DE301084C

DE301084C -

Info

Publication number: DE301084C
Application number: DENDAT301084D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 301084 KLASSE 28 δ. GRUPPE

CARL WIESE in NEUMÜNSTER.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entfetten oder Reinigen von teder, Häuten, Früchten und anderen Rohstoffen, bestehend aus einer drehbaren Trommel und Hilfsmitteln zum Zuführen von Dampf und Luft in das Innere der Trommel. Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art wurde entweder der Dampf durch die Hohlachse der Trommel geleitet oder man bediente sich eines besonderen Gehäuses, in dem die aus einer durchlochten Wandung bestehende Trommel drehbar gelagert war und in das je nach Bedarf der Dampf oder die Luft zugeführt wurde. Das Neue der Erfindung besteht darin, daß zwei Dampf rohre' die Hohlachse unter Freilassung eines Zwischenraumes durchziehen, von denen das eine geschlossene, vollwandige, in Schlangenlinien durch das Trommelinnere geführte Dampfrohr an die in der Trommel befindliche Gerb-, Lösungs- oder Reinigungsflüssigkeit Wärme abgibt und das andere, durchlöcherte, ebenfalls in Schlangenlinien durch das Trommelinnere geführte Dampfrohr den Dampf unmittelbar in die Trommel einbläst_i und daß ferner der Hohlraum der einen Achse mit einer Luftzuführung und derjenige der anderen Achse mit einer Luftableitung verbunden ist, die beide unter Einschalten eines Gebläses und eines Flüssigkeitsabscheiders durch eine Rohrleitung miteinander in Verbindung stehen. Diese neue Bauart ermöglicht ohne Unterbrechung des Betriebes sowohl mittelbar mit Dampf die Brühe zu heizen als auch Dampf unmittelbar in das Gut einzuleiten, gleichzeitig Luft abzuleiten und unter Aufrechthalten eines geschlossenen Kreislaufes wieder in die Trommel einzuführen.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung in Fig. 1 im Längsschnitt, und in Fig. 2 im Querschnitt gezeigt.

Durch die Hohlachse der drehbaren Trom- ~ mel α sind zwei Rohrschlangen b und c eingeführt, von denen die vollwandige Schlange b als Trockenschlange zum Erwärmen des zu behandelnden Gutes und der Lösungsflüssigkeit dienen soll, während die andere durchlochte Schlange c durch feine Öffnungen Dampf in die Trommel einleiten soll. Die Rohrschlangen werden im Innern der Trommel in bekannter Weise gekrümmt, um eine Art Rührwerk zu bilden, welches das Gut im Innern dauernd in Bewegung hält und seine kräftige Durcharbeitung in der Lösungsflüssigkeit gestattet. Die Gestalt der kurvenförmigen Schlangenteile richtet sich nach der Art und Größe der zu entfettenden Stoffe. Die dargestellte Ausführungsform eignet sich insbesondere zum Behandeln von Leder und Häuten. Die Schlange b hat zweckmäßig eine durchlöcherte Schutzschicht, die eine unmittelbare Berührung des Gutes mit der Metallwandung der Rohrschlangen unmöglich macht. Die gleichfalls in der Achse liegenden Hohlkrümmer d und e, die ein Zuführen von Lösungsflüssigkeit gestatten, bilden Teile einer nicht dargestellten kreisförmigen Rohrleitung, in welcher ein Gebläse und ein Flüssigkeitsabscheider liegen. Die Beschickung und Entleerung der Trommel kann durch Öffnungen im Mantel geschehen.

Die Behandlung des Gutes geschieht etwa in folgender Weise: Die zu entfettenden Leder, Häute oder anderen Stoffe werden in die Trommel α eingefüllt, zugleich wird die Lösungsflüssigkeit eingelassen. Darauf wird die Trommel in Drehung versetzt und durch die Schlange δ eine Erhitzung des Inhaltes vorgenommen. Durch die rührwerkartigen Kurven der Schlangen wird der Inhalt in dauernder Bewegung gehalten. Nachdem die Einwirkung der Lösungsflüssigkeit genügend lange vor sich gegangen ist, wird diese abgelassen und unter erneuter Drehbewegung der Trommel Wasserdampf durch die Schlange c in fein verteiltem Zustande eingeführt. Dieser mischt sich mit den dem Leder, den Häuten usw. anhaftenden und durch die Trockenschlange δ verdampften Lösungsmitteldämpfen; das so entstehende Gemisch wird in dauerndem Kreislauf durch den Stutzend abgesaugt, durch einen Flüssigkeitsabscheider geführt und, soweit es hierin nicht niedergeschlagen wird, zusammen mit der verbleibenden Luft bei e wieder in die Trommel eingeführt.

Das ganze hierbei in Anwendung kommende Verfahren spielt sich also in einer einzigen Vorrichtung ab, die durch die Verbindung der Naß- und Trockenschlangen und der Luftzu- und -abführung den verschiedenartigsten Verhältnissen Rechnung zu tragen vermag. Die Wiedergewinnung der Lösungsflüssigkeit ist eine sehr weitgehende.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zum Entfetten oder Reinigen von Leder, Häuten, Früchten u.dgl., bestehend aus einer drehbaren Trommel mit durch die Hohlachsen um das Innere der Trommel geführtem Dampfrohr, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Dampfrohre (δ, c) die Hohlachsen unter Freilassen eines Zwischenraumes durchziehen, von denen das eine geschlossene, vollwandige, in Schlangenlinien durch das Trommelinnere geführte Dampfrohr (δ) an die in der Trommel befindliche Flüssigkeit Wärme abgibt und das andere durchlöcherte, ebenfalls in Schlangenlinien durch das Trommelinnere geführte Dampf rohr (c) den Dampf unmittelbar in die Trommel einbläst, und daß der Hohlraum (<?)> der einen Achse mit einer Luftzuführung und derjenige (d) der anderen Achse mit einer Luftableitung verbunden ist, die unter Einschalten eines Gebläses und eines Flüssigkeitsabscheiders durch eine Rohrleitung miteinander in Verbindung stehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnunger..