DE298373C - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23L—FOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Extraktes
aus Getreidekeimen, wie Weizen-, Roggen-, Maiskeimen u. dgl.
Das Wesentliche des Verfahrens besteht darin, daß man Getreidekeime, ohne daß man
sie vorher trocknet, mit 6o- bis 75prozentigem Alkohol (Äthyl- oder Methylalkohol) in der
Wärme behandelt. Hierdurch wird, wie weiter
ίο unten ausgeführt wird, eine fast vollständige
Aufschließung der Getreidekeime und damit die Gewinnung ihrer wertvollen Bestandteile
in Extraktform erreicht.
Es ist zwar schon bekannt, Getreidekeime mit Alkohol zu behandeln, um aus ihnen 'ein
lezithinhaltiges Präparat bzw. freies Lezithin herzustellen, doch war es hierbei zur Gewinnung
dieser Stoffe notwendig, die Getreidekeime vorher völlig zu trocknen und darauf zu entfetten, worauf erst die Extraktion mit
starkem, 90- bis o.6prozentigem Alkohol einsetzte.
Im Gegensatz, hierzu wird bei dem vorliegenden Verfahren die für das erwähnte
Verfahren wesentliche Vorbehandlung vollständig vermieden und eine unmittelbare
Extraktion der Getreidekeime mit 60- bis 75prozentigem Alkohol in der Wärme vorgenommen.
Hierdurch werden nicht nur die an 90- bis
goprozentigern Alkohol löslichen, sondern auch
noch weitere bedeutende Mengen sonst nicht löslicher und gewinnbarer Stoffe ausgezogen.
So ergab z. B. die Behandlung von Roggenkeimen mit starkem, 90- bis göprozentigem
Alkohol eine Ausbeute von nur 23 Prozent, von Weizenkeimen 15 bis 16 Prozent, während
man nach dem vorliegenden Verfahren eine Ausbeute von 35 bis 36 Prozent (bei Roggenkeimen)
und 30 Prozent (bei Weizenkeimen) erhält.
Zu einem abweichenden Ergebnis gelangt man auch, wenn man Getreidekeime mit Wasser
extrahiert. Werden z. B. Roggenkeime mit warmem Wasser behandelt, so erhält man eine
kleisterartige, schleimige Masse, die kaum filtrierbar ist und aus der sich ein Extrakt in
technisch befriedigender Weise nicht herstellen läßt. Etwas besser verhält sich kaltes Wasser,
mit dem allerdings ein noch filtrierbarer Auszug gewonnen wird, doch geht der Prozeß des
Filtrierens so langsam vonstatten, daß beispielsweise 100 g Roggenkeime mehrere Tage
behandelt werden müssen, um extrahiert zu werden. Die Ausbeute beträgt hierbei etwa
25 bis 30 Prozent. Also auch hier kann von einer technisch befriedigenden Lösung nicht
gesprochen werden.
Außer den erwähnten Unterschieden in den Ausbeuteverhältnissen ergeben sich auch völlig
andere Produkte. Während beispielsweise durch das Ausziehen von Roggenkeimen mit verdünntem
Alkohol ein Extrakt von sirupartiger Beschaffenheit, aromatischem Geruch und angenehmem,
würzigem Geschmack gewonnen wird, entsteht bei der Behandlung mit kaltem Wasser während und nach dem Eindampfen eine dunkel
gefärbte Masse von etwas brenzlichem Geruch und unangenehmem, scharfem, bitterem Geschmack.
Naturgemäß ist daher auch die chemische Zusammensetzung der erhaltenen
Produkte völlig verschieden. Der Extrakt aus Roggenkeimen, durch Behandlung mit 60- bis
75prozentigem Alkohol gewonnen, gibt z. B.
6,43 .Prozent ätherlösliche Bestandteile und 75,13 Prozent stickstofffreie Substanz, neben
15,16 Prozent Stickstoffsubstanz; der wäßrige
Extrakt dagegen hat nur 0,45 Prozent ätherlösliche Bestandteile, 56,29 Prozent stickstofffreie
Substanz und 33,88 Prozent Stickstoffsubstänz.
Durch die Anwendung von verdünntem Alkohol wird demnach ein neuer technischer
Effekt erzielt. Verdünnt man den Alkohol auf etwa 55 bis 60 Prozent und darunter, so
verringern sich die Ausbeuten mehr und mehr und man erhält Auszüge, die eine wesentlich
andere chemische Zusammensetzung als die gewünschte haben.
Man kann dalier nicht etwa von einer quantitativen Steigerung des bekannten Verfahrens
zur Lezithingewinnung sprechen, sondern es liegt in der Tat ein neues Verfahren zur
Aufschließung oder Extraktion von Getreidekeimen vor.
Das Verfahren wird in einfacher Weise folgendermaßen ausgeführt.
100 kg Roggenkeime werden in einem geeigneten Extraktionsapparat so lange mit 60- bis
75prozentigem Alkohol in der Wärme, d. h. beim Siedepunkt von etwa 7oprozentigem
Alkohol (am besten unter Rückfluß) ausgezogen, bis eine herausgenommene Probe des
Ablaufes keinen Rückstand mehr ergibt. Der gewonnene Auszug wird nun mit oder ohne
Anwendung der Luftleere in bekannter Weise ganz oder teilweise von Alkohol und Wasser
befreit, worauf man den erhaltenen Extrakt oder das trockene Produkt ohne weitere Reinigung
direkt verwenden kann.
Die Ausbeute beträgt etwa 35 Prozent.
Der so gewonnene Extrakt besitzt gelbe bis gelbbraune Farbe, würzigen, aromatischen
Geruch und Geschmack und eignet sich vorzüglich für Nährmittelzwecke als hervorragendes
Kräftigungsmittel. Auch als Zusatzstoff zu anderen Nährmitteln, z. B. Schokolade,
Malzextrakt u. dgl., kann er mit Vorteil Verwendung finden. Infolge des ganz erheblichen
Gehaltes an Lezithin u. dgl. kann neben seiner Benutzung für Nährzwecke auch seine Verwendung
für technische Zwecke, z. B. als Zusatz zu Seifen u. dgl., in Frage kommen.
Infolge der günstigen chemischen Zusammensetzung ist das Produkt unbegrenzt haltbar
und wegen des billigen Ausgangsmaterials auch sehr billig herzustellen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung eines Extraktes aus Getreidekeimen, dadurch gekennzeichnet, daß die Keime (Weizen-, Roggen-, Maiskeime u.dgl.) mit 60- bis 75prozentigem Alkohol (Äthyl- oder Methylalkohol) in der Wärme bis zur völligen Erschöpfung ausgezogen werden, worauf der erhaltene Auszug in bekannter Weise eingedampft wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE298373C true DE298373C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=552586
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT298373D Expired DE298373C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE298373C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1189931B (de) * | 1961-08-17 | 1965-04-01 | Unilever Nv | Verfahren zur Herstellung von Zwiebackgelee |
-
0
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Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE1189931B (de) * | 1961-08-17 | 1965-04-01 | Unilever Nv | Verfahren zur Herstellung von Zwiebackgelee |
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