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"Betätigungsvorrichtung für eine TUr
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eines Vertikalkammerkoksofens" Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung
für eine Tür eines Vertikalkammerkoksofens mit einem unter die TUr fahrbaren Kokslöschwagen,
wobei ein Pneumatik- oder Hydraulik-Betätigungszylinder vorgesehen ist, mittels
dessen Kolbenstange die Tür um eine Drehachse schwenkbar ist.
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Eine derartige Vorrichtung ist in der DE-PS 881 335 beschrieben. Dabei
ist der Arbeitszylinder fest neben der Tür angeordnet und mit dieser über ein schwenkbares
Gestänge verbunden, Die Tür ist oberhalb einer Austragsöffnung schwenkbar gelagert,
welche am Ende einer schrägen Bodenwand voroesehen ist. Der Uffnungswinkel der Tür
entspricht der Lage der Schräge. Er ist wesentlich kleiner als 900. Eine solche
Betätigungsvorrichtung läßt sich nicht einsetzen, wenn die Tiir in ihrer Schließstellung
waagerecht unten an einer Ofenkammer liegen muß. In diesem Fall muß die Tür über
900 geöffnet werden, damit der Koks frei in den Kokslöschwagen fallen kann.
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In der deutschen Patentanmeldung P 28 22 641.7 (PA 2977) ist eine
Verschlußeinrichtung für eine Kammer eines Vertikalkammerkoksofens beschrieben,
bei der eine Vorrichtung zur Einstellung eines passenden Anpreßdruckes der Tür beschrieben
ist. Diese Vorrichtung ist an einem unter der Ofenkammer verfahrbaren Wagen angeordnet.
Eine Vorrichtung zur Verschwenkung der Tür ist hier nicht beschrieben.
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Tn der DE-PS 714 704 ist eine besondere Lagerung einer Tür eines Vertikalkammerkoksofens
gezeigt. Der Uffnungswinkel der Tür ist größer als 900. Es ist hierfür die Drehachse
der Tür in einer Längsführung verschieblich. Es st erwähnt, daß die Tür sich entweder
im freien Fall öffnen kann, oder daß bekannte Drehvorrichtungen eingesetzt werden
können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Betätigungsvorrichtung der eingangs
genannten Art vorzuschlagen, mit der die Tür um einen Winkel größer als 900 verschwenkbar
ist, wobei die Vorrichtung selbst raumsparend aufgebaut ist.
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Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe dadurch gelöst, daß der Betätigungszylinder
an dem Kokslöschwagen um eine zur Drehachse der Tür parallele Achse schwenkbar gelagert
ist und daß an dem Betätigungszylinder ein Steuerzylinder angreift, mit dem der
Betätigungszylinder um die Achse schwenkbar ist.
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Mittels des Betätigungszylinders und des Steuerzyl inders ist die
Tür um einen Winkel größer als 900 zu verschwenken, da der Betätigungszylinder über
einen Totpunkt hinaus, der durch die Zuordnung der Tür und des Zylinders bestimmt
ist, arbeiten kann. Hierdurch ist auch ein kompakter Aufbau der Betätigungsvorrichtung
möglich, da die Totpunktanl age praktisch keinen Einfluß auf die bauliche Anordnung
hat.
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Die Betätigungsvorrich.tung ist an dem Kokslöschwagen angebracht.
Damit stört sie nicht den Raum unterhalb der TUr> durch den der Kokslöschwagen
zu fahren ist. Ein weiterer Vorteil der Anbringung der Betätigungsvorrichtung am
Kokslöschwagen besteht darin, daß nicht für jede Tür der Kammern einer Koksofenbatterie
eine eigene Betätigungsvorrichtung vorzusehen ist.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist an der Kolbenstange
des Betätigungszylinders ein Kopf angeordnet, der mit einem Teil der Tür verrastbar
ist. Damit kann die Betätigungsvorrichtung durch ein entsprechendes Steuern des
Betätigungszylinders und des Steuerzylinders so an die jeweilige Tür gefahren werden,
daß diese mit dem Kopf gekoppelt ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen,
die mit einem weiteren Zylinder gekoppelt ist. Mit der Verriegelungseinrichtung
ist die TUr solange zu arretieren, solange die Kolbenstange des Betätigungszylinders
nicht an der Tür angreift.
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Pin weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Betätigungsvorrichtur.g
selbst den notwendigen Schließdruck auf die Tür ausüben kann, bei dem diese dicht
sitzt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden- Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht der Betätigungsvorrichtung bei einem Vertikalkammerkoksofen,
schematisch, Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 vergrößerte Schemaanschicht der Vorrichtung
längs der Linie II-II nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine Teilansicht der
Verriegelungseinri ch.tung der Vorrichtung längs der Linie tII-III nach Fig. 2.
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Unter einem Vertikalkammerkoksofen 1 ist auf Schienen 2 bzw.
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Rädern 3 ein Kokslöschwagen 4 verfahrbar. Querträger 5 des Ofens 1
sind auf Längsträgern 6 und Säulen 7 gelagert.
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Zwischen zwei Querträgern 5 ist eine Tür 8 (Fig. 2) einer Ofenkammer
angeordnet. Die Tür 8 weist einen mit Dicht schneiden 9 versehenen Türkörper 10
und zwei Schwenkarme 11 auf, die den Türkörper 10 tragen. Die Schwenkarme 11 sind
um eine Drehachse 12 schwenkbar. Die Schwenkarme 11 sind über ein Profil 13 verbunden,
an dem zwischen den Schwenkarmen 11 Laschen 14 befestigt sind, deren freie Enden
mittels eines Griffbolzens 15 miteinander verbunden sind. Dagegen sind die freien
Enden der Schwenkarme 11 zu Riegelstücken 16 ausgebildet. Die Laschen 14 sind gegenüber
den Riegelstücken 16 nach unten abgewinkelt.
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An dem Löschwagen 4 ist ein Betätigungszylinder 17 um eine Achse '8
schwenkbar gelagert, die parallel zur Drehachse 12 der türseitigen Schwenkarme 11
liegt. An dem Betätigungszylinder 17 ist ein Lagerbock 19 angeordnet, an dem eine
Kolbenstange 20 eines Steuerzylinders 21 schwenkbar angreift.
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Der Steuerzylinder 21 ist um eine Achse 23 drehbar, welche ebenfalls
parallel zur Drehachse 12 der türseitigen Schwenkarme il liegt.
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An einer Kolbenstange 24 des Betatigungszylinders 17 ist ein Kopf
25 angeordnet, welche eine Ausnehmung 76 aufweist, die dem Griffbolzen 15 der türseitigen
Schwenkarm-Laschen 14 angepaßt ist.
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Vorne an der Ausnehmung 26 ist ein Sperrglied 27 gelagert, welches
unter der Vorspannung einer Feder 28 stel; (vgl.
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Fig. 2).
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Bei geschlossener Tür 8, also bei hochgeschwenkten Schwenkarmen 11
sind im Bereich von deren Riegelstücken 16 an dem Ofen 1 Riegelhaken 29 ebenfalls
schwenkbar gelagert, die mittels zwei über einen BUgel 30 verbundener Stangen 31
miteinander gekoppelt sind. Im Innern des BUgels 30 ist ein Verriegelungszylinder
32 angeordnet, der mit einem Zapfen34 an dem Querträger 5 befestigt ist und dessen
Kolbenstange 33 einesteils an dem Bügel 30 angreift und andernteils die eine der
Stangen 31 bildet (vgl. Fig. 3).
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Die Funktionsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: In
Fig. 3 ist die Verriegelungsstellung der letztgenannten Verriegelungseinrichtung
gezeigt. In dieser STellung sind die Riegelstücke 16 der Schwenkarme 11 mittels
der Riegelhaken 29 arretiert. Der Türkörper 10 bzw. dessen Dichtschneiden 9 liegen
damit dicht am Ofen 1 an.
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Soll die Tür.8 geöffnet werden, dann wird zunächst der Löschwagen
4 unter die betreffende Tür gefahren. Es wird dann der STeuerzylinder 21 (Fig. 2)
so beaufschlagt, daß er den Betätigungszylinder 17 auf den Griffbolzen 15 hin ausrichtet.
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Dann wird die Kolbenstange 24 so gegen den Griffbolzen 15 gefahren,
daß die Ausnehmung 26 den Griffbolzen 15 umgreift.
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Das Sperrglied 27 rastet dabei um den Griffbolzen 15, so daß der Griffbolzen
15 an der Kolbenstange 24 gehalten ist. Diese Stellung ist in Fig. 2 mit ausgezogenen
Linien dargestellt.
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Anschließend wird deI Verriegelungszylinder 32 (Fig. 3) beaufschlagt,
so daß die Riegel haken 29 die Riegelstücke 16 der Schwenkarme 11 freigeben.
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Anschließend wird dadurch Druckbeaufschlagung des Betätigungszylinders
17 die Kolbenstange 24 eingezogen. Dabei schwenken die Schwenkarme 11 um die Drehachse
12, so daß der Türkörper 10 von der Ofenkammer weggedreht wird. Wenn die Kolbenstange
24 voll in den Betätigungszylinder 17 eingefahren ist, ist die Tür 8 noch nicht
weit genug verschwenkt. Es wird dann der Steuerzylinder 21 beaufschlagt, so daß
sich der Betätigungszylinder 17 über den Totpunkt verschwenkt. Danach wird die Kolbenstange
24 wieder um ein Stück ausgefahren, bis die Schwenkarme 11 weit über 900 verschwenkt
sind. Der Türkörper 10 steht jetzt weit außerhalb der Kammer, so daß der Koks aus
der Kammer frei in den Löschwagen 4 stürzen kann. Diese Stellung ist in Fig. 2 strichpunktiert
dargestellt.
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Soll die Tür wieder geschlossen werden, dann laufen die beschriebenen
Vorgänge in umgekehrter Richtung ab. Mittels der Kolbenstange 24 wird der Türkörper
10 bzw. dessen Dic4+schneiden 9 dichtend an die Kammer gedrückt. Anschließend wird
dann der Verriegelungszylinder 32 so beaufschlagt, daß die Riegelhaken 29 die Riegels-cke
16 der Schwenkarme 11 umgreifen. Der Kopf 25 der Kolbenstange 24 kann jetzt von
dem Griffbolzen 15 abgezogen werden, wobei das Sperrglied 27 unter der Wirkung der
Feder 28 vom Griffbolzen 15 schnappt.
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Anschließend läßt sich der Löschwagen 4 zur nächsten Kammer fahren,
wobei sich dort di:e beschriebenen Vorgänge wiederholen. X