Briefzustellerwagen
Die Erfindung betrifft einen Briefzustellerwagen, dessen Inhalt einem unbefugten
Zugriff entzogen ist.
Nach der DE-OS 195 06 029 ist ein Briefzustellerwagen bekannt, der über einen
kastenartigen Aufbau verfügt, in dem die zu verteilenden Postsendungen in Schübe eingeordnet sind. Ein oberer Abschluß erfolgt durch eine nach der
Seite schwenkbaren Haube. Obwohl die zu verteilenden Postsendungen nach Formaten durch eine zweckmäßige Innenaufteilung unterschiedlich sortiert zum
Transport vorbereitet sind, ist eine Möglichkeit der Verhinderung der wi- derrechtlichen
Entnahme nicht vorhanden. Vielmehr kann in einem unbeobachteten Augenblick jede in der Nähe befindliche Person sich unbefugterweise bedienen.
Auch ein im DE-Gm 82 21 936 beschriebener Briefzustellerwagen bietet keine
Möglichkeit des spezifischen Schutzes der zu verteilenden Postsendungen. Gleiche Feststellungen treffen zu für in den DE-Gm 90 15 646 und 94 04 450
offenbarte Lösungen.
Die bisher beschriebenen Briefzustellerwagen sind so aufgebaut, daß auf einem
hinreichend stabilen Grundrahmen Behältnisse für die zu verteilenden Postsendungen angebracht sind, die mittels Schnallen und Schlössern verschließbar
gestaltet sind. Der Briefzusteller kann die Transporteinrichtung regelmäßig nicht mit zu dem Platz nehmen, an dem die zu verteilende Post zugestellt
wird. Derartigen Einrichtungen haftet regelmäßig der Mangel an, daß der Verschluß sich von jedermann öffnen läßt, sofern derjenige mit dem Ver-
Schlußmechanismus vertraut ist. Damit ist jeder beliebigen Person, die sich
dem Briefzustellerwagen in einem unbeobachteten Augenblick nähert, Gelegenheit gegeben, sich den Inhalt des Briefzustellerwagens anzueignen.
Es hat deshalb in der Vergangenheit nicht an Vorschlägen gefehlt, mit denen
das öffnen einer derartigen Umhüllung oder Verpackung zweifelsfrei erschwert
wird. Das sind lösbare Sicherungen, wie rein mechanische Schlösser, mit deren Hilfe sich die an einem Briefzustellerwagen angebrachte Verschlußeinrichtung
sichern läßt. Nachteilig ist, daß sich eine derartige Sicherungseinrichtung bei einem wiederholten notwendigen häufigen Öffnen den Bewegungsablauf behindernd
auswirkt, sodaß ebenso häufig auf deren Inbetriebsetzung verzichtet wird. Der ursprüngliche Verwendungszweck, in der Umhüllung oder Verpakkung
eingelagertes Gut gegen unbefugte Entnahme zu sichern, geht damit verloren und die Sicherung ist in diesem Moment ohne jede weitere Zweckbestimmung.
Wird von den bekannten Bedingungen ausgegangen, nimmt ein ständiges Verschließen
und Öffnen sehr viel Zeit in Anspruch. Der Bedienende wird deshalb ständig dazu neigen, die notwendigen Schritte zur Sicherung des Inhalts zu unterlassen,
so daß sich auch beliebige andere unbefugte Personen Zugriff zum Inhalt des Behältnisses verschaffen können.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Sicherheitseinrichtung für einen
Briefzustellerwagen zu schaffen, die so ausgeführt ist, daß einem Unbefugten der Zugriff versagt bleibt, wenn der Briefzusteller den Briefzustellerwagen verläßt,
diese Sicherung selbstschließend arbeitet sowie Bewegungs- und Konfliktfälle selbstreagierend verarbeitet sowie eine schnelle Aktivierung und Deaktivierung
erfolgt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst, indem der Briefzustellerwagen zunächst
üblicherweise einen Grundrahmen aufweist, der ein ebenso übliches Fahrgestell aufweist und auf dem ein Behältnis angeordnet ist, das zur Verteilung
bestimmte Postsendungen aufnimmt und für einzelne relevante Formate unterteilt sein kann und eine wie auch immer geartete Abdeckung aufweist, die
zum Verschließen des Behältnisses dient. Unerheblich ist dabei, ob dieses Behältnis
aus mehreren Einzelbehältnissen besteht, die sich zu einem Raumkörper ergänzen oder alternativ in mehrere Fächer unterteilt ist. Ebenso ist unerheblich,
ob die Abdeckung einteilig oder mehrteilig ausgeführt ist.
Erfindungsgemäß weist der Briefzustellerwagen eine Speichereinrichtung für
elektrische Energie auf sowie des weiteren Stromerzeugungseinrichtungen. Ergänzenderweise
kann zusätzlich eine Einspeisungsmöglichkeit vorgesehen sein, die die Einspeisung elektrischer Energie aus einer Fremdstromquelle, beispielsweise
dem öffentlichen Netz, gestattet, um im Havariefall innerhalb einer geringen Zeit Möglichkeiten der Inbetriebnahme gewährleisten zu können. Das
ist in der Regel ein Steckkontakt, der über einen Laderegler mit der Speichereinrichtung
für elektrische Energie verbunden ist.
Als Stromerzeugungseinrichtung ist eine kinetische in elektrische Energie umwandelnde
integrierte Stromerzeugungseinrichtung im Briefzustellerwagen vorhanden, die die erzeugte Energie an die Speichereinrichtung für elektrische
Energie weitergebend mit dieser verbunden ist. Des weiteren ist ein elektrisch-elektronisch
betätigtes verriegelbares Schloß vorhanden, das mit einem Identifikationselement zur Identifizierung des bedienenden Postzustellers verbunden
ist und die genannten Elemente mit einer Steuereinheit mit integriertem
Mikrorechner, die mit dem elektrisch-elektronisch verriegelbaren Schloß dieses
mit Öffnungs- oder Schließbefehlen betätigend verbunden sind.
Es ist unerheblich, ob die Abdeckung als Verschlußteil ein- oder mehrteilig
ausgeführt ist. Aus Zweckmäßigkeitsgründen können dann alle Verschlußteile mit einer Stromerzeugungseinrichtung versehen sein. Die Vorzugsvariante
sieht vor, die Abdeckung in Längsrichtung des Briefzustellerwagens anzuordnen und an der der Bedienseite gegenüber liegenden Seite anzulenken, so daß
diese Abdeckung beim Schwenken und damit Freigeben der Behältnisse für die zu verteilende Post vom Briefzusteller wegschwenkt.
Das elektrisch-elektronisch betätigte verriegelbare Schloß ist mit einem bekannten
mechanischen die elektrisch-elektronische Verbindung außer Kraft setzenden ebenfalls mechanisch codierten Entriegelungsmechanismus versehen,
sodaß dieses bei Versagen der elektrisch/elektronischen Einrichtung, ebenso bei Energiemangel, entriegelbar ist und damit bei einem Ausfall des
Energieversorgungssystems immer noch der Zugriff zum Inhalt des Behältnisses hergestellt werden kann.
Damit die Speichereinrichtung für elektrische Energie Spannung abzugeben in
der Lage ist, sind in die Abdeckung, Umhüllung oder dergleichen bereits erwähnte
Stromerzeugungselemente integriert. Das kann ein vorhandener durch das Schwenken der Abdeckung betätigter Rotationsgenerator sein, der vorzugsweise
als Miniaturgenerator und als Lineargenerator ausgeführt ist. Ebenso kann im Bereich des Fahrgestells und durch die Drehbewegung der Räder
beeinflußt eine generatorisch wirkende Einrichtung vorhanden sein, die ebenfalls
die vom Briefzusteller indizierte kinetische in elektrische Energie umwandelt. Ebenso kann in beiden Fällen ein bekanntes generatorisch wirkendes
induktives Element vorhanden sein. Eine weitere Variation sieht vor, daß der
Briefzustellerwagen in seinem oberen Teil, vorzugsweise im Bereich der Abdeckung,
photovoltaische Elemente trägt, die so geschalten sind, daß diese bei Erzeugung von Strom diesen der Speichereinrichtung für elektrische Energie
übertragen.
Speichereinrichtung für elektrische Energie kann bekanntermaßen eine Pufferbatterie
sein. Alternativ kann bei den geringen benötigten Stromstärken die Speichereinrichtung für elektrische Energie auch bekannterweise ein kapazitiv
speicherndes Element, beispielsweise ein Kondensator, sein.
Damit ausschließlich eine vorbestimmbare Person die Abdeckung betätigen
kann, ist ein bereits erwähntes Identifikationselement vorhanden. Das kann eine reagierende sensorische Einrichtung sein, indem diese als auf eine datentechnisch
erzeugte Identifikation reagierend ausgebildet ist. Diese kann alternativ ebenso als sogenanntes Touch-Memory-Element ausgeführt sein, diese
kann aber ebenso ein Kartenlesegerät sein, das auf das Lesen von Magnetstreifen-
oder Strichcodekarten eingerichtet ist. Beide Arten von Karten können zur beeinflußbaren Identifikation zusätzlich einen integriertem Mikroprozessorchip
aufweisen. Es ist ebenso möglich, daß das Identifikationselement als berührungslos
arbeitendes ausgeführt ist. In diesem Falle ist das Identifikationslement
als mit einem Gegenstück kommunizierend ausgebildet. Das kann ein Transponder sein, wobei als Transponder ein festeingestellter oder ein frei programmierbarer
eingesetzt sein kann. Dieser wird regelmäßig in geringer Entfernung am Identifikationselement vorbeigeführt.
Ebenso kann das Identifikationselement auch ein Infrarotstrahlen verarbeitendes
sein, das mit einem auf gleicher Basis arbeitenden Gegenstück kommuni-
ziert und das der zuständige Briefzusteller mit sich führt. Ebenso kann das
Identifikationselement als Spracherkennungseinheit ausgebildet sein.
Um Betriebszustände der Sicherheitseinrichtung zeitbezogen erfassen zu können,
weist die Steuereinheit im Mikrorechner einen programmierbaren Prozessor auf, dessen gespeicherte Werte nach Aktivierung abrufbar sind und der
zeitbezogen die Schaltzustände des Schlosses registriert, speichert und auf Abfrage bereitstellt. Ebenso kann damit der Zustand der Speichereinrichtung
für elektrische Energie abrufbar gestaltet werden. Aus diesen Gründen kann die Steuereinheit ebenfalls zusätzlich eine Schnittstelle für einen externen
Computer aufweisen. Über diese Schnittstelle wäre ebenfalls das Betriebsregime des Briefzustellerwagens zeitbezogen ermittelbar. Das kann im Schadensfall
interessant sein.
Um den Stromverbauch zu senken, kann die Steuereinheit eine monostabile
Kippstufe aufweisen, durch die das Gesamtsystem nach Ablauf einer willkürlich festgelegten und ebenfalls einstellbaren Zeit in einen Schlafmodus verfällt, aus
dem es wieder in den Arbeitsmodus wechselt, nach dem über einen Bewegungsmelder das Hinzutreten des Bedienenden oder eine andere Bewegung
zur Kenntnis genommen worden ist.
Für den Fall des Totalverlustes des Briefzustellerwagens kann die Steuereinheit
eine Sendeeinheit aufweisen, die ein ständiges Identifikationssignal aussendend ausgebildet sein, um diese orten zu können.
Die Erfindung ist vorteilhaft einsetzbar, wenn es um die Sicherung des Inhalts
von Briefzustellerwagen geht, die kurzzeitig gesichert unbeobachtet gelassen werden müssen, wie das regelmäßig der Fall ist. Einerseits wird der Inhalt dem
unbefugten Zugriff entzogen, andererseits ist die Sicherung der Abdeckung mit
einer größtmöglicher Bedienungserleichterung für den für die Sicherung verantwortlichen
Briefzusteller verbunden.
Die Erfindung soll im folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert
werden.
Auf dem Grundrahmen eines Briefzustellerwagens ist mittels einer schwenkbaren
Abdeckung verschlossener zu verteilende Post aufnehmender Behälter vorhanden. Entsprechend den üblichen Briefformaten ist dieser beispielhaft
dreigeteilt. Der Briefzustellerwagen ist so gestaltet, daß der Briefzusteller diesen
Briefzustellerwagen vor sich herschieben kann. Um den Briefzustellerwagen
den spezifischen Körperabmessungen des Briefzustellers anpassen zu können, weist dieser einen schwenk- und festlegbaren Schiebebügel auf. Die
Abdeckung des die zu verteilende Post aufnehmenden Behälters ist schwenkbar ausgebildet und gegenüber der Normalposition des Briefzustellers gelagert,
so daß diese Abdeckung die zu verteilende Briefpost, die in dem diese aufnehmenden
dreigeteilten Behältnis untergebracht ist, ergonomisch günstig und ungehindert dem Zugriff des Briefzustellers freigibt. Des weiteren ist im Bodenbereich
als Pufferbatterie ein Akkumulator vorhanden, der von in den Lagerbereich der Abdeckung integrierte und als Generatoren wirkende Lineargeneratoren
mit elektrischem Strom versorgt wird.
In die Abdeckung für das die zu verteilende Briefpost aufnehmende Behältnis
ist ein Schloß integriert, das von einem ebenfalls in den Bodenbereich des Behältnisses
integrierten Mikrorechner einen Öffnungsbefehl erhält, beim Verschließen jedoch federbelastet einrastet.
Der den Briefzustellerwagen benutzende Briefzusteller trägt einen Ring, in den
ein zur Identifizierung des Bedienenden dienender fest eingestellter Transponder
integriert ist. Diesen führt der Briefzusteller in einer Entfernung von ca. 10
cm an einem in der Nähe des Briefzustellers befindlichen Bereich des die zu verteilende Briefpost aufnehmenden Behältnisses angeordneten Touch-Memory-Elementes
vorüber. Infolgedessen erhält das die Abdeckung im Verhältnis zum die zu verteilende Post aufnehmenden Behältnis sichernde Schloß einen
Öffnungsbefehl, der Briefzusteller kann die Abdeckung ungehindert von sich wegschwenken und die auszugebende Post entnehmen. Ist das erfolgt,
schwenkt der Briefzusteller die Abdeckung zurück und verschließt damit das Behältnis, indem die Abdeckung eine Nase aufweist, die im Schloß einrastet.
Damit ist das die zu verteilende Briefpost aufnehmende Behältnis verschlossen und gegen ungewollte Entnahme durch einen unbefugten Dritten gesichert. Der
Briefzusteller kann sich vom Briefzustellerwagen weitestegehend unbedenklich entfernen, sich dem Briefkasten des Empfängers nähern und dort die auszugebende
Post deponieren. Obwohl der Briefzusteller den Briefzustellerwagen verlassen hat und unbeaufsichtigt läßt, ist ein unbefugter Zugriff eines Fremden
zur noch zu verteilenden Post nicht möglich.
Das die Abdeckung sichernde Schloß ist so eingerichtet, daß es sich mit einem
Spezialschlüssel mechanisch öffnen läßt, wenn die zur Impulssteuerung des
Schlosses notwendige elektrische Spannung, beispielsweise auf Grund eines Defektes, nicht zur Verfügung steht.
Alle Bewegungsvorgänge werden im Mikrorechner zeitbezogen gespeichert
und lassen sich ebenso zeitbezogen dokumentiert abrufen. Zu diesem Zweck ist in den Bodenbereich des Briefzustellerwagens eine Schnittstelle integriert,
die mit dem Mikrorechner verbunden ist und über die ein externer, vorzugs-
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weise tragbarer Computer angeschlossen werden kann, über den alle im Mikrorechner
gespeicherten Informationen abgerufen und dokumentiert werden können.
So ist es möglich, den letzten Zeitpunkt des Öffnens des Briefzustellerwagens
festzustellen und eine Aussage zu treffen, durch welche identifizierbare Person das Behältnis geöffnet worden ist, wenn etwa gar mehrere Briefzusteller mit
unterschiedlichen Codes über das Identifizierungselement die Möglichkeit des Zugriffes hatten. Ebenso ist feststellbar, zu welcher Zeit versucht wurde, das
Behältnis gewaltsam zu öffnen.
Des weiteren sendet eine dem Mikrorechner zugeordnete periphere Einheit
ständig ein digitalisiertes Signal aus, das sich auf eine Entfernung von bis zu m orten läßt. Das ist insoweit von Bedeutung, wenn, aus welchen Gründen
auch immer, der Briefzustellerwagen aus einer definierten und gesicherten Zone entfernt wird. Ebenso wird in feststehenden Zyklen auf Abruf über den
Ladezustand der Pufferbatterie informiert.
Weiterhin ist seitlich in das Behältnis und mit der Puffferbatterie verbunden ein
mit einem Laderegler verbundener Steckkontakt eingeordnet, über den mit einem handelsüblichen Kleinladegerät die Pufferbatterie aufgeladen werden
oder bei den notwendigen geringen Stromstärken gar das gesamte System mit Spannung versogt werden kann.
Alle Bewegungsvorgänge werden in der Zentraleinheit zeitbezogen gespeichert
und lassen sich ebenso zeitbezogen dokumentiert abrufen. Ebenso ist eine Schnittstelle vorhanden, über die ein externer, vorzugsweise tragbarer Computer
angeschlossen werden kann, über den alle gespeicherten Informationen der
Zentraleinheit dokumentiert werden können. So ist es möglich, den letzten Zeitpunkt
des Öffnens festzustellen und eine Aussage zu treffen, durch welche Person das Behältnis geöffnet worden ist, wenn mehrere Personen mit unterschiedlichen
Codes über das Identifizierungselement die Möglichkeit des Zugriffes hatten.