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Die
Erfindung betrifft ein Sitzmöbel
mit einer Rückenlehne,
einem Sitzteil und einem Stellmechanismus, durch den das Sitzmöbel zwischen
einer Sitzposition für
ein im wesentlichen aufrechtes Sitzen und einer Relaxposition verstellbar
ist.
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Unter
solche Sitzmöbel
können
Fernseh- und Relaxsessel oder Bürosessel
fallen, welche ein aufrechtes Sitzen für ein konzentriertes Arbeiten
gestatten, wobei das Sitzmöbel
auch ein Strecken des Körpers
zum Entspannen zulassen soll. Es ist bekannt, dem Körper der
das Sitz möbel
einnehmenden Person im Bereich der Lendenwirbelsäule eine Lordosenunterstützung zuzuordnen,
die zu einer permanenten und natürlichen
Spannung der Rückenmuskulatur
beiträgt.
Derartige Lordosenunterstützungen können bekanntermaßen je nach
Körperstatur
der Person manuell oder motorisch eingestellt werden.
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In
einer Relax- oder Komfortposition soll der Rücken der Person eine Kyphose-Haltung – einen leichten
Rundrücken – einnehmen
dürfen,
wodurch die die Lordosenhaltung stützende Muskulatur entlastet
wird. Dieser Kyphose-Haltung steht allerdings die Lordosenunterstützung im
Wege, wenn bei den bekannten Sitzmöbeln die Relaxposition eingenommen
werden soll.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden,
insbesondere ein Sitzmöbel
zu schaffen, das in der Sitzposition zu einer Lordosenhaltung und
in der Relaxposition zu einer Kyphosen-Haltung des Rückens animiert, wobei
das Verstellen des Sitzmöbels
in die jeweilige Sitz- und/oder Relaxposition ergonomisch leicht
erreichbar sein soll.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
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Danach
ist ein Sitzmöbel
mit einer Rückenlehne,
einem Sitzteil und einem Stellmechanismus versehen, durch den das
Sitzmöbel
zwischen einer Sitzposition für
ein im wesentlichen aufrechtes Sitzen und einer Relaxposition verstellbar
ist. Erfindungsgemäß ist das
Sitzmöbel
mit einer Lordosenstütze
und einem Schwenkmechanismus dafür
ausgestattet, durch den die Lordosenstütze zwischen einer aktiven,
dem Bereich der Lendenwirbelsäule
einer das Sitzmöbel
einnehmenden Person unterstützenden Stützstellung
für die
Sitzposition und einer unterstützungsfreien,
passiven Stellung für
die Relaxposition geschwenkt werden kann.
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Der
Schwenkmechanismus für
die Lordosenstütze
gewährleistet
eine einfache Handhabe, um die Lordosenstütze zu aktivieren und deaktivieren. Insbesondere
ist es mit der Erfindung ein fach möglich, in der Relaxposition
eine für
eine Kyphose optimale Haltung einzunehmen, ohne das eine Lordosenstütze aufwendig
manuell entfernt werden müßte.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist die Lordosenstütze
in einer passiven Stellung auf einer von der Person abgewandten
Seite einer von der Rückenlehne
aufgespannten Ebene angeordnet, wobei die Lordosenstütze in deren
aktiven Stellung diese Ebene durchstößt oder durchsetzt.
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Vorzugsweise
wirkt die Lordosenstütze durch
den Schwenkmechanismus derart auf die Rükkenlehne, insbesondere auf
das ein Rückenlehnenrahmen
verdeckende Sitzpolster, das körperseitig
die Rückenlehne
im Bereich der Lendenwirbelsäule elastisch
aufgebaucht oder aufgewölbt
wird.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung umfaßt die Rückenlehne einen Rahmen mit
einem daran befestigten elastischen Spannstoff. Der Spannstoff kann
als Polster, Gummimatte oder dergleichen ausgeführt sein. Der elastische Spannstoff
gibt beim Verstellen des Sitzmöbels
in die Sitzposition der Lordosenstütze nach und paßt sich
der Lordosenform am Lendenwirbelsäulenbereich an.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist der Schwenkmechanismus auf einer von der Person
abgewandten Seite der Rückenlehne
und gegebenenfalls des Sitzteils angeordnet. Diese Anordnung erfordert
keinen erheblichen zusätzlichen Raumbedarf.
Ferner wird die für
den Schwenkmechanismus vorgesehene Beschlagkonstruktion von der
Polsterung der Rükkenlehnen
und des Sitzteils bedeckt.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist eine mechanische
Kopplung vorgesehen, die den Schwenkmechanismus und den Stellmechanismus
derart miteinander koppelt, daß beim
Stellen des Sitzmöbels
in die jeweilige Sitz- oder Relaxposition simultan eine Schwenkbewegung
der Lordosenstütze
einhergeht. Diese bevorzugte Maßnahme
verbessert die Handhabe für
das Sitzmöbel,
weil mit der Betätigung
nur eines einzigen Sitzmöbelbau teils,
beispielsweise dem Verschwenken der Rückenlehne oder dem Verschieben
des Sitzteils, gleichzeitig die Lordosenstütze aktiviert oder deaktiviert
wird. Zudem gewährleistet
das erfindungsgemäße Sitzmöbel, daß der Lendenwirbelbereich
einer der Sitzmöbel
einnehmenden Person in der Sitzposition stets unterstützt und
in der Kyphose-Haltung nicht von der Lordosenstütze gestört wird.
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Vorzugsweise
ist die mechanische Kopplung als ein Übersetzungsgetriebe ausgeführt. Ist
der Stellmechanismus durch eine Schwenkmimik für die Rückenlehne realisiert, so veranlaßt das Übersetzungsgetriebe,
daß eine
Schwenkantriebsbewegung der Rückenlehne
mit einem ersten Schwenkausschlag in eine Schwenkabtriebsbewegung
der Lordosenstütze
mit einem gegenüber
dem ersten Schwenkausschlag größeren, zweiten
Schwenkausschlag umgewandelt wird. Die Übersetzung des Übersetzungsgetriebes
kann je nach Bedarf eingestellt werden, um die Position des Sitzmöbels zu
bestimmen, ab welcher die Lordosenstütze ihre Stützfunktion erhalten soll.
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Wie
oben angedeutet, kann der Stellmechanismus durch eine Schwenkmimik
für die
Rückenlehne
ausgebildet sein. Durch die Schwenkmimik kann die Rückenlehne
zwischen der Sitzposition des Sitzmöbels für ein aufrechtes Sitzen und
der Relaxposition des Sitzmöbels
für ein
entspanntes Strecken des Körpers
verschwenkt werden. Die Schwenkmimik kann eine insbesondere ortsfeste
Schwenkachse aufweisen, die im wesentlichen auf Höhe der Sitzfläche des
Sitzteils liegt. Die Schwenkachse kann die Rückenlehne in einen oberen Lehnenabschnitt,
gegen den der Körper
der Person gelehnt werden kann, sowie einen unteren Gegenabschnitt
aufgeteilt sein, an dem die Lordosenstütze angelenkt ist.
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Vorzugsweise
ist die Schwenkmimik für
die Rückenlehne
mit dem Schwenkmechanismus für
die Lordosenstütze
dadurch mechanisch gekoppelt, daß die Lordosenstütze an der
Rückenlehne,
insbesondere an dessen Gegenabschnitt, angelenkt ist und eine Führungsstange
vorgesehen ist, welche die Lordosenstütze mit einem anderen Bauteil
des Sitzmöbels
als der Rückenlehne,
wie einem Sitzteil oder einer ortsfesten Tragstruktur, gelenkig
verbindet.
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Vorzugsweise
ist die Führungsstange
teleskopisch verlänger-
und/oder verkürzbar.
Desweiteren kann die Anlenkstelle der Führungsstange entlang der Lordosenstütze verlagert
werden.
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Auch
die Länge
der Lordosenstütze
soll einstellbar sein, wofür
beispielsweise ein Teleskopaufbau herangezogen werden kann.
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In
einer alternativen Ausführung
der Erfindung ist der Stellmechanismus des Sitzmöbels durch eine Verschiebemimik
für das
Sitzteil gebildet, durch welche das Sitzteil im wesentlichen in
horizontaler Richtung für
eine Relaxposition ausfahrbar und für eine Sitzposition einfahrbar
ist. Vorzugsweise ist die Schiebemimik und der Schwenkmechanismus
derart miteinander gekoppelt, daß die Lordosenstütze beim Ausfahren
des Sitzteils in die passive Stellung und beim Einfahren des Sitzteils
in die aktive Stützstellung
geschwenkt wird. Somit wird ein simultanes Verstellen des Sitzmöbels in
eine Relaxposition ohne Lordosenstütze bzw. in eine Sitzposition
mit Lordosenstütze
bereitgestellt. Durch das Verschieben des Sitzteils nach vorne kann
die das Sitzmöbel
einnehmende Person einfach die gewünschte entspannende Kyphose-Haltung einnehmen.
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Die
Kopplung der Schiebemimik mit dem Schwenkmechanismus kann dadurch
gebildet sein, daß ein
Schwenkpunkt der Lordosenstütze
an der insbesondere starren Rückenlehne
eingerichtet ist, wobei eines der Enden der Lordosenstütze von
der Schiebemimik beispielsweise über
eine Gelenkverbindung betätigbar
ist.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist an der Lordosenstütze eine
Kopfstützenverlängerung angelenkt.
Die Kopfstützenverlängerung
kann mit der Rückenlehne
gelenkig gekoppelt sein, so daß die Kopfstützenverlängerung
in der Sitzposition die Rückenlehne
im wesentlichen fluchtend verlängert
und in der Relaxposition zur Rückenlehnenebene
winkelig vorsteht, um den Kopf der Person stützend zu halten.
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Zum
Bilden einer weichen Lordosenstütze kann
neben dem von der Lordosenstütze
entsprechen aufgewölbten
Rückenlehnenpolster
die Lordosenstütze
zusätzlich
mit einem Stützkissen
versehen sein, das insbesondere gelenkig an der Lordosenstütze angebracht
ist.
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Um
die Relaxposition des Sitzmöbels
weiter zu verbessern, ist ein Mechanismus zum Ändern der Sitzflächenneigung
eines Sitzteils mit dem Stellmechanismus des Sitzmöbels derart
mechanisch gekoppelt, daß sich
beim Verbringen des Sitzmöbels von
der Sitzposition in die Relaxposition die Sitzflächenneigung hin zur Rückenlehne
abfallend vergrößert. Auf
diese Weise werden bei Relaxpositionen auch die Beine vollständig aufgenommen,
so daß der Tonus
der Oberschenkel- und Bauchmuskulatur deutlich reduziert werden
kann.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Mechanismus zum Aktivieren
einer Fußablage
mit dem Stellmechanismus des Sitzmöbels derart mechanisch gekoppelt,
daß beim
Verbringen des Sitzmöbels
von der Sitzposition in die Relaxposition die Fußablage in eine die Füße der Person
aufnehmende aktive Lage verlagert wird.
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Weitere
Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden anhand
der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen anhand der beiliegenden
Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:
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1a eine
schematische Seitenansicht einer ersten Ausführung eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels in
einer Sitzposition;
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1b eine
schematische Seitenansicht des Sitzmöbels gemäß 1a in
einer Relaxposition;
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2a eine
schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführung eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels in
der Sitzposition;
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2b eine
schematische Seitenansicht des Sitzmöbels gemäß 2a in
der Relaxposition;
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3a eine
schematische Seitenansicht einer dritten Ausführung eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels in
einer Sitzposition;
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3b eine
schematische Seitenansicht des Sitzmöbels gemäß 3a in
der Relaxposition;
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4a eine
schematische Seitenansicht einer vierten Ausführung eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels in
der Sitzposition;
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4b eine
schematische Seitenansicht des Sitzmöbels gemäß 4a in
der Relaxposition;
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5a eine
schematische Seitenansicht einer fünften Ausführung eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels in
der Sitzposition;
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5b eine
schematische Seitenansicht des Sitzmöbels nach 5a in
einer zwischen der Sitzposition und eine Relaxposition liegenden
Zwischenposition;
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5c eine
schematische Seitenansicht des Sitzmöbels gemäß den 5a und 5b in
der Relaxposition;
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5d eine
Detailansicht des Bereichs I gemäß 5c;
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5e eine
Detailansicht des Bereichs II gemäß 5c;
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6 eine
Detailansicht einer mechanischen Kopplung eines Stellmechanismus
des Sitzmöbels
mit einem Lordosenstützen-Schwenkmechanismus
gemäß einer
ersten Getriebeübersetzung;
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7 die
Detailansicht nach 6 gemäß einer zweiten Getriebeübersetzung.
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In
den 1a und 1b ist
ein erfindungsgemäßes Sitzmöbel 1 angedeutet,
das ein Sitzteil 3 und eine Rückenlehne 5 umfaßt. Das
Sitzteil 3 sowie die Rückenlehne 5 umfassen
jeweils einen Rahmen 10, 11, der von einem Polsterüberzug 7, 9 teilweise bedeckt
ist. Entlang dem starren Rahmen 10 des Sitzteils 3 ist
das bewegliche Sitzteil 3 in horizontaler Richtung H verlagerbar.
Hierfür
ist eine Schiebemimik 13 vorgesehen, welche durch eine
Kugellager(15)-Kulissen(17)-Anordnung
gebildet ist.
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Eine
Lordosenstütze 21 ist
an dem Rahmen 11 auf der Höhe der Sitzfläche 23 des
Sitzteils 3 schwenkbar gelagert. Hierzu ist eine Schwenkachse 25 vorgesehen,
welche ortsfest an dem Rahmen 11 liegt. Die Lordosenstütze 21 ist
stabförmig
ausgebildet und hat im wesentlichen zwei gleich große Hebelarme 31 und 33.
Der nach unten weisende Hebelarm 31 wirkt hebelkraftübertragend
mit dem Sitzteil 3 zusammen. An einem freien Ende des nach
oben ragenden Hebelarms 33 der Lordosenstütze 21 ist
ein Stützkissen 35 gelenkig
angebracht.
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Wird
das Sitzteil 3 in horizontaler Richtung H ausgeschoben,
wie es in 1b dargestellt ist, so wird
die Lordosenstütze
in eine passive Stellung gezogen, wobei das Stützkissen 35 von der
Rückenlehne 5 weg
geschwenkt wird. Durch das Ausschieben des Sitzteils 3 vergrößert sich
deutlich die Sitztiefe des Sitzmöbels 1.
Durch das Wegschwenken der Lordosenstütze 21 kann die das
Sitzmöbel 1 einnehmende
Person (nicht dargestellt) eine bequeme lordosenstützenfreie
Kyphose-Haltung einnehmen.
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Wird
das Sitzteil 3 in horizontaler Richtung H eingeschoben,
wie in 1a dargestellt wird, so fährt der
Polsterüberzug 7 des
Sitzteils 3 unterhalb des Polsterüberzugs 9 der Rückenlehne 5 ein,
wobei die Lordosenstütze über den
Hebelarm 31 in die aktive Stützstellung geschwenkt wird,
in der die Lordosenstütze 21 den
Polsterüberzug 9 im
Bereich der Lendenwirbelsäule
aufbaucht, um die Rückenlehne
an die Lordose der Person anzupassen.
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Die
Rückenlehne 5 kann
mit einem elastischen Spannnetz 37 versehen sein, welche
die Rükkenlehne
in die in 1b dargestellt plane Form selbstständig zurückbringt,
sobald die Rükkenlehne 5 durch
das Verschieben des Sitzteils 3 in die Relaxposition von
der Lordosenstütze
unbeeinflußt
ist.
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Das
Sitzmöbel 1 gemäß den 2a und 2b unterscheidet
sich von dem Sitzmöbel 1 nach den 1a und 1b darin,
daß zusätzlich ein
Mechanismus zum Aktivieren einer Kopfstütze 41 vorgesehen
ist. Zur besseren Lesbarkeit der Beschreibung der 2a und 2b werden
für gleiche
und ähnliche
Bauteile des Sitzmöbels 1 identische
Bezugsziffern verwendet.
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Am
freien Ende des Hebelarms 33 der Lordosenstütze 21,
an dem das Stützpolster 37 gelenkig angebracht
ist, ist zusätzlich
eine Kopfstützenverlängerung 43 angelenkt.
Die Kopfstützenverlängerung 43 ist
außerdem
an einer ortsfesten Schwenkachse 45 mit dem Rahmen 11 der
Rückenlehne 5 gekoppelt.
Zwischen dem Sitzteil 3, der Lordosenstütze 21, der Kopfstützenverlängerung 43 und
dem Rahmen 11 ist eine offene Viergelenkkette gebildet.
In 2a ist die Sitzposition des Sitzmöbels 1 dargestellt,
bei der das Sitzteil 3 eingefahren ist und die Lordosenstütze 21 aktiviert
ist. Wird das Sitzteil 3 ausgefahren, um das Sitzmöbel 1 in
die Relaxposition zu verbringen, so wird, wie anhand der 1a und 1b beschrieben,
die Lordosenstütze 21 von
der Rückenlehne 3 weggeschwenkt,
wobei gleichzeitig die Kopfstützenverlängerung 43 aktiviert
wird. Der Kopfstützenarm 41 drückt einen
Teil des Polsterüberzuges 9 aus
der Rückenlehnenebene
zum Körper
der das Sitzmöbel
einnehmenden Person (nicht dargestellt) vor. In der Relaxposition
dient der Rahmen 11 als Rückenlehne, während in
der Sitzposition die gesamte Kopfstützenverlängerung 43 den Polsterüberzug stützt.
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In
den 3a und 3b ist
eine weitere Ausführung
des erfindungsgemäßen Sitzmöbels 101 dargestellt,
wobei ähnliche
und identische Bauteile bezüglich
der Ausführung
gemäß den 1a und 1b mit
gleichen Bezugsziffern versehen sind, die um 100 erhöht sind.
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Die
Ausführung
gemäß den 3a und 3b unterscheidet
sich von den Ausführungen nach
den 1a bis 2b darin,
daß der
Verstellmechanismus nicht durch eine Schiebemimik zum Verschieben
des Sitzteils (3) gegenüber
der Rückenlehne 105 gebildet
ist, sondern dadurch, daß die
Rückenlehne 105 aus
einer im wesentlichen aufrechten Stellung (3a) in
eine weniger stark geneigte Relaxstellung (3b) verbringbar
ist. Hierfür
ist die Rückenlehne 105 über einen
ortsfest bezüglich
des Sitzteils 103 liegenden Schwenkpunkt 151 gegenüber dem
Sitzteil 103 verschwenkbar. Der Schwenkpunkt 151 liegt
im wesentlichen auf Höhe
der Sitzfläche 123 des
Sitzteils 103. Wie 3b zeigt,
kann die Schwenkmimik für
die Rückenlehne 105 mit
einem Mechanismus zum Verändern
der Sitzflächenneigung
mechanisch gekoppelt sein, so daß beim Zurückneigen der Rückenlehne 105 gleichzeitig
die Sitzflächenneigung
abfallend zur Rückenlehne 105 zunimmt.
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Wird
die Rückenlehne 105 aus
der in 3a gezeigten Sitzposition in
die Relaxposition verschwenkt, so wird gleichzeitig der Schwenkmechanismus
für die
Lordosenstütze 121 betrieben,
und die Lordosenstütze
wird aus der aktiven Stützstellung (3a)
in die passive Stellung (3b) verbracht.
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Der
Schwenkmechanismus der Lordosenstütze 121 ist mit dem
Schwenkmechanismus für
die Rückenlehne 105 über einen
Gelenkbeschlag mechanisch gekoppelt. Dieser umfaßt eine Füh rungsstange 153,
die sowohl an dem Rahmen 110 des Sitzteils 103 als
auch im wesentlichen mittig an der Lordosenstütze 121 angelenkt
ist. Die Lordosenstütze 121 ist
am unteren Ende des leicht geknickten Tragrahmens 155 der
Rückenlehne 105 (bei 185)
angelenkt.
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Die
in den 3a und 3b gezeigte
Ausführung
kann auch einen Mechanismus zum Aktivieren einer Kopfstütze 157 aufweisen,
der als Schwenkmimik ausgeführt
ist. Ein Kopfstützenarm 159 ist
gelenkig mit dem Tragrahmen 155 verbunden und kann entweder
gekoppelt mit der Schwenkmimik der Rückenlehne 105 oder
unabhängig
stellbar aktiviert werden. In der aktiven Stellung zum Stützen des Kopfes
wird der Kopfstützenarm 159 aufgeschwenkt, wodurch
das den Kopfstützenarm 159 bedeckende Polster 161 in
einem beliebig einstellbaren Winkel zum Polsterüberzug 109 der Rückenlehne 105 hervorsteht.
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In
den 4a und 4b ist
eine weitere Ausführung
eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels 101 dargstellt,
das gegenüber
der Ausführung
gemäß den 3a und 3b bezüglich der
Realisierung des Kopfstützenmechanismus
abgewandelt ist. Für
identische und ähnliche
Bauteile werden die gleichen Bezugsziffern zur besseren Lesbarkeit
der Figurenbeschreibung verwendet.
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Der
Mechanismus zum Stellen einer Kopfstütze 157 ist gemäß der Ausführung der 4a und 4b mit
der Schwenkmimik für
die Rückenlehne 105 mechanisch
gekoppelt, so daß beim
Verbringen des Sitzmöbels 101 in
die in 4b dargestellte Relaxposition
eine Kopfstütze
bereitgestellt wird. Die mechanische Kopplung des Kopfstützmechanismus mit
der Schwenkmimik der Rückenlehne 105 ist
dadurch realisiert, daß im
Bereich des Stützkissens 135 an
der Lordosenstütze 121 eine
Kopfstützenverlängerung 143 angelenkt
ist, die auch im Bereich des freien Endes des Tragrahmens 155 der
Rückenlehnen 105 angelenkt
ist. Der über
die Schwenkachse 163 der Kopfstützenverlängerung 143 nach oben
hinausragende Kopfstützenarm 159 ist
in der in 4a dargestellten Sitzposition
fluchtend mit dem Tragrahmen 155 der Rückenlehne 105 ausgebildet,
so daß die
Rücklehne 105 einen
ersten gewölbten,
die Lordose an der Lendenwirbelsäule
stützenden,
unteren Abschnitt und einen daran im wesentli chen ebenen Rückenabschnitt
geformt ist, dessen Polsterüberzug von
der Kopfstützenverlängerung 143 geformt
wird.
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Beim
Verbringen des Sitzmöbels 101 in
die in 4b dargestellt Relaxposition übernimmt
allmählich
der Tragrahmen 155 der Rückenlehne deren Trägerfunktion,
so daß auch
der untere Abschnitt der Rückenlehne 105 eben
geformt wird, wobei die Kopfstützenverlängerung 143 mit
dem Kopfstützenarm 159 aus
der Rückenlehnenebene
vorschwenkt.
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Eine
weitere Ausführung
des Sitzmöbels 101 ist
in den 5a, 5b und 5c dargestellt,
die sich von der Ausführung
gemäß den 3a und 3b lediglich
darin unterscheidet, daß für das Sitzmöbel 101 ein
zusätzlicher
Mechanismus zum Aufschwenken einer Fußstütze 167 vorgesehen
ist, der mit dem Stellmechanismus, in Form eine Schwenkmimik für die Rückenlehne,
derart mechanisch gekoppelt sein kann, daß beim Verbringen des Sitzmöbels 101 aus
der in 5a dargestellten, im wesentlichen
aufrechten Sitzposition in eine Relaxposition (5c)
die Fußstütze 167 aus
einer passiven Stellung, in der eine Aufnahmeplatte 169 der Fußstütze 167 unterhalb
des Sitzteils 103 abgeschwenkt ist, in eine Haltestellung
gebracht werden kann, in der die Halteplatte 169 annähernd fluchtend mit
dem Sitzteil 103 ausgerichtet ist. Der Mechanismus zum
Stellen einer Halteplatte kann als Schwenkmechanismus ausgebildet
sein, wobei die Schwenkachse im Bereich des freien Endes des Sitzteils 103 angeordnet
ist. Die mechanische Kopplung zwischen dem Mechanismus der Fußstütze 167 und
dem Stellmechanismus kann durch einen Seilzug realisiert sein.
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In
den 5a bis 5c wird
der Ablauf deutlich, wenn das Sitzmöbel 101 aus einer
Sitzposition in eine Relaxposition gebracht wird. In 5a ist die
Sitzposition mit einer im wesentlichen aufrechten Rückenlehne 105 dargestellt,
wobei die Lordosenstütze 121 aus
der Rückenlehnenebene
personenkörperseitig
vorsteht. Der Kopfstützenarm 159 ist fluchtend
mit der Rükkenlehne 105 zum
Vergrößern der
Rückenlehnenhöhe ausgerichtet,
die sich aus der Länge
a der Rückenlehne 105 und
der Länge
b der Kopfstütze 159 ergibt.
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Wird
die Rückenlehne 105 in
einer ersten Schwenkphase (5) nach
hinten verschwenkt, so neigt sich gleichzeitig das Sitzteil 103 zur
Rückenlehne 105 abfallend,
so daß in
dieser ersten Phase der Neigungswinkel α zwischen der Rückenlehne 105 und
dem Sitzteil 103 im wesentlichen konstant bleibt. Auch
die Lordosenstütze 121 befindet
sich in der in 5b dargestellten Zwischenposition
des Sitzmöbels 1 in
der aktiven Stützphase
personenkörperseitig
zur Rückenlehnenebene.
In einer zweiten Schwenkphase wird der Neigungswinkel α stark vergrößert, weil
die Rückenlehne 105 ohne Änderung der
Sitzflächenneigung
verschwenkt wird. Von der in 5b dargestellten
Zwischenposition in die Relaxposition (5c) wird
die mechanische Kopplung der Lordosenstütze 121 mit der Schwenkmimik
der Rückenlehne 105 wirksam,
wobei die als Übersetzungsgetriebe
ausgeführte
mechanische Kopplung zwischen dem Schwenkrmechanismus der Lordosenstütze 121 und
der Schwenkmimik der Rückenlehne 105 ein
Herausschwenken der Lordosenstütze 121 aus
der Rückenlehnenebene
veranlaßt.
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Vorzugsweise
ist die Fußhalteplatte 169 nicht
vollständig
fluchtend mit dem Sitzteil 103 ausgerichtet. Vielmehr ist
eine im wesentlichen horizontale Lage der Fußplatte 169 bevorzugt,
so daß ein spitzer
Winkel β (5d)
zwischen dem Sitzteil 103 und der Fußplatte 169 in der
Relaxposition bevorzugt ist. Ein bevorzugter Sitzflächenneigungswinkel γ zwischen
dem Sitzteil 103 und der Horizontalen H liegt vorzugsweise
in einem Bereich von 1° bis
35°.
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Wie
in 5e ersichtlich ist, kann der Kopfstützenarm 159 in
verschiedenen Schwenkstellungen (strichliert dargestellt) gebracht
werden, wobei ein spitzer Winkelbereich δ des Kopfstützenarms 159 in einem
Bereich von 0° bis
60° liegt.
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Für eine optimale
Hebelkonfiguration der mechanischen Kopplung zwischen dem Schwenkmechanismus
der Lordosenstütze 121 und
der Schwenkmimik der Rückenlehne 105 kann
dadurch vorgesehen sein, daß die
Schwenkachse 151 der Schwenkmimik für die Rückenlehne 105 in einem vertikalen
Abstand d von dem Sitzteil 103 nach oben verlagert ist.
Zusätzlich
sollte die Schwenkachse 151 auch in horizontaler Richtung
von dem Sitzteil 103 weg um den Abstand e verlagert sein,
wobei der Abstand d größer als
Abstand e gewählt
ist.
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In
den 6 und 7 sind Detailansichten der mechanischen
Kopplung der Schwenkmimik für die
Rückenlehne 105 und
des Schwenkmechanismus für
die Lordosenstütze 121.
Für identische
und ähnliche
Bauteile werden identische Bezugszeichen bezüglich der Ausführungen 3a bis 5c herangezogen.
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In
den 6 und 7 ist die Rückenlehne 105 punktiert
jeweils in der Sitzposition und in der Relaxposition dargestellt.
Die Lordosenstütze
ist in den 6 und 7 in deren
Stützstellung
mit durchgezogenem Strich dargestellt, und in der passiven Stellung
strichliert gezeichnet. Durch Pfeile wird die Schwenk- und/oder
Stellrichtung beim Verbringen des Sitzmöbels 101 aus der Sitzposition
in die Relaxposition angedeutet.
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In
den 6 und 7 ist abschnittsweise das rückenlehnennahe
Ende 171 des Sitzteils 105 angedeutet. Von dem
Ende 171 ragt schräg
ein an dem Sitzteil 105 befestigter Auslagerarm 173 hervor, an
dem die bezüglich
dem Sitzteil 105 ortsfest positionierte Schwenkachse 151 der
Rückenlehne 105 angelenkt
ist. Die Schwenkachse 151 unterteilt die Rückenlehne
in einen oberen Lehnenabschnitt 175 und einen unteren Gegenabschnitt 177.
Der Schwenkmechanismus für
die Lordosenstütze 121 umfaßt eine teleskopartig
längeneinstellbare
Führungsstange 153.
Zum Festlegen der Länge
der Führungsstange 153 sind
in einem zylinderartigen Abschnitt Löcher eingebracht, in denen
ein Feststellbolzen (nicht dargestellt) eingesetzt ist, welcher
mit einem teleskopartig in einem zylindrischen Abschnitt einschiebbaren Stab 178 feststellend
zusammenwirken. Die Führungsstange 153 ist
an einem Schwenkgelenk 179 mit dem Sitzteil 105 verbunden
und über
einen lösbaren
Schwenkbolzen 181 mit der Lordosenstütze. Der lösbare Schwenkbolzen 181 kann
entlang der Lordosenstütze
in Löcher 183 eingesetzt
werden, um somit den Angriffspunkt der Führungsstange 153 an
der Lordosenstütze 121 längs letzteren
zu verlagern.
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Die
Lordosenstütze 121 umfaßt an einem freien
Ende einen Teleskopmechanismus zum Vergrößern der Lordosenstützenlänge.
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In 6 ist
die mechanische Kopplung der Schwenkmimik der Rückenlehne 105 und
des Schwenkmechanismus der Lordosenstütze 105 als Getriebe
mit großer Übersetzung
dargestellt, das an dem großen
Schwenkbereich S des Stützkissens 135 ersichtlich
ist. Die große Übersetzung
wird dadurch erreicht, daß die
Führungsstange 153 kurz ausgebildet
ist, wobei der Schwenkbolzen 181 nahe einer Schwenkachse 185 der
Lordosenstütze
am Gegenabschnitt 177 der Rückenlehne 105 positioniert ist.
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Die Übersetzung
der übersetzungsgetriebeartig
ausgebildeten mechanischen Kopplung kann reduziert werden, indem
die Führungsstange
verlängert
wird und der Schwenkbolzen 181 weiter entfernt von der
Schwenkachse 185 angeordnet ist, welche kleinere Übersetzung
durch den kleineren Schwenkbereich S in 7 angedeutet
ist.
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Mit
der Verlängerbarkeit
der Lordosenstütze 121 kann
die Höhe
der lordosenunterstützende
Aufwölbung
längs der
Rückenlehne 105 nach
Wunsch eingestellt werden, was durch die unterschiedlichen Abstände t (6 und 7)
von dem Stützkissen 135 zum
rückenlehnennahen
Ende 171 des Sitzteils 103 deutlich gemacht ist.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung
der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung
sein.
-
- 1,
101
- Sitzmöbel
- 3,
103
- Sitzteil
- 5,
105
- Rückenlehne
- 7,
9
- Polsterüberzug
- 10,
11
- Rahmen
- 13
- Schiebemimik
- 21,
121
- Lordosenstütze
- 23,
123
- Sitzfläche
- 25
- Schwenkachse
- 31,
33
- Hebelarm
- 35,
135
- Stützkissen
- 37
- Spannnetz
- 41
- Kopfstütze
- 43,
143
- Kopfstützenverlängerung
- 45
- Schwenkachse
- 51,
151
- Schwenkpunkt
- 53,
153
- Führungsstange
- 55,
155
- Tragrahmen
- 57,
157
- Kopfstütze
- 59,
159
- Kopfstützenarm
- 63,
163
- Schwenkachse
- 67,
167
- Fußstütze
- 69,
169
- Fußplatte
- 171
- rückenlehnennahes
Ende
- 173
- Auslagerarm
- 175
- Lehnenabschnitt
- 177
- Gegenabschnitt
- 178
- Stab
- 179
- Schwenkgelenk
- 181
- Schwenkbolzen
- 183
- Löcher
- d,
e
- Abstand
- H
- horizontale
Richtung
- α
- Neigungswinkel
- β
- Winkel
- δ
- Winkelbereich