DE30069C - Spielzeug in Form einer sich um einen Stab windenden Schlange - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 77:_;:>Sport. &U

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Juli 1884 ab.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht das Spielzeug in einer Reihe von Varianten. Diese zeigen sämmtlich eine Schlange A₁ welche aus Metall oder einem sonstigen starren, möglichst schweren Material in Form einer Spirale mit Schlangenkopf und Schlangenrumpf hergestellt ist, in Verbindung mit einem stab- oder gitterförmigen Körper S, der mit Löchern, Aussparungen, Nuthen oder Leisten derart versehen ist, dafs der Abstand der Löcher oder der Aussparungen, die Neigung der Leisten, die Krümmung der Nuthen mit der Gestalt der Schlangenspirale correspondirt, so dafs, wenn die Schlange infolge ihres Eigengewichts herabzugleiten sucht, für ihre Bewegung ein bestimmter spiralförmiger Weg vorgeschrieben ist.

Fig. i, 2, 3 und 4 zeigen ein Schwert mit breiter Klinge, welche mit Löchern versehen ist, die den das Schwert herabkriechenden Schlangen zur Führung bei ihren Windungen dienen, wobei letztere in Fig. 1 und 2 über die Schwertkanten, in Fig. 3 über die Schwertflächen, in Fig. 4 über die Kanten und Flächen hinweggehen ;

Fig. s und 6 eine cylindrische Keule aus einem mit spiralförmigen, der Schlange den Weg vorschreibenden Nuthen versehenen Stab bezw. aus mehreren Stäben, welche durch schräge, in der Neigung der Schlangenspirale gerichtete Leisten verbunden sind.

Fig. 7 stellt ein Schwert dar, das theils mit Löchern, theils mit Kantenausschnitten versehen ist, um mehreren Schlangen das Niedergehen in verschiedenartig gewundenen Formen zu ermöglichen.

Fig. 8 und 9 veranschaulichen eine Leiter bezw. eine Combination zweier Leitern, deren Sprossenabstände der Ganghöhe der Spirale entsprechen.

Fig. 11 zeigt einen gewundenen Spazierstock mit Schlange, welche längs seinen Windungen hinabgleitet;

Fig. 12 einen dreieckigen bezw. viereckigen, mit Handhabe ausgestatteten Rahmen, dessen Leisten mit Aussparungen oder Löchern versehen sind, die der niedergehenden Schlange den Weg vorzeichnen;

Fig. 13 ein Rad mit Handhabe C, dessen Speichen D mit Schlangen in der vorbeschriebenen Weise versehen sind.

Will man, um die Täuschung zu erhöhen, bei dem scheinbaren Herabkriechen der Schlange ein Geräusch hörbar machen, so kann man dieselbe nach Fig. 10 hohl anordnen und in ihr Inneres eine hin- und herrollende Kugel einbringen.

Soll die Schlange beim Herabkriechen den Rachen öffnen oder schliefsen oder züngeln, so kann man nach Fig. 14 die obere Kinnlade E der Schlange oder nach Fig. 15 die Zunge H derselben um einen Zapfen F drehbar machen und die Drehung dadurch hervorrufen, dafs die Kinnlade oder Zunge über den Zapfen hinaus in einen Lappen G oder K endigt, der je nach seiner Gestaltung beim Durchgehen der Schlange durch eine Staböffnung den Rachen der Schlange öffnet bezw. schliefst oder die Zunge hin- und herbewegt.

Um zu verhüten, dafs die an das Ende des sie tragenden Körpers gelangte Schlange von diesem herabfällt, kann man entweder die letzten Löcher, Aussparungen etc. des Körpers mit

der Spirale nicht mehr zusammentreffen, lassen oder einen die Schlange arretirenden Querstab anordnen.

Claims (2)

1. PATENT-ANSPRÜCHE:

   ι. Ein Spielzeug, bestehend in der Verbindung einer starren Spirale A in Gestalt einer Schlange mit einem stabförmigen Körper S, der mit Löchern, Aussparungen, Nuthen oder Leisten versehen ist, die der infolge ihres Eigengewichts herabgleitenden Schlange die Einhaltung eines gewundenen Weges vorschreiben.
2. 2. Die in den Fig. ι bis 15 dargestellten Varianten des durch Patent-Anspruch 1. geschützten Spielzeugs.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.