DE29806C - Spielfiguren mit automatisch bewegten Gliedern - Google Patents
Spielfiguren mit automatisch bewegten GliedernInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A63—SPORTS; GAMES; AMUSEMENTS
- A63H—TOYS, e.g. TOPS, DOLLS, HOOPS OR BUILDING BLOCKS
- A63H7/00—Toy figures led or propelled by the user
- A63H7/02—Toy figures led or propelled by the user by pushing or drawing
- A63H7/04—Toy figures led or propelled by the user by pushing or drawing moving together with a toy vehicle or together with wheels rolling on the ground, i.e. driven by vehicle or wheel movement
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 77: Sport.
Man hat bereits vielfach bei den verschiedensten Spielfiguren, wie Männern, Pferden etc.,
versucht, die natürlichen Bewegungen nachzuahmen, um dadurch dem betreffenden Spielzeug
einen erhöhten Reiz zu ertheilen. Meistens sind die Mechanismen hierzu jedoch so complicirt
ausgefallen oder aber nur so unnatürliche Bewegungen erzielt worden, dafs im ersteren Falle, abgesehen von dem hohen Preise,
der Mechanismus sehr bald den Dienst versagte, im letzteren Falle dagegen von einem
erhöhten Reiz des Spielzeuges keine Rede sein konnte.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun einen Mechanismus, mittelst dessen bei solchen Spielzeugen die entsprechenden natürlichen Bewegungen
in äufserst vollkommener Weise nachgeahmt werden, und welcher sich dabei doch sowohl
durch grofse Einfachheit als auch Dauerhaftigkeit auszeichnet.
Auf beiliegenden Zeichnungen sind mehrere Modificationen des Mechanismus in verschiedenen
Anwendungen dargestellt. Fig. 1 bis 4 zeigen
in Grundrifs, Längenschnitt und zwei Quer-, schnitten eine Einrichtung, bei welcher ein
Pferd einen Karren zieht und hierbei nicht nur die Beine an und für sich in der richtigen
Weise vorwärts stellt, sondern bei jedem Schritt auch die Unterschenkel in den Kniegelenken
auf natürliche Art bewegt.
Die Unterschenkel α der Beine sind hierzu mit den Oberschenkeln a1 durch Gelenke c verbunden;
an den Unterschenkeln α greifen aufserdem in Zapfengelenken e Stangen d an, welche
zwischen den aus je zwei Theilen «' bestehenden Oberschenkeln liegen und oben mit den
Kröpfungen f der beiden im Rahmen b am vorderen und hinteren Theil des hohlen Pferdekörpers
gelagerten Achsen in entsprechender Weise verbunden sind. Jede dieser Achsen,
welche übrigens aus starkem Draht gebogen sein können, ist hierzu an der betreffenden
Stelle doppelt gekröpft und die Kröpfungen beider Beine sind entsprechend der correspondirenden
Bewegung der Schenkel gegenseitig versetzt.
Es ist ersichtlich, dafs bei der Drehung der Kurbelachsen/ die Stangen d abwechselnd gehoben
und gesenkt und somit die Unterschenkel α in den Gelenken c gegen die Oberschenkel
gedreht werden, und zwar wegen der entgegengesetzten Lage der Gelenke bei Vorder-
und Hinterbeinen, bei letzteren nach vorn, bei ersteren nach hinten.
Nun greifen diese Kurbeln/ auch noch durch entsprechende Schlitze g gx der Oberschenkel «'
hindurch, und da letztere oberhalb der Kurbelachsen/ auf Stiften h drehbar gelagert sind, so '
veranlassen die Kurbeln f bei ihrer Drehung also gleichzeitig auch noch eine hin- und herpendelnde
Bewegung der Oberschenkel, wodurch eine dem. schrittweisen Vorwärtsbewegen des Pferdes ähnliche Bewegung der Beine veranlafst
wird.
Die Drehung der Kurbelachsen erfolgt im dargestellten Falle von der vorderen Radachse i
des Wagens A aus. Letztere ist hierzu mit zwei um go° versetzten Kröpfungen/"2 versehen,
welche durch die Pleuelstangen k mit der die Bewegung der Vorderbeine bewirkenden Drehachse/
verbunden sind. Die letztere ist hierzu mit zwei den Kurbeln /2 der Radachse i entsprechenden
Kröpfungen f1 versehen. Die Drehung der im hinteren Theil des Pferdes gelagerten
Achse, welche ebenfalls noch zwei weitere Kröpfungen /' besitzt, erfolgt von der
vorderen Achse aus durch die Verbindungsstangen j. Der constante Abstand der vorderen
Drehachse/ von der Radachse i wird durch die beiden Seitenstangen /, welche gleichzeitig dem
Fahrzeug als Scheere dienen, gesichert.
Die Drehung der Radachse i bezw. der daran festsitzenden Räder B kann durch irgend ein
Uhrwerk, welches in dem Gefährt untergebracht ist, bewirkt werden, oder es kann ein derartiges
Uhrwerk auch in dem Hohlkörper des Pferdes selbst angeordnet sein und direct die beiden
Achsen / in Rotation versetzen. In diesem Falle kann die Verbindung der Vorderachse /
mit dem Fahrzeuge durch Stangen k fortfallen. Die Triebfeder dieses Uhrwerks kann hierbei
zweckmäfsig in folgender Weise angeordnet werden. Anstatt, wie gewöhnlich, die Feder
selbst unmittelbar auf der Welle, um welche sie aufgewunden wird, zu befestigen, wird auf dieser
AVelle ein kleines Sperrrad angebracht, dessen Zähne mit dem freien inneren Spiralenende in
Eingriff stehen. Das Ende der Feder ist hierzu entweder entsprechend umgebogen oder mit
einem geeigneten Ausschnitt versehen. Diese Einrichtung gestattet dem von dem Uhrwerk
getriebenen Gegenstande, sich frei und unabhängig von demselben zu bewegen.
Aus obigen Ausführungen über die Wirkungen der einzelnen Mechanismen geht hervor,
dafs die Gesammtwirkung ein mit dem natürlichen Gange eines Pferdes übereinstimmendes
Schreiten bildet, da sowohl die Beine abwechselnd vor- und rückwärts bewegt, als auch
gleichzeitig die Kniegelenke in entsprechender Weise gebeugt werden, so dafs die Füfse abwechselnd
den Boden berühren.
Die in Fig. 5 bis 7 dargestellte Modification weicht insofern von der vorbeschriebenen Einrichtung
ab, als hier die Beweglichkeit in den Kniegelenken ganz aufser Acht gelassen ist.
Ferner sind die Beine in diesem Falle an den Kurbeln/ befestigt, dagegen führen sich· dieselben
mittelst der Schlitze g g' an den festen Stiften //, welche nunmehr unterhalb der Drehkurbeln/
angeordnet sind. Die hierdurch erzielte Bewegung der Beine α ähnelt mehr einem
Trabe, und es ist diese Einrichtung besonders auch dann angebracht, wenn die Vorwärtsbewegung
der angehobenen Beine eine langsamere sein soll als die Rückwärtsbewegung beim Aufsetzen der Füfse auf den Boden. Entsprechend
der versetzten Lage der Achsen / und der Führungsstifte h müssen die beiden
Kurbeln //' in entgegengesetzter Richtung in Umdrehung versetzt werden wie die Radachse i,
und die beiden Pleuelstangen k sind hierzu, wie aus Fig. 6 ersichtlich, nicht parallel, sondern
sich kreuzend angeordnet, wobei die Verbindung zwischen den Stangen k und den
Kurbeln/ einen kleinen Spielraum haben kann.
Es leuchtet ein, dafs bei dieser Einrichtung, bei welcher also die Beine direct an den Kurbeln
hängen, die Beine nicht nur vor- und rückwärts hin- und herbewegt werden, sondern
gleichzeitig auch ein Anheben oder Senken derselben stattfindet. Es sei indessen bemerkt,
dafs bei all den Anordnungen, wo die Bewegung der Kurbelachsen von der Radachse eines Wagens
aus vermittelt wird, der Durchmesser der Räder zweckmäfsig so grofs gewählt wird, dafs der.
Weg, welcher einer Umdrehung des Rades entspricht, ungefähr der Strecke gleicht, welche
die Beine bei einer vollen Bewegung zurücklegen.
Mit der Scheere / kann durch besondere Drähte noch ein kleines Laufrädchen η verbunden
sein, welches derart tief eingestellt werden kann, dafs die Beine des Pferdes, wenn
dies erwünscht erscheint, nicht mehr mit dem Fufsboden in Berührung kommen. Andererseits
können die Füfse aber auch wieder derart gezähnelt sein, dafs nach Hochstellen des Laufrädchens
die Beine auf dem Boden genügend anhaften, um dadurch eine Vorwärtsbewegung des Fahrzeuges zu veranlassen.
In · den Fig. 8 bis 10 ist noch eine zweite Modification zur Darstellung gebracht. Der
Mechanismus ist hier auf eine zweibeinige Figur in Anwendung gebracht, welche im Laufschritt
einen Handkarren schiebt. Der Mechanismus gleicht im allgemeinen vollständig demjenigen
der beiden vorbeschriebenen Einrichtungen. Es ist für die zwei Beine natürlich nur eine Kurbelachse
/ erforderlich, im übrigen erhellt die Wirkungsweise nach Gesagtem unmittelbar aus
der Zeichnung. Selbstredend kann der beschriebene Mechanismus bei menschlichen Figuren
auch zur Bewegung der Arme benutzt werden.
Claims (2)
1. Bei Spielfiguren mit Gelenken die Bewegung der Glieder mittelst Kurbelachsen, welche
in entsprechenden Schlitzen der um Stifte drehbaren Glieder gleiten, sowie der Betrieb
dieser Kurbelachsen von der Achse eines Fahrzeuges aus durch Parallelkurbeln oder
Antiparallelkurbeln.
2. Bei Spielfiguren mit mechanisch beweglichen Gliedern die Verbindung der Feder des
Uhrwerkes, welches den Mechanismus treibt, mit der Treibachse mittelst eines Sperrrädchens.
Bei Spielfiguren mit mechanisch beweglichen Gliedern die Anordnung einer oder mehrerer
gekröpfter Achsen ff1, welche mit ihren
Kröpfungen in Schlitzen der Beine a' a1
gleiten, sowie der Stangen d und der Stifte h in Combination mit den Schubstangen/, den
Pleuelstangen k und der gekröpften Radachse i, oder auch ohne Anwendung der
letztgenannten Uebertragungsmechanismen bei Benutzung eines im Hohlkörper der
Figur untergebrachten und direct an die Achsen ff1 angreifenden Triebmechanismus.
Bei Spielfiguren mit beweglichen Gliedern die Anordnung der Glieder der Figur unmittelbar
an den gekröpften Achsen ff1 in Combination mit den festen, in Schlitzen
der Glieder gleitenden Stiften h, den Schubstangen j und k und der gekröpften Radachse
ζ, Fig. 5 bis 7.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29806T | 1884-07-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29806C true DE29806C (de) | 1884-12-20 |
Family
ID=34584239
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE188429806D Expired DE29806C (de) | 1884-07-01 | 1884-07-01 | Spielfiguren mit automatisch bewegten Gliedern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29806C (de) |
-
1884
- 1884-07-01 DE DE188429806D patent/DE29806C/de not_active Expired
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