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Spielzeugreittier oder Sportgerät Die Erfindung bezieht sich auf ein
Spielzeugreittier oder Sportgerät.
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Man kennt schon durch Reitbewegung vorwärts fahrende Spielzeugtiere,
bei denen der Vorderteil mit dem Mittel- und Hinterteil und der Mittelteil mit dem
Hinterteil gelenkig verbunden sind. Auch hat man schon Spielzeugreittiere vorgeschlagen,
bei denen der Antrieb der Hinterräder durch einen Kurbeltrieb erfolgt, der durch
die Reitbewegung in Gang gesetzt wird.
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Bei einem weiteren bekannten Gerät dieser Art sind die Laufräder durch
Herunterdrücken einer die Hinterbeine des Geräts mit dem den Kopf tragenden Hals
verbindenden, als Sitz ausgebildeten Gelenkstange und bei in Fahrtrichtung erfolgendem
Zurückschwenken der Hinterbeine bewegbar, und unter dem Sitz eine weitere; die Hinterbeine
mit dem Halsteil gelenkig verbindende Stange zum gleichzeitigen Verschwenken des
Kopfes beim Verschwenken der Hinterbeine vorgesehen ist.
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Bei den bekannten Einrichtungen waren indessen Federelemente nötig,
um das Reittier in seine Ausgangslage zurückzuführen. Dazu mußte aber nötigenfalls
eine Ab#bremsung der Laufräder dann erfolgen, wenn die Federelemente sich entspannen
sollten, um dadurch die Fortbe-,vegung zu ermöglichen. Federnde Glieder sind aber
meist die Ursache für Versagen des Spielzeuges. Die bekannten Geräte bedingen aber
auch einen ziemlich verwickelten Aufbau.
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Die Erfindung vermeidet solche federnden Bauteile und benötigt auch
keine Vorrichtung zum Abbremsen der Laufräder, wodurch der Gesamtaufbau des Gerätes
vereinfacht ist.
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Zum Antrieb der Laufräder dient eine an der den Sitz tragenden Gelenkstange
angelenkte Stange, die einen z. B. über ein Kettenradgetriebe auf die Hinterbeinräder
einwirkenden
Kurbeltrieb betätigt, und das Vor- und Zurückschwenken der Hinterbeine mittels der
Gelenkstange im gleichen Sinne auf den den Kopf tragenden Hals zwangsläufig übertragbar
ist.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung an.. einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.: Dargestellt ist die Erscheinungsform eines Pferdes; natürlich
kann auch jede andere Tierform als Umhüllung der Bauteile dienen. Das Gerät kann
aber auch jeglicher Bekleidung entbehren und lediglich aus einem Sitz bestehen,
der mit den Bauteilen in der unten beschriebenen Weise zusammenarbeitet.
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Abb. r ist eine Seitenansicht des Spielzeugreittieres oder Sportgeräts
gemäß der Erfindung.
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Abb. 2 ist eine Vorderansicht zu Abb. z. Abb. 3 ist ein . senkrechter
Längsschnitt durch den Erfindungsgegenstand.
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Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in den Abbildungen gleiche Teile.
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Das Spielzeug oder Sportgerät gemäß 'Erfindung besteht aus mehreren,
in der Zusammensetzung beispielsweise einen Tierkörper bildenden Einzelteilen: aus
einem Vorderteil oder Kopf A, aus dem Rumpf B mit dein Sattel b und
aus dem Hinterteil C. Die Vorderbeine b' der Tiergestalt bilden einen Teil des Rumpfes
B, während die Hinterbeine c mit dem Hinterteil C zusammenhängen. Die Füße sind
auf den Achsen n der Räder o befestigt. Die Vorderbeine b' sind an der Stelle y
geteilt, um eine drehbare Anordnung ihrer unteren Hälften auf dem hindurchgeführten
und verschraubten Bolzen p' zu ermöglichen. Durch dieses untere Ende der Vorderbeine
ist eine Stange k gesteckt, welche dem Benutzer als Fußstütze dient und ihm gestattet,
das Spielzeug bzw. das Gerät 711
lenken, indem er mit Hilfe seiner Füße das
Vorderräderpaar in die gewünschte Richtung dreht.
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Der Vorderteil A, der Rumpfteil B und der Hinterteil
C sind untereinander gelenkig verbunden. Der Kopf oder Vorderteil A ist mittels
des Scharniers la mit dem Rumpfteil B dermaßen verbunden, daß er aus der voll gezeichneten
Lage in die gestrichelte gezeichnete Lage hinuntergehen kann. Dieser Vorderteil
A ist außerdem mit dem Hinterteil C durch den Lenker g, welcher zum Scharnier g'
gehört, verbunden.
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Das Hinterteil C ist seinerseits außerdem mit dem Rumpfteil B vermittels
des Scharniers in und einer Pleuelstange q verbunden. Letztere ist an ihrem oberen
Ende gelenkig an der den Sattel bildenden Gelenkstange b mittels eines Scharniers
f befestigt, während ihr unteres Ende drehbar auf dem Zapfen der Kurbel d' sitzt,
welche auf der Welle eines Zahnrades d befestigt ist. Das (schematisch dargestellte)
Zahnrad d treibt vermittels der Kette e' das auf der Achse n der Hinterräder
o befestigte Kettenritzel e an, so 4'äß die Drehung des Rades d auf die Hinter-:;@z'der
o übertragen und das Pferd in Bewegung gesetzt wird. Diese Vorricht'üng
d, d', e, e' ist in schematischer Weise veranschaulicht, da es sich um solche
Teile handelt, welche durch andere gleichwirkende Teile irgendwelcher Art ersetzt
werden können. Selbstverständlich können die verschiedenen Wellen in Kugellagern
laufen.
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Die Wirkungsweise des Spielzeuges bzw. des Sportgeräts ist folgende:
Die Antriebskraft für die Fortbewegung wird durch das eigene Gewicht des Reiters
und die wechselweise Verschiebung dieses Gewichtes geliefert. Die Gewichtsverschiebung
ist die gleiche wie bei jedem Reiter. Beim Hinsetzen auf den Sattel b drückt das
Gewicht des Reiters den Rumpfteil B nach unten, was zur Folge hat, daß das Hinterteil
C durch seine Drehung um den funkt,ra die in gestrichelten Linien gezeichnete Lage
einnimmt. Diese Lageänderung bewirkt die Drehung des Zahnrades d durch Vermittlung
der Pleuelstange q, obgleich dieses Zahnrad bis zu einem gewissen Maße an der Lageänderung
teilnimmt. Die Drehung des Rades wird dem Ritzel e und den Hinterrädern o mitgeteilt,
so daß die Hinterbeine, obgleich sie scheinbar eine rückwärtige Bewegung machen,
in Wirklichkeit das Pferd in der Richtung nach vorwärts fortbewegen. An der Lageänderung
des Hinterteils C nimmt auch der Kopf (oder Vorderteil) A durch Vermittlung des
beide Teile verhindendfn Lenkers g teil.
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Damit nun das Hinterteil C und das Vorderteil A in ihre in vollen
Linien gezeichnete entsprechende Lagen zurückkehren können, muß der Reiter sich
mittels der Fußstütze k aufrichten und am Zügel ziehen, um den Kopf A um den Punkt
1a nach oben zu schwingen. Diese Bewegung wird vermittels des Lenkers q auf das
Hinterteil C in solcher Weise übertragen, daß letzteres ebenfalls in die in vollen
Linien dargestellte Lage zurückkehrt, um ihre Verschiebung zu wiederholen, sobald
sich der Reiter wieder auf den Sattel setzt.
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Die schwingende Bewegung des hinteren Teiles in der beschriebenen
Art und Weise, hervorgerufen durch die Bewegung des Reiters beim Hinsetzen, Aufrichten
und Ziehen der Zügel, bewirkt ein fortgesetztes Drehen des Rades d und gleichzeitig
der Hinterräder o; auf diese Weise wird das Spielzeugreittier in Bewegung gesetzt.
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Die Bauart des Spielzeugreittieres ist
äußerst einfach;
es ist leicht auseinandernehmbar und außerordentlich dauerhaft.
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Wird der Erfindungsgegenstand als Spielzeug benutzt, so kann er die
dargestellte Gestalt eines Pferdes erhalten, welches den Kindern gestattet, sich
mit ziemlicher Geschwindigkeit (bis zu etwa r$ Stundenkilometern) fortzubewegen,
wobei das Kind veranlaßt wird, mit Hilfe seines ganzen Körpers die Fortbewegungsarbeit
zu leisten, indem der Körper die gleiche Bewegung ausführt, wie derjenige eines
galoppierenden Reiters, weil das Pferd durch die abwechselnde Verschiebung des Körpergewichtes
des kleinen Reiters in Gang gebracht und gehalten wird und keine Pedale für seine
Fortbewegung aufweist, wie es bei einem Zwei- oder Dreirad der Fall ist. Während
ein Zwei- oder Dreirad im wesentlichen nur die Arbeit der Beinmuskeln des Fahrers
erfordert, dient das bewegliche mechanische Pferd gemäß dieser Erfindung zur Übung
des gesamten Körpers des kleinen Reiters und gibt gleichzeitig die Anleitung, zum
Reiten eines lebendigen Pferdes.