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Die Erfindung betrifft eine Richtvorrichtung zum
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Ausrichten von Rahmen, Karosserien, Fahrerhäusern und sonstigen Teilen
von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrbeugen, die z.B bei Unfällen beschädigt worden
sind.
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Es sind Richtgeräte einfacher Art bekannt, die aus einem Richtbalken
mit einem an einem Ende desselben angelenkten Zugholm od.dgl. bestehen, welcher
meist hydraulisch verschwenkbar ist und welcher mittels eines Verbindungselementes
an dem verbogenen oder sonstwie deformierten Fahrzeugteil angreift und auf dieses
eine Richtkraft, im allgemeinen eine Zugkraft ausübt, um das betreffende Teil wieder
in seine alte, nämlich die richtige Form und Lage zu bringen. Derartige Richtgeräte,
welche z.B. einfach mit ihrem Richtbalken unter das Fahrzeug geschoben und verankert
werden, sind seit langem vor allem in Reparaturwerkstätten zur Ausführung anfallender
Richtarbeiten im Gebrauch. Sie sind umständlich zu handhaben, brauchen viel Bedienungszeit
und erfordern, wenn sie einigermaßen genaue Ergebnisse liefern sollen, ständiges
Nachmessen der zu richtenden Teile.
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Es sind daher auch schon Richtvorrichtungen entwickelt worden, bei
denen das zu reparierende Fahrzeug
auf einer meist rahmenförmigen
Richtbank oder auf einer Richthebebühne festgelegt wird, auf der die Richtarbeiten
mittels eines am Rahmen der Richtbank bzw. der Richtbühne befestigten Richtkraftgerätes,
meist eines Richtbalkens mit Zugholm, durchgeführt werden. Da nun Unfallschäden
am Fahrzeugchassis bzw. Rahmen oder an der Karosserie an den verschiedensten Stellen,
beispielsweise vorn, hinten oder an den Längsseiten und Ecken des Fahrzeugs auftreten
ko#nnen, ist es notwendig, das Richtkraftgerät von verschiedenen, entsprechenden
Richtungen aus und gegebenenfalls in verschiedenen Winkeln auf die beschädigten
Teile einwirken zu lassen, um die günstigste Kraftangriffsrichtung zu ermöglichen.
Man muß daher die Richtvorrichtung im Laufe der Arbeit an einem Unfallfanrzeug ständig
umrüsten, indem man das Richtkraftgerat bzw. den Richtbalken desselben immer wieder
von seiner Befestigungsstelle an der Richtbank oder am Traggestell löst und dann
an einer anderen Stelle wieder befestigt. Dies ist umständlich, sehr zeitraubend
und entsprechend teuer. Trotzdem verbleiben bestimmte Schadenstellen am Fahrzeug,
die nicht oder nur schlecht vom Richtkraftgerät erreichbar sind.
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Beispielsweise gibt es an allen vier Ecken der Vorrichtung tote Winkel,
weil das Gerät genau in der Ecke nicht sicher
anzubringen ist. Dadurch
wird der Einsatz der bekannten Vorrichtungen in den Reparaturwerkstätten oft unwirtschaftlich
und erheblich eingeschränkt. Vor allem aber ist der hohe Zeitverlust beim Umsetzen
des Richtkraftgerätes äußerst nachteilig, weil abgesehen von den Kosten solche Ausrichtarbeiten
in der Regel möglichst schnell durchgeführt werden müssen. Infolge dieser Schwierigkeiten
kann auch die Genauigkeit und Qualität der Arbeit darunter leiden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Richtvorrichtung mit
Richtbank und Richtkraftgerät zu schaffen, welche leicht und rasch auf die jeweils
erforderliche Richtarbeit für verschieden gelegene Schadenstellen am Fahrzeug einstellbar
und in allen Fällen ohne Schwierigkeiten einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß auf einfache Weise dadurch gelöst,
daß die das Fahrzeug tragende Richtbank und das an einem Grundgestell vorgesehene
Richtkraftgerät relativ gegeneinander verdrehbar angeordnet sind.
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Gemäß einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist
die Richtbank auf dem ortsfesten Grundgestell,
an dem das Richtkraftgerät
befestigt ist, um eine senkrechte Mittelachse drehbar gelagert. Eine stabile, genau
und sichere Lagerung wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zwischen dem Grundgestell
und der Richtbank ein Drehkranz angeordnet ist, dessen oberer Kranzteil mit der
Richtbank und dessen unterer Kranzteil mit dem Grundgestell z.B. mittels Schraubelementen
verbunden ist.
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Die Richtbank soll erfindungsgemäß z.B. mindestens um 900, vorzugsweise
um D60° auf dem Grundgestell verdrehbar sein. Sie ist dabei vorteilhaft in ihrer
z.B.
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mittels des Drehkranzes eingestellten Drehposition durch Arretierorgane
gegenüber dem Grundgestell verriegelbar. Eine weitere Vervollkommnung der Einstellmöglichkeit
ergibt sich erfindungsgemäß dadurch, daß das Richtkraftgerät waagerecht verschiebbar
und arretierbar an dem Grundgestell angeordnet ist. Weitere Merkmale und Ausgestaltungen
der Erfindung sind aus den Patentansprüchen und der anschließenden Beschreibung
des Ausführungsbeispiels zu entnehmen.
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Bei einer Richtvorrichtung gemäß der Erfindung entfällt das umständliche
und zeitraubende Umrüsten des Richtkraftgerätes, welches an Ort und Stelle bleiben
kann, weil das Fahrzeug mittels der Richtbank für jeden Ausrichtfall leicht, rasch
und genau in die jeweils erforderliche Position gegenüber dem Richtkraftgerät bzw.
dem Richtbalken gedreht werden kann. Alle Punkte bzw. Schadenstellen des Unfallfahrzeugs
sind auf diese Weise ohne wesentlichen Zeitverlust mit dem Richtkraftgerät oder
Ziehgerät erreichbar und ausrichtbar. Die Bedienung der neuen Richtvorrichtung erfordert
auch nicht so viel körperliche Kraftanstrengung wie bisher, weil gerade das Umrüsten
des schweren Richtkraftgerätes oder Richtbalkens sehr mühevoll ist. Diese und andere
Vorteile der Erfindung werden ohne wesentliche Mehr-.
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kosten erzielt, weil die Richtvorrichtung sehr einfach ausgebildet
ist und sich ihre Anschaffung allein durch die große, damit gewonnene Zeitersparnis
bald amortisiert.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht
und wird nachstehend an Hand der Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der Richtvorrichtung,
wobei in ausgezogenen Linien ein Personenkraftwagen ohne Räder und in strichpunktierten
Linien das Fahrerhaus eines Lastkraftwagens angedeutet ist; Fig. 2 eine Vorderansicht
der Richtvorrichtung in.
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Richtung des Pfeiles II der Fig. 1 gesehen, wobei in gestrichelten
Linien rechts und links eine z.B. um 900 gedrehte Stellung der Richtbank angedeutet
ist; Fig. 3 in verkleinertem Maßstab eine Draufsicht auf die Richtvorrichtung in
Richtung des Pfeiles III der Fig. 1 gesehen; Fig. 4 in verkleinertem Maßstab eine
Draufsicht auf die Richtvorrichtung in Richtung des Pfeiles IV der Fig. 2 gesehen,
und zwar bei der um 900 gedrehten Stellung der Richtbank;
Fig.
5 in abgebrochem Schnitt die Anordnung eines Drehkranzes zwischen dem Grundgestell
und der Richtbank, und Fig. 6 das Detail eines Drehkranzes entsprechend der linken
Seite der Fig. 5, jedoch mit einem Schneckentrieb und eine Arretierung der beiden
Drehkranzteile untereinander durch diesen Schneckentrieb.
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In der Zeichnung ist mit 1 ein zu reparierendes Fahrzeug bezeichnet,
welches beispielsweise ein in ausgezogenen Linien dargesteller Personenkraftwagen
oder ein in str ichpunktierten Linien dargestelltes Fahrerhaus 11 eines Lastkraftwagens
sein kann.
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Auf einem Grundgestell 2 der Richtvorrichtung ist ein Drehkranz 3
angeordnet. Auf diesem befindet sich eine Richtbank 4, auf welcher wiederum über
Richtsätze 5, die zu richtenden Rahmen bzw. Karosserieteile des Fahrzeugs 1 befestigt
sind. Ein Richtkraftgerät 6 ist gerade in einer Position dargestellt, in welcher
es über eine Kette 7 einen Schaden
im vorderen Rahmenbereich 8
des Fahrzeugs durch Zugkraft in Richtung des Pfeiles P ausrichtet.
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An dem Rahmen bzw. an der Karosserie des Fahrzeugs 1 sind üblicher
Weise mehrere Aufnahmeorgane bzw. Aufnahmebohrungen 9 für Richtsätze 5 vorgesehen.
Es genügt zum Ausrichten eines beschädigten Rahmens im allgemeinen durchaus, einige
solcher Aufnanmebohrungen 9 mit Richtsatzelementen 5 zu bestücken. Damit wird -der
Fahrzeugrahmen auf der Richtbank 4 festgelegt. Im Anschluß daran wird in geeigneter
Position die Richtbank 4 in ihrer Drehlage mit Hilfe des Drehkranzes 3 eingestellt
und mit Arretierorganen 10 gegenüber dem Grundgestell 2 verriegelt. Im Anschluß
daran werden, falls erfordérlich, Stützen 12 entweder auf der Oberseite des Grundgestelles
2 oder am Boden 1-3 in Stützposition gekurbeltoder gefahren. Die Richtbank.4 ist
nun zusammen mit dem Rahmen des Fahrzeugs 1 oder des Fahrerhauses 11 fest arretiert.
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Nun wird der Richtbalken 14 des Richtkraftgerätes 6 in eine ausgesparte
Führung 15 des Grundgestells 2 an geeigneter Stelle eingebracht. Mit Bezug auf Fig,
lkann
dies links oder rechts und mit Bezug auf Fig. 2 auf der ganzen
Breite der Vorder- bzw. Hinterfront der Richtvorrichtung der Fall sein. Im Anschluß
daran wird dieser Richtbalken 14 mit Hilfe von Arretierelementen 16 am Grundgestell
2 arretiert Zu diesem Zweck sind mehrere Bohrungen 17 am Richtbalken 14 vorgesehen,
so daß ein abgestuftes Einstellen möglich ist.
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Sodann wird ein Ausleger 18 des Richtkraftgerätes in die günstigste
Position bewegt, im Ausf~uhrungsbeispiel etwa 150
in Richtung des Pfeiles 19 nach links geneigt. Dieser Ausleger ist
am Richtbalken 14 angelenkt und mit diesem über einen Druckmittelzylinder 20 mit
Kolbenstange 21 verbunden. Die Augen 22, 29 der Kolbenstange 21 bzw. des Zylinders
20 korrespondieren mit entsprechenden Öffnungen bzw. Arretierorganen 24 und 25,
so daß auch hier ein abgestuftes Einstellen möglich ist.
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Am Ausleger 18 befinden sich ferner noch Halteorgane in Form von Zinken
26, um beim Belasten ein Abrutschen der Kette 7 zu verhindern. Wird nun der Zylinder
20 von einem hydraulischen oder pneumatischen Druck durch eine Druckmittelleitung
27 beaufschlagt, dann entsteht zwischen
der Strecke 22, 23 eine
äquivalente Drudkraft, welche die Kette 7 spannt, wobei durch diese der beschädigte
Rahmenbereich 8 ausgerichtet wird. Es ist möglich, das Richtkraftgerät 6 auch auf
der anderen, nämlich der rechten Seite in Fig. 1 anzusetzen.
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In Fig. 2 ist in gestrichelten Linien gezeigt, daß die Richtbank
4 gegenüber der Stellung von Fig. 1 mindestens um 900 verdreht werden kann. Dies
ist insofern ein großer erfindungsgemäßer Vorteil, als daß das relativ schwer zu
bewegende und zu transportierende Richtkraftgerät 6 in seiner Stellung verbleiben
kann, während die leicht durch den Drehkranz 3 zu drehende Richtbank 4 mit dem Fahrzeug
1 bzw. 11 in die gewünschte andere Arbeitsposition gedreht wird und in dieser arretiert
während der Ausrichtungsarbeit verharrt. In Fig. 2 ist auch zu erkennen, daß sich
die Stützorgane 12t auch auf dem Boden 13 abstützen können.
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In Fig. 1 ist noch eine Auffahrrampe 28 zu sehen, welche während
der Arbeit weggenommen werden kann. Auch können noch zusätzliche Auffahrbleche auf
der Oberseite
der Richtbank 4 angeordnet werden, wobei nach Auffahren
des Fahrzeuges 1 in aller Regel die Räder desselben abgenommen werden, um ein leichteres
Arbeiten zu haben.
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Auch könnte das Fahrzeug mit einer Winde hochgezogen werden, welche
in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
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Fig. 5 zeigt eine rahmenreparaturbedürftiges Fahrzeug 1, an dessen
Frontseite ein Rahmenschaden 29 zu erkennen ist, welcher gerade mit dem Richtkraftgerät
o behandelt wird. Der Drehkranz 3 ist durch zwei Arretierorgane 10 arretiert. Eines
würde im Bedarfsfalle auch genügen. Der Drehkranz 4 kann an seinem ganzen Umfang
auf beiden Flanschteilen D6, )} Bohrungen 30 aufweisen, um beliebig viele Stellungsarretierungen
zu ermöglichen.
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Der Rahmen hat beispielsweise auch bei 51 einen Schaden, welcher
in der gleichen Stellung des Richtkraftgerätes 6 von diesem behandelt werden kann,
wie Fig. 4 zeigt. Es ist lediglich erforderlich, zu diesem Zweck die Richtbank 4
um ca. 900 zu drehen. Die Arretierung könnte hier auch durch eine Verbindung zOBo
in bworm eines
Seiles oder einer Kette 32 zwischen dem Fahrzeug
1 und dem Grundgestell 2 erfolgen. Ebenso könnte diese Arretierung auf der anderen
Seite in Form einer Verbindung 33 zwischen der Richtbank 4 und dem Grundgestell
2 erfolgen. Ferner ist in Fig. 4 gezeigt, daß der Richtbalken 14 eines Richtkraftgeråtes
6 auch auf der rechten Seite des Grundgestells 2 eingeschoben und arretiert werden
kann.
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In Fig. 5 ist noch eine weitere Arretiermöglichkeit des Drehkranzes
5 gezeigt. Ein solcher Drehkranz besteht im allgemeinen aus zwei Drehkranzteilen
54 und 55, welche eine Reihe von Wälzkörpern 36 zwischen sich aufnehmen. Bekannt
sind bei solchen Drehkränzen z#B.
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auch sogenannte Drahtkugellager, bei welchen die Wälzkörper auf vier
Drähten laufen.
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Die Drehkranzteile 34 und 35 haben Flanschen 56 bzw.
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57 zur Befestigung des Drehkranzes 3 an der Richtbank 4 mittels Schraubelementen
38 bzw. am Grundgestell 2 mit Schraubelementen 39 . Nun kann man diese Flanschen
36 und 37 auch direkt als Arretierorgane verwenden. Hierzu sind
korrespondierende
Bohrungen 40 in den Flanschen vorgesehen.
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Diese werden in der gewünschten Stellung von den Arretierorganen 10
durchsetzt Schließlich besteht auch noch die Möglichkeit, die Richtbank 4 mittels
eines Getriebes von Hand oder motorisch zu verdrehen, z.B. über einen Schneckentrieb
41, 42, 43, wobei das Schneckenrad 45 von dem oberen Flansch 5G gebildet wird Ein
Vorteil dieser Variante ist zudem, dalS der Schneckentrieb bl, 82 gleichzeitig als
Gesperre zwischen Richtbank 4 und Grundgestell 2 wirkt.
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Im übrigen beschränkt sich die Erfindung nicht auf das vorstehend
beschriebene und in der Zeichnung veranschaulichte ausfürungsbeispiel, sondern sie
umfaßt alle Varianten im Rahmen der wesentlichen Erfindungsmerkmale. Beispielsweise
sann die Drehlagerung der Richtbank auf dem Grundgestell auch durch andere, bekannte
Mittel erfolgen, obwohl gerade die Lagerung mittels Drehkranz besonders einfach
und stabil ist und hohe Belastungen aufnehmen kann. Die Richtbank kann in besonderen
Fällen wie zB. bei der Ausrichtung von beschädigten Fahr erhäus ern schwerer Lastkraftwagen
mit
speziellen Einrichtungen zur sicheren Befest-igung mit Aufnahme-
und Meßvorrichtungen, mit Rahmenlehren usw.
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ausgerüstet werden. Normalerweise wird die Richtvorrichtung stationär
angeordnet, sie könnte aber auch ortsbewegllch, z.B. auf Rollen verfahrbar sein
Ebenso kann das Grundgestell mit einer Hebebühne kombiniert werden, um das Arbeiten
am Fahrzeug in jeder Höhenstellung zu erleichtern
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