DE3005723A1 - Elektrolytische metallherstellung - Google Patents
Elektrolytische metallherstellungInfo
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- DE3005723A1 DE3005723A1 DE19803005723 DE3005723A DE3005723A1 DE 3005723 A1 DE3005723 A1 DE 3005723A1 DE 19803005723 DE19803005723 DE 19803005723 DE 3005723 A DE3005723 A DE 3005723A DE 3005723 A1 DE3005723 A1 DE 3005723A1
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines Metalls wie Aluminium aus in einer Halogenidschmelze gelöstem
Metallchlorid durch Elektrolysieren des Bades in einer mono- oder bipolaren Zelle. Insbesondere betrifft die Erfindung
die in derartigen Zellen eingesetzten Graphitelektroden und deren selektive Verwendung hinsichtlich ihrer benetzenden
und nichtbenetzenden Eigenschaften, um die Nutzungsdauer der Elektroden in derartigen Zellen zu verlängern, sowie
Verfahren zur gesteuerten Herstellung von Graphitelektroden, um die gewünschten Benetzungseigenschaften für diesen wahlweisen
Einsatz zu erreichen.
Bei einer Art elektrolytischer Zellen zur Herstellung eines Metalls wie Aluminium aus in einem Lösungssalzbad gelöstem
Metallchlorid liegen eine Abschlußanode, mindestens eine zwischenliegende bipolare Elektrode und eine Abschlußkathode
vor. Diese Elektroden sind üblicherweise eng beabstandet und parallel zueinander angeordnet, wobei die gegenüberliegenden
Anoden-Kathoden-Flächen Elektrodenzwischenräume bilden, durch
die die Schmelze strömen und infolge des Stromdurchgangs von der Anode zur Kathode elektrolysiert werden kann. Die im Elektrodenzwischenraum
erfolgende Elektrolyse des Metallchlorids bewirkt, daß sich Metall an der Kathode ablagert und Chlorgas
an der Anode sammelt. Zellen dieser Art sind in den US-PSn
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3 755 099 und 3 822 195 beschrieben. Eine der wichtigen Besonderheiten dieser Zellen ist, daß der Anoden-Kathodenabstand
sorgfältig beibehalten werden muß, um einen hohen Stromwirkungsgrad und den potentiell niedrigen Leistungsverbrauch zu erreichen, die mit der bipolaren Chloridelektrolyse
möglich sind. Offensichtlich wird jeder an der Anoden- oder Kathodenoberfläche - durch beispielsweise
Erosion oder anderweitiges Entfernen von Elektrodenmaterial auftretende Verschleiß den Elektrodenabstand und damit den
elektrischen Widerstand zwischen Anode und Kathode vergrößern. In den meisten Fällen wirft dabei die Anode kaum
Schwierigkeiten auf, da unter den meisten Bedingungen das Chhlorid für die für die Elektroden verwendeten kohlenstoffhaltigen
Werkstoffe verhältnismäßig schwach korrodierend wirkt. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß ein gewisser
Elektrodenverschleiß an der Kathodenoberfläche stattfindet, und man hat mit großem Aufwand versucht, diesen
Verschleiß zu verringern bzw. auszuschalten. Übermäßiger Kathodenverschleiß ist ein Problem nicht nur hinsichtlich
des Leistungsverbrauchs; dabei kann der Widerstand so stark ansteigen, daß die Zelle sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben
läßt und daher kostenaufwendig zur Reparatur oder zum Austausch der Elektroden stillgesetzt und wieder angelassen
werden muß. Zusätzlich zu den Schwierigkeiten mit dem elektrischen Widerstand, die der Kathodenverschleiß hervorruft,
kann das von der Kathodenoberfläche abgehobene kohlenstoffhaltige Material das Bad verschmutzen. Dieser Vorgang
allein kann bereits so extrem sein, daß die Zelle stillgelegt werden muß.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung von Aluminium in einer elektrolytischen Zelle, in der
ein Aluminiumhalogenid in einer Lösungsmittelschmelze mit
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höherem Zersetzungspotential· gelöst ist, wobei die Zelle
eine Vielzahl von Elektrodenzwischenräumen zwischen gegenüberliegenden Anoden- und Graphitkathodenflächen aufweist, indem man (a) das Bad durch eine Vielzahl der Elektrodenzwischenräume führt, wo das Bad elektrolysiert wird, um Aluminiumschmelze an der Kathodenoberfläche abzulagern, und wobei das Bad durch mindestens einen Elektrodenzwischenraum mit verhältnismäßig niedriger Geschwindigkeit bewegt
wird und das aus dem Bad erzeugte Aluminium die Graphitkathodenoberfläche dieses Elektrodenzwischenraums benetzt, während das Aluminium sich an dieser Kathodenoberfläche ablagert, und wobei (b) die Graphitkathodenoberfläche der
Elektrodenzwischenräume, durch die das Bad mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit strömt, von dem aus dem Bad erzeugten Aluminium nicht benetzt wird, während es sich an
der Kathodenoberfläche ablagert.
eine Vielzahl von Elektrodenzwischenräumen zwischen gegenüberliegenden Anoden- und Graphitkathodenflächen aufweist, indem man (a) das Bad durch eine Vielzahl der Elektrodenzwischenräume führt, wo das Bad elektrolysiert wird, um Aluminiumschmelze an der Kathodenoberfläche abzulagern, und wobei das Bad durch mindestens einen Elektrodenzwischenraum mit verhältnismäßig niedriger Geschwindigkeit bewegt
wird und das aus dem Bad erzeugte Aluminium die Graphitkathodenoberfläche dieses Elektrodenzwischenraums benetzt, während das Aluminium sich an dieser Kathodenoberfläche ablagert, und wobei (b) die Graphitkathodenoberfläche der
Elektrodenzwischenräume, durch die das Bad mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit strömt, von dem aus dem Bad erzeugten Aluminium nicht benetzt wird, während es sich an
der Kathodenoberfläche ablagert.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung hat sich herausgestellt, daß Graphitelektrodenoberflächen vom an der Kathode
angelagerten Metall benetzt oder nicht benetzt werden können und daß dieses Verhalten sich gemeinsam mit der Strömungsgeschwindigkeit
im Bad und der Anoden-Kathoden-Abstand ausnutzen läßt, um den Verschleiß der Kathodenoberfläche gering
zu halten. Es hat sich weiterhin herausgestellt, daß
man die Benetzbarkeit bzw. Nichtbenetzbarkeit von Graphitelektroden durch sorgfältiges Steuern des Graphitherstellungsverfahrens hervorrufen kann.
man die Benetzbarkeit bzw. Nichtbenetzbarkeit von Graphitelektroden durch sorgfältiges Steuern des Graphitherstellungsverfahrens hervorrufen kann.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung hat es sich herausgestellt,
daß der Verschleiß der Graphitkathodenoberfläche sich verringern läßt, wenn man die Kathodenoberfläche hinsichtlich
ihrer Benetzbarkeit und hinsichtlich der dort vorliegenden Strömungsgeschwindigkeit selektiert und einstellt.
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Von dem aus dem Bad abgeschiedenen Metall benetzte Graphitkathodenoberflächen
verwendet man, wo das Bad verhältnismäßig langsam über die Kathode strömt, wohingegen man dort, wo
die Strömung verhältnismäßig schnell ist, Graphitkathodenoberflächen verwendet, die nicht benetzt werden. Wie einzusehen
ist, kann bei den Elektrolysezellen der hier behandelten Art die Strömungsgeschwindigkeit im Bad von Zelle
zu Zelle und auch innerhalb einer einzelnen Zelle schwanken. Daher ist in einigen Elektrolysezellen die Strömungsgeschwindigkeit
im ElektrodenZwischenraum verhältnismäßig niedrig, in anderen höher. Es gibt jedoch auch Zellen mit
Bereichen, in denen beide Effekte auftreten. Im allgemeinen ist es bei den Elektrolysezellen der hier und in den genannten
Patentschriften erläuterten Art, die eine oder mehrere waagerechte bipolare Elektroden zwischen einer
obenliegenden Abschlußanode und einer untenliegenden Abschlußkathode aufweisen, zwischen denen die Strömung das
Bad im wesentlichen waagerecht strömt, schwierig, das Auftreten von Bereichen sowohl schneller als auch langsamer
Strömung zu verhindern. In diesen Zellen kann in den obenliegenden Elektrodenzwischenräumen die Strömung schnell,
in den untenliegenden Zwischenräumen langsamer sein. In einer Form der vorliegenden Erfindung verwendet man also
in einer einzigen Elektrolysezelle nicht benetzbare Kathodenoberflächen
in denjenigen Zellbereichen, in denen höhere Strömungsgeschwindigkeiten auftreten und die typischerweise
höher bzw. weiter entfernt von der Abschlußkathode liegen, und benetzbare Kathodenflächen in denjenigen Bereichen, in
denen die Strömungsgeschwindigkeiten niedrig sind, d.h. typischerweise in den unteren bzw. näher an der Abschlußkathode
liegenden Zellbereichen.
630035/0784
005723
Die Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Zelle zur Herstellung von Aluminium oder eines
anderen Metalls nach der vorliegenden Erfindung ;
Fig. 2 ist ein Schnitt durch eine Elektrolyseselle, die zur Durchführung der vorliegenden Erfindung
brauchbar ist; und
Fig. 3 ist eine schematisierte Draufsicht einer Zelle der in Fig. 2 gezeigten Art.
Die Fig. 1 zeigt einen geeigneten Zellaufbau zur Herstellung von Metall nach der vorliegenden Erfindung. Die dargestellte
Zelle hat einen äußeren Stahlmantel 1, der mit temperaturfesten
Seiten- und Endwandziegeln 3 aus wärmeisolierendem und elektrisch nicht leitfähigem Material ausgekleidet ist,
das gegenüber dem geschmolzenen Alkalimetall und Metallchlorid enthaltenden Halogenidbad und deren Zersetzungsprodukten
widerstandsfähig ist. Der Zelleninnenraum hat im unteren Teil einen Sumpf A1 in dem sich das erzeugte Metall sammeln kann.
Der Boden 5 und die Wände 6 des Sumpfes bestehen vorzugsweise aus Graphit. Weiterhin nimmt der Zelleninnenraum in
seinem oberen Bereich einen Badvorrat 7 auf. Die Zelle wird von einem Dach 8 aus temperaturfestem Material und einem
Deckel 9 geschlossen. Eine durch den Deckel 9 und das Dach verlaufende erste öffnung 10 erlaubt, ein Saugrohr in den
Sumpf 4 durch einen zu beschreibenden innenliegenden Kanal herabzusenken, um die Metallschmelze aus dem Sumpf zu entfernen.
Eine zweite öffnung 11 ist ein Einlaß zur Zufuhr
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BAD ORIGINAL
J005723
von Metallchlorid in da3 Bad. Eine dritte cffr.ung 12 ist
ein Auslaß zurr Abnehmen von Chlor.
Innerhalb des Zellinnenraums befindet sich eine Vielzahl
von plattenartigen Elektroden, d.h. eine obeniiegende Abschlußanode
14, vorzugsweise eine größere Anzahl von bipolaren Elektroden 15 (in der Fig. 1 sind vier dargestellt)
und eine untenliegende Abschlußkathode 16; alle Elektroden bestehen aus Graphit. Diese Elektroden sind übereinander
angeordnet dargestellt, wobei sie jeweils verzugsweise waagerecht in einem vertikalen Stapel liegen. Es lassen sich jedoch
auch schrägliegende oder vertikale Elektroden in einer mono- oder bipolaren Elektrodenanordnung verwenden. In der
Fig. 1 ist die Kathode 16 an beiden Enden auf den Sumpfwänden
6 gelagert. Die übrigen Elektroden sind übereinander angeordnet, wobei zwischengelegte Säulen 18 aus temperaturfestem
Material für die Abstandhaltung sorgen. Diese Säulen 18 sind auf einen engen Abstand der Elektroden bemessen
- b^ispielswiese auf einen Abstand der gegenüberliegenden
Oberflächen von 19,05 mm (3/4 in.) oder weniger. In der dargestellten Ausführungsforrn sind fünf Elektrodenzwischenräur.e
19 zwischen den einander zugewandten Elektrodenseiten
vorgesehen, und zwar einer zwischen der Abschlußkathode 16 und der untersten bipolaren Elektrode 15,
drei zwischen aufeinanderfolgenden Paaren der mittleren
bipolaren Elektroden 15 und einer zwischen der obersten bipolaren Elektrode 15 und der Abschlußanode Ί4. Jeder Elektrodenzwischenraum
19 ist von einer oberen Fläche 20, d.h. der Unterseite einer Elektrode, wobei die Fläche 20 als
die Anodenoberfläche wirkt, gegenüber einer unteren Fläche 21 begrenzt, d.h. der Oberseite einer weiteren Elektrode,
Ö3003S/Q7?. h
BAD
wobei iie Fläche 21 als Kathodenfläche arbeitet. Der Abstand
zwischen der Anoden- und der Kathodenfläche ist beim Fehlen einer Metallschicht wesentlicher Dicke der
Anoden-Kathoden-Abstand. Befindet sxch auf der Kathodenfläche eine Metallschicht, ist der wirksame Anoden-Kathoden-Abstand
geringer als die Entfernung zwischen den Graphitelektrodenflächen
20,21. Der Badspiegel in der Zelle schwankt im Betrieb, liegt jedoch normalerweise erheblich
über der Anode 14, so daß der gesamte sonst leere Raum unter dieser in der Zelle ausgefüllt ist.
In der Anode 14 ist eine Vielzahl von Elektrodenstangen 24 eingesetzt, die als positive Stromzuleitung dienen,
während in die Kathode 16 eine Vielzahl von Kollektorstangen 26 eingesetzt ist, die als negative Stromableitungen
dienen. Die Stangen 24, 26 verlaufen durch die Zellwand und sind gegen den Stahlir.antel 1 auf geeignete
Weise isoliert. Eine geeignete Spannung wird über die Abschlußanode 14 und die Abschlußkathode 16 gelegt; diese
Spannung erteilt den bipolaren Elektroden ihre Bipolarität.
Wie bereits erwähnt, kann der Sumpf 4 Badir.aterial und Metallschmelze
aufnehmen, und letztere kann sich unter dem Bad im Sumpf während des Zellbetriebs ansammeln. Sollen
das Bad und etwaiges Metall im Sumpf 4 separat erwärmt werden, kann dort ein hilfsweiser Heizkreis vorgesehen
werden.
Ein mit dem Pfeil 30 gezeigter Badspeisekanal verläuft von
obenliegendem Vorrat 7 auf der rechten Seite (Fig. 1) der Elektroden in jeden Elektrodenzwischenraum 19 hinein. Es
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wird also jeder Elektrodenzwischenraum 19 fortwährend mit Schmelzbad gespeist, das (in Fig. 1 von rechts nach
links) durch jeden Elektrodenzwischenraum 19, aus diesem heraus und dann aufwärts strömt, wie mit den Pfeilen 34,
35 allgemein gezeigt.
Der zur Herstellung von Aluminium nach der vorliegenden Erfindung eingesetzte Elektrolyt ist eine Salzschmelze, die
sxch im wesentlichen aus in einem oder mehreren Halogeniden - insbesondere Chloriden - mit höherem Zersetzungspotential·
als Aluminiumchlorid gelöstem Aluminiumchlorid zusammensetzt. Bei der Elektrol·yse eines solchen Bades entsteht
Chlor auf den Anodenflächen und Aluminium auf den Kathodenflächen der Zellelektroden. Das Metall wird zweckmäßigerweise
vom leichteren Bad durch Absinken getrennt, und das Chlor steigt auf und kann aus der Zelle abgelassen
werden. Dabei kann nach der vorliegenden Erfindung die Badschmelze durch den vom Chlorgas in der Zelle erzeugten Auftrieb
in der Zelle zwangsweise in Umlauf gehalten werden; das Aluminiumchlorid speist man in regelmäßigen Abständen
oder kontinuierlich in das Bad ein, um seine gewünschte Konzentration aufrechtzuerhalten.
Das Bad enthält zusätzlich zu dem gelösten Aluminiumchlorid gewöhnlich auch Alkalimetallchlorid, obgleich anderes Alkali-
und Erdalkalichlorid ebenfalls verwendet werden kann. Eine derzeit bevorzugte aluminiumchloridhaltige Zusammensetzung
ist eine Zusammensetzung auf der Basis von Alkali-
nnoc; /me/.
BAD ORIGINAL
metallchlorid aus etwa 50 - 75 Gew.-% Natriumchlorid und 25 - 50 % Lithiumchlorid. Das Aluminiumchlorid ist in
dieser Halogenidzusammensetzung zu einem Bad gelöst, aus dem Aluminium elektrolytisch hergestellt werden kann; ein
Aluminiumchloridanteil von etwa 1,5 bis 10 Gew.-% des Bades ist im allgemeinen erwünscht. Beispielsweise ist die
folgende Badanalyse (in Gew.-%) zufriedenstellend: 53 % NaCl, 40% LiCl, 0,5% MgCl2, 0,5% KCl, 1% CaCl2 und 5% AlCl3. Bei
einem solchen Bad kann man andere Chloride als NaCl, LiCl und AlCl- als Zufallsbestandteile bzw. Verunreinigungen betrachten.
Das Bad wird im geschmolzenen Zustand gewöhnlich bei einer Temperatur über der Schmelztemperatur von Aluminium
und im Bereich zwischen 660 und 7300C, typischerweise bei etwa 7000C eingesetzt.
Wie bereits beschrieben, wird das aus dem Vorrat 7 über den Speisekanal 30 zugeführte Bad in den Elektrodenzwischenräume
19 elektrolysiert, wobei auf den Anodenflächen
20 Chlor und auf den Kathodenflächen 21 Aluminium entsteht. Die zwischen die oberste Anode 14 und die unterste
Kathode 16 gelegte Betriebsspannung bewirkt, daß die dazwischenliegenden
bipolaren Elektroden 15 ihre Bipolarität zeigen und in den einzelnen Elektrodenzwischenräumen
19 die Elektrolyse bewirken. Die Elektrodenstromdichte kann zweckmäßigerweise von etwa 5 bis 15 A pro 6,45 cm2
(sq.in.) liegen; die bevorzugte Stromdichte ist von Zelle zu Zelle jedoch unter Umständen unterschiedlich und läßt
sich durch Beobachtung leicht ermitteln.
Ö30035/078Ä
Das an der Anode entstehende Chlor steigt im Bad auf und seine Wanderung durch das Bad läßt sich dazu ausnutzen,
dieses in Umlauf zu halten. Das auf der linken Seite (Fig. 1) der Zelle aufsteigende Chlor erzeugt einen Zirkulationseffekt,
wobei das Bad durch die Elektrodenzwischenräume 19 geschwemmt wird. Dabei wird das auf den
Kathodenflächen erzeugte Aluminium aus den Elektrodenzwischenräumen
19 in der gleichen Richtung wie das Bad, d.h. (in Fig. 1) nach links geschwemmt und kann dann zum
Sumpf 4 herabsinken.
Wie oben bereits erwähnt, können der Abstand zwischen den Elektroden sowie die Badgeschwindigkeit in deren Zwischenräumen
von Zelle zu Zelle und auch in einer einzelnen Zelle unterschiedlich sein. Für die in der US-PS 3 755 099
gezeigte Zellart ist in den der Abschlußkathode 16 näherliegenden Bereichen die Strömungsgeschwindigkeit des Bades
in den Elektrodenzwischenräumen gewöhnlich geringer, in den der Abschlußanode 14 näherliegenden höheren Bereichen jedoch
höher.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung wird die Benetzbarkeit eines gegebenen Graphit-Elektrodenmaterials auf
einfache Weise nach dem nun zu beschreibenden Test bestimmt. Die Fig. 2 und 3 zeigen schematisiert zweckmäßige
Anordnungen zur Bestimmung der Benetzbarkeitseigenschaften von Elektrodenmaterialien. In dieser Art einer Anordnung
ist in eine kleine Labor-Elektrolysezelle 200 eine Anode 314 zusammen mit zwei Kathoden 316 eingesetzt. Die Kathoden
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316 können identisch oder unterschiedlich sein, wenn zwei unterschiedliche Elektrodenproben untersucht werden sollen.
Da die hier interessierende Fläche die Kathodenoberfläche
ist, muß die Oberfläche 321 der Kathode 316 der in der Produktionszelle zu verwendenden entsprechen. D.h., daß man
die Kathode 316 aus einer größeren Elektrode entnehmen sollte oder sie sollte mindestens repräsentativ für ein solches
einer größeren Elektrode entnommenes Material sein, so daß die Oberfläche 321 repräsentativ für die Kathodenoberfläche
der Produktionselektrode ist. Weiterhin ist wichtig, daß das Bad 213 in der Zelle 200 vorzugsweise im wesentlichen
die gleiche Zusammensetzung und Temperatur hat, wie sie für die Produktionszelle erwartet werden, so daß die Abweichungen
von den Arbeitsbedingungen der Produktionszelle so gering wie möglich sind.
Geeignete Abmessungen für die Kathodenblöcke 316 sind eine
Länge von etwa 38,1 mm (1 - 1/2 in.), eine Dicke von etwa 15,88 mm (5/8 in.) und eine Breite von etwa 19,05 mm (3/4 in.),
wobei die Kathoden von der Anode 314 in einer Entfernung (d) beabstandet liegen, die zweckmäßigerweise 14,29 mm
(9/16 in.) beträgt. Die Oberfläche 321 sollte zur gegenüberliegenden zugewandten Oberfläche 315 der Anode parallel
verlaufen. Die Zelle wird bei etwa 7100C mit einer
Stromdichte von etwa 8 A pro 6,45 cm2 (sq.in.) betrieben.
Wie bei Produktionszellen enthält ein geeignetes Bad 70%
Natriumchlorid und 30% Lithiumchlorid bei einer Zugabe von etwa 7% Aluminiumchlorid. Der Aluminiumchloridanteil
wird durch periodische oder kontinuierliche Zugabe von Aluminiumchlorid aufrechterhalten. Diese Arbeitsbedingungen
werden stetig für die Dauer von etwa fünf Tagen beibehalten, während kontinuierlich Aluminium hergestellt wird.
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Nach etwa 5 Tagen läßt man das gesamte Bad aus der Zelle
200 ab, nimmt die Kathoden heraus und untersucht die den Anodenflächen am nächsten liegenden zugewandten Kathodenflächen
321. Der größte auf der Kathodenoberfläche 321 zu findende Aluminiumtropfen wird als Benetzbarkeitsindex genommen. Ist dieser Tropfen in seiner größten Ausdehnung
im Test größer als ein Millimeter, gilt die Kathodenoberfläche als von dem Aluminium im Elektrolytbad
benetzt. Ist andererseits der größte Tropfen in seiner größten Abmessung ein Millimeter groß oder kleiner, gilt
die Kathodenoberfläche 321 als nichtbenetzend.
Wie oben bereits erwähnt, sind nach der vorliegenden Erfindung die Kathodenelektroden aufgrund der Benetzbarkeit bzw.
Nichtbenetzbarkeit der Kathodenoberfläche im Zusammenhang
mit der Strömungsgeschwindigkeit des Elektrolytbades auf der Kathodenoberfläche zu wählen. Die Strömungsgeschwindigkeit
läßt sich leicht mit einem Wassermodell der Zelle entweder in voller Größe oder maßstäblich verkleinert ermitteln.
Nach der vorliegenden Erfindung werden die Kathodenoberflächen, die benetzbar sind, dort in Berührung mit dem Bad
gebracht, wo die Strömungsgeschwindigkeit auf der Kathodenoberfläche verhältnismäßig niedrig ist, d.h. beispielsweise
0,09 oder 0,16 bis 0,43 oder 0,46 m/s (0,3 oder 0,5 bis 1,4 oder 1,5 ft/sec). Derartige S tr ömungs verb indungen
findet man typischerweise in den unteren Bereichen von Zellen der in der US-PS 3 755 099 gezeigten Art. Nach einer
Form der vorliegenden Erfindung verwendet man verhältnis-
030035/078 4
mäßig weit beabstandete Elektroden in denjenigen Zellbereichen, in denen die Strömungsgeschwindigkeit des Bades
verhältnismäßig niedrig ist, insbesondere wo erhebliche Aluminiummengen sich auf den Kathodenoberflächen sammeln
können. In diesen Bereichen kann der Elektrodenspalt, d.h. der Abstand zwischen der Anodenoberfläche und der
ihr zugewandten Kathodenoberfläche, größer als 12,7 mm (1/2 in.), beispielsweise 15,88 bis 19,05 mm (5/8 in.
bis 3/4 in.) sein, obgleich auch Abstände bis zu 25,4 mm (1 in.) möglich sind, insbesondere wo sich auf der Kathodenoberfläche
erhebliche Aluminiummengen ansammeln, wje es zuweilen in den unteren Badbereichen einer Zelle der
in der Fig. 1 und in der US-PS 3 755 099 gezeigten Art der Fall sein kann, d.h. in den der Abschlußkathode 16 näherliegenden
Zellbereichen.
In denjenigen Bereichen der elektrolytischen Zellen, in
denen die Badströmungsgeschwindigkeit an der Kathodenoberfläche verhältnismäßig hoch (mehr als o,46 m/s (1,5 ft./see),
beispielsweise 0,49 bis 0,91 m/s (1,6 bis 3 ft./sec.)) ist, sollte die Kathodenoberfläche von dem sich dort aus dem Bad
ablagernden Aluminium nicht benetzt werden. Bereiche stärkerer Strömung treten typischerweise im oberen Teil der
elektrolytischen Zelle der in der Fig. 1 und der US-PS 3 755 099 gezeigten Art auf, d.h. näher an der Abschlußanode
14. In den Bereichen höherer Strömungsgeschwindigkeit verwendet man verhältnismäßig eng beabstandete Elektroden
- d.h. einen Abstand von 12,7 mm (1/2 in.) oder weniger, beispielsweise 9,53 mm (3/8 in.).
Nach der vorliegenden Erfindung verwendet man in einer einzigen Elektrolysezelle sowohl Bereiche starker als auch Be-
030035/0784
reiche schwacher Strömung und setzt Graphitelektroden in diesen Bereichen entsprechend der Benetzbarkeit bzw. Nichtbenetzbarkeit
der jeweiligen Kathodenoberfläche ein. Daher sieht man nach einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung Bereiche hoher und Bereiche niedriger Strömungsgeschwindigkeit in einer Elektrolysezelle derart
vor, daß die Badströmung zwischen der Anode und der Kathode in einem oder mehreren Elektrodenzwischenräumen
verhältnismäßig hoch, beispielsweise höher als 0,46 m/s (1,5 ft./see.) ist. Die gleiche Zelle zeigt in einem oder
mehreren Elektrodenzwischenräumen eine niedrigere Strömungsgeschwindigkeit von etwa 0,46 m/s (1,5 ftVsec.) oder
weniger. Die verhältnismäßig hohe Strömungsgeschwindigkeit kann das 1/5- bis 2-fache oder ein noch höheres Vielfaches
der verhältnismäßig niedrigen Strömungsgeschwindigkeit sein. Nach der vorliegenden Erfindung setzt man Kathoden
mit nichtbenetzbaren Oberflächen in den Bereichen starker Strömung und eine oder mehrere Kathoden mit benetzbaren
Oberflächen in den Bereichen schwacher Strömung ein, und zwar in der gleichen Zelle. Die Verwendung größerer
Anoden-Kathoden-Abstände in den Bereichen schwacher Strömung
und geringerer Anoden-Kathoden-Abstände in den Bereichen stärkerer Strömung, wie bereits beschrieben, ist
ebenfalls in einer einzigen Zelle möglich.
Die Elektroden - einschließlich der bipolaren Elektroden bestehen aus einem kohlenstoffhaltigen Material, vorzugsweise
Kohlenstoff in Graphitqualität, der sich aus Kohleoder Petrolkoks herstellen läßt. Petrolkoks wird typischer-
Ö30035/0784
weise bei einer Temperatur von etwa 800 bis 16000C calciniert,
um flüchtige Verunreinigungen auszutreiben. Bei einer Herstellung einer Elektrode mischt man den calcinierten
Koks mit einem Pech-Bindemittel zu einer Mischung mit einem Pechanteil von etwa 10 bis 30%. Diese Mischung
formt man beispielsweise durch Auspressen zu einer zur Verwendung als Elektrode oder zum Aufschneiden zu Elektroden
geeigneten Größe und Gestalt. Ein Formstück kann dabei zu zwei oder mehr Elektrodenblockstücken aufgeschnitten
werden; danach brennt man die Elektrode bei etwa 700 bis 16000C, um flüchtige Anteile aus dem Pech-Bindemittel
auszutreiben. Im nächsten Schritt tränkt man üblicherweise den gebrannten Block durch Eintauchen mit flüssigem Pech,
um seine Dichte zu erhöhen, und brennt dann erneut bei etwa 700 bis 16000C. Die Brenn- und Pechtränkbehandlungen
lassen sich mehrfach wiederholen, um die Dichte zu erhöhen. Schließlich graphitiert man das kohlenstoffhaltige
Material bei einer typischen Temperatur von etwa 2000 bis 31000C.
Bei der Herstellung von graphitischen kohlenstoffhaltigen
Elektrodenwerkstoffen wird die Nichtbenetzbarkeit der Oberfläche im allgemeinen begünstigt durch höhere Graphitiertemperaturen,
eine höhere Kristallinität der Graphitstruktur, eine höhere Graphitdichte und durch die Verwendung
von nadeiförmig oder nichtnadelförmig strukturiertem Koks - im Gegensatz zu isotropem Koks - als Ausgangsmaterial.
Andererseits wird die Benetzbarkeit im allgemeinen gefördert durch niedrigere Graphitiertemperaturen und eine niedrigere
Kristallinität sowie - in gewissem Ausmaß - durch niedrigere Dichten und die Verwendung von isotropem Koks
als Ausgangsmaterial.
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Wie bereits erwähnt, haben die innere Struktur des als Ausgangsmaterial verwendeten Koks, die Dichte und Kristallinität
des daraus hergestellten Graphits und besonders die Graphitiertemperatur einen ausgeprägten Einfluß auf
die Benetzbarkeit bzw. Nichtbenetzbarkeit des in einer Chloridreduzierzelle mit Aluminium in Berührung stehenden
Graphits, und diese Aspekte sollen nun ausführlicher behandelt werden. Im allgemeinen zeigt Koks eine von drei
Gefügearten,d.h. er kann isotrop, nadeiförmig oder nichtnadelförmig
sein. Wie der Name schon besagt, ist das isotrope Gefüge durch gleichachsige Körner oder Zellen gekennzeichnet.
Demgegenüberliegen bei einer Nadelstruktur langgestreckte nadeiförmige Körner oder Zellen vor. Eine
nichtnadelförmige Struktur liegt zwischen den Extremen der isotropen und der Nadelstruktur. Im nichtnadelförmigen
Gefüge sind die Körner oder Zellen nicht gleichachsig und daher von einer isotropen Struktur unterscheidbar, aber
auch vom ausgeprägt nadeiförmigen Gefüge deutlich unterscheidbar .Diese Eigenschaften sind in der einschlägigen
Technik allgemein anerkannt und die hier angewandten Ausdrücke geläufig.
Ein wesentlicher Gesichtspunkt, ob eine bestimmte Graphitprobe
benetzbar ist oder nicht, hat sich im Kristallinitätsgrad der Graphitstruktur gefunden. Es ist allgemein
anerkannt, daß sich aus der Weitwinkelröntgendiffraktionsanalyse
der Kristallitgröße und dem Schichtabstand der Graphitproben mehrere brauchbare Maße für die Kristallinitat
des Graphits ermitteln lassen. Der Durchmesser L und
die Höhe L des Kristallits ergeben sich aus einer Messung
der Verbreiterung der geeigneten Röntgenbeugungsmaxima. Der Schichtabstand d_n:?, d1f) sowie der Kristallitdurch-
t)30035/078£
messer L bleiben trotz wesentlicher Änderungen der Kria
stallinität im wesentlichen konstant. Der Kristallinitätsgrad steht jedoch in gutem Zusammenhang mit der Kristallithöhe
L , so daß man einen vereinfachten Ansatzpunkt für die röntgenologische Bestimmung der vergleichbaren Kristallinität
von Graphit erhält. Diese Korrelation wird trotz der vereinfachten Analyse zur Bestimmung von L für gültig
gehalten, die im wesentlichen auf einer Verbreiterung der Maxima beruht, ohne Verformungseffekte oder die Verteilung
der Schichtabstände zu berücksichtigen. Mit anderen Worten: Man kann L bestimmen, ohne die Verbreiterungsparameter durch rigorose Analyse der röntgenologischen
Daten genau zu bestimmen, die durch eine Anzahl von Korrekturen kompliziert wird, wie aus der Technik der Röntgendiffraktxonsanalyse
bekannt. Für die vorliegende Erfindung reicht es aus, die Verbreiterungsparameter unmittelbar
aus experimentell aufgenommenen Diffraktometerkurven auszuwerten und durch das Kurvenprofil eine glatte
Kurve zu ziehen. Zur Bestimmung von L bestimmt man einen Grundwert für die Intensität und zieht eine Linie parallel
zur Grundlinie auf der halben Spitzenhöhe über der Grundlinie. Dann ermittelt man mit der Gleichung von Scherrer
den Wert von L : c
0,08971 j
C B.COS θ
In diesem Ausdruck sind Λ,, B und θ die Röntgenwellenlänge,
die Halbbreite in Radians bzw. der Spitzenwinkel in Graden. Dieses Verfahren ist beschrieben in dem Aufsatz "Measurement
of Interlayer Spacings and Crystal Sizes in Turbostratic Carbons" von M.A.Short und P.L.Walker, Jr., in Carbon, Vol. 1,
(1963) S. 3 - 9.
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Im allgemeinen hängt ein niedrigerer Kristallinitätsgrad,
wie er sich in einem niedrigeren L^-Wert ausdrückt, mit
einer Benetzbarkeit zusammen, während ein höherer Kristallinitätsgrad, wie er sich in einem höheren L -Wert
ausdrückt, mit einer Nichtbenetzbarkeit zusammenhängt. Beispielsweise weist ein L = 350 A oder mehr auf Nichtbenetzbarkeit,
ein L < 350 A auf Benetzbarkeit hin.
Ist das Ausgangsmaterial isotroper Koks, ist der resultierende Graphit für alle praktischen Zwecke durchweg
vom Aluminium in Chloridreduktionszellen benetzbar. Das kohlenstoffhaltige Material kann bei fast jeder Temperatur
zwischen 1800 und 30000C graphitiert werden und zeigt eine Benetzbarkeit, die Dichteänderungen gegenüber mehr
oder weniger unempfindlich ist. Weiterhin ist der L -Wert praktisch immer niedriger als 350 A und liegt im allgemeinen
zwischen weniger als 100 8 und einem Maximum von etwa 300 A*.
Wo Nadelkoks als Ausgangsmaterial dient, wird eine Nichtbenetzbarkeit
begünstigt, wenn die Graphitiertemperatur gleich oder größer als 23000C ist; dann erhält man ein L
von mehr als 350 A. Der Nadelkoks läßt sich benetzbar herstellen, indem man bei weniger als 23000C graphitiert,
was zu einer Kristallinität führt, die durch einen L Wert von weniger als 350 A gekennzeichnet ist. Im Fall von
Nadelkoks als Ausgangsmaterial zur Graphitherstellung kann die Dichte des endgültigen Graphitproduktes einigen Einfluß
auf sein Benetzbarkeits- bzw. Nichtbenetzbarkeitsverhalten ausüben. Dabei begünstigt eine höhere Dichte die
Nichtbenetzbarkeit, eine niedrigere Dichte eine Benetzbarkeit. Im allgemeinen läßt die Dichte sich durch die
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Pechtränkung während der Graphitherstellung steuern. Wiederholt man die Pechtränkung einmal oder mehrfach, nimmt
die Dichte zu.
Bei nicht nadeiförmig strukturiertem Koks als Ausgangsmaterial ergeben Graphitiertemperaturen von 25000C oder
mehr, die zu einer Kristallinität mit einem L -Wert von
350 A oder mehr führen, eine Nichtbenetzbarkeit. Graphit
aus nichtnadelförmigem Koks läßt sich benetzbar herstellen, indem man bei weniger als 25000C graphitiert, wobei
man eine Kristallinität mit einem L -Wert von weniger als 350 A erhält. Die Dichte ist hier nicht so wichtig wie
bei nadeiförmigem Koks.
Aus diesen Erläuterungen ist unmittelbar ersichtlich, daß die Graphitiertemperatur einen wesentlichen Einfluß auf
die Graphitproduktion aus nadel- oder nichtnadelförmig
strukturiertem Koks hat. Bei nadeiförmig strukturiertem Koks wird die Dichteeinstellung zu einem Einflußfaktor,
aber in einem wesentlich schwächeren Ausmaß als die Graphitiertemperatur. Mit isotropem Koks erhält man unabhängig
von der Graphitiertemperatur fast immer eine Benetzbarkeit. Die höchste Temperatur, auf die der Graphit
erwärmt worden ist, läßt sich leicht bei der nachfolgenden Röntgendiffraktionsanalyse bestimmen. Wie aus der Technik
bekannt, kann man für eine gegebene Koksart und Fertigungsfolge eine Normalkurve ableiten, die Röntgenparamter mit
der höchsten auftretenden Temperatur in Beziehung setzt. Man kann also davon ausgehen, daß diese Analyse zuverlässig
die höchste Temperatur ergibt, die bei der Graphitherstellung aufgetreten ist, d.h. die Graphitiertemperatur. Wesentlich
für die Verwendung von benetzbarem Graphit ist
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auch der Umstand, daß die Herstellung nichtbenetzbaren Graphits billiger sein kann; man kann also an diesem Punkt
den Kostenaufwand senken, sofern die jeweiligen Graphitarten im Sinne der vorliegenden Erfindung richtig eingesetzt
werden.
Bis hierher ist die Erfindung unter dem Gesichtspunkt der Verwendung einer einzigen Koksart zur Herstellung einer
vorgegebenen Graphitelektrode erläutert worden, da dies bei der gewerblichen Herstellung der Normalfall ist. Es
ist jedoch möglich, bei der Herstellung einer Graphitelektrode mehr als eine Koksqualität zu verwenden. In
diesem Fall gelten die oben erläuterten Richtlinien für die dominante Koksart, und zwar in erster Linie aufgrund
der Mengenanteile, in zweiter Linie aufgrund des relativen Einflusses. Was den relativen Einfluß angeht, hat isotroper
Keks einen stärkeren Einfluß als nadeiförmig oder nichtnadelformig
strukturierter Koks, während nichtnadelformig
strukturierter Koks einen stärkeren Einfluß als nadeiförmig strukturierter Koks hat. Enthält eine Mischung aus Koks unterschiedlicher
Arten 60 oder 70% oder mehr einer bestimmten Art, dominiert dieser Typ. Liegen unterschiedliche
Arten jedoch in mehr oder weniger gleichen Anteilen vor, gilt die oben angegebene Rangfolge der Einflüsse. Bei abnehmender
Dominanz nimmt natürlich auch die Sicherheit des Resultats ab. Man wird daher zur Durchführung der vorliegenden
Erfindung bevorzugt nur eine einzige Koksart als Ausgangsmaterial verwenden bzw., wenn eine Mischung verwendet
wird, eine Mischung einsetzen, die durch eine eindeutige Dominanz gekennzeichnet ist - beispielsweise einen überwiegenden
Anteil von mindestens 80%.
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Die Erfindung und die mit ihr erreichten Verbesserungen sollen auch mit den folgenden Beispielen erläutert werden,
deren Ergebnisse unten tabelliert sind. Die Werte in den Tabellen I und II zeigen den Kathodenverschleiß in Abhängigkeit
von der Benetzbarkeit des Kathodengraphits und der Badströmungsgeschwindigkeit in Bädern aus etwa 70% NaCl
und 30% LiCl, denen etwa 7 % AlCl3 zugegeben werden. Die
Benetzbarkeit wurde nach dem oben beschriebenen Verfahren (Fig. 2 und insbesondere Fig. 3) bestimmt. Die Bäder wurden
bei etwa 7100C betrieben und zu Aluminium elektrolysiert,
wobei der Verschleiß über einen abgemessenen Zeitraum bestimmt und auf Millimeter pro Jahr umgerechnet wurde, um
einen Vergleich zu ermöglichen.
Dabei zeigt die Tabelle I die Empfindlichkeit eines benetzbaren
Graphits gegenüber einer verhältnismäßig hohen Badströmungsgeschwindigkeit von 0,76 m/s (2,5 ft./sec.) (Beispiel
2), zeigt aber einen wesentlich geringeren Verschleiß für eine niedrigere Strömungsgeschwindigkeit von weniger als
0,031 m/s (0,1 ft./see.) (Beispiel 1). Ein entsprechender
Test mit 0,4 3 m/s (1,4 ft./see.) ergab einen Verschleißschätzwert
von nur 3 mm pro Jahr an benetzbaren Graphitkathodenoberflächen. In diesem Test hatte nichtbenetzbarer
Graphit (Beispiel 3 und 4) annehmbare Verschleißraten für beide Strömungsgeschwindigkeiten, war aber bei schwächerer
Strömung nicht so gut wie der benetzbare Graphit.
Es wird darauf verwiesen, daß ein Vorteil der Verwendung von benetzbaren Elektroden deren geringere Herstellungskosten
sind, die einen geringeren Fertigungsaufwand ermöglichen, sofern man sie entsprechend der Erfindung in
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den Bereichen niedrigerer Strömungsgeschwindigkeit, nicht in Bereichen höherer Strömungsgeschwindigkeiten
einsetzt.
Die Tabella II zeigt die Beispiele 5 bis 10, in denen bei
nadeiförmig strukturiertem Koks (Beispiel 5 und 6) oder nichtnadelförmig strukturiertem Koks (Beispiel 7 und 8)
der erzeugte Graphit entsprechend der vorliegenden Erfindung von einer Al-Schmelze entweder benetzt oder nicht benetzt
wird. Wie die Beispiele 5 und 6 zeigen, erhält man, wenn man die Graphitiertemperatur von 2000 auf 26000C erhöht,
einen nichtbenetzbaren anstelle eines benetzbaren Graphits. Bei isotropem Koks (Beispiel 9 und 10) erhält
man beim Graphitieren bei sowohl 1800 und als auch 2800°C benetzbare Oberflächen.
Während die Erfindung speziell unter Bezug auf Elektrolysezellen der in Fig. 1 gezeigten Art beschrieben wurde, in
denen dia Elektroden und die Elektrodenzwischenräume waagerecht verlaufen und das Bad im wesentlichen waagerecht durch
letztere strömt, ist die Erfindung ebenso brauchbar für Zellen, in denen die Elektroden nicht waagerecht, also
beispielsweise senkrecht angeordnet sind. In diesen Fällen verwendet man die nichtbenetzbaren Kathodenoberflächen
bei einem schnelleren Badumlauf, die benetzbaren Kathodenoberflächen bei einem langsameren Badumlauf über die Kathodenfläche
.
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Beispiel | Graphit Koks Lc(A) |
330 330 430 430 |
Tropfen größe (mm) |
Benetz barkeit |
Badgeschwindigkeit (m/s) (ft./see.) |
0 2 0 2 |
,1 ,5 ,1 |
Verschleiß (mm/Jahr) |
|
ο | 1 2 3 4 |
nadelf. nadelf. nadelf. nadelf. |
2,2 2,2 0,8 0,8 |
benetzbar benetzbar nicht benetzb. nicht benetzb. |
<0,031 0,76 (0,031 0,76 |
4,6 19,1 7^4 |
|||
cn | |||||||||
O 60- |
Tabelle II |
Koks
Graphitherstellung Graph.-Temperatur (0C)
Lc(8)
Benetzbarkeitsprüfung Tropfengröße (mm) Benetzbarkeit
nadelformig | 2000 |
nadeiförmig | 2600 |
nichtnadelförmig | 1800 |
nichtnadelförmig | 2800 |
isotrop | 1800 |
isotrop | 2800 |
200 360
92 370
82 300
2,0 0,1 9,0 0,5 9,0 5,0
benetzbar nicht benetzbar benetzbar OJ
nicht benetzbarO benetzbar benetzbar ^1
Leerseite
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Aluminium in einer Elektrolysezelle
mit einem Aluminiumhalogenid, das in einem Schmelzbad mit höherem Zersetzungspotential gelöst ist,
wobei die Zelle eine Vielzahl von Elektrodenzwischenräumen zwischen einander zugewandten Anoden- und Graphitkathoden-Elektrodenflächen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß man (a) das Bad durch eine Vielzahl der Elektrodenzwischenräume
bewegt, in denen es elektrolysiert wird, um
Aluminiumschmelze an der jeweiligen Kathodenoberfläche abzulagern,
wobei das Bad durch mindestens einen Elektrodenzwischenraum mit verhältnismäßig niedriger Geschwindigkeit
strömt und die Graphitkathodenoberfläche des Elektroden-
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Zwischenraums von dem aus dem Bad erzeugten Aluminium benetzt wird, während es sich auf der Kathodenoberfläche ablagert,
und wobei (b) die Graphitkathodenoberfläche der ElektrodenZwischenräume, durch die das Bad mit verhältnismäßig
hoher Geschwindigkeit strömt, von dem aus dem Bad erzeugten Aluminium nicht benetzt wird, während es sich
auf der Kathodenoberfläche ablagert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsgeschwindigkeit des Bades auf der benetzten
Graphitkathodenoberfläche 0,46 m/s (1,5 ft./see.) oder
weniger und vorzugsweise O,15 bis 0,46 m/s (1/2 bis
1-1/2 ft./see.) beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungsgeschwindigkeit des Bades auf den nicht benetzten Kathodenoberflächen mehr als 0,46 m/s (1,5 ft./see.)
beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das verhältnismäßig langsame Bad durch
einen Elektrodenzwischenraum von mehr als 12,7 mm (1/2 in.) Breite zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen der Anode
und der Kathode strömt.
5. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das verhältnismäßig schnelle Bad durch
einen ElektrodenZwischenraum von 12,7 mm (1/2 in.) Breite
oder weniger zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen der Anode und Kathode strömt.
6. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das verhältnismäßig langsam strömende
Bad eine Graphitkathodenoberfläche berührt, die aus (1) bei einer Temperatur von 1800 bis 30000C graphitiertem
isotropem Koks, (2J bei weniger als 25000C graphitiertem
nichtnadelförmig strukturiertem Koks oder (3) bei einer Temperatur von weniger als 23000C graphitiertem nadeiförmig strukturiertem Koks hergestellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das verhältnismäßig schnell strömende
Bad eine Graphitkathodenoberfläche berührt, die erzeugt wird aus (1) bei mindestens 25000C graphitiertem nichtnadelf
örmig strukturiertem Koks oder (2) bei einer Temperatur von mindestens 23000C graphitiertem nadeiförmig
strukturiertem Koks.
8. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halogenid Aluminiumchlorid ist.
9. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
die Verwendung einer Zelle, in der eine Abschlußanode im oberen Zellbereich und eine Abschlußkathode
im unteren Zellbereich liegen und im wesentlichen waagerechte bipolare Elektroden zwischen diesen zwischen gegenüberliegenden
Anoden- und Kathodenoberflächen im wesentlichen waagerecht verlaufende Elektrodenzwischenräume bilden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn ze ichnet, daß
der verhältnismäßig langsam strömende Badteil durch einen nahe an der Anschlußkathode liegenden Elektrodenzwischenraum
strömt.
«30Q35/07-.84
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US06/015,302 US4179345A (en) | 1979-02-26 | 1979-02-26 | Controlled wettability graphite electrodes for selective use in electrolysis cells |
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Publication Number | Publication Date |
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