DE29855C - Farbensiebmaschine mit kreisendem Siebe und Pinsel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE SO: Mühlen und Zerkleinerungsmaschinen.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 4. Mai 1884 ab.

Die vorliegende Maschine arbeitet in der Art, dafs ein Pinsel über einem sich drehenden Siebe bewegt wird, und zwar so, dafs jeder Punkt des Siebes gleichmäfsig mit dem Pinsel in Berührung kommt.

Auf beiliegender Zeichnung ist die Maschine zur Darstellung gebracht. Fig. 1 ist eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Oberansicht. In den meisten Fällen werden die Maschinen doppeltwirkend gebaut, d. h. eine Antriebswelle bewirkt das Durchsieben durch zwei Siebe, indessen kann die Maschine auch ebensogut einfachwirkend sein.

Die Antriebswelle A ist in dem Maschinengestell passend gelagert und mit der losen und der festen Riemscheibe P und P¹ versehen. Mittelst der konischen Räder α α¹ überträgt sie' ihre Drehung auf die beiden verticalen Wellen BB¹, an deren oberen Enden die Kurbeln C C¹ aufgekeilt sind. Die Zapfen dieser Kurbeln sind mit der Traverse D drehbar verbunden, welche den Pinseln EE¹ eine Kreisbewegung ertheilt.

Die Pinsel E E¹ sind mit ihren oberen Enden an den Stangen G G¹ drehbar aufgehängt und gehen durch Ringe cc¹, in welche die Traverse D endigt, Fig. 4. Die. Stangen G G¹ selbst sind um Bolzen drehbar.

Infolge ihrer Verbindung mit der Traverse D nehmen die Pinsel E E¹ an der Kreisbewegung der letzteren Theil, was ihre nach jeder Richtung hin drehbare Aufhängung an G G¹ gestattet. Dabei werden sie durch die an GG¹ angebrachten Belastungsgewichte HH¹ mit einem stets gleichmäfsigen Druck auf die Siebe gedrückt. Durch Verstellung der Gewichte HH¹ kann der Druck variirt werden. Die Siebe ruhen auf Zahnkränzen J/¹, welche ihre Drehung von den Stirnrädern d d^l im umgekehrten Sinne zu derjenigen der Pinsel erhalten. Es wird also durch, diese Maschine die Arbeit mit der Hand vollständig nachgeahmt.

Um ein neues Sieb bezw. Metalltuch einzusetzen, bringt man den einen Ring in die innere Aussparung des Kranzes K, Fig. 3, welcher auf Beinen LL¹ ruht, während man den zweiten Ring auf den Kranz M stellt, welcher mittelst der Schraube N und des Handrades O hoch- und niedriggeschraubt werden kann. Zwischen die beiden Ringe legt man nun das betreffende Metalltuch und schraubt den Kranz M nach oben. Dadurch drückt sich der auf M stehende Ring mit dem darübergespannten Metalltuch in den oberen, von K gehaltenen Ring hinein, und der Siebboden ist fertig zum Einsetzen in die Wanne.

In den Fig. 4, 5 und 6 ist eine Modification der Maschine dargestellt, insofern statt des einen hier zwei Pinsel über jedem Sieb arbeiten. In diesem Falle sind die Enden der Traverse D gegabelt und mit je zwei Ringen c versehen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Maschinen zum Durchsieben von Farben die Einrichtung, dafs

   a) ein oder mehrere Pinsel über einem sich drehenden Siebe in einem Kreise, nach entgegengesetzter Richtung und so bewegt werden, dafs jeder Punkt des Siebes allmälig mit den Pinseln in Berührung kommt;

   b) der oder die Pinsel auf das Sieb aufgedrückt werden, wobei der auf den Pinseln lastende Druck beliebig verändert werden kann.