DE29816740U1 - Vorrichtung zum Bepudern bedruckter Bogen - Google Patents
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Description
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Anmelder:
Weitmann & Konrad GmbH & Co. KG
Friedrich-List-Strasse 24
Friedrich-List-Strasse 24
70771 Leinfelden-Echterdingen
4651 034 20.11.1998
ste / neg
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bepudern bedruckter Bogen, wobei die Bogen ein- oder beidseitig in
einer Druckmaschine bedruckt worden sind, und Puder mittels eines Dosierorganes einem Vorratsbehälter entnommen wird und
mittels eines Luftstromes auf den Bogen aufgeblasen wird, wobei immer dann Puder im Luftstrom gefördert und ausgeblasen
wird, wenn ein Bogen präsent ist. Die Vorrichtung zum Bepudern bedruckter Bogen, ist versehen mit einem Vorratsbehälter für
Puder und einem dem Vorratsbehälter nachgeschalteten Dosierorgan, welches in einen den Puder austragenden Luftstrom
mündet.
Es ist allgemein bekannt, dass bedruckte Papierbogen vor dem Abstapeln mit Puder bestäubt werden, so dass die noch feuchte
Druckfarbe beim Abstapeln nicht verschmiert. Üblicherweise werden die Bogen mit einer Pudervorrichtung bestäubt, in
welcher Puder mit einem Luftstrom vermischt wird und der Puder über den Luftstrom ausgetragen und auf den Bogen aufgetragen
wird. Die Bestäubungsvorrichtungen weisen in der Regel einen Vorratsbehälter auf, aus welchem Puder in ein Pudergefäß
eingefüllt wird. In dieses Pudergefäß wird ein Luftstrom eingeblasen und Puder aufgewirbelt und mit der austretenden
Luft ausgetragen. Diese Luft wird dann auf den Bogen aufgeblasen. Bei diesen Bestäubungsvorrichtungen hat sich
gezeigt, dass die Menge des ausgetragenen Puders sehr stark von der Menge des im Pudergefäß enthaltenen Puders und der
Strömungsgeschwindigkeit des Luftstromes abhängt, und dass außerdem die Art des Puders eine große Rolle spielt. Außerdem
bereitet der pulsierende Luftstrom große Probleme, wenn die Bestäubungsfrequenz in den Resonanzbereich des Luftstromes
kommt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereitzustellen, mit der die bedruckten Bogen
genauer und wesentlich einfacher und mit weniger Puderverlust bestäubt werden können.
Diese Aufgabe wird mittels einer Vorrichtung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass das Dosierorgan korrespondierend zur Präsenz eines zu bepudernden Bogens taktweise antreibbar ist.
Über dieses Dosierorgan wird dem Luftstrom immer dann Puder
beigemischt, wenn ein bedruckter Bogen bestäubt werden muss. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass, wie bereits erwähnt,
ein permanenter Luftstrom bereitgestellt werden kann und dadurch eine pulsierende bzw. schwingende Luftsäule vermieden
werden kann. Diesem Luftstrom wird aber nur dann Puder zugeführt, wenn dies erforderlich ist, d.h., wenn ein Bogen an
der Bestäubungsvorrichtung vorbeitransportiert wird.
Bei erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist das Dosierorgan
einen rotationssymmetrischen Körper, z.B. einen Kegel, eine Kugel, eine Walze, insbesondere mit einer horizontal
angetriebenen Drehachse oder ein Dosierband auf. Über diese Transportvorrichtungen wird der Puder aus dem Vorratsbehälter
in den Luftstrom transportiert, wobei die Transportelemente taktweise betrieben werden.
Bei einem Ausführungsbeispiel, bei dem das Dosierorgan als Walze ausgebildet ist, weist die Walze in Transportrichtung
verlaufende Unebenheiten, am Umfang angeordnete, in Umfangsrichtung verlaufende Rillen auf. Diese Rillen haben den
wesentlichen Vorteil, dass die den Puder aufnehmende Oberfläche der Walze gravierend vergrößert wird, wodurch die
Adhäsionskräfte, über welche der Puder an der Walze gehalten wird, wesentlich höher sind als bei Dosierelementen mit
glatter Oberfläche. Der Puder haftet dabei so gut an der mit Rillen versehenen Walze, dass er nicht einmal durch
Schwerkraft aus den Rillen fällt.
Zwar ist aus der US 4,867,063 eine Walze bekannt, die an ihrer Oberfläche mit Zellen versehen ist. Über diesen Zellenförderer
kann zwar ebenfalls auf einfache Weise schüttfähiges Material transportiert werden, jedoch stellt sich beim Transport von
Puder das Problem, dass die Zellen sich allmählich zusetzen, so dass das transportierte Volumen mit der Zeit abnimmt. Bei
derartigen Zellenförderern besteht also keine Gewähr auf einen konstanten Volumentransport über einen längeren Zeitraum.
Die Erfindung sieht in einer weiterbildenden Ausgestaltung vor, dass das Dosierorgan mit einer Vorrichtung zum Ablösen
des Puders vom Dosierorgan versehen ist. Diese Vorrichtung ist eine Rakel, eine Bürste, eine Blasdüse o.dgl.. Derartige
Vorrichtungen können auf relativ einfache Weise in die in Umfangsrichtung verlaufenden Rillen der Walze eingreifen und
den Puder herauslösen. Bei Zellenförderern ist dies nicht möglich, da z.B. mit einer Rakel nicht in die einzelnen Zellen
eingegriffen werden kann.
Eine Weiterbildung sieht vor, dass das Dosierorgan eine puderfreundliche Oberfläche aufweist.
Bei einer anderen Ausführungsform ist das Dosierorgan eine
Kreisscheibe mit konzentrischen Ringen, auf der die Öffnung des Vorratsbehälters bereichsweise aufsitzt, so dass aus
diesem Öffnungsbereich über die konzentrischen Ringe Puder herausgefördert wird. Dieser Puder wird dann mittels einer
Rakel aus dem konzentrischen Ringen ausgehoben. Eventuell kann der Puder mit einer geeigneten Vorrichtung auch mittels
Blasdüsen aus den Ringen ausgeblasen werden.
Um den taktweisen Betrieb des Dosierorgans zu ermöglichen, weist dieses als Antrieb einen Schrittmotor auf. Dieser
Schrittmotor, dessen Drehzahl und Frequenz veränderbar ist, wird über die Transportvorrichtung (Bogenauslegevorrichtung)
für die bedruckten Papierbogen angesteuert. Eine Veränderung der Antriebsgeschwindigkeit des Schrittmotors bewirkt eine
Veränderung des Volumenstroms und durch eine Veränderung der Taktfrequenz kann das Dosierorgan an die Größe und
Geschwindigkeit der Papierbogen angepasst werden.
Um ein Ausfließen des Puders aus dem Vorratsbehälter zu verhindern weist das Dosierorgan eine Auslassöffnung auf, die
in Drehrichtung um mehr als 180° versetzt zur Einlassöffnung
angeordnet ist. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Puder direkt von der Einlassöffnung über die Rillen der Walze
des Dosierorgans zur Auslassöffnung fließt und dort unkontrolliert dem Luftstrom beigemischt wird.
Dabei wird durch eine Taktung des Dosiervorganges, welche zur Präsenz des Bogens koordiniert ist, dem Luftstrom immer dann
Puder zugeführt, wenn eine zu bepudernde Bogenoberflache anwesend ist.
Dies bedeutet, dass permanent Luft gefördert wird, und dass diesem permanent geförderten Luftstrom immer dann Puder
zugeführt wird, wenn eine zu bepudernde Oberfläche des Bogens anwesend ist. Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber dem
Stand der Technik den wesentlichen Vorteil, dass nicht der Luftstrom sondern die Puderzugabe getaktet wird. Es können
sich somit keine Resonanzen im Luftstrom ausbilden, die den Transport des Puders oder der bedruckten Papierbahn negativ
beeinflussen könnten.
Da sich die Pudervorrichtung nicht direkt am Auslass des Luftstromes, d.h. unmittelbar vor der Papierbahn befindet,
wird der Puder mit zeitlichem Vorlauf dem Luftstrom zudosiert, wobei dieser zeitliche Vorlauf abgestimmt ist auf die
Strömungsgeschwindigkeit des Luftstromes und auf die Länge der Luftleitungen. Der Puder wird exakt dann ausgeblasen, wenn
unterhalb der Blasdüsen sich ein bedruckter Papierbogen befindet. Befindet sich kein Papierbogen unterhalb der
Blasdüsen, dann wird puderfreie Luft ausgeblasen.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Dosierorgan mittels des Luftstromes ausgeblasen, d.h. vom
Puder befreit wird. Dies ist vorteilhaft, da der Puder bereits mit Luft vermischt wird und das Verfahren verschleissfrei ist.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter
Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben wird. Dabei
können die in der Zeichnung dargestellten sowie in der Beschreibung und in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils
einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch ein Dosierorgan einer Bestäubungsvorrichtung; und
Figur 2 einen Schnitt II-II gemäß Figur 1.
In der Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 ein Dosierorgan
bezeichnet, welches einen als Vorratsbehälter 2 dienenden Trichter aufweist, in welchem Puder 3 bevorratet ist. Der
Vorratsbehälter 2 weist eine Auslassöffnung 4 auf, die auf einem Walzengehäuse 5 aufsitzt. In diesem Walzengehäuse 5 ist
eine Dosierwalze 6 angeordnet, die um eine horizontale Achse drehbar gelagert ist. Diese Dosierwalze 6 weist eine im
Wesentlichen zylindrische Form auf und befindet sich nahezu spielfrei in einer entsprechenden Bohrung im Walzengehäuse 5.
Die Auslassöffnung 4 mündet in eine Einlassöffnung 8, die im
oberen Bereich des Walzengehäuses 5 vorgesehen ist, und über welche der im Vorratsbehälter 2 bevorratete Puder 3 in das
Walzengehäuse 5 eintreten kann.
In der Figur 2 ist erkennbar, dass die Einlassöffnung 8 direkt
auf die Oberfläche 9 der Walze 6 mündet. Die Oberfläche 9 der Dosierwalze 6 ist in Umfangsrichtung mit einer Vielzahl von
Rillen 10 versehen, die beidseits der Dosierwalze 6 sich über die Einlassöffnung 8 hinaus erstrecken. In diesem Bereich
gelangt kein Puder mehr in die Rillen 10, so dass die Rillen dort als Labyrinthdichtung wirken. Über die Rillen 10, die mit
Puder angefüllt werden, wird der Puder in Richtung einer Auslassöffnung 11 transportiert, die nicht direkt unterhalb
der Einlassöffnung 8 liegt, sondern in Drehrichtung (Pfeil 12)
um mehr als 180° versetzt zur Einlassöffnung 8 liegt (Figur 1). In dieser Auslassöffnung 11 befindet sich außerdem eine
Rakel 13, die in die Rillen 10 der Dosierwalze 6 eingreift, und mit der der in den Rillen 10 sich befindende Puder 3
ausgehoben wird, so dass dieser über die Auslassöffnung 11 nach unten aus dem Walzengehäuse 5 in einen Auffangtrichter 14
fallen kann. Die Rakel 13 gewährleistet, dass die Rillen 10 vollständig entleert werden und in der Einlassöffnung 3 wieder
zur Aufnahme von Puder 3 zur Verfugung stehen.
In der Figur 2 ist noch erkennbar, dass an der Unterseite 15 des Walzengehäuses 5 im Bereich der stirnseitigen Enden der
Dosierwalze 6 zwei Bohrungen 16 vorgesehen sind, über die in die Labyrinthdichtung hinein vagabundierender Puder in den
Auffangtrichter 14 entfernt wird, so dass dieser nicht in die Lagerungen der Achse 7 gelangen kann. In Figur 2 ist außerdem
erkennbar, dass die Dosierwalze 6 fliegend gelagert ist, wobei
an der einen Seite eines Haltebockes 17 ein als Antrieb 18
dienender Schrittmotor 19 und auf der anderen Seite des Haltebockes 17 das Walzengehäuse 5 mit der Dosierwalze 6, die
auf die Welle des Schrittmotors 19 aufgesteckt ist, sich befinden. Die fliegende Lagerung der Dosierwalze 6 ermöglicht
einen schnellen und unkomplizierten Austausch zu Wartungs- und/oder Reparaturzwecken. Der Haltebock 17 ist über Bolzen
und Gummipuffer 28 an einem Gestell 29 befestigt.
Über den Schrittmotor 19, insbesondere über dessen Drehzahl, wird das transportierte Volumen eingestellt. Über die Frequenz
des Schrittmotors 19 wird die Taktzeit an die Geschwindigkeit bzw. an die Taktzeit der Papierbogen angepasst.
Der von der Dosierwalze 6 geförderte Puder fällt, wie bereits
erwähnt, in den Auffangtrichter 14, der seinerseits in eine Injektorvorrichtung 2 0 ausmündet. Diese Injektorvorrichtung
besitzt einen Anschluss 21 über welchen Luft in Richtung des Pfeils 22 eingeblasen wird. Diese Luft tritt über eine Düse
23, in einem Mischkanal 24 ein. Dabei entsteht im Trichterhals 25 ein Unterdruck, über welchen der Puder aus dem
Auffangtrichter 14 angesaugt und in Richtung des Mischkanals
24 transportiert wird, wo er mit dem Luftstrom vermischt und in Richtung des Pfeils 26 in eine geeignete Verteilanlage
weitertransportiert wird. Dadurch, dass im gesamten Beireich des Auffangtrichters 14 ein Unterdruck entsteht, tritt aus dem
gesamten Dosierorgan kein Puder ins Freie aus, wodurch
Verschmutzungen der Bogenauslegevorrichtung und insbesondere der Druckmaschine verhindert werden.
Claims (13)
1. Vorrichtung, insbesondere zum Bepudern bedruckter Bogen, mit einem Vorratsbehälter (2) für Puder (3) und einem dem
Vorratsbehälter (2) nachgeschalteten Dosierorgan (1), welches in einen den Puder (3) austragenden Luftstrom
mündet, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierorgan (1) korrespondierend zur Präsenz eines zu bedruckenden Bogens
taktweise antreibbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der taktweise dem Vorratsbehälter (2) entnommene Puder
(3) dem permanenten Luftstrom zuführbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Puder (3) bezüglich des
Bogens abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit und der Länge der Luftleitungen mit zeitlichen Vorlauf dem
Luftstrom zudosierbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Luftstromes das
Dosierorgan (1) ausblasbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem sich drehenden
• *
Dosierorgan (1) durch die Drehzahl die Fördermenge einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem sich drehenden
Dosierorgan (1) die Formatanpassung durch die Taktfrequenz einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierorgan einen
rotationssymmetrischen Körper, z.B. einen Kegel, eine Kugel, eine Dosierwalze (6), insbesondere mit einer
horizontal angeordneten Drehachse (7), oder ein Dosierband oder eine Dosierscheibe mit vertikaler
Drehachse aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper insbesondere die Walze (6) am Umfang
angeordnete Rillen (10) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierorgan (1) mit
einer Vorrichtung zum Ablösen des Puders (3) vom Dosierorgan (1) versehen ist.
&Iacgr; 5..: X
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Rakel (13), eine Bürste, eine
Blasdüse &ogr;.dgl. ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierorgan (1) eine
puderfreundliche Oberfläche aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Antrieb (18) für das
Dosierorgan (1) ein Schrittmotor (19) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierorgan (1) eine
Auslassöffnung (11) aufweist, die in Drehrichtung (12) um mehr als 180° versetzt zur Einlassöffnung (8) angeordnet
ist.
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