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Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Krankengerät,
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das als Hilfsmittel zur Fortbewegung bei gehbehinderten Menschen und
Rollstuhlpatienten verwendet werden kann.
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Versehrten-Hilfsgeräte sind allgemein bekannt und finden in erster
Linie Verwendung in Krankenhäusern, Rehabilitations-und Pflegestätten sowie Altersheimen.
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Wenn eine gehbehinderte Person zu Bett liegt und zur Toilette gehen
will, wird diese Person beim Gang zur Toilette üblicherweise vom Pflegepersonal
der Anstalt begleitet und unterstützt. Besonders dann, wenn eine solche Person am
Ende ihres Ganges die Toilette erreicht hat, treten Probleme auf, weil eine solche,
dann vor der Toilette stehende Person sich so drehen oder wenden muß, daß sie mit
dem Rücken zur Toilette zu stehen kommt. In gleichem Maße treten solche Schwierigkeiten
bei Rollstuhlpatienten auf.
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Ferner muß eine solche Person bei ihrer Rückkehr zum Bett oder Rollstuhl
eine teilweise Drehung so vollführen, daß sie wieder mit dem Rücken zum Bett oder
Rollstuhl zu stehen kommt. Erst dann kann dieser Person ins Bett oder in den Rollstuhl
geholfen werden oder kann sich selbst bequem nach hinten hineinsinken lassen. Die
Ausführung einer solchen Dreh-oder Wendebewegung kosten eine derartige Person sehr
viel Mühe und ist außerdem in den meisten Fällen ohne die Hilfe des Pflegepersonals
nicht möglich.
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Es kommt nicht selten vor, daß eine solche Person zwar die ganze Bewegung
in Vorwärtsrichtung selbständig ausführen kann, aber dann beim Drehen oder Wenden
vor der Toilette, vor dem Bett oder Rollstuhl die Hilfe des Pflegepersonals in Anspruch
nehmen muß. In der Praxis sieht es doch meist 10 aus, L-aß von dem Augenblick an,
wo eine solche hilfsbedürftige
Person aus dem Bett oder Rollstuhl
aufsteht oder ihr herausgeholfen wird, bis zu ihrer Rückkehr dorthin mehrere Personen
der Anstalt anwesend sein müssen, um eventuell Hilfe leisten zu können, was mit
hohen Betriebsunkosten für die jeweilige Anstalt verbunden ist.
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Die vorliegende Erfindung zielt daher auf eine Lösung dieses Problems
ab, wozu ein Versehrten-Hilfsgerät neuer Art erdacht worden ist.
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Erfindungsgemäß besteht das besagte Hilfsgerät aus einer gegenüber
einer Grundfläche drehbar angeordneten Plattform, die mit einem als Abstützung dienenden
Aufbau versehen ist. Einerseits ist es möglich, als Grundfläche eine getrennte Bodenplatte
mit Drehlagerpunkt zu benutzen, um den sich die Plattform mit dem Aufbau drehen
kann. Diese Bodenplatte kann dann entweder lose auf den Boden gesetzt oder auf dem
Boden befestigt werden. Andererseits ist es möglich, den Boden als Grundfläche zu
verwenden und einen Drehpunkt darin anzubringen, um welchen sich die besagte Plattform
drehen kann.
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In die Gruppe der Versehrten-Hilfsgeräte fällt auch die sogenannte
Laufhosc, bestehend aus einer aus eirem robusten Material (z.B. Segeltuch) gefertigten
Hose, die mit Hilfe von Schnüren an einem Schieber aufgehängt ist, der in einer
Schiene gleiten kann. Auch in einer solchen Laufhose können Drehungen oder Wendungen
ausgeführt werden, aber mit ihr ist der Nachteil verbunden, daß das hierzu erforderliche
Schienennetz meistens im Umfang beschränkt und außerdem sehr kostspielig ist.
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Als weiterer Nachteil einer solchen Laufhose kann angeführt werden,
daß eine derartige Laufhose für jemanden, der sich auf dem Weg zur Toilette oder
zum Bett befindet, ein schwierig zu beseitigender Gegenstand und gleichzeitig vom
praktischen Standpunkt aus betrachtet für im Rollstuhl sitzende Personen unbrauchbar
ist. Demgegenüber hat das erfindungsgemäß Hilfsgerät den Vorteil, daß es sowohl
von Rollstuhlkranken als auch von solchen Personen benutzt werden kann, die sich,
so gebrechlich sie auch sein mögen, noch gehend fortbewegen können. Das erfindungsgemäße
Versehrten-Hilfsgerät wird nachfolgend anhand der beigefügten Abbildungen in einzelnen
beschrieben. Die Abbildungen zeigen:
Bild 1: Seitenansicht des Hilfsgeräts.
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Bild 2: Teilweise Seitenansicht einer günstigen Ausführungsform des
Hilfsgeräts.
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Bild 3: Seitenansicht einer günstigen Ausführungsform des Hilfsgeräts.
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Bild 4: Seitenansicht einer anderen günstigen Ausführungsform des
Hilfsgeräts.
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Bild 5: Draufsicht auf die in Bild 1 gezeigte Ausführung des Hilfsgeräts.
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Bild 6: Draufsicht auf eine weitere günstige Ausführungsform des Hilfsgeräts.
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In der Beschreibung sind gleiche oder ähnliche Teile in den verschiedenen
Abbildungen mit den gleichen Bezugszahlen versehen worden und werden nur einmal
besprochen.
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Die in Bild 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform des Hilfsgeräts
besteht aus einer versetzbaren Bodenplatte 1, auf welcher eine drehbare Plattform
2 mit Hilfe eines Drehlagers angeordnet ist. Hierzu kann ein Drucklager mit einer
flachen Führung und einer umlaufenden Kugelbahn zwischen der drehbaren Plattform
2 und der Bodenplatte 1 verwendet werden, wobei Plattform und Bodenplatte außerdem
am Drehpunkt miteinander verbunden sind. In dieser Ausführungsform ist die Bodenplatte
1 mit ein paar kleinen Rädern oder Transportrollen versehen; sie kann aber auch
fest auf dem Boden, z.B. vor der Toilette oder vor dem Bett, angebracht werden.
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Außer einer solchen Ausführungsform des Hilfsgeräts kann auf der Bodenplatte
1 auch ein Drehzapfen angebracht werden, wobei die Plattform 2 um diesen Zapfen
herum gelagert und die Bodenplatte fest auf dem Fußboden angeordnet ist.
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Es ist ferner möglich, einen Drehzapfen fest im Boden zu verankern,
auf welchem dann die Plattform 2 mit Hilfe einer Lagerbuchse drehbar befestigt werden
kann.
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Bei besagter Ausführungsform kann die drehbare Plattform 2 auch versenkt
in der Bodenplatte 1 oder im Fußboden angeordnet werden, so daß sich auch schleppend
gehende Personen des Hilfsgeräts bequem bedienen können. Bei einer versenkten Ausführung
der Plattform 2 in einem solchen Hilfsgerät kann eventuell auf einen Drehzapfen
verzichtet werden.
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Das Hilfsgerät kann ferner mit einem zur Abstützung dienenden Aufbau
oder Rahmen 4 versehen werden, der dann auf der drehbaren Plattform angebracht wird.
Dieser Aufbau weist an seiner Oberseite eine U-förmig gebogene Stangen-oder Rohrkonstruktion
5 mit einem (in Bild 5 sichtbaren) breiten Verbindungselement 6 auf.
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Der Aufbau 4 umfaßt ferner ein oder mehrere Ständerelemente 7 a-n,
die an ihren oberen'Enden mit der U-förmi¢ gebogenen Konstruktion 5 verbunden und
an ihren unteren Enden an der drehbaren Plattform 2 befestigt sind.
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Der Aufbau 4 ist so bemessen, daß eine Person die drehbare Plattform
2 auf der Eingangsseite bequem betreten kann.
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Neben deK hier skizzierten Ausführungsform des Aufbaus 4 mit seinen
Ständerelementen (7 a-n) kann der Aufbau 4 auch ganz oder teilweise aus einem gebogenen
Blech gefertigt werden.
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Außerdem ist das Hilfsgerät noch mit einer Brems-bzw. Arretiervorrichtung
8 versehen, womit die drehbare Plattform 2 nach ihrer Drehung um einen gewünschten
Winkel stillgesetzt und verriegelt werden kann. Die Brems-bzw. Arretiervorrichtung
8 sollte außerdem mit zwei festen Stellungen oder Einstellmöglichkeiten versehen
sein, in welche sie ständig abwechselnd geschwenkt oder bewegt werden kann. Diese
festen Positionen sind als Freilauf-bzw. Verriegelungsstellung zu kennzeichnen.
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Als einfachste Ausführung kann eine Brems-bzw. Arretiervorrichtung
8 aus einer senkrecht angeordneten Stange mit Handgriff oder Knopf bestehen, die
gegenüber dem Aufbau 4 nach oben und unten verschiebbar angebracht ist und an ihrem
unteren Ende von einer Bohrung in der Plattform 2 aufgenommen werden kann. Auch
sollten in der Bodenplatte 1 oder i Boden eine Anzahl Bohrungen bzw. Vertiefungen
angebracht sein, die kreisförmig mit dem Drehpunkt als Mittelpunkt in der Bodenplatte
1 oder im Boden angeordnet sind, so daß die Stange der Vorrichtung 8 in 3ede dieser
Bohrungen bzw.
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Vertiefungen eingeschoben und dadurch die Plattform 2 verriegelt werden
kann. Durch die Anbringung eines rollenden Gegenstandes, wie eine in einen Hohlraum
ingeklcxmte Kugel, am unteren Ende der Stange der torrichtung $ wird eine bequeme
Aufnahme der Stange im da flDhrrmg.n W Vertiefungen der Bodenplatte 1 oder des XoO
ts erreicht. Durch die Verriegelung der Plttforz 2 wird verhindert, tal sie sich
dreht,
wenn jemand darauf oder von ihr herunter tritt.
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Wenn eines der Ständerelemente 7 a-n als Kohr ausgeführt ist, so kann
dieses die besagte Stange der Brems-bzw. ß rbetiervorrichtung 8 aufnehmern. Dabei
kann in Lingsricl-ltung der Rohrwandung ein Schlitz mit zwei Aussparungen angebracnt
werden, in welche ein Stift oder Bolzen 9 eingeschoben werden kann, der quer auf
der Stange der Vorrichtung 8 befestigt ist. Durch die Aussparungen und diesen Stift
9 werden die besagten Freilauf-und Verrlegelungsstcllungen der Brems-bzw.
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Arretiervorrichtung 8 zustande gebracht. Der Handgriff oder Bedienungsknopf
der Brems-bzw. Arretiervorrichtung 8 kann auf dem Stift oder Bolzen 9 befestigt,
aber auch auf dem - in diesem Falle - nach außen vorstehenden oberen Ende der Stange
der Vorrichtung 8 angebracht werden.
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enn kein hohles Ständerelement vorhanden ist, kann die Stange der
Vorrichtung 8 von am Aufbau befestigten Führungsösen verschiebbar aufgenommen werden.
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Die Stange der Vorrichtung 8 sollte vorzugsweise in der Nähe des Verbindungselements
des Aufbaus 4 angeordnet werden, wo die Seitenkanten des Aufbaus nach oben und außen
gebogen sind.
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Dadurch wird erreicht, daß die betreffenden Personen ausreichend Platz
haben, um innerhalb des Aufbaus 4 auf der Plattform 2 stehen zu können, während
der Aufbau jedoch nicht gegen die Toilette, das Bett oder den Rollstuhl anstößt.
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bs ist ferner möglich, die Brems-bzw. Arretiervorrichtung mit einem
Hand-oder Fußhebel (Pedal) auszuführen, das vorzugsweise direkt auf der Plattform
2 oder Bodenplatte 1 bzw. auf dem Boden angebracht wird.
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Die Anordnung der Brems-bzw. Arretiervorrichtung 8 am Aufbau 4 in
Verbindung mit der Anordnung der Bohrungen bzw. Vertiefungen in der Bodenplatte
1 oder im Boden sollte so sein, daß eine der Bohrungen oder Vertiefungen die Plattform
2 in eine Verriegelungsstellung bringt, in welcher die Zugangsseite der Plattform
der Toilette oder dem Bett zugekehrt ist.
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Eine weitere Erleichterung wird bei dem Hilfsgerät dadurch erreicht,
daß die Platte 1 an einer Seite mit einer Aussparung 10 (siehe Bild 5) mit ausreichenden
Abmessungen versehen wird, so daß eine Toilette so weit wie möglich innerhalb der
Aussparung 10 und somit dicht an der drehbaren Plattform 2 zu liegen kommt. Dabei
ist darauf zu achten, daß die drehbaren Teile, wie Plattform 2 und Aufbau 4, dann
nicht gegen die
Toilette anstoßen können.
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Auf einer Toilette 11 kann das Hilfsgerät wie folgt einem setzt werden:
Das Gerät wird freidrehend vor die loilelte geschoben, und zwar so, daß das Toilettenbecken
so weit wie möglich innerhalb der Aussparung 10 zu liegen kommt. Die drehbare Plattform
2 sollte dabei so in einer ihrer Stellungen arretiert sein, daß die Zugangsseite
der Plattform von der Toilette 11 abgewendet ist.
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Wenn nun eine gehbehinderte Person oder ein Rollstuhipatient sich
gehend oder im Rollstuhl 12 auf das Hilfsgerät zubewegt und die Plattform 2 betritt,
kann der Versehrte selbst oder eine Pflegeperson die Plattform 2 entriegeln und
schwenken.
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Der Versehrte kann sich dabei an dem Aufbau 4 festhalten, damit er
während der Schwenkbewegung nicht von der Plattform 2 fallen kann. Nach einer Schwenkung
oder Drehung um den ewünschten Winkel steht die Person mit dem Rücken zum Toilettenbecken
und kann sich bequem daraufsetzen. Wenn ein Rollstuhlpatient die Toilette 11 wieder
verlassen will, betritt er erneut die Plattform 2 und wird auf dieser dann so ;edreht,
daß der Patient dem Rollstuhl 12 seinen Rücken zuwondet und sich nach hinten in
diesem niederlassen kann. ill eine Person die Toilette 11 in Vorwärtsrichtung gehend
serlassen, so gibt es hierfür zwei Möglichkeiten. Zum ersten kann das ganze Hilfsgerät
oder die Plattform 2 mit dem Aufbau 4 weggenommen werden, wonach das Verlassen der
Toilette der betreffenden Person keine unüberwindlichen Schwierigkeiten bereiten
dürfte. Zum anderen kann auf der Plattform 2 innerhalb des Aufbaus 4 eine zweite
Plattform 13 angebracht werden, wie zum Teil in Bild 2 wiedergegeben ist. Die Plattform
13 ist dabei gegenüber der Plattform 2 drehbar angeordnet. Auch diese Plattform
13 sollte mit einer Brems-bzw.
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Arretiervorrichtung mit einer Freilaufstellung und einer Verriegelungsstellung
gegenüber der Plattform 2 versehen sein.
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Nachfolgend wird eine Reihe von möglichen Ausführungsformen für eine
Brems-bzw. Arretiervorrichtung 14 für die zweite Plattform 13 erläutert. Eine erste
Ausführungsform einer solchen Vorrichtung 14 umfaßt einen Fuß-oder Handhebel, mit
welchem zwischen den beiden Plattformen 2 und 13 die Freilaufstellung oder der Arretierungszustand
erreicht werden kann.
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Eine zweite Ausführungsform einer solchen Vorrichtung 14 umfaßt eine
senkrecht angeordnete Stange mit Handgriff oder
Knopf, die gegenüber
den beiden Plattformen 2 und 13 senkrecht verschiebbar angeordnet ist. Da sich a
r zweiten Plattform kein Aufbau wie der Aufbau 4 auf cr Plattform 2 befindet, muß
die Vorrichtung 14 freisteh auf der Plattform 13 ausgeführt werden. Die Befesti,n;
der Vorrichtung 14 am Aufbau 4 ist zwar auch möglich, aber erschwert einigermaßen
die Selbstbedienung dieser Vorrichtung 14 durch den Benutzer der Hilfseinrichtung
während des Drehens der zweiten Plattform 13.
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Eine dritte Ausführungsform der Vorrichtung 14 wird mit Hilfe einer
Kombination der beiden Brems-bzw. Arretierverichtungen 8 und 14 erreicht.
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Eine weitere mögliche Ausführungsform davon ist in Bild gezeigt, in
welcher besagte Stange der Vorrichtunz d mit einem hakenförmigen Vorsprung 15 versehen
ist, der in eine der beiden in der Plattform 13 angebrachten Bohrungen oder Vertiefungen
eingreift. Diese Stange sollte drei feste Stellungen aufweisen. In hochgezogener
Stellung greift der hakenförmige Vorsprung 15 in eine der beiden Bohrungen oder
Vertiefungen in der Plattform 13 ein, während das untere Stangenende nicht von einer
der im Boden oder in der Bodenplatte 1 angebrachten Bohrungen bzw. Vertiefungen
aufgenommen wird. In abgesenkter Stellung der Stange wird nur das untere Stangenende,
aber nicht der hakenförmige Vorsprung 15 von einer der Bohrungen bzw. Vertiefungen
aufgenommen.
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In der Zwischenstellung kommen sowohl der Haken 15 als auch das untere
Ende der Stange so mit der diesbezüglichen Bohrung oder Vertiefung in der Plattform
13 bzw. im Boden oder in der Bodenplatte 1 in Eingriff, daß dadurch ein Verriegelungszustand
sowohl zwischen der Plattform 2 und dem Boden oder der Bodenplatte 1 als auch zwischen
den Plattformen 2 und 13 herbeigeführt wird.
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Wenn eine Person die Toilette gehend über das Hilfsgerät verlassen
will, so stellt sie sich auf die zweite Plattform 13 und zieht die Stange in ihre
oberste feste Stellung, so daß eine Drehung der Plattform 2 zusammen mit dem Aufbau
4 und der 19Plattform 13 ermöglicht wird.
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Nach einer Schwenkung um einen bestimmten Winkel wird mit der Brems-bzw.
Arretiervorrichtung abgebremst und die Stange in ihre unterste Stellung gebracht,
wodurch die zweite elttform 13 zur Drehung freigegeben wird. Nach der Schwenkun
der zweiten Plattform 13 um 1800 und anschließender Bewegung der Stange in ihre
Zwischenstellung kann die Person das Hilfsgeräte nach vorne verlassen.
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Eine versenkte Ausführung der beiden Plattformen 2 und 13 gegenüber
dem Boden oder der Bodenplatte 1 gestattet auch hier ein bequemes Betreten des Hilfsgeräts
durch schleppend oder schlürfend gehende Personen.
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Das Hilfsgerät kann auch gute Dienste leisten, wenn ein Versehrter
sich zu Bett begeben will. Dazu wird das Gerät an sein Bett gestellt und die Plattform
so geschwenkt, daß die Plattform 2 vom Bett abgewandt ist. Wenn er einmai das IIilfsgerät
erreicht und die Plattform 2 betreten hat, kann die Plattform 2 entriegelt und um
den gewünschten winkel gedreht werden, worauf der Versehrte mit dem Rücken zu seinem
Bett hin steht und sich nach hinten darin hineinsinken lassen kann. Nachdem das
Hilfsgerät vom Bett fortgenommen worden ist, kann dem Versehrte bequem ins Bett
geholfen werden.
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Das Hilfsgerät kann ferner eingesetzt werden, wenn ein Rollstuhlpatient
vom Bett zum Stuhl und umgekehrt gehen will.
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Besondere Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Hilfsgeräts sind
außerdem in den Bildern 3, 4, 5 und 6 dargestellt.
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Der Einfachheit halber ist der als Abstützung dienende Teil des Aufbaus
4 mit der Konstruktion 5 nicht nur in Bild 2, sondern auch in den Bildern 3, 4,
5 und 6 fortgelassen worden, obwohl er in Wirklichkeit vorhanden ist.
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Die in Bild 3 bzw. Bild 4 gezeigten Hilfsgeräte sind jeweils mit einer
verstellbaren Achselstütze 16 bzw. 17 versehen, welche direkt oder indirekt mit
dem Aufbau 4 verbunden ist.
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In Bild 3 sind die Achselstützen 16 als gegenüber dem Aufbau 4 drehbare
Tragarme ausgeführt, die nach oben geschwenkt werden können. Jeder dieser Scbwenk-oder
Tragarme besitzt an seinem freistehenden Ende eine Achselaufnahme 18. Durch die
Achselstützen 16 können sich auch Rollstuhlpatienten, die einigermaßen auf den B*inea
stehen können, des !iilfsgeräts bedienen, wenn sie beispioliweise au Bett oder aur
Toilette gehen wollen.
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Wenn eine in dem Rollstuhl 12 sitzende Person dieses 1 gerät mit Achselstützen
16 benutzen will, mul? sie sic v wenig nach vorne beugen, damit ihre Achselhöhlen
sich unmittelbar über den Achselaufnahmen 18 befinden, woro-if sie die Achseln in
die Aufnahmen 18 einlegen kann. Durch iufwnrtsschwenken der Tragarme kann sich diese
Person leicht auf die Beine stellen, um anschließend die drehbare Plattform 2 zu
betreten. Diese Plattform 2 wird dann im gewiinschten Winkel gedreht, wonach der
Paptient sich gleichzeitig mit dem Absenken der Achselstützen 16 auf der Toilette
11 oder auf dem Bett niederlassen kann.
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Das in Bild 4 gezeigte Hilfsgerät enthalt die AchselsttitZer 17, die
mit TIilfe einer Schiebevorrichtung 19 schrig nach oben bewegt werden können, wodurch
das Aufstehen des Patienten aus dem Rollstuhl oder von der Toilette weitgehend erleichtert
wird. Die Ausführuncr einer solchen Schiebevorrichtung 19 mit den Achselstützen
17 umfaßt einen hohlen, schräg nach oben gerichteten Stangenhalter 20, der von zwei
stützen 21 und 22 getragen wird. Als längste Stütze 21 kann eventuell ein Ständerelement
des Aufbaus 4 verwendet werden. Die Ach-.elstützen 17 sind durch einen Querträger
23 miteinander veI-bunden, an dessen Mitte eine in dem Halter 20 verschiebbar gels
erste Stange so befestigt ist, daß die Achselstützen waagerecht ausgerichtet sind.
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Der Stangenhalter 20 ist diametral über der Plattform 2 und der Plattform
13 (wenn vorhanden) angebracht.
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Die Auf-und Abbewegung der Achselstützen kann sowohl von Hand als
auch durch Motorbetrieb erfolgen.
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Um ein solches mit Achselstützen 16 oder 17 ausgerüstetes Versehrten-Hilfsgerät
universell verwendbar zu gestalten, sind die Achselaufnahmen 18 verstellbar an den
Achselstützen 16 bzw. 17 angebracht, so daß ein solches Gerät von Menschen unterschiedlicher
Größe benutzt werden kann. Die verstellbare Anordnung der Achselaufnahmen oder-träger
an den Achselstützen kann in verschiedener Form realisiert werden. Die Achselaufnahme
18 kann beispielsweise mit einem Schieber oder Bügel 24 versehen sein, der gleitend
auf den Achselstützen 16 oder 17 in der Nähe ihrer freien Enden montiert ist.
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Ferner ist es möglich, die Achselstützen 16 oder 17 in der Nihe ihrer
freien Enden mit zwei teleskopisch irJnandergestecktenund verschiebbaren Elementen
auszuf;ihrml.
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Die verstellbare Anordnung der Achselaufnahmen 18 mulJ eine Reihe
von Stellungen aufweisen, in denen sie fixiert werden kann, damit die Achselstützen
sich beim Gebrauch nicht unverseheni selbst verstellen und ihre Länge verändern.
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Beim Hochfahren der Achselstützen 16 bzw. 17 können die Achseln bzw.
Schultern-der sich aufrichtenden Person in behindernder Weise verdreht werden. Um
dies zu vermeiden, können die Achselaufnahmen einen Schwenk-oder Taumelanschluß
erhalten, der bei der Aufwärtsbewegung der Achselstützen 16 oder 17 in Tätigkeit
tritt.
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Eine einfache Möglichkeit hierfür ist in Bild 4 gezeigt, wo eine Achselaufnahme
18 kipp-oder schwenkbar un eine mit der Achselstütze 17 zusammenwirkende Achse 25
dargestellt ist. Eine andere Möglichkeit für einen Schwenk-oder Taumelanschluß der
Achselaufnahme 18 ist in Bild 3 ezeigt, wo die sch:!enkbare Achselstütze 16 oder
ein eil davon nahe ihrem Drehpunkt am Autbau 4 zwei parallele Verbindungsstangen
von ungleicher Länge enthält, die an den Punkten 26-27 am Aufbau 4 und an den Punkten
28-29 an der Achselaufnahme 18 bzw. am restlichen Teil der Achselstiitze 16 gemeinsam
dreh-oder schwenkbar gelagert sind.
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Die Aufwärtsbewegung der Achselstützen 16 hat dann eine kippende oder
taumelnde Arbeitsweise der Achselaufnahmen 18 zur Folge. Bei der Auf-und Abwärtsbewegung
der Achselstützen 16 ist stets darauf zu achten, daß die beiden Achselstützen 16
bzw. 17 immer aufeinander abgestimmte oder miteinander gekoppelte Bewegungen in
der vertikalen Ebene ausführen.
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Für die Auf-und Abwärtsbewegung der Achselstützen 16 bzw.
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17 können manuell oder motorisch zu bedienende Antriebsmittel in unterschiedlicher
Weise eingesetzt werden, wobei eventuell Hebelsysteme, Zahnradübersetzungen oder
hydraulische Zylinderelemente verwendet werden können.
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Eine Möglichkeit zur Auf-und Abwärtsbewegung der Achselstützen ist
in Bild 3 gezeigt, wo ein Hebel 30 verwendet wird, der an einem Ende schwenkbar
an der senkrechten Fl>-che des Aufbaus 4 gelagert ist. Der Hebel 30 ist ferner
an
seiner Knickstelle durch eine Stange 31 an d chselstütze 16 angeschlossen. Durch
Hochziehen des Hebels nC: wird eine Aufwärtsbewegung der Achselstütze bewirkt.
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Da die Achselstützen 16 bzw. 17 für Personen von unterschiedlicher
Körpergröße geeignet sein miissen, sind der Aufbau 4 bzw. die Stützen 21-22 der
Schiebevorrichtung 19 in der Höhe einstellbar. Hierzu bestehen die Standerelemente
@ a-n (in Bild 3) bzw. die Stützen 21-22 (in Bild 4) aus wei reeneinander verschiebbaren
Teilen.
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Ferner muß die drehbare Plattform 2 oder 13 noch mit einer Kniestütze
32 mit doppelter Knieaussparung gemäß gemäß ß Bil sehen sein. Auf der Plattform
2 oder (wenn vorhanden' Plattform 13 stehende Personen können dann ihre hnie geber
qie Kniestütze ruhen lassen, wodurch die Möglichkeit der Einknickens in den Knien
verringert wird.
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Von den verschiedenen Möglichkeiten des motorischen oder mechanischen
Drehens der Plattform 2 oder beider Plattfor--en 2 und 13 (falls vorhanden) gegenüber
der Bodenplatte 1 oder dem Boden ist in Bild 6 eine einfache Ausführuntpsform dargestellt.
Hierbei wird eine Zahnradübersetzung 34 zwischen einer der beiden Plattformen und
dem Boden oder der Boden platte 1 verwendet. Der Boden oder die Bodenplatte 1 tragt
dabei ein koaxial mit dem Lagerdrehzapfen angeordnet es Zahnrad, in welches ein
drehbar an der Plattform 2 befestigtes kleines Ritzel eingreift. An diesem Ritzel
ist eine Eurbelstange 35 montiert, so daß durch Drehen der Kurbelstange die Plattform
2 gegenüber der Grundplatte 1 oder dem Boden in Drehbewegung versetzt werden kann.
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Eine von der Zahnradübersetzung 34 abweichende Ausführungsform besteht
darin, daß anstelle des (mit Außenverzahnung versehenen)Zahnrads ein Innenzahnkranz
verwendet wird, der auf oder in der Bodenplatte 1 oder dem Boden befestigt ist und
in dessen Innenverzahnung da3 Ritzel eingreift, durch welches mit Hilfe der Kurbelstange
die Plattform 2 und (wen vorhanden) Plattform 13 gedreht werden können. Durch ETerausbewegen
des Ritzels aus dem Eingriff entsteht ein Freilauizustand, was als notwendig betrachtet
wird, wenn die Plattform 2 von Hand verdreht wird. Dadurch wird verhindert, daft
die am Ritzel befestiGte Kurbelstange beim Drehen der Plattform 2 von Hand herumwirbeln
kann.
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In Anbetracht dessen, daß die Plattform maximal nur um ?C!00 gedreht
zu werden braucht, ist es nicht erfordcllich, :is mit dem Ritzel in Eingriff stehende
Zahnrad (mit lnnen-oder Aussenverzahnung) mit vollem Kreisumfang auszufiihren. s
genügt hierfür ein halbkreisförmiges Zahnkranzteil, da vor zugsweise im Boden oder
in der Bodenplatte 1 versenKt ar ;er ordnet wird.
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Wenn das Hilfsgerät mit zwei drehbaren Plattformen 2 Wnd 43 ausgerüstet
ist, sollte die Zahnradübersetzung 34 so ausgeführt werden, daß die Kurbelstange
in 3 verschiedenen Stellunten festgesetzt werden kann. In der ersten Stellunp; kann
die Kombination der beiden Plattformen 2 und 13 eine Drehbewegung ausführen im Verhältnis
zum Boden oder zur Bodenplatte 1. In der zweiten Stellung führt die Plattform 13
gegenüber der arretierten Plattform 2 und dem Boden oder der Bodenplatte 1 eine
Drehbewegung aus, während in der dritten Stellung der Freilaufzustand erreicht wird.
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Es ist ferner wünschenswert, den Abstand zwischen den beiden Achselaufnahmen
18 verstellbar zu gestalten, damit sich schmale und breite Personen ihrer bedienen
können. Hierzu müssen die Achselstützen nach außen und innen schwenkbar usgeführt
sein.
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Bei dem in Bild 3 gezeigten Hilfsgerät wird die Schwenkbarkeit der
Achselstützen 16 erreicht durch ein zusätzliches Gelenk in der Verbindung zwischen
den Achselstützen und ihren Ständern.
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Bei dem in Bild 4 gezeigten Hilfsgerät wird die Schwenkbarkeit der
Achselstützen 17 erreicht durch ein Gelenk an der Biegestelle der V-förmig ausgeführten
Achselstützen 17.
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Es ist ferner wünschenswert, daß die beiden Achselstützen eines Hilfsgeräts
sich gleichzeitig auch nach außen drehen lassen. Bild 6 zeigt eine mögliche Ausführung
dieser Art.
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Eine der beiden Achselstützen ist über die an der Verbindungsstange
angeschlossene Kupplung hinaus verlängert ausgeführt. Das freie Ende dieses verlängerten
Teils der Achselstütze ist unter Zwischenschaltung einer Kupplungsstange 36 mit
der anderen Achselstütze verbunden. Die Verbindungen der Kupplungsstange 36 mit
den beiden Achselstützen sind dabei gelenkig ausgeführt. Außer von Hand können eine
oder mehrere der vorgenannten Bewegungen auch motorisch ausgefüh t werden.
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e e r s e i t e