DE299914C

DE299914C -

Info

Publication number: DE299914C
Application number: DENDAT299914D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 299914 KLASSE 10«. GRUPPE

WILHELM SCHÖNDELING in ESSEN, Ruhr.

Vorrichtung zum Öffnen und Schließen von Ofentüren.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Juni 1914 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum öffnen und Schließen von Türen industrieller öfen, beispielsweise Koksöfen, bei welcher die Tür mittels eines fahrbaren Gestells zur Seite geschwenkt wird. Nach der Erfindung wird die Tür in einem lösbaren Scharnier ausgeschwenkt, dessen einer Teil an der Tür und dessen anderer Teil heb- und senkbar an dem Fahrgestell, beispielsweise an einer Löschvorrichtung oder einer Koksausdrückmaschine angebracht ist. Es kann somit, nachdem das Fahrgestell vor die betreffende Ofenkammer gebracht worden ist, das Scharnier zusammengesetzt, die Tür etwas angehoben und dann an dem Fahrgestell ausgeschwenkt werden, beispielsweise so, daß ohne weiteres die Ofenkammer zum Ausdrücken des Kokses oder zum Einführen des Druckkopfes der Koksdrückmaschine freiliegt.

Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Tür in einfacher Weise durch Ausschwenken bedient wird, daß aber andererseits die Nachteile der in festen Scharnieren an den Öfen aufgehängten Türen vermieden sind, die hauptsächlich auf den durch die Hitze hervorgerufenen Veränderungen beruhen.

Zu dem angegebenen Zweck können an der Tür z. B. Augen angeordnet sein, in welche art dem Gestell heb- und senkbar angebrachte Bolzen eingeführt werden, so daß sich die Tür nach dem Anheben um die Bolzen drehen läßt. Man kann aber auch an dem verfahrbaren Gestell eine ausschwenkbare Greifvorrichtung anordnen, welche die Tür erfaßt und dann mit ihr ausgeschwenkt wird.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung als Beispiel dargestellt. Es

zeigen Fig. ι eine Seitenansicht, Fig. 2 einen wagerechten Schnitt, und die Fig. 3 und 4 Konstruktionseinzelheiten.

An der die Ofenkammer a, die hier als Koksofenkammer gedacht ist, verschließenden Tür b sind das geschlossene Auge c und das offene Auge d angebracht. Seitlich der Löschvorrichtung e, in welche der Kokskuchen aus der Ofenkammer geschoben werden kann, ist ein Gerüst f angebracht, welches die in Gelenken g und h drehbaren Arme i und k trägt. Am Arm i ist der Doppelhebel I, welcher den Drehbolzen m trägt und mittels der Schraubenspindel η und eines Handrades bewegt werden kann, angeordnet. An dem gegabelten Arm k sitzt der Bolzen 0, der sich in das offene Äuge d legt.

Wenn die Löschvorrichtung β in Arbeitsstellung vor die Ofenkammer α gefahren worden ist, wird der Bolzen m in das Auge c eingeführt und die Tür mittels der Schraubenspindel η etwas angehoben. Die Tür b kann dann um die Bolzen m und 0 um 90 ° in die punktierte Lage gedreht werden, so daß ohne weiteres der Kokskuchen in die Löschvorrichtung β eingebracht werden kann. Durch die bewegliche Anordnung der Arme * und k wird die Bedienung erleichtert und die Ausschwenkbarkeit erhöht. Natürlich könnte man auch umgekehrt die Bolzen an der Tür und die Augen, an den Armen anordnen.

Claims

Patent-Ansprüche: .

i. Vorrichtung zum öffnen und Schließen von Ofentüren, bei welcher die Tür mit Hilfe eines fahrbaren Gestells zur Seite

ausgeschwenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gestell heb- und senkbare Scharnierteile angebracht sind, welche mit entsprechenden, an den Türen angeordneten Scharnierteilen zu das Ausschwenken der Tür ermöglichenden Scharnieren zusammengesetzt werden können.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an dem verfahrbaren Gestell ein heb- und senkbarer Bolzen (m) angeordnet ist, der in ein Auge (c) der Tür eingreift und deren Drehung ermöglicht, während die Tür durch einen zweiten in ein offenes Auge (d) eingreifenden Drehbolzen (ο) geführt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzen, um welche sich die Tür dreht, an drehbar am Gestell angebrachten Armen (i, k) angeordnet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.