DE10018187C2 - Rollstuhl mit einer Sitzfläche - Google Patents
Rollstuhl mit einer SitzflächeInfo
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- A61H2201/1633—Seat
Description
Die Erfindung betrifft einen Rollstuhl mit einer
Sitzfläche.
Ein Rollstuhl der vorbezeichneten Gattung dient als
Fortbewegungsmittel für eine Person, die beispielsweise aus
Krankheitsgründen nicht selbsttätig laufen kann. Der
Rollstuhl weist für diese Person eine Sitzfläche auf.
Regelmäßig verfügt ein derartiger Rollstuhl über mehrere
Räder sowie über einen manuellen bzw. maschinellen Antrieb,
mit dem er bewegbar ist.
Bestimmte Personen sind lediglich zeitweise daran
gehindert, selbsttätig zu laufen. Insbesondere für nach einem
Unfall rekonvaleszente Personen ist das Sitzen im Rollstuhl
nur eine begrenzte Zeit erforderlich, denn diese Personen
sollen nach Abschluß der Heilung wieder laufen. Andere
Personen, die wieder laufen wollen, sind Patienten, denen
künstliche bzw. neue Gliedmaßen bzw. Gelenke eingesetzt
werden.
Bei einem aus der DE 17 29 747 bekannten Rollstuhl bildet
jeweils ein Holmelement und ein Profil, auf dem die
Sitzfläche des Rollstuhls aufliegt, ein festes bügelartiges
Gestell aus. Der Abstand zwischen dem Holmelement und dem
Profil, auf dem die Sitzfläche aufliegt, ist dabei
festgelegt.
Bei diesem Rollstuhl ist somit eine Höhenverstellbarkeit
des Holmelementes über einem Erdboden gegeben. Diese ist
dadurch gewährleistet, daß in die freien Enden der durch
Holmelement und Sitzflächenauflageprofil ausgebildeten
Gestelle Profile eingesteckt sind, an deren freien Enden
Laufräder befestigt sind.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
einen Rollstuhl der vorbezeichneten Gattung aufzuzeigen, der
einer ihn benutzenden Person das Wiedererlernen des
selbsttätigen Laufens erleichtert.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale im
kennzeichnenden Teil des neuen Patentanspruchs 1 gelöst,
nämlich dadurch, daß das wenigstens eine Holmelement in
Halteelementen höhenverstellbar aufgenommen ist.
Das Holmelement des erfindungsgemäßen Rollstuhls bildet
aufgrund seiner Anordnung oberhalb der Sitzfläche eine Stütze
für die den Rollstuhl benutzende Person aus. Diese Stütze ist
aufgrund des Vorstehens des Holmelementes auch für eine
Person ausgebildet, die nicht auf der Sitzfläche des
Rollstuhls sitzt, sondern unmittelbar vor dem Rollstuhl
steht.
Das wenigstens eine Holmelement bildet somit auf
vorteilhafte Weise eine Stützeinrichtung für eine Person aus,
die von der Sitzfläche des Rollstuhls aufstehen will. Diese
Person kann sich während des Vorgangs des Aufstehens und auch
nach dem Aufstehen an dem Holmelement festhalten. Für das
Aufstehen dieser Person ist dadurch keine Hilfsperson,
beispielsweise aus dem Pflegepersonal eines Kurklinikums
erforderlich, sondern diese Person kann selbsttätig mit Hilfe
des Holmelementes aufstehen und stehen bleiben. Der Rollstuhl
ist wie bekannte Rollstühle mit Rädern oder dergleichen
Fahrelementen ausgerüstet, so daß die Person einerseits im
Sitzen mit dem Rollstuhl sich bewegen kann und andererseits
mit besonderem Vorteil auch im aufgestandenen Zustand sich
mit dem Rollstuhl bewegen kann. Dazu hält sich diese Person
an dem wenigstens einen Holmelement fest und führt dadurch
den Rollstuhl, während sie Schritte vollführt, mit sich. Der
erfindungsgemäße Rollstuhl eignet sich dadurch besonders gut
für rekonvaleszente Personen, die beispielsweise nach einem
Unfall wieder das Laufen erlernen.
Nach der Erfindung ist vorgesehen, daß das wenigstens
eine Holmelement in Halteelementen höhenverstellbar
aufgenommen ist. Diese Aufnahme ermöglicht auf vorteilhafte
Weise, die Holmelemente in verschiedenen Höhenebenen
anzuordnen, so daß der Rollstuhl an die verschiedenen Maße,
insbesondere Körpergrößen, verschiedener Benutzer optimal
anpaßbar ist.
Vorzugsweise sind zwei Holmelemente vorgesehen, wobei ein
erstes Holmelement einem ersten Seitenrand der Sitzfläche
zugeordnet ist und wobei das zweite Holmelement einem zweiten
Seitenrand der Sitzfläche zugeordnet ist. Die beiden
Holmelemente sind vorzugsweise den Seitenrändern der
Sitzfläche zugeordnet, die parallel zu den Oberschenkeln der
auf der Sitzfläche aufsitzenden Person verlaufen.
Vorzugsweise liegen beide Holmelemente dabei in einer
etwa horizontalen Ebene und sind zueinander etwa parallel
ausgerichtet. Die Holmelemente stehen dadurch wie bei einem
Turnbarren über die Sitzfläche des Rollstuhls nach vorn vor,
so daß sie eine unmittelbar vor dem Rollstuhl stehende Person
beidseitig einschließen. Diese Person kann sich mit beiden
Händen an den Holmelementen festhalten und dabei eine
Unterstützung beim Stehen und insbesondere beim Gehen finden.
Zur konstruktiven Umsetzung ist vorgesehen, daß die
Halteelemente durch ein Haltegestell ausgebildet sind, das
mit einem Fahrgestell des Rollstuhls verbunden ist. Das
Haltegestell muß eine mechanische Festigkeit aufweisen, so
daß es die Stützkräfte der Person, die den Rollstuhl benutzt,
aufnehmen kann. Das Haltegestell ist mit dem Fahrgestell des
Rollstuhls verbunden, beispielsweise lösbar verbunden, so daß
es von diesem auch abgenommen werden kann. Die Verbindung
kann aber auch fest ausgebildet sein, beispielsweise durch
Schweißverbindungen. Haltegestell und Fahrgestell können auch
durch eine Baueinheit ausgebildet sein.
Das Haltegestell umfaßt vorzugsweise wenigstens ein etwa
senkrecht ausgerichtetes Hohlprofil, in dem ein am
Holmelement angesetztes Einsteckprofil verschieblich
aufgenommen ist und dem ein Feststellelement zugeordnet ist.
Durch diese konstruktive Ausbildung wird eine Aufnahme der
Holmelemente in ähnlicher Weise wie bei einem Turnbarren
ausgebildet. Die an ein Holmelement angesetzten vorzugsweise
zwei Einsteckprofile sind in ihnen zugeordneten Hohlprofilen
höhenverschieblich aufgenommen, wobei die Einsteckprofile in
jeder Höhenlage durch Feststellelemente, beispielsweise durch
Knebel, feststellbar sind. Es ist dabei auch möglich, die
beiden Holmelemente in voneinander verschiedenen Höhen
anzuordnen und festzustellen.
Eine weitere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
das Haltegestell in einem von der Sitzfläche entfernten
Abschnitt mit wenigstens einem Rad auf dem Boden abgestützt
ist. Durch dieses wenigstens eine Rad erfolgt eine weitere
Lagerung des Haltegestells auf dem Boden, so daß nicht
sämtliche Gewichtskräfte des Haltegestells und zusätzlich die
Stützkräfte einer den Rollstuhl benutzenden Person auf das
Fahrgestell des Rollstuhls übertragen werden. Durch diese
mehrpunktige Abstützung des Haltegestells auf dem Boden ist
zudem die Kippsicherheit des erfindungsgemäßen Rollstuhls
erhöht.
Das Rad ist vorzugsweise um eine etwa senkrechte Achse
drehbar gehalten, wodurch eine einfache Lenkbarkeit des
erfindungsgemäßen Rollstuhls, insbesondere während
Gehversuchen der den Rollstuhl benutzenden Person,
gewährleistet ist.
Zur weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Holmelement eine griffsympathische Umwicklung aufweist,
die beispielsweise aus Kunststoff oder Leder gefertigt ist.
Sie verhindert, daß die Hand einer den Rollstuhl benutzenden
Person von dem Holmelement abrutscht. Die Holmelemente sind
dabei vorzugsweise als Holmstangen ausgebildet.
Eine weitere Weiterbildung der Erfindung sieht
schließlich vor, daß zumindestens einem Rollenelement
wenigstens eine Achselstütze zugeordnet ist. Diese eine
Achselstütze oder vorzugsweise zwei Achselstützen können
einem Benutzer des Rollstuhls eine Hilfestellung in der Weise
geben, daß sie ihn in seiner stehenden Position zwischen den
Holmelementen unterstützen. Dieses Unterstützen ist
insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Person allgemein
geschwächt ist und somit Mühe hat, die für ein Abstützen mit
den Armen an den Holmelementen erforderlichen Kräfte
aufzubringen. Die vorgesehene eine bzw. die vorgesehenen
beiden Achselstützen bilden in Verbindung mit dem
Haltegestell Krückenelemente aus, die diese Person stützen.
Die Achselstützen sind vorzugsweise in den Holmelementen
zugeordneten Halteeinrichtungen höhenverstellbar gehalten, so
daß sie auf die verschiedenen Körpermaße mehrerer Benutzer in
einfacher Weise einstellbar sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich
weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung
dargestellt. Die Figur zeigt eine perspektivische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Rollstuhls mit einer Sitzfläche.
Der Rollstuhl weist ein Fahrgestell 1 auf, das seine
wesentlichen Bauelemente trägt. Durch das Fahrgestell 1
werden eine Sitzfläche 2 sowie eine Rückenlehne 3 gehalten,
die eine stuhlartige Sitzmöglichkeit ausbilden. Durch das
Fahrgestell 1 werden weiterhin zwei Räder 4 gehalten, die den
in Fahrtrichtung seitlichen Seitenrändern der Sitzfläche 2
zugeordnet sind. Oberhalb der Rückenlehne 3 weist das als
Profilrahmen ausgebildete Fahrgestell 1 zudem Handgriffe 5
für eine den Rollstuhl schiebende Person auf.
Dem Rollstuhl sind zwei Holmelemente 6 zugeordnet.
Jeweils ein Holmelement 6 ist einem in Fahrtrichtung des
Rollstuhls seitlichen Seitenrand der Sitzfläche 2 zugeordnet,
wobei beide Holmelemente 6 in einer horizontalen Ebene
oberhalb der Ebene der Sitzfläche 2 angeordnet sind. Beide
Holmelemente 6 verlaufen parallel zueinander und stehen über
den in Fahrtrichtung des Rollstuhls vorderen Seitenrand der
Sitzfläche 2 vor.
Die Holmelemente 6 werden in einem Haltegestell 7
gehalten, das aus Profilelementen zusammengesetzt ist und mit
dem Fahrgestell 1 des Rollstuhls verbunden ist. Zur Aufnahme
jedes Holmelementes 6 umfaßt das Haltegestell 7 jeweils zwei
Hohlprofile 8, die etwa vertikal ausgerichtet sind. In jedes
Hohlprofil 8 steht ein Einsteckprofil 9 vor, das mit einem
Holmelement 6 in fester Verbindung steht. Jedem Hohlprofil 8
ist darüber hinaus ein Feststellelement 10 zugeordnet, mit
dem ein Feststellen des in das Hohlprofil 8 eingesteckten
Einsteckprofils 9 möglich ist.
Das Haltegestell 7 weist darüber hinaus zwei in einer
horizontalen Ebene unterhalb der Sitzfläche 2 verlaufende
Verbindungsprofile 11 auf, mit denen das Haltegestell 7 mit
dem Fahrgestell 1 des Rollstuhls verbunden ist.
Das Haltegestell 7 ist in einem der Sitzfläche 2
entfernten Abschnitt mit zwei Rädern 12 auf dem Boden
abgestützt. Jedes Rad 12 ist an dem Fahrgestell 7 um eine
senkrechte Achse drehbar angelenkt, wobei die Anlenkung
konstruktiv über einen am dem Erdboden zugekehrten Ende eines
Halteprofils 8 angeordneten Vorsprung 13 erfolgt.
Jedem Holmelement 6 ist eine oberhalb angeordnete
höhenverstellbare Achselstütze 14 zugeordnet, wobei lediglich
eine Achselstütze 14 schematisch dargestellt ist. Die
Achselstütze 14 ist aus einem zweimal rechtwinklig gebogenen
Profil ausgebildet. Dieses trägt an seinem dem zugeordneten
Holmelement 6 abgekehrten Ende einen Anlagekörper, der eine
Ringabschnittsform aufweist und auf den die Achsel einer den
Rollstuhl benutzenden Person auflegbar ist. Die Achselstützen
14 sind mit einer nicht weiter dargestellten Halteeinrichtung
mit dem Holmelement 6 verbunden. Möglich ist auch eine feste
Verbindung von Achselstütze 14 und Holmelement 6, so daß eine
Höhenverstellbarkeit der Achselstütze 14 durch die
Höhenverstellbarkeit des Holmelementes 6 erreicht ist.
Claims (10)
1. Rollstuhl mit einer Sitzfläche, wobei wenigstens einem
Seitenrand der Sitzfläche ein Holmelement zugeordnet ist, das
in einer etwa horizontalen Ebene oberhalb der Sitzfläche über
den Rand der Sitzfläche vorsteht, der den Knien einer auf der
Sitzfläche sitzenden Person angenähert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wenigstens eine Holmelement (6) in Halteelementen
höhenverstellbar aufgenommen ist.
2. Rollstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Holmelemente (6) vorgesehen sind, wobei das erste
Holmelement (6) einem ersten Seitenrand der Sitzfläche (2)
zugeordnet ist und wobei das zweite Holmelement (6) einem
zweiten Seitenrand der Sitzfläche (2) zugeordnet ist.
3. Rollstuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Holmelemente (6) zueinander etwa parallel ausgerichtet
sind.
4. Rollstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente durch ein
Haltegestell (7) ausgebildet sind, das mit einem Fahrgestell
(1) des Rollstuhls verbunden ist.
5. Rollstuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Haltegestell (7) wenigstens ein etwa senkrecht
ausgerichtetes Hohlprofil (8) umfaßt, in dem ein am
Holmelement (6) angesetztes Einsteckprofil (9) verschieblich
aufgenommen ist und dem ein Feststellelement (10) zugeordnet
ist.
6. Rollstuhl nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Haltegestell (7) in einem von der
Sitzfläche (2) entfernten Abschnitt mit wenigstens einem Rad
(12) auf dem Boden abgestützt ist.
7. Rollstuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rad (12) um eine etwa senkrechte Achse drehbar gehalten
ist.
8. Rollstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Holmelement (6) eine
griffsympathische Umwicklung aus Kunststoff aufweist.
9. Rollstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindestens einem Holmelement
(6) wenigstens eine Achselstütze (14) zugeordnet ist.
10. Rollstuhl nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Achselstütze (14) mit einer Halteeinrichtung an
einem Holmelement (6) höhenverstellbar gehalten ist.
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- 2000-04-12 DE DE20022917U patent/DE20022917U1/de not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
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DE10018187A1 (de) | 2001-10-25 |
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