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Durch abwechselndes Spreizen und Zusammenziehen zweier Beinpaare fortbewegbare
Reitfigur von beliebiger Gestalt. Die Erfindung bezieht sich auf die bekannten,
durch abwechselndes Spreizen und Zusammenziehen zweier Glied- oder Beinpaare fortbewegbaren
Tier- oder Reitfiguren beliebiger Gestalt, die so eingerichtet sind, daß sie sich
von der Stelle bewegen können, wenn der Reiter abwechselnd einen Druck auf den Rücken
der Figur ausübt oder die Figur nach Möglichkeit entlastet, d. h., wenn er Bewegungen
ähnlich wie ein wirklicher Reiter ausführt. Um nun eine Reit- oder Tierfigur dieser
Art ähnlich wie ein Fahrrad bequem lenken zu können, ist @die Figur gemäß der Erfindung
so ausgebildet, daß jedes Bieinpaar gegenüber dem die beiden Räder jedes Beinpaares
triagenden Fahrgestell quer zur Fortbewegungsrichtung nach beiden Seiten verdrehbar
ist, während die in bekannter Weise zwischen dem Beinpaar und dem Fahrgestell angeordneten
Feldern :die Beiinpaare dauernd in einer senkrechten -Stellung zu erhalten oder
in diese Stellung zurückzuführen suchen.
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Durch eine mehr oder weniger starke Schrägstellung der ganzen nicht
unterteilten Figur gegenüber dem Fahrgestell, beispielsweise durch Verlegung des
Schwerpunktes nach links oder rechts, hat der Reiter die Möglichkeit, die Figur
zu lenken. Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer Tierfigur
nach der Erfindung idargestellt, und zwar zeigt diese beispielsweise Ausführungsform
ein Pferd, doch könnte auch jede :analere Tierfigur oder sonstiger Gegenstand benutzt
werden, wenn er nur einen Tragkörper und an dem Tragkörper gliedpaarartig angelenkte
Hebel besitzt, die von Fahrgestellen getragen werden.
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Abb. z gibt eine Seitenansicht in ausgezogenen Linien in der Ruhestellung
und in strichpunktierten Linien mit auseinandergepreiztem Gliedpaar wieder. Abb.2
ist ein Schnitt nach II-II der Mob. z, während Abb. 3 eine Hinteransicht in Richtung
(des Pfeiles III wiedergiibt.
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Die dargestellte Figur besteht aus dem eigentlichen, zum Tragen einer
Person eingerichteten Tierkörper a .und den beiden gelenkig am Körper befestigten
Gliedpaaren b, b' bew. c, c'. Zum Tragen des Reiters 'ist ein Sattel d sowie
ein Paar Steigbügel e vorgesehen. Die beiden Beine b, b' sind durch einen
Bolzen f sowie durch eine Querlasche g und die beiden Beine c, c' sind durch einen
Bolzen 1i und <durch eine Querlasche i miteinander verbunden. An die Bolzen
f bzw. h
greift nach dem Muster bekannter Einrichtungen
je
eine Schraubenfeder k bzw. L an, deren andere Enden an dem Tierkörper
a befestigt sind. Diese Federn k und l ziehen die Gliedpaare b, b' bzw.
c, c' zusammen, so daß sie im Ruhestande die in Abb. i ausgezogen gezeichnete
Stellung einnehmen, bei der ein Querstab m am vorderen Gliedpaar gegen einen Anschlag
n. und ein Querstab o am hinteren Gliedpaar gegen einen Anschlag P des Tierkörpers
zur Anlage kommt. Der Tierkörper wird von je einem vorderen Fahrgestell mit den
beiden Rädern q und einem hinteren Fahrgestell mit den beiden Rädern r getragen.
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Die Spannung der Federn k und L muß so groß gewählt
werden, daß das ruhende Gewicht der die Tierfigur besteigenden Person nicht imstande
ist, die Gliedpaare b, b' und c, c' erheblich zu spreizen. übt aber der Reiter
noch einen zusätzlichen Druck durch reitähnliche Bewegungen auf den Tierkörper aus,
so «-erden die Gliodpaare entgegen der Spannung der Federn k und
l auseinandergespreizt, bis sie mit den Stiften in. und ia Anlage an den
Stiften ,s und t am Körper a finden. Da sämtliche Räder q und r nach Art bekannter
Einrichtungen mit Sperrädern 1r. und v und Sperrklinken zu und x derart ausgerüstet
sind, daß eine rollende Bewegung der Räder q und r nur nach vorn,
also in Richtung des Pfeiles g@ erfolgen kann, während eine Rückwärtsdreliung der
Räder q und s' durch die Sperrklinkengetriebe tr, u, bzw. v, x verhindert ist, so
werden beim Auseinanderspreizen der Gliedpaare die Räder r wenigstens annähernd
stehenbleiben, während die Räder q unter Senkung des vorderen Teiles des Tierkörpers
um ein Stück nach vorn rollen werden. Hört nunmehr der Reiter mit der Ausübung der
zusätzlichen Kraft auf, so haben die Federn k, l wieder -die Möglichkeit,
die Gliedpaare b, b' bzw. c, c' zusammenzuziehen, und da nunmehr die
Räder q an einem Zurückrollen gehindert sind, wird das Zusaininenziehen der Gliedpaare
im wesentlichen derart erfolgen, daß die Räder r um ein gewisses Stück nach vorn
rollen und sich hierbei der Tierkörper wieder aufrichtet. Der Tierkörper wird also
nach jedesinaligein Auseinanderspreizen und wieder Zusammenziehen der Gliedpaare
uni ein Stück sich vorwärts bewegt haben, und durch Auf- und Niederwippen des Reiters
kann nach Belieben eine schnellere oder langsamere Vorwärtsbewegung des Tierkörpers
erzielt werden. Das Gliedpaar b, b' ist nicht unmittelbar an dem Tierkörper
a angelenkt, sondern die oberen Enden der Beine b, b' sind durch eine Querachse
z verbunden, die. mittels der in einen Handgriff z endenden Drehwelle 3 senkrecht
zur Fortbewegungsrichtung der Tierfigur in gewissem Maße verdreht werden kann, wodurch
eine Lenkung der Tierfigur bewirkt werden kann.
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Damit die Tierfigur aber .auch durch einfaches Verlegen des Schwerpunktes
desReiters nach links oder rechts gelenkt werden kann, sind nach der Erfindung -die
Verbindungsstege g und la nicht starr mit den beiden Fahrgestellen verbunden, sondern
sie sind je um einen Zapfen d. um 5 vierdrehbar, und anderseits sind zwischen den
Ansätzen 6 der O_uergestelle 7 und 8 und den Querstegen g und h Federn 9 zwischengeschaltet,
die das Bestreben haben, die Beinpaare in der aus Abb. 2 ersichtlichen senkrechten
Stellung zu erhal= ten. Durch Verlegung des Schwerpunktes des Reiters kann jedoch
der gesamte Tierkörper, wie dies Abb.3 erkennen läßt, entgegen -der Wirkung ,der
Federn 9 nach links oder rechts verdreht werden, was eine entsprechende Lenkbewegung
der Tierfigur zur Folge hat. Sobald der Reiter sich jedoch wieder senkrecht hinsetzt,
ziehen die Federn 9 den Tierkörper in die normale Lage zurück.
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Es ist selbstverständlich, daß die Federn k und l entsprechend dem
Gewicht des Reiters gewählt werden müssen, und daß die Tierfigur sowohl zur Benutzung
für Kinder als auch für Erwachsene auf Vergnügungsplätzen oder ähnlichen Orten ausgebildet
sein kann.