DE1517145C - Verfahren zur Oxydation von Sulfat ablaugen und Anlage zur Durchfuhrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Oxydation von Sulfat ablaugen und Anlage zur Durchfuhrung des VerfahrensInfo
- Publication number
- DE1517145C DE1517145C DE1517145C DE 1517145 C DE1517145 C DE 1517145C DE 1517145 C DE1517145 C DE 1517145C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- oxidation
- digester
- line
- sulphate
- cooker
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 230000003647 oxidation Effects 0.000 title claims description 17
- 238000007254 oxidation reaction Methods 0.000 title claims description 17
- 238000000034 method Methods 0.000 title claims description 7
- QAOWNCQODCNURD-UHFFFAOYSA-L sulfate Chemical compound [O-]S([O-])(=O)=O QAOWNCQODCNURD-UHFFFAOYSA-L 0.000 title claims description 7
- 238000002386 leaching Methods 0.000 title 1
- 239000002699 waste material Substances 0.000 claims description 11
- 239000002657 fibrous material Substances 0.000 claims description 6
- 238000001816 cooling Methods 0.000 claims description 2
- 230000029087 digestion Effects 0.000 claims 1
- HEMHJVSKTPXQMS-UHFFFAOYSA-M sodium hydroxide Inorganic materials [OH-].[Na+] HEMHJVSKTPXQMS-UHFFFAOYSA-M 0.000 description 13
- 235000011121 sodium hydroxide Nutrition 0.000 description 13
- 238000005406 washing Methods 0.000 description 6
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 5
- 239000007789 gas Substances 0.000 description 4
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 3
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 description 2
- 239000000203 mixture Substances 0.000 description 2
- NINIDFKCEFEMDL-UHFFFAOYSA-N sulfur Chemical compound [S] NINIDFKCEFEMDL-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 229910052717 sulfur Inorganic materials 0.000 description 2
- 239000011593 sulfur Substances 0.000 description 2
- 238000009835 boiling Methods 0.000 description 1
- 238000006243 chemical reaction Methods 0.000 description 1
- 238000007599 discharging Methods 0.000 description 1
- 238000001704 evaporation Methods 0.000 description 1
- 239000004744 fabric Substances 0.000 description 1
- 239000000835 fiber Substances 0.000 description 1
- 229910052760 oxygen Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000001301 oxygen Substances 0.000 description 1
- MYMOFIZGZYHOMD-UHFFFAOYSA-N oxygen Chemical compound O=O MYMOFIZGZYHOMD-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 238000004537 pulping Methods 0.000 description 1
- 238000011084 recovery Methods 0.000 description 1
- 238000007790 scraping Methods 0.000 description 1
- 239000002002 slurry Substances 0.000 description 1
- 230000035943 smell Effects 0.000 description 1
- 238000003756 stirring Methods 0.000 description 1
- 239000000126 substance Substances 0.000 description 1
- 150000003464 sulfur compounds Chemical class 0.000 description 1
- 239000002023 wood Substances 0.000 description 1
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oxydation von Sulfatablaugen, die beim kontinuierlichen Zellstoffaufschluß
vom Fasermaterial abgezogen werden, ehe dieses aus dem unter Druck stehenden Stetigkocher
ausgetragen wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, bei der Wiedergewinnung von Ablauge, die aus einem absatzweise arbeitenden Zellstoffkocher
abgezogen wird, eine Oxydation von hauptsächlich flüchtigen Schwefelbestandteilen mittels
Luft oder Sauerstoff vorzunehmen. Die Lauge wird dazu erhitzt und mit Luft vermischt in einen
vom Kocher getrennten Druckkessel eingepumpt, in welchem eine Temperatur von über 100° C aufrechterhalten
wird.
Es sind ferner kontinuierlich arbeitende Zellstoffkocher bekannt, bei denen die Sulfatablauge vom
Fasermaterial abgezogen wird, ehe dieses aus dem unter Druck stehenden Kocher ausgetragen wird.
Es ist ferner ein Verfahren zur Oxydation der flüchtigen Schwefelverbindungen in Sulfatzellstoffablaugen
bei Temperaturen zwischen 50° C und dem Siedepunkt der Ablauge und erhöhtem Druck mittels
Luft vor dem Eindampfen bekannt. Bei diesem Verfahren wird die entspannte Ablauge durch eine
Druckerhöhungspumpe in eine Mischvorrichtung eingebracht, in welcher sie mit wenig mehr als der
stöchiometrisch erforderlichen Menge Luft gemischt wird. Anschließend wird das Gemisch erhitzt,
in eine Oxydationsstufe eingeführt und nach einer gewissen Zeit in einem Abscheider wieder entspannt.
Alle diese bekannten Oxydationsverfahren erfordern einen beträchtlichen Anlage- und Energieaufwand.
Außerdem ist der Erfolg noch nicht befriedigend, da die Abgase noch einen beträchtlichen
Geruch verbreiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Oxydation von Sulfatablaugen der
eingangs genannten Art zu schaffen, das einfach durchführbar ist und. eine Verringerung des Geruches
der Abgase bewirkt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Ablauge unter teilweiser
Kühlung und Entspannung vom Kocherdruck unmittelbar einer Oxydationsstufe zugeführt und in dieser
bei dem Restdruck und bei einer Temperatur, die niedriger als die Kochertemperatur, jedoch über
100° C liegt, behandelt wird. Hierdurch wird bei geringstem Energieaufwand eine wirksame Oxydation
erreicht, die zu einer wesentlichen Verminderung des Geruches der Abgase führt
Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde,
eine Anlage zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens zu schaffen, bei welcher ein Kocher, in
dessen Mantel zum Abführen der Ablauge aus dem
Fasermaterial Siebe eingebaut sind, die über eine
Leitung: mit einem. Entspannungsgefäß in Verbindung, stehen, vorgesehen ist. Erfindungsgemäß kann
der Siebraum, des Kochers über eine Leitung, einen
Wärmetauscher und einen. Oxydationskessel mit dem
Entspannungsgefäß verbunden sein.
Dia Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung: an. einem Ausführungsbeispiel näher erläutert
Die Zeichnung zeigt schematisch eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Es bedeutet Il einen Senkrecht-Kocher, der auf dem: größten Teil seiner Längen zylindrisch ist. Seinem
oberen Ende wird eine Mischung von Faser, wie
Holzspäne, und eine Aufbereitungsflüssigkeit, z. B. Sulfatlauge, über eine Speisevorrichtung 13 zugeführt.
Am unteren Ende des Kochers ist eine Abführvorrichtung 15 angeordnet, durch welche aufgeschlossener
Zellstoff fortlaufend abgegeben wird. Der Inhalt des Kochers wird in seinem oberen Teil durch direkte
Dampfzufuhr oder indirekt durch Erhitzung der Lauge in Umlaufleitungen (nicht gezeichnet) erhitzt,
in die Wärmeaustauscher eingebaut sind. Der Inhalt
ίο des Kochers wird bis auf eine Temperatur von annähernd
170° C erhitzt, und ein hydraulischer Druck in der Größe von 10 kg/cm2 wird im Kocher aufrechterhalten.
Während des langsamen und gleichmäßigen Niedersinkens der Späne durch den Kocher
findet eine Reaktion mit der Kocherlauge statt, so daß das Fasermaterial vollständig aufbereitet ist,
wenn es die Höhe des ersten Siebgürtels 17, der in den Kochermantel eingebaut ist, erreicht. Mit dem
Raum 19 hinter diesem Siebgürtel ist eine Leitung 21 verbunden, durch welche die verbrauchte Lauge abgeführt
wird.
In den Kochermantel, unmittelbar unter dem Sieb-
. gürtel 17, ist ein zweiter Siebgürtel 23 eingebaut und
etwas über dem unteren Ende des Kochers ein dritter Siebgürtel 25. Zwischen dem letzteren und der
Abführvorrichtung 15 sitzt eine rotierende Schab- und Rührvorrichtung 27, durch welche verdünnendes
Wasser, das durch eine Leitung 29 zugeführt wird, dem Brei zugemischt wird, um seine Entleerung zu
erleichtern.
Ein Teil des Wassers, das durch die Leitung 29 zugeführt wird, wird nach oben zu gepreßt im Gegenstrom
zum Stoff und dient zum vorläufigen Waschen desselben vor dem Austritt aus dem Kocher. Diese
Waschflüssigkeit in Mischung mit der Lauge wird durch den Siebgürtel 25 hindurch ausgelassen und
mittels einer Pumpe 30 durch einen Wärmeaustauscher 31 hindurch in eine Leitung 33 gepumpt,
die sich längs der Achse des Kochers erstreckt und zentral in diesem etwas oberhalb der Höhe des Siebgürtels 25 ausmündet.
An das andere Ende des Wärmeaustauschers 31 ist eine Leitung 21 angeschlossen, welche die verbrauchte
Lauge, die noch unter Kochertemperatur steht, abführt
Durch Wärmeaustausch zwischen dieser Lauge und der Waschflüssigkeit wird letztere erwärmt, so
daß das Waschen im Kocher zwischen den Siebgürteln 25 und 23 mit einer Temperatur stattfindet, die be-·
trächtlich höher ist als die vergleichsweise niedrige
Abgabetemperatur des Breis.
Die Waschflüssigkeit samt der eingemischten Lauge
wird durch den Siebgürtel 23 hindurch abgezogen
und durch eine Pumpe 35 über eine Leitung 37 zum
Kocher zurückgeführt, die sich in der Achse desselben
erstreckt und in einer Höhe ausmündet, welche
etwas über dem Siebgürtel IT liegt.
Die so zugeführte Waschflüssigkeit verdrängt die
unverdünnte verbrauchte Lauge und drängt sie zum
6b und durch den Siebgürtel. 17,. von dem. sie durch die
LeitungZl, wie schon beschrieben, abgeführt wird.
Während: des Durchgangs durch den Wärmeaustaur
scher 31 erhitzt die- Lauge das Waschwasser,, und
gleichzeitig wird sie selber auf eine Temperatur von
annähernd 1:45° C abgekühlt.
Über ein Drosselventil 39; das durch einen Regler
41 zum Einstellender gewünschten Durchflußmenge: eingestellt wird, ist die Leitung 21 mit dem unteren
Ende des Oxydationskessels 43 verbunden, in welchem in der Hauptsache flüchtige Schwefelbestandteile
der verbrauchten Lauge oxydiert werden.
An den Kessel 43 ist eine Druckluftleitung 45 angeschlossen, und in ihm sitzt ein motorgetriebenes
Rührwerk 47 zwecks Durchmischens von Luft und Lauge.
Das obere Ende des Oxydationskessels 43 ist mit einem tangential einmündenden Einlaß in einen
Drucktank 49 verbunden, in dem ein niedriger Überdruck, z. B. 1 atü, aufrechterhalten wird. Wegen der
Abnahme des Druckes in der verbrauchten Lauge und ihrer Temperatur in dem Drucktank werden
Dampf und Gase frei, die durch eine Leitung 51 abgeführt werden. In diese Leitung ist ein Ventil 53 eingebaut,
das durch eine Regelvorrichtung 55 gesteuert wird, um den gewünschten Druck im Drucktank aufrechtzuerhalten.
Mit dem unteren Ende des Drucktanks ist eine Leitung 57 verbunden, die zu einer Anlage (nicht gezeigt) zur Wiedergewinnung der
Chemikalien aus der Lauge führt. In diese Leitung ist ein Ventil 59 eingeschaltet, das derart gesteuert wird,
daß im Drucktank ein bestimmter Laugenstand aufrechterhalten bleibt.
Der Auslaß des Oxydationskessels 43 ist vornehmlich gedrosselt und derart gesteuert, daß ein Druck in
Höhe von 6 bis 7 kg/cm2 darin aufrechterhalten wird.
Während ihres Laufs vom Kocher 11 zum Drucktank 49 wird die verbrauchte Lauge aufeinanderfolgenden
Druckabfällen unterworfen, so daß keine Pumpe in den Verbindungsleitungen erforderlich ist.
Auch sind keine Heizvorrichtungen in Verbindung mit dem Oxydationskessel erforderlich, weil die
Lauge direkt aus dem arbeitenden Kocher entnommen wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Oxydation von Sulfatablaugen,
ίο die beim kontinuierlichen Zellstoffaufschluß vom
Fasermaterial abgezogen werden, ehe dieses aus dem unter Überdruck stehenden Stetigkocher ausgetragen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablauge unter teilweiser Kühlung
und Entspannung vom Kocherdruck unmittelbar einer Oxydationsstufe zugeführt und in dieser bei
dem Restdruck und bei einer Temperatur, die niedriger als die Kochertemperatur, jedoch über
100° C liegt, behandelt wird.
2. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Kocher, in dessen
Mantel zum Abführen der Ablauge aus dem Fasermaterial Siebe eingebaut sind, die über eine
Leitung mit einem Entspannungsgefäß in Verbindung stehen, dadurch gekennzeichnet, daß der
Siebraum (19) des Kochers (11) über eine Leitung (21), einen Wärmetauscher (31) und einen Oxydationskessel
(43) mit dem Entspannungsgefäß verbunden ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
AT395026B (de) | Verfahren zum kontinuierlichen aufschliessen von zellulosefasermaterial | |
DE2439077C3 (de) | Vorrichtung zur kontinuierlichen Hydrolyse eines feinzerteilten zellulosehaltigen Materials | |
DE1517144A1 (de) | Verfahren und Anordnung zum Waschen und Kuehlen am Auslassende eines kontinuierlich arbeitenden Cellulosekochers | |
DE1298874B (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Holz | |
DE1034968B (de) | Kontinuierliches Verfahren zum chemischen Aufschluss von zellulosehaltigen Faserstoffen zu Zellstoff oder Halbzellstoff und Vorrichtung zu dessen Durchfuehrung | |
DE1517145A1 (de) | Verfahren zur Behandlung von Ablauge in Verbindung mit staendiger Cellulose-Aufschliessung und Vorrichtung hierzu | |
DE69210692T2 (de) | Diskontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Kraft-Zellstoffen | |
DE815604C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Zubereitung von Magnesium-bisulfitlauge durch Absorption von SO aus den bei der Kalzi-nierung der Abfallauge entstehenden Verbrennungsgasen | |
DE1517145C (de) | Verfahren zur Oxydation von Sulfat ablaugen und Anlage zur Durchfuhrung des Verfahrens | |
DE886839C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung von cellulosehaltigen Ausgangsstoffen mit Kochfluessigkeiten | |
DE1267076B (de) | Verfahren zum kontinuierlichen Kochen von Zellulosematerial | |
DE1517145B (de) | Verfahren zur Oxydation von Sulfatablaugen und Anlage zur Durchführung des Verfahrens | |
DE499010C (de) | Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Zellstoff | |
DE341857C (de) | Verfahren zur Zerlegung der Sulfitablauge unter Abspaltung der chemisch gebundenen schwefligen Saeure bei hohem Druck und hoher Temperatur | |
DE3013825C2 (de) | Verfahren zur Sekundärwärme-Rückgewinnung beim chargenweisen Zelluloseaufschluß in Kochern | |
DE1089256B (de) | Verfahren und Anlage zur Gewinnung von Zellstoff durch Kochen von Holz mit Bisulfitlauge | |
AT134246B (de) | Verfahren zum Verzuckern von zellulosehaltigen Materialien. | |
DE582299C (de) | Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Zellstoff | |
DE897797C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Aufschliessen von Stroh od. dgl. | |
DE2248288C3 (de) | Verfahren und Anlage zum Herstellen von Zellstoff-Pu lpe | |
DE416600C (de) | Verfahren und Einrichtung, um aus Zellstoff, Torfmasse und aehnlichen Massen in einem bestimmten Arbeitsvorgang eine Fluessigkeit von hohem spezifischen Gewicht oder niedriger Temperatur mittels einer Fluessigkeit von niedrigem spezifischen Gewicht bzw. hoher Temperatur auszutreiben oder die Masse zu erwaermen | |
DE585062C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zellstoff | |
DE961857C (de) | Verfahren und Einrichtung zur Verhinderung des Verstopfens des Waermeaustauschers durch Fasern bei der Umlauferhitzung der Kochfluessigkeit fuer Zellstoffkocher | |
CH616395A5 (en) | Process for treating wet sludge from a sewage treatment plant and device for carrying out the process | |
DE350471C (de) | Verfahren zum vollkommenen und raschen Entgasen von Sulfitzellstoffkochern unter Wiedergewinnung der schwefligen Saeure und der Waerme |