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Bezeichnung: Liegestuhl
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L I E G E S T U H L (nach Patent 26 30 334 Die Erfindung betrifft
einen Liegestuhl mit einer körperlangen, aus einem bespannten, steifen Rahmen gebildeten
Unterlage, die aus einem mittleren Gesäßabschnitt, einem unteren Beinabschnitt und
einem oberen Rückenabschnitt besteht und durch Winkelstellung dieser Abschnitte
gegeneinander einer ausgestreckten Sitzhaltung angeformt ist, und mit einem standfesten
Stützgestell, an dem die Unterlage in am Stützgestell und am Rahmen festen Schwenklagerelementen
um eine horizontale, im oberen Teil des Gesäßabschnittes gelegene Schwenkachse aus
einer aufrechten Sitzstellung in eine zurückges chwenkte L ie ges tellung schwenkbar
gelagert ist, und beidseitig des Gesäßabschnittes über dessen Höhe ragende Armauflagen
aufweist, die mit ihrem rückwärtigen Ende in je einem an der gleichen Seite des
Rahmens des Rückenabschnitts koaxial zueinander gelegenen Schurenklager um eine
horizontale Achse schwenkbar angelenkt sind und mit ihren Vorderteilen auf dem oberen
Ende einer jeweils auf der gleichen Seite am Stützgestell befestigten Auflagenstütze
verschieblich abstützbar sind, nach Patent 26 30 334.
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Ein Liegestuhl nach dem Stammpatent ist vorzugsweise vorgesehen für
kranke und gebrechliche Personen, insbesondere für Dialysekranke, die unter Umständen
eine Schockbehandlung benötigen.
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Bei solchen Dialysekranken soll ein Unterarm horizontal auf der Armauflage
liegen könnenr damit er bequem zugänglich ist für Transfusionen beziehungsweise
Infusionen. Wenn sich nun eine Schockbehandlung als notwendig erweist oder auch
aus anderen Gründen, wird unter Umständen die Unterlage aus der Sitzstellung
in
die Liegestellung zurückgeschwenkt. Dabei soll der an die Transfusion beziehungsweise
Infusion angeschlossene Unterarm nur etwas mitgeschwenkt werden, damit einerseits
die Transfusion beziehungsweise Infusion möglichst wenig behindert wird und andererseits
dem Patienten nicht unbequem wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Liegestuhl nach dem Stammpatent
unter diesen Gesichtspunkten zu verbessern.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Armauflage einen
Auflagenbügel aufweist, der an seinem rückwärtigen Ende am Rahmen angelenkt ist
und an dessen freien vorderen Ende ein Armträger befestigt ist, daß der Auflagenbügel
einen geraden Stützabschnitt aufweist, für den am oberen freien Ende der Auflagenstütze
ein nach oben offenes Stützlager vorgesehen ist, in dem der Stützabschnitt längsverschieblich
ist, daß der Stützabschnitt so lang bemessen ist, daß er in jeder Funktionsstellung
der Unterlage mit dem Stützlager in Eingriff stehen kann und im übrigen so ausgebildet
angeordnet und bemessen ist, daß der Armträger in Sitzstellung der Unterlage horizontal
und in Liegestellung schräg nach hinten geneigt ist um einen spitzen Winkel, der
nicht größer ist als die Hälfte des Neigungswinkels, um den die Unterlage aus ihrer
Sitzstellung in ihre Liegestellung geschwenkt wird.
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Durch die Erfindung ist es möglich, die Bewegung des Armträgers beim
Schwenken der Unterlage auf einen optimalen Winkelbetrag einzurichten.
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Eine Weiterbildung der Erfindung, die eine einfache Ausgestaltung
des Armträgers zum Gegenstand hat, ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Armträger
aus einem Rohr besteht, das zu einem geschlossenen, langgestreckten Armrahmen gebogen
ist, dessen lange Schenkel nach hinten weisen und durch eine in der Längsmitte gelegene
Brücke verbunden sind, an der das freie Ende des Auflagenbügels befestigt ist.
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Bei dieser Weiterbildung kann man sehr einfach den Armträger mit einer
nachgiebigen Auflage fur den Unterarm ausstatten, indem eine Textilhülle über die
beiden Schenkel gespannt ist.
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Diese Weiterbildung bietet auch den Vorteil, daß man bei Verschmutzungen
der Textilhülle durch vorbeilaufende Körperflüssigkeit oder Blut diese leicht beseitigen
kann, indem man die Textilhülle abzieht und reinigt oder austauscht.
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Aufgabe einer anderen Weiterbildung ist es, dem Benutzer den Einstieg
und das Aussteigen aus dem Liegestuhl zu erleichtern, was besonders wichtig ist,
weil die Benutzer oft körperlich behinderte Personen sind. Diese Weiterbildung ist
dadurch gekennzeichnet, daß der Armträger beim Zurückschwenken gegen den Rückenabschnitt
des Rahmens schlägt. Bei dieser Weiterbildung bietet sich der Armträger und auch
der Auflagenbügel der zurückgeschwenkten Armauflage als. Haltegriff an, an dem sich
der ein-oder aussteigende Benutzer vorübergehend festhalten kann.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
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Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigt: Figur 1 einen Liegestuhl nach der Erfindung
in Sitzstellung, Figur 2 den Liegestuhl aus Figur 1 in Liegestellung, Figur 3 die
eine Hälfte des Rückenabschnitts mit hochgeklapptem Armträger in der Ansicht gemäß
Pfeil III aus Figur 1, und Figur 4 perspektivisch den einen Armträger aus Figur
1 in Funktionsstellung.
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In der Zeichnung ist mit 1 die Unterlage bezeichnet, die aus einem
in Figur 3 zum Teil sichtbaren Stahlrohrrahmen besteht, der mit Spannkabeln 70,
71 bespannt ist und auf einem Stützgestell 2 um eine horizontale, zur Zeichenebene
senkrechte Schwenkachse 37 schwenkbar ist. Mit 8 ist der Beinabschnitt, mit 9 der
Gesäßabschnitt und mit 10 der Rückenabschnitt der Unterlage 1 bezeichnet. Für den
Rahmen 3 sind beidseitig Schwenklager am Stützgestell 2 koaxial angeordnet, von
denen das in Figur 1 und 2 sichtbare mit 11 bezeichnet ist.
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Beidseitig ist je eine Armauflage vorgesehen. Die in Figur 1 dem Beschauer
zugekehrte Armauflage ist mit 15 bezeichnet. Die Armauflage 15 weist einen Auflagenbügel
16 auf, der mit seinem rückwärtigen Ende am Rückenabschnitt 10 des Rahmens 3 in
einem Schwenklager 17 angelenkt ist und um eine Schwenkachse 27 parallel zur Schwenkachse
37 schwenkbar gelagert ist. Der Auflagenbügel 16 weist einen sich in Sitzstellung
im wesentlichen horizontal erstreckenden Stützabschnitt 18 auf, mit dem er gleitfähig
in einem Stützlager 19 gelagert ist. Das Stützlager 19 ist am oberen Ende einer
Auflagestütze 20 befestigt, die ihrerseits am Stützgestell 2 befestigt ist. Am freien
vorderen Ende des Auflagenbügels 16 ist ein Armträger 21 befestigt, der in der in
Figur 1 gezeichneten Sitzsteilung sich horizontal erstreckt und der auf dem Liegestuhl
sich befindlichen Person gestattet, einen Unterarm abzulegen.
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Der Armträger 21 besteht aus einem zu einem langgestreckten Rechteck
mit abgerundeten Ecken gebogenen Rohrstück, das etwa in der Mitte eine Brücke 22
aufweist, an der das vordere Ende 23 des Auflagenbügels 16 befestigt ist. Über den
Armträger 16 ist eine in Figur 4 gestrichelt angedeutete Textilhülle 25 stramm gezogen,die
als nachgiebige Unterlage für den aufliegenden Arm dient.
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Das Stützlager 19 weist eine um eine zur Schwenkachse 37 parallele
Achse 27 drehbar gelagerte, aus Kunststoff bestehende Rolle 26 auf, auf deren Umfang
der Stützabschnitt 18 sich abstützt. Der Stützabschnitt 18 ist vorzugsweise ein
Rohr mit kreisrundem Querschnitt und die Stützrolle 26 hat vorzugsweise einen entsprechend
gekehlten Umfang.
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Mit 30 ist ein Verstellantrieb bezeichnet, der einerseits am Gesäßabschnitt
9 und andererseits am Stützgestell 2 angreift, in beiden Richtungen treibend und
freilaufgehemmt ausgestaltet ist und zum Verschwenken der Unterlage aus der in Figur
1 gezeichneten Sitzstellung in die in Figur 2 gezeichnete Liegestellung und zurück
dient und auch in der Lage ist, die Unterlage mit der darauf lastenden Person in
Zwischenstellungen zu halten. Der Verstellantrieb 30 ist durch eine nur in Figur
2 angedeutete, über ein flexibles Kabel 52 angeschlossene Fernbedienung 51 von dem
auf der Liege ruhenden Benutzer bedienbar.
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Der Winkel zwischen der in Sitzstellung befindlichen Unterlage und
der in Ruhestellung befindlichen Unterlage ist in Figur 2 mit 53 bezeichnet. Dieser
Winkel ist mehr als doppelt so groß wie der ebenfalls nur in Figur 2 eingezeichnete
Winkel 54 zwischen dem in Sitzstellung befindlichen Armträger 21 und dem in Liegestellung
befindlichen Armträger 21. Durch Längenbemessung und Gestaltung des Auflagenbügels
16 im Bezug auf das Stützlager 19 kann die Größe des Winkels 54 gegenüber dem Winkel
53 konstruktiv vorgegeben werden. Die Anordnung ist im Ausführungsbeispiel so getroffen,
daß die liegende Person für den auf dem Armträger abgelegten Unterarm noch eine
bequeme Stütze findet, dieser Unterarm aber auf der anderen Seite noch so wenig
gegenüber der
Horizontalen geneigt ist, aaß die Infusion beziehungsweise
Transfusion und sonstige Behandlung nicht wesentliche gestört wird. Auch für Zwischenstellungen
zwischen der Liege- und der Sitzstellung gilt, daß der dann dem Winkel 54 entsprechende
Winkel weniger als halb so gro ist, wie der dann dem Winkel 53 entsprechende Winkel.
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Der Auflagenbügel 16 kann, zusammen mit dem Armträger 21, in die in
Figur 1 gestrichelt gezeichnete Stellung hochgeschwenkt werden und in dieser Stellung
gibt er den seitlichen Ein- und Ausstieg für den Benutzer frei und bietet zusätzlich
noch einen Handgriff für die ein- beziehungsweise aussteigende Person.
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Der Armträger schlägt dabei, bedingt durch die, wie aus Figur 3 ersichtlich,
sich mit dem Rahmen 3 überschneidende Kontur an dem Rahmen 3 an. Man kann durch
eine entsprechende Reibungshemmung im Schwenklager 17 sicherstellen, daß der hochgeschwenkte
Armträger genügenden Halt in der hochgeschwenkten Stellung bietet.
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Die Armauflage auf der anderen Seite, also der dem Beschauer von Figur
1 abgekehrten Seite, ist genauso ausgebildet wie die dem Beschauer zugekehrte und
bietet auch die gleichen Funktionen. Der Liegestuhl ist im wesentlichen spiegelsymmetrisch
zu der in Figur 3 eingezeichneten Mittellinie 38 ausgestattet.
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Die Unterlage ist vorzugsweise mit einer Polsterauflage belegt, die
aber der Übersicht halber in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
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Mit 4 ist eine Fußstütze bezeichnet, die in Richtung des Doppelpfeils
5 verstellbar am Beinabschnitt 8 des Rahmens 3 befestigt ist. Die Fußstütze 4 ist
als Bügel ausgebildet, der mit seinen beiden Enden an den beiden seitlichen Stahlrohren,
dem in Figur 1 dem Beschauer zugekehrten und dem dadurch verdeckten, verankert ist
mit einer offenen Kralle, die das betreffende Stahlrohr umspannt und einen Dorn
aufweist, der in
eines von mehreren in den Stahlrohren angebrachten
Löchern zur Arretierung eingesteckt werden kann. Die Lage der Fußstütze 4 kann so
der Größe des Benutzers angepaßt werden.