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Die Erfindung betrifft eine Ausputzvorrichtung für die
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Kratzenbeschläge der am Umfang des Tambours einer Tembourrauhmaschine
einzeln und/oder in Gruppen abwechselnd aufeinanderfolgenden Strich- und Gegenstrich-Rauhwalzen.
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Zum Kontinuierlichen Ausputzen der beiden mit vorschieden gerichtetem
Kratzenbeschlag ausgestatteten Serien von Rauhwalzen werden seit alters her verschiedene
Typen von Ausputzbürsten verwendet (vergleiche DE-PS 81 891). Ursprünglich bestehende
Schwierigkeiten, Form, Anordnung und Umdrehungszahl der Ausputzbürsten der komplizierten
und stark voneinander abweichenden Kinematik der Strich- und Gegenstrichkranzen
anzunassen, werd.en heute in allgemeinen beherrscht. Die Ausputzvorrichtung ist
abe @ nach wie vor wegen der Kompliziertheit der Einstellung der Walzen und deren
Antriebe sowie des au den Ausputzwalzen auftretenden Verschleißes so aufwendig,
daß in der Praxis immer wieder versucht wird, andere Mittel zum Reinigen der Rauhwalzen
zu schaffen. So wurde beispielsweise versucht, die Kratzen der Rauhwalzen dadurch
von darin angesammelten Flusen zu reinigen, daß. dem Tambour eine radial nah außen
di£ch die Rauhwalzen verlaufende Luftabsaugung zugeordnet wurde.
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Auch bei Verwendung eines relativ schmalen (langgestreckten) Absaugschlitzes
konnte jedoch eine ausreichende und für bei--de Serien von Rauhwalzen gleichmäßige
Reinigung nicht erzielt werden Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Ausputzvorrichtung
für die Kratzenbeschläge der Rauhwalzen von Tambourrauhmaschinen zu schaffen die
bei Verminderung des im Zusammenhang mit den Ausputzwalzen erforderlichen Aufwandes
unter Verwendung einer Luftabsaugung die von besten Anlagen mit Ausputzwalzen bekannten
Reinigungsergebnisse bringt.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist gekennzeichnet durch einen im Prinzip
senkrecht zur Peripherie des Tambours nach außen
wirkenden Absaugkanal
mit einem parallel zur Tambourachse bzw. zu den Rauhwalzenachsen verlaufenden Absaugschlitz
und durch parallel zur Tambourperipherie verlaufende Luftleitbleche beiderseits
des Schlitzes in Tambour-Umfangsrichtung, wobei das in Tembourdrehri.chtung vor
dem Schlitz befindliche vordere Leitblech in der Umfangsrichtung in etwa mindestens
den peripheren Umfangsabstand von zwei, vorzugsweise drei, benachbarten Rauhwalzen
abdeckt.
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Durch die erfindungsgemäße reltive Anordnung von vorderem Leitblech,
Absaugkanal und Tambour wird erreicht, daß ein unverhältnismäßig großer Anteil des
angesaugten Luftstroms unmittelbar im Bereich zwischen den Rauhwalzen und dem vorderen
Leitblech fließt und dabei die unmittelbar am Leitblech vorbeistreichenden Kratzen
von Flusen reinigt. Der günstige Reinigungseffekt wird dabei vor allem durch die
in den Luftstrom des Absaugkanals hineinragende scharfe Kante des vorderen Leitblechs
unterstützt. Eine weitere Verbesserung ergibt sich, wenn das in der Tambourdrehrichtung
auf den Absaugschlitz folgende hintere Leitblech in etwa mindestens den peripheren
Umfangsabstand von zwei benachbarten Walzen abdeckt.
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Gemaß weiterer Erfindung wird das Umlenken an der vorg'--nannten "scharfen",
in den Luftstrom hineinragenden Kante d.es .
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vorderen Leitblechs im Sinnc- ein er noch besseren Reinigung der bei
der Tambourdrehung und der Eigenrotation der Rauhwalzen am Leitblech und insbesondere
an der Kante vorbeistreichenden Rauhkratzen weiter verbessert, wenn der sich an
den Absaugschlitz anschließende Absaugkanal im Tambourumfangsrichtung breiter ist
als der Schlitz und wenn dar sich aut der Innenseite des Absaugkanals an den Schlitz
anschließende Raum parallel zum Tambourumfang um in etwa einen peripheren Rauhwalzenabstand
unter das vordere Leitblech erstreckt
ober an der gegenüberliegenden
Kante des Schlitzes mit dem durch die schlitzseitige Kante des hinteren Leitblechs
gebildeten Leitblechrand abschließt. Insbesondere soll der Absaugschlitz in der
Umfangsrichtung eine maximal dem peripheren Abstand von zwei benachbarten Rauhwalzen
entsprechende Breite besitzen. Diese Breite läßt sich auch einstellen, wenn das
vordere Leitblech in der Umfangsrichtung verschiebbar gelagert wird.
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Ein weiterer Vorteil betreffend die erfindungsgemäße Wirkung der Absaugkante
läßt sich erzielen, wenn die Absaugrichtung an der schlitzseitigen "scharfen" Kante
des vorderen Leitbleche so gewählt wird, daß der dort längs des Leitblechs ankommende
Luftstrom um mehr als 90°, insbesondere um 100 bis 1200, umgelenkt bzw. aus der
Tambourperipherie nach augen geneigt wird. Dic zur schlitzseitigen Kante des hinteren
Leitblechs führende Wand dse Absaugkanals soll dagegen i.n etwa parallel zu der
an der Absaugkante sich ausbildenden Absaugrichtung stehen.
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Während bei früheren Versuchen immer das Bemühen im Vordergrund gestanden
hat, den Tambour in radialer Richtung zu durchströmen, urn in den Kratzen festgehaltene
Flusen zu: entfernen, findet die Hauptströmung bei der erfindungsgemäßen Anordnung
in Umfangsrichtung des Tambours unmittelbar am vorderen Leitbloch entlang statt.
TJm die entsprechende Strömung auf einen möglichst geringen Querschnitt zu beschränken
und damit so starkt wie möglich zu machen, soll der radiale Abstand zwischen den
Leitblechen und der durch die Rauhwalzenkratzen dargestellten Tambourperipherie
so klein wie mit Rücksicht auf ein berührungsfreies Vorbeiführen der Kratzen an
den Leitblechen möglich gewählt werden. Bei üblichen Tambourrauhmaschinen drehen
sich die Rauhwalzen beider Serien zwar mit verschiedener Geschwindigkeit aber in
gleicher Richtung am Umfang des Tambours in Gegenrichtung
zur Tambourdrehrichtung.
Wenn also ein Luftstrom längs des vorderen Leitblechs in Tambourdrehrichtung bis
zu der scharfen Absaugkante erzeugt und dort scharf umgelenkt bzw. abgeknickt wird,
werden sowohl die Strich- als auch die Gegenstrich-Kratzen entgegen ihrer Eigendrehrichtung
aber gleichsinnig mit der viel größeren überlagerten Gesamtbewegung der jeweiligen
Rauhwalze von der Reinigungsluft durchströmt. Wenn die Luftgeschwindigkeit längs
des von einen Leitblechs bis zur sogenannten Absaugkante sehr groß gegenüber der
Umdrehungsgeschwindigkeit des Tambours ist - vorzugsweise soll das der Fall sein
- spielen die gegenüber der Tambourumdrehungszahl wiederum relativ kleinen Eigendrehzahlen
und deren Unterschied der Rauhwalzen im Falle der erfindungsgemäßen Luftführung
für die Reinigung keine besondere Rolle. Die Kratzenbelege werden vielmehr peripher
von einem scharfen Luftstrom durchflossen, so daß in den Kratzen festgehaltene tetusen
in irfrend.einer Drehstellung, spätestens an der Absaugkante selbst, aus dem Belag
herausgesaugt werden.
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Versuche haben ergeben, daß auch bei Anordnung der Leitbleche unmittelbar
an der durch die Rauhwalzenkratzen dargestellten Tambourperipherie praktisch 1/3
der gesamten vom Absaugkanal angesaugten Luft dem Absaugschlitz auf dem Weg längs
des vorderen Leitblechs und über d.ic scharfe Absaugkante zugeführt wird. Die Luftströmung
ist daher an dieser Kante außerordentlich stark komprimiert und demgemäß in der
Lage, auch relativ festsitzende Flusen aus vorbeistreichenden Rauhkratzen zu zerren.
Durch den jeweils dem Absaugschlitz radial gegenüberliegenden Spalt zwischen zwei
benachbarten Rauhwalzen findet dagegen ein relativ geringer Luftstrom statt, offenbar
weil in diesem Bereich die Rauhkratzen der ich gegenüberliegenden Rauhwalzen in
zueinander entgegengesetzter Richtung bewegt werden und möglicherweise eine Art
Labyrinthdichtung bilden. Ähnlich liegt der Fall im
Spalt zwischen
dem in der Tambourdrehrichtung auf dem Absaugschlitz folgenden hinteren Leitblech
und den nahe daran vorbeigeführten Rauhwalzen, weil hier der mögliche Luftstrom
und die Tambourdrehrichtung gegensinnig verlaufen.
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Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden
weitere Einzelheiten der Erfindung erläutert: In der Zeichnung ist ein senkrecht
zur Tambourachse 1 verlaufender Schnitt durch einen Sektor des Tambours 2 einer
Tambour-Rauhmaschine mit abwechselnd an der Peripherie angeordneten Strichwalzen
3 und Gegenstrichwalzen 4 in einer Prinzipskiz@e dargestellt. Die Tambourumdrehung
erfolgt in Pfeilrichtung 5. In dieser Richtung und mit dieser Geschwindigkeit werden
auch die Rauhwalzen 3 und 4 bei der Tambourumdrehung mitgenommen. Gleichzeitig drehen
sich die Strichwalzen 3 in Pfeilrichtung 6 und die Gegenstrichwalzen 4 in Pfeilrichtung
7 gleichsinnig aber in der Regel mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Bei Umdrehung
der Tambours in Pfeilrichtung 5 mit einer Geschwindigkeit von beispielsweise 5 m/s
kommen für die Geschwindigkeiten in Pfeilrichtung 6 und 7 Werte von z. B. 0,6 und
0,4 m/s in Frage. Diese Werte hängen erheblich von der Transportgeschwindigkeit
der zu behandelnden Ware und der Art der gewünschten Bearbeitung ab.
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Stark in der Größe verzerrt ist dem Tambour 2 im Ausführungsbeispiel
ein insgesamt mit 8 bezeichneter Absaugkanal zuSeordnet. Dieser ist mit einem Absaugschlitz
9 zum Tambour 2 hin geöffnet und führt zu einem Absauganschluß 10, zum Beispiel
einem Drallrohr. Senkrecht zur Zeichnungsebene vorlaufen der Absaugkanal 8, der
Schlitz 9 und der Anschluß 10 übcr die gesamte Breite des Tambours 2 und parallel
zu dessen Achse 1 bzw. zu den Rauhwalzen 5 und 4.
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Der in der GröRe ebenfalls stark verzerrt gezeichnete Absaugkanal
8 besitzt parallel zur Tambourperipherie verlaufende Leitbleche 11 und 12 beiderseits
des Schlitzes 9. Wobei das in Tambourdrehrichtung 5 vor dem Schlitz 9 bofindliche
vordere Leitblech 11 in der Umfangsrichtung 5 in etwa
mindestens
den peripheren Umfangsabstand von zwei, insbenundere drei, benachbarten Rauhwalzen
3, 4 abdecki;. Auch das in der Tambourdrehrichtung 5 auf den Absaugschlitz 9 folgende
hintere Leitblech 12 kann in etwa mindestens den peripheren Umfangsabstand von zwei
benachbarten Rauhwalzen 3, 4 überspannen. Der radiale Abstand zwischen den Leitblechen
11 und 12 einerseits und der durch die Rauhwalzenkratzen 13 der Strichwalzen 3 und
die Rauhwalzenkratzen 14 der Gegenstrichwalzen 4 dargestellten Tambourperipherie
andererseits soll so klein wie mit Rücksicht auf ein berührungsfreies Vorbeiführen
der Kratzen 13, 14 an den Leitblechen 11, 12 möglich gewählt werden.
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Für die erfindungsgemäß gewünschte Luftführung und damit eine möglichst
effektive Reinigung der Rauhwalzen 3, 4 ist es feriier günstig, wenn der sich an
den Absaugschlitz 9 anschließende Absaugkanal 8 in Tambourumfangsrichtung 5 breiter
als der Schlitz selbst ist und wenn der au9 der Innenseite des Absaugkanals 8 an
den Schlitz anschließende Raum sich parallel zum Tambourumfang um in etwa einen
peripheren Rauhwalzenabstand unter das vordere Leitblech 11 erstreckt, aber an der
gegenüberliegenden Kante 15 des Schlitzes 9 mit dem durch die schlitzseitige Kante
des hinteren Leitblechs 12 gebildeton Leitblechrand abschließt. Der Absaugschlitz
9 selbst kann vorzugsweise in der Umfangsrichtung 5 ein maximal den ?eriphoren Abstand
von zwei. benachbarten Rauhwalzen entsprechende Breite zwischen der schlitzseitigen
Kante 15 des hinteren Leitblechs 14 und der schlitzseitigen Kante - der sogenannten
scharfen Absaugkante 16 - des vorderen Leitblechs 11 besitzen.
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Zum Verstellen der Schlitzbreite bzw. der Lage der scharfen Absaugkante
IG kann das vordere Leitblech 11 auch in der Umfangsrichtung verschiebbar gelagert
sein.
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l,ür ein gutes Absaugergebnis ist es ferne@ vorteilhaft, wenn die
Absaugrichtung 17, d. h. der Verlauf des Luftstroms im
Absaugkanal
an der scharfen Absaugkante 16 um mehr als 90°, insbesondere um 100 bis 120°, aus
der Tambourperipherie nach außen d. h. an der scharfen Kante 16 zurückgeneigt ist.
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Gleichzeitig soll die zur schlitzseitigen Kante 15 des hinteren Leitblechs
12 führende Wand des Absaugkanels 8 in etwa parallel zu der sich an der scharfen
Kante 16 auszubildenden Absaugrichtung 17 stehen.
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L e e r s e i t e