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Bez.: "Verfahren und Vorrichtung zum Entleeren von Fliesen-
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oder Plattenspeichern"
Die Erfindung betrifft ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Entleeren von Speichern, in denen in kurzem Abstand
voneinander keramische Fliesen oder Platten untergebracht sind, wobei die Speicher,
die an zwei gegenüberliegenden Seiten offen sind, durch Hinausschieben dieser Platten
oder Fliesen (kurz keramische Platten genannt) entleert werden, wonach die Platten
abtransportiert werden.
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Bei der Herstellung keramischer Platten werden die glasierten Platten
nach dem Brennvorgang in Speichern untergebracht. Diese im allgemeinen aus keramischem
Material bestehenden Speicher sind schachtelförmig ausgebildet mit einer Bodenplatte,zwei
sich gegenüberliegenden vertikalen Seitenplatten und einer Deckplatte. Die aufstehenden
Seitenplatten sind an der Innenseite mit in regelmäßigen Abständen voneinander angeordneten
Leisten versehen, auf denen die keramischen Platten aufliegen. Die auf diese Weise
voll beschickten Speicher werden auf sogenannten Ofenwagen über- und nebeneinander
reihenweise aufgestellt, wonach die Wagen bei Temperaturen zwischen 950 und 11500
C durch den Glasierofen geführt werden.
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Im Glasierofen gibt es der Höhe nach beträchtliche Temperaturunterschiede,
die 10 bis 500 C betragen können. Diese unterschiedlichen Temperaturwerte führen
zu abweichenden Farbtönungen in der Glasurschicht der Platten, was besonders für
die Platten der oberen und unteren Speicher auf dem Wagen zutrifft. Diese Unterschiede
in der Färbung haben unangenehme Folgen, wenn die keramischen Platten hintereinander
aus dem Speicher hinausgeschoben, verpackt, abtransportiert und dann verlegt oder
angebracht werden.
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Beim Verlegen oder Besetzen großer Flachen mit solchen Platten sind
dann deutlich plötzliche Farbübergänge zwischen benachbarten Flächen zu erkennen.
Um diese Abweichungen möglichst zu vermeiden, wird den Plattenlegern nahegelegt,
gleichzeitig Platten aus mehreren Schachteln zu
benutzen. Durch
die Anwendung solcher Plattenmischungen werden Unterschiede in der Farbtönung nach
Möglichkeit ausgeglichen. Es hat sich aber herausgestellt, daß dieser Hinweis nicht
immer befolgt wird, was sich erst nach Besetzung der ganzen Fläche mit Platten bemerkbar
macht.
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Dieses ungewünschte Ergebnis läßt sich dann nur noch mit erheblichem
Kostenaufwand bereinigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Entleeren von Plattenspeichern zu schaffen, die die obengeschilderten Nachteile
nicht aufweisen und womit die Platten abtransportiert, in z.B. Schachteln verpackt
werden und beim Besetzen oder Verlegen hintereinander, also ohne irgendwelche Mischungen,
einsetzbar sind.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dies dadurch erzielt, daß die
vollbeschickten Speicher in geschlossenen Reihen mit seitwärts gerichteten, offenen
Seiten herangeführt werden, wobei an einer Längsseite der Reihe ein Ausdrückelement
für die keramischen Platten angeordnet ist, das in der Weise mit Ausstoßern ausgestattet
ist, daß es für jede Plattenposition im Speicher einen Ausstoßer gibt und daß bei
jedem Hub des Ausdrückelementes aus jedem Speicher mindestens eine Platte hinausgedrückt
wird und nach jedem Hub des Ausdrückelements die Speicherreihe jeweils um eine Speicherdistanz,
bezogen auf das Ausdrückelement, weiterbewegt wird, wobei die hinausgedrückten Platten
hintereinander abtransportiert werden.
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Obschon die Speicher in liegender Position herangeführt werden können,
wobei die Platten aufrecht stehen, wird deutlich ein Verfahren bevorzugt, gemäß
dem die Speicher aufrecht angeordnet sind und die Platten waagerecht in den Speichern
liegen. In diesem Falle ist die Mitte der aufeinanderfolgenden Ausstoßer jeweils
um eine Speicherdistanz voneinander entfernt.
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Jeder der aufeinanderfolgenden Ausstoßer verlagert sich vorzugsweise
um eine Plattenposition und ist insbesondere derart angeordnet, daß er höher oder
niedriger angeordnet ist als der vorangehende. Die keramischen Platten können auf
diese Weise von den Ausstoßern auf ein Förderband oder mehrere Riemen geschoben
werden, welche vorzugsweise schräg verlaufen und einer Verpackungsvorrichtung zugehen,
wo die Platten hintereinander in Schachteln verpackt werden. Die Neigung von Förderband
oder Rimen entspricht vorzugsweise dem geneigten Stand der aufeinanderfolgenden
Ausstoßer.
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Die Platten werden vorzugsweise beim Ausstoßen auf bestimmte Hilfsapparate,
z.B. Tische, geschoben, wonach diese Tische so weit zum Förderband oder Riemen hin
abgesenkt werden, daß die Platten auf Förderband oder Riemen gelangen und abtransportiert
werden.
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tiit ililfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Entleeren der Plattenspeicher
wird erreicht, daß in einer Verpackungseinheit, z.B. einer Schachtel, keramische
Platten aus verschiedenen aufeinanderfolgenden Speichern verpackt und außerdem in
bezug auf den ursprünglichen Platz dieser Platten in den Speichern vermischt sind.
Auf diese Weise werden die Unterschiede in der Farbtönung der einzelnen Platten
flachen beim Setzen oder Verlegen dieser Platten ganz beseitigt.
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Die auf dem Ofenwagen gestapelten Plattenspeicher werden auf eine
waagerechte Fördervorrichtung, z.B. auf einen Kettenförderer, hinübergebracht. An
der einen Seite dieser Fördervorrichtung befindet sich ein vorzugsweise schräg verlaufender
Bandförderer und an der anderen Seite ein Ausdrückelement mit nebeneinander angeordneten
Ausstoßern.
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Diese sind so angeordnet, daß es für jede Plattenposition im Speicher
einen Ausstoßer gibt.
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Vorzugsweise ist je Speicher ein Ausstoßer vorgesehen, so daß bei
jedem Hub des Ausdrückelementes nur eine Platte aus jedem Speicher hinausgedrückt
wird. Es können allerdings je Speicher mehr und insbesondere zwei Ausstoßer vorgesehen
sein. Wenn die Speicher in aufrechtstehender Position herangefUhrt werden und je
Speicher zwei Ausstoßer dicht übereinander angeordnet sind, werden vorzugsweise
auch zwei Bandförderer übereinander vorgesehen. Der periodische hin- und hergehende
Hub des Ausdrückelementes läßt sich auf einfache Weise, z.B. mittels eines Kettenantriebs,
bewerkstelligen. Anschließend werden die leeren Speicher abtransportiert.
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Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Förderelement fUr Plattenspeicher,
einem Ausdrückelement, das in Längsrichtung dieses Förderelements angeordnet ist,
sowie einem Abtransportorgan, das an der anderen Seite dieses Förderelements in
Längsrichtung angeordnet ist, wobei das Ausdrückelement mit um jeweils eine Speicherdistanz
voneinander angeordneten Ausstoßern versehen ist und es für jede Plattenposition
in den Speichern einen Ausstoßer gibt, so daß die Anzahl Ausstoßer insgesamt der
Anzahl Etagen in den Speichern entspricht.
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Die Erfindung betrifft gleichfalls eine Verpackungseinheit, z.B.
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eine schachtel, gefüllt mit mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellten keramischen Platten.
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Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Ofenwagen mit vollen Plattenspeichern, gesehen von der Vorderseite,
wobei die offenen Seiten seitwärts gerichtet sind; Fig. 2 eine Draufsicht auf die
Vorrichtung zum Entleeren der Plattenspeicher und zum Abtransport der Platten; Fig.
3 die Vorrichtung gemäß Fig. 2 in Seitenansicht; Fig. 4 die Vorrichtung gemäß Fig.
2 in Vorderansicht Wie Fiq. 1 zeigt, befinden sich auf dem Ofenwagen gefüllte Plattenspoicner
2. Diese Speicher sind reihenweise über- und nebeneinander aufgestellt. Zum Entleeren
dieser Speicher werden diese - wie Fig. 2 zeigt -hintcreinander auf ein Förderelement
3 gebracht, das sich periodisch jeweiLs um eine Speicherdistanz verschiebt. Neben
dem Förderelement 3 befindet sich einerseits das Ausdrückelement 4, das derart mit
Ausstoßern 5 ausgestattet ist, daß sich vor jeder Plattenposition im Speicher ein
Ausstoßer 5 befindet, wodurch die Anzahl Ausstoßer insgesamt im Prinzip der Anzahl
Etagen oder Platten im Speicher entspricht.
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Diese Zahl liegt gewöhnlich zwischen 10 und 20 und insbesondere zwischen
12 und 16. Hierdurch wird erreicht, daß die Speicher nach Passage des Ausdrückelements
völlig leer sind. An der anderen Längsseite des Förderelementes 3 ist ein schräg
verlaufendes Abtransportorgan 6 angeordnet. Wie Fig. 3 deutlich zeigt, wird dieser
Schrägstand durch
den Abstand zwischen den keramischen Platten
in den Speichern bedingt, d.h. es wird dafür gesorgt, daß die hinausgestoßenen Platten
möglichst auf das Abtransportorgan 6 geschoben werden und nicht auf dieses Abtransportorgan
fallen. Dies läßt sich noch besser verwirklichen, wenn die keramischen Platten nach
dem Hinausstoßen auf waagerechte (nicht eingezeichnete) Tische geschoben werden,
wonach diese Tische gleichzeitig zum Abtransportorgan 6 hinunterbewegt werden, wodurch
die Platten dann schließlich auf dem Abtransportorgan liegen und anschließend abtransportiert
werden.
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Fig. 4 zeigt eine Vorderansicht der Vorrichtung zum Entleeren der
Plattenspeicher 2. Es ist deutlich zu sehen, daß für jede Plattenposition im Speicher
ein Ausstoßer 5 angeordnet ist. Die periodische Hin- und Herbewegung des Ausdrückelementes
4 wird durch einen Kettenantrieb 7 hervorgerufen. Die Speicher werden wie folgt
geleert: Die Plattenspeicher 2, in denen sich glasierte und abgekühlte keramische
Platten befinden, werden im Ofenwagen 1 herangeschafft. Auf diesem Wagen 1 sind
die Speicher über- und nebeneinander reihenweise angeordnet.
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Die Speicher werden reihenweise von oben nach unten abgehoben und
auf das Förderelement 3 gestellt. Dieses Förderelement verschiebt die Speicher periodisch
jeweils um eine Speicherdistanz, so daß sich vor jeder Plattenposition im Speicher
ein Ausstoßer 5 des Ausdrückelementes 4 befindet. Das Ausdrückelement 4 wird jetzt
vom Antriebsmechanismus 7 (siehe Fig.3) betätigt, wobei vom Ausstoßer 5 aus jedem
Speicher eine keramische Platte hinausgestoßen wird. Die keramischen Platten werden
auf das schräg ansteigende Abtransportorgan 6 geschoben und von diesem abtransportiert.
Beim Abtransportieren der keramischen Platten wird das Förderelement 3 jeweils um
eine Speicherdistanz, bezogen auf das Ausdrückelement 4, fortgeschoben, so daß sich
vor jedem Ausstoßer 5
wieder eine keramische Platte befindet. Das
Ausdrückelement 4 wird darauf wieder eingeschaltet, und es wiederholt sich der gleiche
Vorgang, bis der erste Speicher völlig leer ist. Schließlich werden die leeren Speicher
abtransportiert.
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Wie sich deutlich zeigt, setzt sich die abtransportierte Plattenreihe
aus Platten der aufeinanderfolgenden Speicher und auch aus Platten der verschiedenen
Plattenpositionen in einem Speicher zusammen. Diese Plattenreihe wird einer Verpackungsanlage
zugeführt, wobei also in einer Schachtel eine Plattenmischung mit nur geringen Unterschieden
in der Färbung verpackt werden. Die vollen Schachteln können auf der Baustelle ohne
weiteres hintereinander verarbeitet werden.
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L e e r s e i t e