führung des Hubschraubers stark eingeschränkt, da eine gleichzeitige Beobachtung der Hubschrauberinstrumente nicht möglich ist.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Ausgehend von den oben aufgeführten Nachteilen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur visuellen Unterstützung von Winden- und Lasthakenoperationen eines Hubschraubers zur Verfügung zu stellen, die eine Inaugenscheinnahme des Bereichs um den Lasthaken durch den Piloten ermöglicht und die den Piloten in der Führung des Hubschraubers nicht beeinträchtigt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche 2 bis 10 bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung zur visuellen Unterstützung von Winden- und Lasthakenoperationen eines Hubschraubers mindestens eine außen an einer Hubschrauberzelle angeordnete, auf einem Lasthaken ausgerichtete Kamera und ein mit der Kamera in Wirkverbindung stehendes, im Cockpit des Hubschraubers angeordnetes Anzeigesystem.
Durch die erfindungsgemäßen Merkmale ist nunmehr in vorteilhafter Weise sichergestellt, dass dem Piloten des Hubschraubers ein Bild des Umgebungsbereichs um den Lasthaken in das Cockpit eingespielt wird. Störende Einflüsse auf den Piloten sind somit weitestgehend ausgeschlossen, da der Pilot keinen Blickkontakt mit einem außerhalb der Hubschrauberzelle befindlichen Außenspiegelsystem mehr benötigt, d. h. der Pilot kann seinen Blick auf den Anzeigeinstrumenten im Cockpit belassen. Zudem ist der Pilot auf Anweisungen einer dritten Person nicht mehr angewiesen.
Der große Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt somit in der Unterstützung des Piloten bei schwierigen Manövern und damit in der Erhöhung der Sicherheit und Schnelligkeit beim Aufnehmen und Absetzen von Personen und Lasten.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Anzeigesystem um ein bereits in das Cockpit integriertes Multifunktionsdisplay. Dies erweist sich als vorteilhaft, da ein bereits vorhandenes Anzeigesystem verwendet werden kann, also eine Aufrüstung des Hubschraubers mit einem weiteren Anzeigesystem nicht notwendig ist. Denkbar ist aber auch – je nach Zulassungsforderung und Ausrüstung des Hubschraubers – das Cockpit des Hubschraubers um einen weiteren Monitor zu ergänzen.
In vorteilhafter Weise ist die Kamera im vorderen oder hinteren Bereich der Hubschrauberzelle angeordnet. D. h., die Kamera ist an einem Bereich der Hubschrauberzelle befestigt, der möglichst weit von der Winde, bzw. vom Lasthaken entfernt ist. Diese Anordnung hat den Effekt, dass dem Piloten eine seitliche Sicht zur Erfassung des Abstandes zwischen Haken und Last oder Last und Boden ermöglicht ist.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die zellenseitig angebrachte Kamera schwenkbar und fokussierbar ausgebildet und das Schwenken und Fokussieren der Kamera ist über eine mit der Kamera in Wirkverbindung stehende, im Cockpit des Hubschraubers angeordnete Steuer- und Regeleinheit, durch den Piloten gezielt steuer- und regelbar. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise eine einfache Einstellung der Kamera seitens des Piloten gewährleistet.
Vorzugsweise ist eine zweite, mit dem Anzeigesystem und der Steuer- und Regeleinheit in Wirkverbindung stehende Kamera vorgesehen. Die zweite Kamera ist dabei in vorteilhafter Weise möglichst nahe am Lasthaken bzw. der Winde angebracht, um somit eine genaue Positionierung über der Last bzw. dem Absetzpunkt zu erfassen.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die zweite Kamera direkt am Last- bzw. Windenhaken, beispielsweise in Form einer "Fingerkamera", angeordnet.
Vorzugsweise sind die erste und/oder die zweite Kamera über Datenkabel mit dem Anzeigesystem und/oder der Steuer- und Regeleinheit verbunden. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise eine einfache, kostengünstige und sichere Datenübertragung zwischen den einzelnen Komponenten gewährleistet.
Denkbar ist auch, dass die erste und/oder zweite Kamera über eine Funkverbindung mit dem Anzeigesystem und/oder der Steuer-Regeleinheit verbunden sind. Insbesondere im Falle der Ausbildung der zweiten Kamera als eine am Lasthaken angeordnete "Fingerkamera" erweist sich die Funkübertragung als vorteilhaft, da somit in diesem Bereich auf eine Verwendung des u. U. störenden Datenkabel verzichtet werden kann.
Im Falle der Funkverbindung ist in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung die Funkverbindung als eine verschlüsselte Funkverbindung ausgebildet.
Vorzugsweise weist die Vorrichtung zur visuellen Unterstützung von Winden- und Lasthakenoperationen eines Hubschraubers in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform noch eine Auswerteeinheit zur Auswertung der von den beiden Kameras gewonnenen visuellen Daten sowie weiterer Daten, insbesondere Last- und Messdaten, Hubschraubermessdaten etc. auf. Das Auswertesystem ist dabei vorzugsweise so ausgebildet, dass es das Lastverhalten bewerten und den Piloten vor zunehmendem Pendeln warnen und empfohlene Gegenmaßnahmen auf dem Anzeigesystem einblenden kann.
Zusammenfassend bedeutet dies, dass durch die erfindungsgemäße Vorrichtung dem Piloten eines Hubschraubers ein Hilfsmittel zur Verfügung gestellt wird, welches den Piloten bei Winden- und Lasthakenoperationen so unterstützt, dass eine vereinfachte und beschleunigte Aufnahme bzw. Abgabe von Lasten oder Personen gewährleistet ist.

Claims

Vorrichtung zur visuellen Unterstützung von Winden- und Lasthakenoperationen eines Hubschraubers, umfassend mindestens eine außen an einer Hubschrauberzelle angeordnete, auf einen Lasthaken ausgerichtete Kamera und ein mit der Kamera in Wirkverbindung stehendes, im Cockpit des Hubschraubers angeordnetes Anzeigesystem.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Anzeigesystem um ein Multifunktionsdisplay handelt.
Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera im vorderen oder hinteren Bereich der Hubschrauberzelle angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera schwenkbar und fokussierbar ausgebildet ist und das Schwenken und Fokussieren der Kamera über eine mit der Kamera in Wirkverbindung stehende, im Cockpit des Hubschraubers angeordnete Steuer- und Regeleinheit steuer- und regelbar ist.
Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite, mit dem Anzeigesystem und der Steuer- und Regeleinheit in Wirkverbindung stehende Kamera vorgesehen ist, wobei die zweite Kamera in unmittelbarer Nähe zu dem Lasthaken angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kamera direkt am Lasthaken angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Kamera über ein Datenkabel mit dem Anzeigesystem und/oder der Steuer- und Regeleinheit verbunden sind.
Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Kamera über eine Funkverbindung mit dem Anzeigesystem und/oder der Steuer- und Regeleinheit verbunden sind.
Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Funkverbindung um eine verschlüsselte Funkverbindung handelt.
Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Auswerteeinheit zur Auswertung der von den beiden Kameras gewonnenen visuellen Daten sowie weiterer Daten, insbesondere Lastmessdaten und/oder Hubschraubermessdaten, umfasst.