DE29849C - Schaltvorrichtungen für Sekundärbatterien. Theilweise abhängig vom Patent Nr. 27037 - Google Patents
Schaltvorrichtungen für Sekundärbatterien. Theilweise abhängig vom Patent Nr. 27037Info
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Description
KAISERLICHES
PATENTA
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Art des Ladens und Entladens secundärer
Batterien und deren Verwendung zum automatischen Wechsel der Stromkreisverbindungen.
Bei Secundärbatterien nimmt bekanntlich, wenn das Laden einen gewissen Höhepunkt erreicht
hat, die elektromotorische Kraft plötzlich zu und werden Sauerstoff und Wasserstoff frei.
Beim'Entladen der Batterie dagegen bildet sich in den Zellen auf Kosten der Schwefelsäure
schwefelsaures Blei und vermindert sich das specifische Gewicht. Beim Laden der Batterie
dagegen wird Schwefelsäure frei, es sättigt sich die Flüssigkeit in der Zelle mit Säure und vergröfsert
sich das specifische Gewicht.
Diese eine oder beide in Secundärbatterien auftretenden Erscheinungen benutzt Erfinder
zum automatischen Wechsel der Stromkreisverbindungen, wodurch die Lampen oder andere
Verwendungsstellen entweder durch Secundärbatterien oder durch den Strom einer dynamoelektrischen
Maschine gespeist werden.
In der Hauptstation sind ein zur Erregung des Stromes entsprechend starker, durch eine
genügende Betriebskraft getriebener dynamoelektrischer Generator, ferner zwei Leitungsdrähte
und ein durch Hand verstellbarer Umschalter vorhanden, so dafs der Strom entweder
durch den ersten hin und durch den zweiten Draht zurück oder umgekehrt geht. An jedem
der verschiedenen Gebäude oder Stationen befindet sich ein permanenter Hufeisenmagnet
und zwischen demselben eine drehbare, den Umschalter bildende Zunge.
Der Strom geht ,durch eine um die Zunge gewickelte Spirale hindurch, wodurch beim eintretenden
Stromwechsel die Polarität umgetauscht wird. Der polarisirte Umschalter dient
zur Schaltung von Bogenlampen oder anderen Verwendungsstellen in den oder aus dem Stromkreis,
so dafs die Stromkreise nach den Lampen in der Hauptstation an- oder abgedreht werden
können, um bei Nacht leuchten und am Tage aufser Verbindung gebracht werden zu können.
Ein ähnlicher permanenter Magnet und Zunge mit polarisirender Spirale wird in einem nach
den secundären Batterien führenden Stromkreise verwendet und sind die Verbindungen
dergestalt angeordnet, dafs sich beim Brennen der Lampen die secundäre Batterie aufserhalb
des Stromkreises befindet; werden jedoch die Lampen oder andere Verwendungsstellen aus
dem Stromkreis ausgeschaltet, so wird der Strom durch die secundären Batterien zum
Zwecke ihrer Ladung geführt. Nach vollendeter Ladung derselben und bei einer plötzlichen
Zunahme der elektromotorischen Kraft, oder wenn das specifische Gewicht der Zellenflüssigkeit
durch Freiwerden der Schwefelsäure zunimmt, wird der Strom von der einen secundären
Batterie abgeleitet und verrichtet dann seine übrige Arbeit in dem elektrischen Stromkreis,
so dafs die secundäre Batterie immer bereit steht, elektrische Glühlichtlampen zu
speisen oder andere Arbeit zu verrichten.
Der Stromkreis bei der Secundärbatterie wird durch einen Magneten abgelenkt, der sich (mit
Ausnahme bei einer plötzlichen Zunahme der
elektromotorischen Kraft oder einer anderen durch einen Schwimmer in der Flüssigkeit der
Secundärbatterie herrührenden Ursache) aufser Wirkung befindet, wobei sich der Schwimmer
hebt und den Umschalter schliefst, wenn, wie oben erwähnt, das ' specifische Gewicht der
Flüssigkeit zunimmt.
Dieser Schwimmer ähnelt einem Hydrometer, indem die Spindel auf den Umschalter einwirkt, und wird der Umschalter von einem
Schwimmer getragen, wodurch die Stellung desselben nicht durch die von der Verdampfung
und dem Wiederfüllen herrührende^ Niveauänderung verändert wird. .
Fig. ι ist ein Diagramm, aus welchem der Apparat in Verbindung mit den zu speisenden
Bogenlampen ersichtlich ist, Fig. 2 eine ähnliche Ansicht mit den Secundärbatterien, die
eben geladen werden. Fig. 3 stellt die Stromkreise und die Secundärbatterie mit dem Hydrometerumschalter
während des Ladens dar und Fig. 4 diesen Umschalter mit dem von der Secundärbatterie abzweigenden Strom.
A ist eine dynamoelektrische Maschine, B ein zweitheiliger Umschalter, um den positiven
Strom nach der Linie 1, Fig. 1, und den negativen Strom nach Linie 2 oder, wie in Fig. 2,
umgekehrt zu senden.
D £>' sind polarisirte Umschalter, in welchen
N S einen permanenten Magneten vorstellt, α ist eine drehbar befestigte Zunge
oder ein Umschalter von weichem Eisen und b eine Spirale zur Polarisirung der Zunge. C ist
ein Contacthebel für den Umschalter D mit den isolirten Klötzen 4, 5 und C ein ähnlicher
Hebel für Z>' mit den Contactklötzen 6, 7. Hebel C2 und Feder 8 bewirken den nöthigen
Druck auf die Contactklötze.
O ist eine Solenoidspirale, deren Kern mit den Umschaltehebeln hi kl verbunden ist. Geht
der Strom durch die Spirale O hindurch, so werden die Umschalter in die links in Fig. 2
ersichtlichen Stellungen verstellt; geht jedoch kein Strom durch O hindurch, so werden die
Umschalter in die rechts in Fig. 2 ersichtlichen Stellungen gebracht.
SB ist eine secundäre Batterie und A L sind
Bogenlampen, während IL parallel geschaltete Glühlichtlampen vorstellen.
Nimmt der Umschalter B die in Fig. 1 ersichtliche
Stellung ein, so geht der Strom durch Draht 1 und durch eine beliebige Anzahl
von Bogenlampen A L auf dem Wege 4, α und b weiter durch Draht 1 und dann nach der
nächsten Lampengruppe A L zn dem polarisirten Umschalter D u. s. f. durch eine beliebige Zahl
von Umschaltern und Lampen im Stromkreise hindurch. Die Umschalter D' sind für die
Aufspeicherungsbatterien in dem zurückführenden Draht 2 angeordnet und geht hier einfach
der Strom bei jedem Umschalter mittelst 6 und α durch die Spirale b und so in der Leitung
weiter.
Diese Anordnung macht sich für das Brennen der Bogenlampen bei Nacht erklärlich.
Bei Tage wird der Umschalter B in die aus Fig. 2 ersichtliche .Stellung gebracht, worauf sich
alle polarisirten Umschalter D Dx umstellen und sich die Contacte bei D zwischen α und 5
und 'bei Z?1 zwischen α und 7 befinden, so
dafs die Bogenlampen A L aus dem Stromkreise ausgeschaltet sind; es geht dann aber
der Strom von A im Draht 2 durch b, β und 7 nach der Spirale O und bewegt die Umschalter
h i k und /, worauf der Stromkreis durch die Armatur des Magneten JV, durch i nach der
und durch die Aufspeicherungsbatterie SB und mittelst / von der Leitung 2 weg nach dem
Umschalter D1 in das nächste Gebäude u. s. w. und endlich durch Leiter 1 und durch b, α und 5
bei einem jeden polarisirten Umschalter D geht.
Findet infolge von Gasentwickelungen auf den Elektroden irgend einer Batterie zum Aufspeichern
eine plötzliche Zunahme der elektromotorischen Kraft statt, so ist der Strom, der
durch die in eine Zweigleitung um die Secundärbatterie S B eingeschaltete Spirale M von
hohem Widerstand geht, genügend, um hinreichenden Magnetismus zur Ueberwindung der
Armaturfeder bei M zu erregen, und so einen elektrischen Stromkreis, zusammengesetzt aus 7,
der Spirale N von dickem Draht, dem hinteren Contactstift 11, der Armatur 12, dem vorderen
Contact 14, Armatur 13 von M, zu bilden. Dieser Stromkreis setzt sich dann durch i, die
Batterie .S B und / nach der Leitung 2 fort, worauf nach Kurzschliefsung der Spirale O die
Feder 10 die Umschalter h i k I in die rechtsseitig
in Fig. 2 ersichtliche Stellung bringt. Da jedoch durch den Magneten N ein Stromkreis
durch 16 und 12 geschlossen worden ist, so geht nunmehr der Strom durch i und / nach
der Leitung 2 unabhängig vom Magneten M, dessen Armatur nach kurzer Zeit zurückschnellt.
Da der Stromkreis von der Secundärbatterie abgelenkt wird, so ist dieselbe für den Bedarfsfall
immer bereit und ladet der Strom die anderen secundären Batterien auch noch zu Ende,
so dafs auf diese Weise eine jede Secundärbatterie ohne Rücksicht auf Gröfse und den
vorherigen Zustand bis zu ihrem äufsersten Aufnahmevermögen geladen wird.
Durch Schlufs des Umschalters .S1 kann der
Strom von derSecundärbatterie in dem die parallel
geschalteten Glühlichtlampen IL enthaltenden Stromkreise zur Verwendung kommen, oder es
kann mit demselben eine beliebige elektrische Verwendungsstelle gespeist werden.
Die in Fig. 3 und 4 ersichtlichen Stromkreise sind den vorbeschriebenen ähnlich, nur fällt
hier der Magnet M weg, an dessen Stelle ein Stromschliefser / auf dem in der Batteriefiüssigkeit
eingetauchten Schwimmer u zur Verwendung kommt, w ist ein Schwimmer oder Hydrometer,
der sich bei der durch das Füllen der Batterie ergebenden Vermehrung des specifischen
Gewichtes hebt und endlich den Stromkreis bei / schliefst, worauf der mittelst / und /
durch die Elektroden der Secundärbatterie SB,
Fig. 3, fliefsende Strom infolge eines zweiten geschaffenen Weges für den zu öffnenden Strom
von der Spirale O abgezweigt wird. Dieser Weg geht von 7 durch die Spirale N von geringem
Widerstände und durch den Draht t1
herum nach t durch die secundäre Batterie und durch / nach der Leitung. Darauf verliert das
Solenoid O seinen Magnetismus und werden sofort Kern und Umschalter durch Feder 10 in
die aus Fig. 4 ersichtliche Stellung gebracht, so dafs dann, nachdem der Magnet N seine
Armatur angezogen, der Strom von 7 durch N, 16, 12 nach 2, darauf nach / und endlich zur
Leitung geht.
Claims (2)
1. Die Anordnung der Elektromagneten iVvon
schwachem Widerstände und M von starkem Widerstände in eine Zweigleitung um die
Secundärbatterie, welche Magnete durch ein plötzliches Steigen und Fallen der elektromotorischen
Kraft in der Batterie beim Laden und Entladen derselben beeinflufst
werden.
2. Unter Benutzung der durch Patent-Anspruch 2.
des Patentes No. 27037 geschützten Anwendung eines Schwimmers zur Aus- oder Einschaltung
des Ladestroms, die Anordnung eines solchen Schwimmers in Gestalt der in den Fig. 3 und 4 dargestellten, auf der
Flüssigkeit der secundären Batterie schwimmenden Vorrichtung w u in Verbindung
mit dem Stromschliefser t zum Schliefsen oder Unterbrechen des Stromkreises, je
nach der Wirkung des specifischen Gewichtes der Flüssigkeit auf Kugel w.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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