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Die Erfindung betrifft eine Badeliege
mit einem Sitzteil und einem Rückteil,
die über
Gelenke um eine Achse schwenkbar miteinander verbunden sind, wobei
die Badeliege zum Einstellen bzw. Einsetzen in eine Badewanne oder
Dusche vorgesehen ist.
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Derartige Badeliegen dienen dazu,
geistig oder körperlich
behinderten Personen, insbesondere Kindern einen sicheren Aufenthalt
in einer Badewanne bzw. Dusche zu ermöglichen. Derartige Badeliegen
sollen von daher einen sicheren Halt und körpergerechte Unterstützung bieten.
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Es ergibt sich daher, daß die Badeliege
der Körpergröße der aufzunehmenden
Person angepaßt sein
muß, was
jedoch insbesondere bei Badeliegen für Kinder stets die Notwendigkeit
verschiedener Größenvarianten
mit sich bringt, um sie an das Körpennrachstum
des Kindes anpassen zu können.
Diese Variantenvielfalt erhöht
nicht nur den Herstellungsaufwand der Badeliegen, sondern bringt
auch einen beträchtlichen
Kostenaufwand durch das notwendig werdende Austauschen einer Badeliege
gegen eine nächst
größere Variante
entsprechend des Körperwachstums
eines Kindes mit sich.
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Um diesem Problem zu begegnen, schlägt die Erfindung
daher eine Badeliege mit einem Sitzteil und einem Rückenteil,
die über
Gelenke um eine Achse T schwenkbar miteinander verbunden sind, vor,
bei der das Sitzteil und/oder das Rückteil eine Verstelleinrichtung
zur Längenverstellbarkeit
derselben quer zur Achse T aufweist.
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Durch entsprechende Auslegung der
Verstelleinrichtungen ist es von daher auf einfache Weise möglich, die
Badeliege an das entsprechende Längenwachstum
eines Kindes durch entsprechende Längenverstellung des Sitz- und/oder
Rückteiles
anzupassen, wie auch eine universelle Eignung einer derartigen Badeliege
für Personen
unterschiedlicher Körpergröße durch
eine einfache Voreinstellung der Verstelleinrichtungen vorgenommen
werden kann.
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Bevorzugt ist das Sitzteil der erfindungsgemäßen Badeliege
ausgehend von den Gelenken in eine Oberschenkelauflage und eine
gelenkig mit dieser verbundene Unterschenkelauflage unterteilt,
um der betreffenden Person einen sicheren Halt und körpergerechte
Unterstützung
zuteil werden zu lassen. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Verstelleinrichtung
ist hierbei vorzugsweise im Bereich der Oberschenkelauflage angeordnet,
da hier eine besonders effektive Anpassung an verschiedene Körpergrößen vorgenommen
werden kann.
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Darüber hinaus kann auch das Rückteil der erfindungsgemäßen Badeliege
ausgehend von den Gelenken in eine Rückenauflage und eine gelenkig mit
dieser verbundene Kopfauflage unterteilt sein, wobei die Verstelleinrichtung
im Bereich der Rückenauflage
angeordnet ist, um eine Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen vornehmen
zu können. Daneben
gestattet die gelenkig mit der Rückenauflage
verbundene Kopfauflage zum einen eine angenehme Körperhaltung,
zum anderen aber auch ein bei Bedarf erfolgendes Wegschwenken, so
daß der Kopf
der auf der Badeliege befindlichen Person nach hinten gelegt werden
kann, was beispielsweise zum Waschen der Haare von Vorteil ist.
Auch kann durch eine Verstellung der Kopfauflage in entgegengesetzter
Richtung, d. h. nach vorne, eine angenehme Kopfhaltung eingestellt
werden. Darüber
hinaus kann eine Bespannung der Kopfauflage lösbar, z. B. mittels Klettverschlüssen an
der Kopfauflage befestigt werden, so daß der Kopf frei zugänglich wird.
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Um einen sicheren Stand der erfindungsgemäßen Badeliege
z. B. in einer Badewanne oder einem sonstigen mit Wasser befüllbaren
Behältnis
sicherzustellen, kann das Rückteil
unterseitig ein Stützteil
aufweisen, mit welchem es am Boden einer Badewanne oder dergleichen
abstützbar
ist. Das Stützteil
kann ferner einen mittels Gelenken verstellbaren Stützbügel umfassen,
so daß eine
individuelle Einstellung entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen
vorgenommen werden kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Badeliege über die
Gelenke zwischen Sitz- und Rückteil
unmittelbar auf einem Untergrund, z. B. dem Boden einer Badewanne
abstützbar
ist. In einem solchen Falle bilden die Gelenke, welche das Sitz-
und das Rückteil
miteinander verbinden, Stützflächen aus,
so daß sich
die erfindungsgemäße Badeliege besonders
tief in eine Badewanne oder dergleichen einsetzen läßt und bereits
eine geringe in diese eingefüllte
Wassermenge ausreicht, um die Badeliege zu überfluten und ein angenehmes
Baden zu ermöglichen.
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Es ist weiter bevorzugt, die erfindungsgemäße Badeliege
durch Ausbildung aus einem biegesteifen Rohrrahmen herzustellen,
wobei der Bereich des Sitzteiles und des Rückteiles jeweils mit einem
Bezug aus einem wasserdurchlässigen
Gewebe versehen ist. Derartige wasserdurchlässige Gewebe z. B. auf Basis
thermoplastischer Kunststoffe sind an sich bekannt und in vielfältiger Ausführung erhältlich.
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Darüber hinaus schlägt die Erfindung
vor, daß der
Bezug für
das Sitzteil und das Rückteil
mittels Spannbändern
spannbar ist, so daß der
Grad des Durchhängens
des Bezuges und damit die erzielbare Unterstützung für den Körper der Person an individuelle
Bedürfnisse
angepaßt
werden kann und in weiten Bereichen verstellbar ist. Die Spannbänder können zur
einfachen Handhabung beispielsweise nach Art von Klettverschlüssen ausgestaltet
sein.
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Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Badeliege
in an sich bekannter Weise im Bereich ihres Sitzteiles oder Rückteiles
mit Fixiergurten, beispielsweise Brust-, Becken- und Beingurten
sowie Stützpolstern,
beispielsweise Kopfpelotten für
eine seitliche Abstützung
des Kopfes ausgerüstet
werden.
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Weitere Einzelheiten der erfindungsgemäßen Badeliege
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Badeliege,
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2 die
erfindungsgemäße Badeliege
gemäß 1 in einer anderen Ausrichtung,
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3 in
schematisierter Darstellung die Aufsicht auf die Badeliege gemäß 1.
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Die 1 und 3 zeigen eine Badeliege,
die z. B. zum Baden eines Kindes in eine Badewanne eingestellt werden
kann. Die Badeliege umfaßt
in ihren wesentlichen Bauteilen ein Sitzteil 1 und ein Rückteil 2,
die über
Gelenke 3 schwenkbar um eine Achse T miteinander verbunden
sind. Die Gelenke 3 können
hierbei handelsüblich
ausgebildet sein und eine stufenlose oder eine gerasterte Verstellbarkeit bzw.
Schwenkbarkeit von Sitzteil 1 bzw. Rückteil 2 um die Schwenkachse
T ermöglichen.
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Wie insbesondere aus der Darstellung
gemäß 3 ersichtlich, ist die Badeliege
darüber
hinaus aus einem biegesteifen Rohrrahmen beispielsweise aus Aluminiumrohren
zusammengesetzt, wobei der Bereich des Sitzteiles 1 und
des Rückteiles 2 mit
einem Bezug 6 aus einem beispielsweise wasserdurchlässigen Gewebe
bespannt ist, um die entsprechenden Stützflächen für die auf der Badeliege aufzulegende
bzw. aufzusetzende Person auszubilden.
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Das Sitzteil 1 seinerseits
umfaßt
eine Oberschenkelauflage 10, welche unmittelbar an die
Gelenke 3 anschließt,
sowie eine an die Oberschenkelauflage 10 über Gelenke 12 schwenkbar
anschließende
Unterschenkelauflage 13.
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Andererseits umfaßt das Rückteil 2 eine unmittelbar
an die Gelenke 3 anschließende Rückenauflage 20 sowie
eine über
Gelenke 22 schwenkbar an dieser befestigte Kopfauflage 23,
die allesamt mit dem Bezug 6 bespannt sind.
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Entsprechend ihrer Bezeichnung dienen
die Unterschenkelauflage 13 zur Abstützung der Unterschenkel einer
Person, die Oberschenkelauflage 10 zur Abstützung der
Oberschenkel, die Rückenauflage 20 zur
Abstützung
des Rückenbereiches
und die Kopfauflage 23 zur Abstützung des Kopfes der auf der
Badeliege befindlichen Person. Ebenso wie die Gelenke 3 sind
auch die Gelenke 12, 22 handelsüblich und
je nach Ausführungsform
mit stufenloser oder gerasterter Verstellmöglichkeit ausgebildet, wobei
die jeweiligen in den Figuren nicht eingezeichneten Schwenkachsen
der Gelenke 12, 22 parallel zur Schwenkachse T
durch die Gelenke 3 verlaufen.
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Wie darüber hinaus aus der 3 ersichtlich, ist der gesamte
Aufbau der Badeliege spiegelsymmetrisch zur Mittellängsachse
M ausgebildet, so daß nachfolgend
die Beschreibung anhand der 1 und
auch 2 parallel für
beide Längsseiten
der Badeliege gelten.
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Zur Schaffung einer guten Stabilität des biegesteifen
Rohrrahmens, welcher das Sitzteil 1 und das Rückenteil 2 der
Badeliege ausbildet, ist im Bereich der Rückenauflage 20 des
Rückteiles 2 unterseitig
eine parallel zur Schwenkachse T verlaufende Querverstrebung 4 angeordnet,
die unterhalb des Bezuges 6 verläuft.
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Ferner ist nahe an den Gelenken 22 an
der Unterseite der Rückenauflage 20 ein
Stützteil 5 angeformt,
an welches sich über
Gelenke 50 verstellbar ein Stützbügel 51 anschließt, der
an seinem dem Rückteil 2 entfernten
Ende 52 einen Abstützpunkt
für die
Abstützung
der Badeliege auf einer Unterlage, beispielsweise dem Badewannenboden
ausbildet. Ein weiterer Abstützpunkt
der Badeliege wird von dem dem Gelenk 12 abgewandten freien
Ende 14 der Unterschenkelauflage 13 ausgebildet,
so daß sich die
in der 1 dargestellte
Abstützung
der Badeliege ergibt, wenn das Sitzteil 1 und das Rückteil 2 wie dargestellt
sich geradlinig fortsetzen.
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Um eine Anpassung der in den 1 und 3 dargestellten Badeliege an unterschiedliche
Körpergrößen zu gewährleisten,
beispielsweise um eine Anpassung an ein noch im Körperwachstum
befindliches Kind zu ermöglichen,
ist sowohl die Oberschenkelauflage 10 des Sitzteiles 1 als
auch die Rückenauflage 20 des
Rückteiles 2 mit
einer Verstelleinrichtung 11 bzw. 21 versehen, die eine
Längenverstellbarkeit
der Oberschenkelauflage 10 bzw. der Rückenauflage 20 quer
zur Schwenkachse T in Pfeilrichtung L1 bzw. L2 ermöglicht.
Jede dieser Verstelleinrichtungen 11, 21 kann
beispielsweise dadurch hergestellt werden, daß die parallel zur Mittellängsachse
M verlaufenden und die Oberschenkelauflage 10 bzw. das
Rückteil 20 begrenzenden
Rohre in Pfeilrichtung L1 bzw. L2 teleskopierbar, d. h. herausziehbar
oder zusammenschiebbar ausgestaltet sind und mittels eines durch
die in der 1 dargestellten
Befestigungsbohrungen hindurchgeschobenen, z. B. federbelasteten
Bolzens in an sich bekannter Weise in verschiedenen Auszugslängen festgelegt
werden können,
wodurch die gewünschte
Längsverstellbarkeit
erreicht ist.
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Es ist von daher möglich, durch
Einsatz einer einzigen in der 1 dargestellten
Badeliege eine Anpassung an Personen unterschiedlicher Körpergröße vorzunehmen,
was die Variantenvielfalt für
die Badeliege verringert, wie es andererseits auch möglich ist,
eine bereits vorhandene Badeliege entsprechend dem Körperwachstum
durch Längsverstellung anzupassen
und stets gleichmäßig gute
Unterstützung
und Halt für
die Person zu gewährleisten.
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Neben der in der 1 dargestellten Ausrichtung ermöglicht die
Badeliege aufgrund ihrer Verstellbarkeit in den Gelenken 3, 12, 22 und 50 unterschiedlichste
Ausrichtungen, um den jeweiligen Bedürfnissen und Anforderungen
gerecht zu werden.
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So zeigt die 2 beispielhaft die Badeliege gemäß 1, jedoch nicht in geradliniger
Fortsetzung von Sitzteil 1 und Rückteil 2 nach Art
einer Liege, sondern hier nach Art eines Stuhles, bei der das Rückteil 2 und
das Sitzteil 1 unter einem Winkel α abgewinkelt
durch Verschwenken der Gelenke 3 angeordnet sind. Die Gelenke 3 ermöglichen
hierbei durch ihre individuelle Verstellbarkeit eine Anpassung der Winkeleinstellung α für den Beckenwinkel
der Person.
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Darüber hinaus ermöglichen
die Gelenke 12 eine Anpassung des Winkels ß zwischen
der Oberschenkelauflage 10 und der Unterschenkelauflage 13.
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Darüber hinaus ist aus der 2 ebenfalls ersichtlich,
daß der
Stützbügel 51 in
Anpassung an die geänderte
Ausrichtung der Badeliege in einem Winkel γ durch Betätigung des Gelenkes 50 verschwenkt
worden ist, so daß sein
freies Ende 52 nach wie vor, ebenso wie das freie Ende 14 der
Unterschenkelauflage 13 einen Auflagepunkt für die Badeliege
ausbildet.
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Es ist von daher möglich, durch
Verstellung alleine des Gelenkes 50 oder aber in Verbindung
mit den Gelenken 12 und 3 verschieden hohe Sitz-
und Liegepositionen je nach Anforderung einzustellen.
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Wesentliches Merkmal der in der 2 dargestellten Badeliege
ist es darüber
hinaus aber, daß als
dritter Auflagepunkt 30 die Gelenke 3 zwischen Sitzteil 1 und
Rückteil 2 dienen,
d. h. die Badeliege stützt
sich unmittelbar über
die Gelenke 3 auf der Unterlage, beispielsweise einem Badewannenboden ab.
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Dies hat zur Folge, daß bereits
ein geringer Wasserstand innerhalb der Badewanne, in welche die
Badeliege eingestellt wird, ausreicht, um die Badeliege zu überfluten
und damit ein angenehmes Baden der auf der Badeliege aufsitzenden
Person zu gestatten.
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Da die gesamte Badeliege eine stabile
biegesteife selbsttragende Konstruktion aufweist, kommt sie ohne
stützende
oder tragende Untergestelle aus, die die Bauhöhe erhöhen und einen entsprechend
höheren
Wasserstand innerhalb der Badewanne oder dergleichen bedingen.
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Der Darstellung in 2 ist überdies entnehmbar, daß die Kopfauflage 23 durch
Betätigung der
Gelenke 22 z. B. in Pfeilrichtung P nach hinten aus der
geradlinigen Ausrichtung zur Rückenauflage 20 weggeschwenkt
werden kann, um den Kopf der Person nach hinten zu legen, was beispielsweise zum
Waschen der Haare von Vorteil ist.
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Auch kann die Kopfauflage 23 entgegen
Pfeil P nach vorne verstellt werden, um eine angenehme Kopfhaltung
herbeizuführen.
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Weitere individuelle Anpassungsmöglichkeiten
der in den Figuren dargestellten Badeliege ergeben sich dadurch,
daß der
im Bereich des Sitzteiles 1 und Rückteiles 2 angebrachte
Bezug 6 mittels unterhalb des Bezuges 6 parallel
zur Schwenkachse T verlaufender Spanngurte 60, 61, 62, 63 individuell spannbar
ist, so daß der
Grad des Durchhängens und/oder
der elastischen Nachgiebigkeit des Bezuges 6 individuell
an die vorherrschenden Bedürfnisse angepaßt werden
kann und der Bezug 6 darüber hinaus auch problemlos
und schnell z. B. zu Reinigungszwecken abnehmbar ist.
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Bevorzugt weist jeder Bereich von
Sitzteil 1 und Rückteil 2,
d. h. Unterschenkelauflage 13, Oberschenkelauflage 10,
Rückenauflage 20 und
Kopfauflage 23 jeweils mindestens einen Spanngurt 60, 61, 62, 63 zur
individuellen Einstellung der Spannung des Bezuges 6 auf.
Die Spanngurte 60,
61, 62, 63 können zur
leichteren Handhabung beispielsweise nach Art von Klettverschlüssen ausgebildet
sein.
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Die Badeliege kann darüber hinaus
in nicht dargestellter Weise mit Fixiergurten und/oder seitlichen
Stützpolstern
ausgerüstet
werden, um eine sichere Fixierung und gute Abstützung einer auf der Badeliege
befindlichen Person zu gewährleisten.
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Aufgrund der vielfältigen Einstellmöglichkeiten
an den Gelenken 3, 12, 22 und 50 läßt sich
die Badeliege überdies
platzsparend zusammenlegen und weist aufgrund ihrer selbsttragenden
Rahmenkonstruktion nur ein angenehm niedriges Gewicht auf.