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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe zum Aktivieren oder Trainieren von Personen, insbesondere körperlich Behinderte oder Rekonvaleszenten, mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 1.
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Die wünschenswerten Gruppen- und Einzeltherapien von täglich mehr als 90 Minuten können mit dem heute üblichen Personalschlüssel nicht mehr geleistet werden. Dies hat zur Folge, dass die gesamte Rehabilitation beispielsweise eines Schlaganfallpatienten mangels Therapieangebotes heute wesentlich länger dauert. Deshalb sollte in der Klinik in der Physiotherapie dem gezielten Üben zum Selbsthilfetraining der Patienten Priorität eingeräumt werden, damit diese wieder einen eigenen Bewegungsspielraum aufbauen können, nach Anweisung/Vorgabe des Arztes/Physiotherapeuten. Hierzu dient die vorliegende Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe.
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Eine Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe dieser Art ist aus der
deutschen Gebrauchsmusterschrift 200 09 990 bekannt. Hierbei weist das Gestell ein in der Höhe veränderliches Huborgan auf, an dem die Trägereinrichtung für die zu trainierende Person angeordnet ist. Die Trägereinrichtung ist hierbei als Gurteinrichtung ausgebildet, die um den Patienten gelegt wird. Der Patient kann dann in hängender und senkrechter Körperhaltung Steh- oder Gehversuche durchführen. Sein Gewicht wird dabei durch die am Verbindungsabschnitt des Gestells angebrachte Trägereinrichtung entlastet.
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Mit der bekannten Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe sind bei der Behandlung für die Rehabilitation von geh- und bewegungsbehinderten Personen gute Erfolge erzielt worden. Insbesondere kann die bekannte Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe auch die Durchführung von anderen Bewegungen, beispielsweise Schaukelbewegungen zur Schwingungstherapie, ermöglichen. Insgesamt hat jedoch bei der bekannten Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe die Ausbildung der Trägereinrichtung als Gurteinrichtung relativ hohe Kosten verursacht, da solche Spezialgurteinrichtungen gesondert gefertigt werden müssen und demzufolge mit hohen Kosten verbunden sind. Darüber hinaus ist die Trägereinrichtung bei der bekannten Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe vollständig flexibel ausgebildet, so dass die zu trainierenden Personen eine frei am Gestell hängende Position einnehmen und sich daher in einer relativ instabilen Lage befinden. So kann es beispielsweise zum Beginn, insbesondere im Verlauf des Trainings, zu unerwünschten Taumelbewegungen kommen, die vom behinderten Patienten nur schwer gestoppt werden können und zu Verletzungen führen.
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Aus der
US 4 187 869 ist eine Gehhilfe bekannt, bei der ein Sitz fest an einem fahrbaren Gestell montiert ist und zwei Haltegriffe vorgesehen sind.
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Die
US 6 578 594 B1 beschreibt eine fahrbare Gehhilfe, bei der an einem Gestell eine Trägereinrichtung in Form eines Gurtsystems angeordnet ist. Auch hier sind Haltegriffe am Gestell vorgesehen.
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Aus der
US 1 611 807 A ist eine Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 1 bekannt. Hierbei ist ein Sitz an einem Gestell vorgesehen, ferner eine Gurteinrichtung hängend als Trägereinrichtung am Gestell angebracht.
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Die
FR 2 217 262 A1 beschreibt einen Sitz für einen Industriearbeiter, bei dem ein Sattel an einer Trägerstange angebracht ist, welche drehbar an einem Laufkatzenmechanismus gelagert ist.
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In der
US 2 589 803 A ist ein Zahnarztsitz offenbart, bei dem ein sattelförmiger Sitz über eine Trägerstange an einer Kette aufgehängt ist, welche mit einer Art Laufkatze verfahrbar ist.
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Ferner beschreiben die
DE 25 18 684 A1 und
AT 188 443 B bewegliche Gehhilfen mit Haltegriffen für Patienten, die von den Patienten im Sitzen oder im Stehen benutzt werden können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe der angegebenen Art zu schaffen, die mit einfachen Mitteln und bei einfacher Handhabung eine sichere Stabilisierung der zu trainierenden Person ermöglicht, ohne die Flexibilität des Nutzers einzuschränken.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe der angegebenen Art durch die kennzeichnenden Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.
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Durch die anstelle einer speziellen Gurteinrichtung erfindungsgemäß verwendete Trägerstange mit Sitz werden die Kosten der Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe drastisch reduziert und die Herstellung/Lieferung erheblich beschleunigt. Ein solcher Sitz kann beispielsweise in der Art eines handelsüblichen Fahrradsitzes oder Fahrradsattels gestaltet sein, so dass keine Spezialanfertigungen erforderlich sind bzw. der Aufwand zur Herstellung eines derartigen Sitzes reduziert werden kann. Der Sitz ist mit der Trägerstange fest verbunden, so dass sich eine stabile Trägereinheit für den Patienten ergibt. Die Trägerstange ist an sich gelenkig am Verbindungsabschnitt des Gestells gelagert, um entsprechende Einstellmöglichkeiten vorzusehen. Sie ist am Gestell feststellbar, so dass die Position des Patienten in der Geh/Stehhilfe entsprechend stabilisiert werden kann und Taumelbewegungen desselben ausgeschlossen werden. Die gelenkige Lagerung der Trägerstange am Verbindungsabschnitt des Gestells wird genutzt, um den Patienten auf dem Sitz der Trägerstange zu platzieren oder wieder von diesem zu entfernen. Danach erfolgt vorzugsweise eine Feststellung, damit der Patient eine stabilisierte Lage einnehmen kann.
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Der Patient kann auf dem Sitz sitzen und/oder sich abstützen, um eine Gewichtsentlastung herbeizuführen. Er kann ferner durch ein leichtes Abheben vom Sitz eine gehende bzw. stehende Stellung einnehmen, um entsprechende Geh- bzw. Stehversuche (Training) durchzuführen. Bei Gehversuchen kann er die Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe mit bewegen, wenn diese beweglich ausgebildet ist. Bei der Durchführung von derartigen Geh/Stehversuchen ergreift er die an jedem Tragabschnitt des Gestells angeordneten Haltegriffe, die für eine zusätzliche Stabilisierung des Patienten sorgen. Nach Beendigung des Geh/Stehversuches (Training) kann er wieder eine sitzende Stellung einnehmen. In dieser Stellung wird das Gewicht des Patienten über den Sitz und die Trägerstange vom Verbindungsabschnitt des Gestells aufgenommen (Gewichtsentlastung).
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Die Aufhängevorrichtung (Trägerstange) dient zur Gewichtsentlastung und/oder Sicherung des Patienten. Dadurch kann sich der Therapeut vorwiegend um die Fazilitation des physiologischen Gehens kümmern, er hat den Patienten ständig im Auge und muss nicht zusätzlich den Patienten festhalten, um ihn vor einem Sturz zu bewahren.
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Die gelenkige Lagerung der Trägerstange am Verbindungsabschnitt des Gestells ermöglicht eine Drehung der Trägerstange um eine Vertikalachse. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass die Trägerstange so am Verbindungsabschnitt des Gestells feststellbar ist, dass ein Verschwenken derselben ausgeschlossen und nur eine Drehung um die Vertikalachse ermöglicht wird. Dies hat den Vorteil, dass sich der Patient auf engstem Raum nach der Durchführung von entsprechenden Gehversuchen um 180° drehen kann, beispielsweise in sitzender oder stehender Stellung, und sich dann in der umgekehrten Richtung fortbewegen kann. Hierbei muss sich daher nur der Patient selbst um seine eigene Achse drehen, so dass es keiner Drehung der gesamten Geh/Stehhilfe mit Gestell bedarf. Vorzugsweise kann nur der Therapeut die Feststellung lösen und arretieren.
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Erfindungsgemäß ist die Trägerstange so am Verbindungsabschnitt des Gestells befestigt, dass sie um eine Vertikalachse gedreht und verschwenkt werden kann (nach Art eines Universalgelenks). Diese Universalgelenkverbindung wird zur Platzierung des Patienten auf dem Sitz bzw. zum Entfernen desselben vom Sitz verwendet. Hat der Patient die gewünschte Stellung innerhalb der Geh/Stehhilfe eingenommen und befindet sich auf dem Sitz, wird die Verschwenkbarkeit der Trägerstange aufgehoben, so dass nur noch eine Drehung derselben um eine Vertikalachse möglich ist. Da sich der Patient an den Haltegriffen halten kann, behindert ihn diese Drehbewegungsmöglichkeit der Trägerstange nicht. Er kann sich jedoch dann, wie vorstehend erwähnt, mit der Trägerstange drehen, um Gehversuche in umgekehrter Richtung fortzuführen. Beim Beenden des Trainingsvorgangs wird erneut die Verschwenkbarkeit der Gelenkverbindung hergestellt, so dass der Patient sich selbständig in bequemer Weise von der Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe entfernen oder hiervon entfernt werden kann.
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Das entsprechende Verstellen des Gelenks kann beispielsweise in einfacher Weise manuell vorgenommen werden, insbesondere durch das Einsetzen bzw. Entfernen von Feststellbolzen. Natürlich kann auch eine kraftbetätigte Gelenkverstellung durchgeführt werden, beispielsweise über geeignete Stellmotoren, die vom Patienten selbst oder vom Therapeuten gesteuert bzw. ferngesteuert werden können.
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Die Trägerstange selbst ist vorzugsweise gekrümmt ausgebildet, um das Stehen bzw. Sitzen des Patienten zu sichern und nicht zu behindern. Eine Anpassung der Trägerstange an die Rückenform eines Patienten ist ebenfalls möglich. Generell kann die Trägerstange mit entsprechenden Abstützungen versehen sein, beispielsweise Stützkissen, Rückenlehne, Kopfstütze, um ein Anlehnen des Patienten an die Trägerstange zur Entlastung von dessen Wirbelsäule zu ermöglichen.
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Die an den Tragabschnitten des Gestells angeordneten Haltegriffe sind vorzugsweise so ausgebildet, dass sie der Patient in beiden Bewegungsrichtungen (vorwärts und rückwärts) ergreifen kann. Sie besitzen somit eine gewisse Länge, um unterschiedlichen Bedürfnissen des Patienten (Körpergröße, Körperhaltung) zu entsprechen, und erstrecken sich von den Tragabschnitten des Gestells über die gewünschte Länge nach hinten.
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Generell ist die erfindungsgemäß ausgebildete Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe verstellbar ausgebildet, um eine Anpassung an unterschiedliche Patientengrößen zu ermöglichen. Diese Verstellbarkeit kann das eigentliche Gestell betreffen, das beispielsweise über geeignete Teleskopeinrichtungen höhenverstellbar ausgebildet sein kann. Die Verstellbarkeit betrifft jedoch immer die gelenkig am Verbindungsabschnitt gelagerte Trägerstange, die, beispielsweise über geeignete Teleskopeinrichtungen, verstellbar ausgebildet ist. Die Verstellung des Gestells oder der Trägerstange kann manuell oder motorisch durchgeführt werden. Des Weiteren kann auch der Sitz vorzugsweise in Bezug auf die Trägerstange vorwärts oder rückwärts oder höher oder tiefer verstellt werden, um eine weitere Anpassungsmöglichkeit vorzusehen.
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In Weiterbildung weist die erfindungsgemäß ausgebildete Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe Haltegurte zum Fixieren der Person an der Trägerstange, am Sitz auf. Hierbei kann es sich um einfach ausgebildete Gurte handeln, die in bestimmten Höhen an der Trägerstange befestigt sein und um den Körper des Patienten geschlungen werden können. Dadurch wird eine zusätzliche Sicherung des Patienten an der Trägerstange und/oder Sitz erzielt.
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Was das Gestell der erfindungsgemäß ausgebildeten Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe anbetrifft, so weist dieses vorzugsweise Tragabschnitte auf, die sich schräg nach oben und hinten bis zu einem Punkt in Längsrichtung etwa mittig über den Fußabschnitten erstrecken. Die beiden Fußabschnitte des Gestells sind zweckmäßigerweise als längliche stangenförmige Elemente ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform des Gestells ist daher die Gelenkverbindung zwischen Trägerstange und Verbindungsabschnitt des Gestells in Längsrichtung etwa mittig über den stangenförmigen Fußelementen angeordnet, so dass durch die auf dem Sitz sitzende Person im wesentlichen keine Kippmomente erzeugt werden, die ein Kippen des Gestells bewirken. Das Gestell selbst kann auf billige Weise aus einem geeigneten Rohr oder Kastenprofil hergestellt sein, das einstückig ausgebildet und entsprechend verformt ist.
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Um das Gestell beweglich zu machen, sind die beiden Fußabschnitte vorzugsweise mit Rollen, Rädern (mit Feststellern) versehen. Sie können jedoch auch stattdessen kufenförmig ausgebildet sein, so dass sich eine Gleitbewegung des Gestells auf einem entsprechenden Bodenbelag durchführen lässt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Gestell eine den Fuß- mit dem Tragabschnitt verbindende Stabilisierungseinrichtung auf. Beispielsweise kann es sich hierbei um eine Schrägstütze handeln, oder der Winkel zwischen Fuß und Tragabschnitt kann über ein Versteifungsblech ausgesteift sein.
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In Weiterbildung der Erfindung besitzt die Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe eine im Bereich des Fußabschnitts/Tragabschnitts drehbar gelagerte, mit einem Laufrad versehene Welle, die mit Pedalabschnitten versehen ist. Bei dieser Ausführungsform kann daher der auf dem Sitz sitzende Patient durch Betätigung der Pedalabschnitte das Laufrad in Drehungen versetzen und damit die gesamte Übungshilfe bewegen. Die Pedalabschnitte können mit geeigneten Fußaufnahmeeinrichtungen versehen sein. Die Welle ist vorzugsweise gekröpft, damit die beiden Pedalabschnitte unterschiedliche Winkellagen einnehmen können. Die drehbare Lagerung der Welle erfolgt vorzugsweise im Bereich der Fußabschnitte/Tragabschnitte, insbesondere an der dort vorgesehenen Stabilisierungseinrichtung (Aussteifungsblech).
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
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1 eine räumliche Darstellung einer Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe; und
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2 eine Seitenansicht der Trägerstange mit Sitz, wobei deren Gelenkverbindung mit dem Verbindungsabschnitt des Gestells im Schnitt dargestellt ist.
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Die in 1 dargestellte Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe besitzt ein Gestell 1, das durch Verformen aus einem Rohrprofil aus einem geeigneten metallischen Material, beispielsweise Stahl, hergestellt ist. Das Gestell kann aber auch aus Holz oder Kunststoff bestehen. Es besitzt zwei als längliche stangenförmige Elemente ausgebildete Fußabschnitte 2 und zwei sich von diesen schräg nach oben und hinten erstreckende Tragabschnitte 3, die über einen Verbindungsabschnitt 4 miteinander verbunden sind. Der Winkel, unter dem sich die Tragabschnitte 3 gegenüber den Fußabschnitten 2 nach oben und hinten erstrecken, ist so ausgewählt, dass der Verbindungsabschnitt 4 und damit die noch später beschriebene Gelenkverbindung 5 etwa mittig in Längsrichtung über den Fußabschnitten 2 liegt. Auf diese Weise wird verhindert, dass das Gestell kippt, wenn es von einer zu trainierenden Person benutzt wird.
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In der Mitte des Verbindungsabschnittes 4 befindet sich eine Gelenkverbindung 5, und zwar ist an dieser Stelle eine Trägerstange 6, die im unteren Endbereich einen Sitz 7 aufweist, mit dem Gestell 1 verbunden. Die Ausbildung der Gelenkverbindung 5 sowie Details der Trägerstange 6 und des Sitzes 7 sind in 2 dargestellt.
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Ferner erstrecken sich im oberen Bereich der beiden Tragabschnitte 3 zwei Haltegriffe 8 von den Tragabschnitten 3 nach hinten.
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Weitere Einzelheiten der Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe, wie Höhen- und Seitenverstellmöglichkeiten des Gestells, der Handgriffe, des Sitzes etc. und entsprechende Antriebe, um eine kraftbetriebene Verstellung zu ermöglichen, sind nicht dargestellt. Die Ausgestaltung von derartigen Einrichtungen liegt im Ermessen des Fachmanns.
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Zur Nutzung der Gleichgewichts-, Geh- und/oder Stehhilfe steigt der Patient auf den Sitz 7 oder wird auf diesen Sitz gehoben. Er kann beispielsweise über nicht gezeigte Gurte mit der Trägerstange 6 verbunden werden. Der Patient ergreift die Haltegriffe 8 und kann dann Geh/Stehversuche beginnen, indem er sich vom Sitz erhebt und beispielsweise Gehbewegungen durchführt, wobei er das Gestell nach vorne schiebt. Dies wird durch die an der Unterseite der Fußabschnitte 2 angeordneten Rollen 12 ermöglicht.
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Wenn der Patient eine bestimmte Strecke gegangen ist und sich nunmehr zurückbewegen will, ist es für ihn nicht erforderlich, das gesamte Gestell zu drehen, sondern er kann durch Drehung seines Körpers um 180° und die damit einhergehende Drehung der Trägerstange 6 mit Sitz über die Gelenkverbindung 5 in die entgegengesetzte Richtung gehen. Auf diese Weise ist eine rasche und einfache und sichere Richtungsumkehr möglich, ohne dass das gesamte Gestell um 180° gedreht werden muss. Das bietet Vorteile bei beengten Bewegungsflächen.
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2 zeigt die Ausgestaltung der Trägerstange 6 mit Sitz und deren Verbindung mit dem Verbindungsabschnitt 4 des Gestells im Einzelnen. Die Trägerstange ist gekrümmt ausgebildet und weist am unteren Ende einen etwa horizontal verlaufenden Halteabschnitt 11 für den Sitz 7 auf. Die Trägerstange selbst kann ebenfalls aus einem geeigneten Rohrprofil aus Stahl hergestellt sein. Bei dem Sitz 7 handelt es sich um einen nach Art eines Fahrradsattels ausgebildeten Sitz, der höhenverstellbar und vor- und zurückverschiebbar am Halteabschnitt 11 angebracht ist. Der Sitz kann mit geeigneten handelsüblichen Dämpfungseinrichtungen versehen sein, wie dies üblich ist.
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Am oberen Ende weist die gekrümmte Trägerstange 6 einen vertikalen Abschnitt auf, an dessen Ende eine Kugel 10 angeordnet ist. Die Kugel 10 ist innerhalb des Verbindungsabschnittes 4 drehbar gelagert, wobei der Verbindungsabschnitt 4 eine geeignete Gelenkpfanne für die Kugel 10 bildet. Auf diese Weise wird somit ein Universalgelenk geschaffen, das eine Drehung der Kugel 10 und damit der Trägerstange 6 um eine Vertikalachse sowie ein begrenztes Verschwenken der Kugel 10 im Raum ermöglicht. Um dieses Verschwenken zu erreichen, weist das Rohrprofil des Verbindungsabschnittes 4 im unteren Bereich, eine entsprechende Ausnehmung 8 auf.
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Um das Verschwenken der Trägerstange 6 zu blockieren und lediglich ein Drehen derselben um eine Vertikalachse zu ermöglichen, ist ein Feststellbolzen 9 vorgesehen, der durch eine geeignete Öffnung im Profil des Verbindungsabschnittes 4 in eine passende Öffnung der Kugel 10 einsetzbar ist. Da der Verbindungsbolzen 9 zylindrisch ausgebildet ist, wird hierdurch eine Drehung um eine Vertikalachse zugelassen.
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Der Sitz kann auch als Quersitz (Fahrradbank) ausgebildet sein.