DE2738567A1

DE2738567A1 - Orthopaedisches geraet fuer die wirbelsaeulenstreckung bei einem sitzenden, stehenden oder gehenden patienten

Info

Publication number: DE2738567A1
Application number: DE19772738567
Authority: DE
Inventors: Jean Zeller
Original assignee: MANUF DE BANDES PLATREES ADHES
Current assignee: MANUF DE BANDES PLATREES ADHES
Priority date: 1976-08-31
Filing date: 1977-08-25
Publication date: 1978-03-02
Also published as: BE857912A; FR2363319B1; LU77997A1; DE2738567B2; DE2738567C3; FR2363319A1

Description

PFENNING · MAAS · SEILER · MEINIG

PATENTANWÄLTE BERLIN · MÜNCHEN AUGSBURG

LEMKE · SPOTT Patentanwälte Kurtucstendamm 170 0 lOOO BeH'n 15

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Me/Sp.

J Pfenning Dipl Ing Berlin

ür ι Maas Dtpl -Chem München

H Soler. Dipt Ing Berlin K H MeintgDipl Ptiys Berlin J M Lemke. Oipl -ing Augsburg Dr G Spott, Dipl-Chem München

BÜRO BERLIN: Kurfürstendamm 170 D 1000 Bertin 15

Telefon: 030-8812008/8812009

Telegrammadresse: Seilwehrpatent

Berlin Date

25. August 1977

MANUFACTURE DE BANDES PLATREES ADHESIA S.A.

49, rue Koechlln

68055 Mulhouse Cedex/Frankreich

Orthopädisches Gerät für die Wirbelsäulenstreckung bei einem sitzenden, stehenden oder gehenden Patienten

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Die Erfindung bezieht sich auf ein orthopädisches Gerät zur Streckung der Wirbelsäure bei unter Skoliose, Zyphose oder Hyperlordoee leidenden Patienten, wobei die Behandlung an einem sitzenden, stehenden oder gehenden Patien ten vorgenommen werden kann.

Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art erfolgt die Streckung der Wirbelsäule mittels eines Seiles, dessen eines Ende der Wirkung eines Zugsystems unterworfen ist, während das andere Ende mit einem an dem Kopf des Patienten zu befestigenden Spannring verbunden ist. Der dem zweiten Ende benachbarte Seilabschnitt läuft über eine an dem äußeren Ende eines einstückig mit der Vorrichtung ausgebildeten Kragarms angeordnete Rolle.

Diese bekannten orthopädischen Geräte weisen den schwerwiegenden Nachteil auf, daß der Patient über eine begrenzte Bewegungsfreiheit verfügt und gezwun gen ist, entweder in sitzender oder in stehender Stellung zu verharren, ohne zwischen diesen beiden Möglichkeiten abwechseln zu können.

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In bestimmten Fällen verwendet man auch eine andersgeartete Vorrichtung, bei der sich der an dem Kopf des Patienten befestigte Spannring mittels eines gabelartig ausgebildeten Gestänges auf den Schultern des Kranken abstützt. Zwar wird dem Patienten hierdurch eine weitgehende Bewegungsfreiheit gewährt; die auf die Wirbelsäule ausgeübte Kraft ist jedoch notwendigerweise gering und häufig unzureichend, so daß diese Vorrichtung keinesfalls den nach Art eines Rollstuhls ausgebildeten Typ ersetzen kann.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die fraglichen orthopädischen Mittel dahingehend zu verbessern, daß die den bekannten Geräten anhaftenden Nachteile vermieden werden.

Zu diesem Zweck weist das erfindungsgemäße Gerät gemäß einem ersten kennzeichnenden Merkmal einen einklappbaren Sitz auf, der es dem Patienten ermöglicht, sich hinzustellen und zu gehen. Dieses Merkmal allein ist jedoch noch nicht ausreichend, da bei den bekannten Vorrichtungen die Seilspannung mittels einer Feder gesichert wird, die sich bei Beibehaltung dieses Zugsystems zusammenziehen würde, sobald der Patient sich erhebt, wodurch die Zugkraft wesentlich

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verringert oder sogar völlig ausgeschaltet würde.

Gemäß eines weiteren und unerläßlichen Kennzeichens der Erfindung wird daher die Zugeinrichtung durch ein mit dem ersten Ende des Seiles verbundenes Gegengewicht gebildet, wobei die Länge des Seiles und die Anordnung einer Führungsrolle für das Seil derart gestaltet sind, daß sich das Seil unabhängig davon, ob der Patient sitzt und das Gegengewicht hoch hängt oder ob er steht und das Gegengewicht tief hängt, stets in gespanntem Zustand befindet.

Der in einem derartigen Gerät befindliche Patient verfügt also über eine vollständige Bewegungsfreiheit, d.h., er kann die Mahlzeiten am Tisch einnehmen. Aufzüge benutzen, ein WC aufsuchen und sich in Krankenhausfluren und außerhalb des Gebäudes ohne fremde Hilfe frei bewegen. Der größte Teil des Tages kann also in dem Gerät verbracht werden, so daß der Aufenthalt im Krankenhaus abgekürzt wird. Darüber hinaus können ROntgenuntersuchungen vorgenommen werden, während sich der Patient in dem Gerät befindet und folglich seine Wirbelsäule einer Streckung unterzogen ist.

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Die beigefügten Zeichnungen, die eine Ausführungsform der Erfindung darstellen, dienen derem besseren Verständnis, und es bedeutet

Fig. 1 eine Seitenansicht des Gerätes; Fig. 2 eine Vorderansicht des Gerätes;

Fig. 3 eine Draufsicht gemäß Fig. 1,

wobei der Kragarm und die an ihm aufgenommenen Organe als entfernt zu denken sind;

Fig. 4 den Spannring mit seiner Halterung; Fig. 5 und 6 eine Seitenansicht des Gerätes

bei sitzendem bzw. stehendem Patienten.

Das eine Wirbelsäulenstreckung des sitzenden, gehenden oder stehenden Patienten ermöglichende orthopädische Gerät ist mit 1 bezeichnet. Es ist aus Rohrelementen gebildet und umfaßt einen aus zwei senkrechten seitlichen Rohren 3,4, einer unteren Querstrebe 5 und zwei oberen Querstreben 6, 7 bestehenden rückwärtigen Abschnitt, zwei

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aus zwei unteren Holmen 13, 14 bzw. zwei oberen Holmen 15, 16 bestehende seitliche Abschnitte 11, 12 und einen aus zwei senkrechten Rohren 18, 19 gebildeten Vorderabschnitt 17.

Der nach außen und hinten gewölbte untere Bereich der beiden rückwärtigen Rohre 3, 4 ruht auf zwei lenkbaren Laufrädern 23, 24, und die unteren Enden der vorderen Rohre 18, 19 ruhen auf zwei weiteren lenkbaren Laufrädern 25, 26. Alle Räder sind mit Luftreifen ausgerüstet. Um die Lenkung beim Fahren im Freien zu er-

leichtern, sind die Hinterräder 23, 24 mit Blockierstiften 27, 28 versehen; sie weisen ferner eine größere Spurweite als die Vorderräder auf und sind weit nach hinten ausgestellt, um dem Gerät eine möglichst große Stabilität zu verleihen.

Ein mit Kunstharzschaum verkleideter Sperrholzsitz 31 ist auf den unteren Holmen 13, 14 in Vor- und Rückwärtsrichtung verschiebbar und höhenverstellbar angeordnet, wie die strichpunktierte Linie 31A in Fig. zeigt. Hierzu ist der Sitz mit zwei hakenartig ausgebildeten, auf dem unteren rechten Holm 13 ruhenden Anschlägen 32, 33 und zwei in Form von nahezu geschlossenen ösen vorliegenden, den unteren linken Holm 14 umgreifenden und schwenkbar und gleitbar auf ihm aufgenommenen Anschlä-

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gen 34, 35 versehen. Der in die erhöhte und zurückgeschobene Stellung gebrachte Sitz wird in dieser Lage durch einen an der rückseitigen oberen Querstrebe 7 angeordneten, nach vorne gerichteten Finger 38 gehalten (Fig. 3).

Die Zugeinrichtung besteht aus einem mit dem einen Ende eines Seiles 42 verbundenen Gegengewicht 41; das andere Seilende ist mit einem an dem Kopf des Patienten zu befestigenden Spannring 43 jedes geeigneten herkömmlichen Typs verbunden. In dem hier dargestellten Beispiel weist der Spannring 43 zwei Ringe 46 auf, an denen die beiden Enden eines schlingenartig geformten Seiles 47 befestigt sind, wobei die Schlinge mit ihrem Scheitel mittels eines offenen Hakens 47A an dem Seil 42 aufgehängt ist. Klemmschrauben 50 und Arretierstifte 60 dienen der Befestigung des Spannrings an dem Schädel des Patienten.

Das Gegengewicht wird durch einen Bügel 44 mit in seinem Boden angeordneten gußeisernen Scheiben 45 gebildet, deren Anzahl und Gewicht dem durch das Seil auf den Spannring auszuübenden Wert der Zugkraft entsprechen.

Das Seil 42 läuft über eine oberhalb des Kopfes des auf

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dem Sitz 31 befindlichen Patienten angeordnete Rolle sowie über eine Umlenkrolle 49. Beide Rollen sind an einem Kragarm 51 aufgenommen, der aus einem oberen, schrägstellbaren, um eine horizontale Welle 53 schwenkbaren Arm 52 und einem Gestänge 54 aus zwei vertikalen Rohren 55, 56 besteht, die in zwei an den rückwärtigen Streben 5, 6, 7 des Gerätes angeordneten Führungsrohren 57, 58 gleitend aufgenommen und in jeder beliebigen Höhe mittels eines herkömmlichen, geeigneten, nicht dargestellten Blockiersystems feststellbar sind. Die Welle 53 ist mit dem Arm 52 durch ein in Form eines Doppel-T ausgebildetes Anschlußstück 61 und mit den beiden Rohren 55,56 durch zwei weitere gleichartige Anschlußstücke 62, 63 verbunden. Die Rolle 48 ist an dem äußeren Ende des Armes 52 und die Rolle 49 an einer rückseitigen Verlängerung 52A des Armes 52 über seine Schwenkachse 53 hinaus angeordnet.

Die Neigung des Armes 52 kann beliebig mittels einer Steuereinrichtung 65 reguliert werden, die eine rohrförmig ausgebildete, mit ihrem einen Ende über eine Welle 67 an dem äußeren Ende der Verlängerung 52A des Armes 52 angelenkte Stange 66, eine an dem anderen Ende der Stange befestigte Mutter 68 und eine

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Gewindestange 71 aufweist, die mit ihrem einen Ende in der Mutter 68 aufgenommen und mit ihrem anderen Ende ohne Axialverschiebung drehbar in einem schwenkbar zwischen den beiden Kanten eines einstückig mit einer Welle 74 ausgebildeten Gewindesockels 73 angeordneten Anschlag 72 gelagert ist, wobei die Welle mittels zweier weiterer Doppel-T-Anschlüsse 75, 76 mit den beiden vertikalen Rohren 55, 56 verbunden ist. Eine am unteren Ende der Gewindestange 71 angebrachte Kurbel 78 verhindert, daß sich die Stange gegenüber dem Anschlag 72 hochschraubt. Die Kurbel 78 liegt in Griffweite des in dem Gerät befindlichen Patienten.

Das Gegengewicht 41 wird durch einen mit den Führungsrohren 57, 58 über Gewindestifte 82, 83 verbundenen Ring 81 daran gehindert, sich auszubalancieren.

Dip Länge des Seiles 42 und die Anordnung der Rollen 48, 49 sind derart gewählt, daß das Seil stets gespannt ist, unabhängig davon, ob der Patient sitzt und das Gegengewicht sich in hochgelagerter Stellung befindet oder ob er steht und das Gegengewicht eine tiefgelagerte Stellung einnimmt. Das Gegengewicht darf weder den Boden berühren noch in Aufwärtsrichtung den Führungsring 81 verlassen.

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Bei Benutzung des Gerätes wird der Spannring an den Kopf des Patienten befestigt» und durch das Gegengewicht wird eine konstante Zugkraft in der gewünschten Stärke permanent auf den Patienten ausgeübt, der während der Behandlung sitzen (Fig. 5), stehen (Fig. 6) und sogar gehen kann. Mit Hilfe der Kurbel 78 kann im Bedarfsfall der obe re Arm 52 gesenkt werden, so daß das Gerät unter einem Türsturz hindurchbewegt werden kann. Durch Verstellung der Doppel-T-Anschlüsse des Kragarms 51 kann das Gerät der Körpergröße des Patienten angepaßt werden.

Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die hier beschriebene Ausführungsform, sondern kann in ihrem Rahmen liegende Abwandlungen erfahren.

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Leers et te

Claims

-VO-ANSPRÜCHE

Orthopädisches Gerät für die Wirbelsäulenstreckung bei einem sitzenden, stehenden oder gehenden Patienten mittels eines Seiles, dessen eines Ende der Wirkung eines Zugsystems unterworfen und dessen anderes Ende mit einem an dem Kopf des Patienten zu befestigenden Spannring verbunden ist, wobei der dem zweiten Ende benachbarte Seilabschnitt über eine an dem äußeren Emie eines einstückig mit dem Gerät ausgebildeten Kragarms angeordnete Rolle läuft, dadurch gekennzeichnet , daß das Gerät einen einklappbaren Sitz (31) aufweist und daß das Zugsystem durch «·:!ΐ <in dem ersten Ende des Seiles (42) befestigtes Crgenqewicht (4 1) gebildet ist, wobei die Länge des Seiles und die Anordnung einer Umlenkrolle (49) derart qewählt sind, daß sich das Seil unabhängig davon, ob der Patient sitzt und das Gegengewicht sich in hochgelagerter Stellung befindet oder ob er steht und das Gegengewicht eine tiefgelagerte Stellung einnimmt, stets in gespanntem Zustand befindet.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (31) beidseitig von einem Holm (13, 14) des Gerätes getragen ist und daß er auf dem einen

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Holm (14) schwenkbar und damit in eine vertikale Stellung (31A) klappbar angeordnet ist, in der er mittels einer geeigneten Vorrichtung (38) gehalten wird.

3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (31) schwenkbar und gleitend auf dem Holm (14) angeordnet ist und daß das den Sitz in vertikaler Stellung haltende Organ durch einen an dem
rückwärtigen Abschnitt (2) des Gerätes aufgenommenen Finger (38) gebildet ist.

4. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß tier obere Abschnitt (52) des Kragarms (51) mittels eines in Griffweite des in dem Gerat befindlichen
Patient, en liegenden Bedienungsorqanes (6 5) höhenverstellbar ist.

b. Gerat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der liöhenverstellbare obere Abschnitt des Kragarms (51) durch einen schwenkbar um den oberen Abschnitt eines Gestänges (54) angeordneten Arm (52) gebildet ist, wobei das Gestänge an seinem unteren Abschnitt an <iem rückwärtigen Teil (2) des Gerätes befestigt ist .

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6. Gerät nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die Neigung des Armes (52) regulierende Vorrichtung (65) durch ein aus einer Gewindestange (71) und einer Mutter (68) bestehendes System gebildet ist, das einerseits mit einer rückwärtigen Verlängerung (52A) des Armes über seine Schwenkverbindung (53) mit dem Gestänge (54) hinaus und andererseits mit einem an dem Gestänge angeordneten Gewindesockel (73) verbunden und mit einem benachbart zu dem Gewindesockel angeordneten Betätigungsorgan, wie beispielsweise einer Kurbel (78), versehen ist.

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