DE1096810B - UEbungsgeraet fuer die Beine und Arme - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Üben der Arme und Beine, das so ausgebildet ist, daß die Bewegungen der Füße mit 'denjenigen der Hände und Arme koordiniert sind und die Füße auf rollbaren Fußrasten ruhen, die über eine bestimmte Strecke hin- und herbewegbar sind.

Geräte dieser Art sind an sich bekannt. So ist z. B. ein Gerät bekanntgeworden, mit dessen Hilfe Patienten das Laufen lernen bzw. Laufbewegungen durchführen können, die entweder nie laufen konnten oder es infolge von Erkrankung oder Unfall verlernt haben. Bei diesem bekannten Gerät sind sämtliche Bewegungen der Arme und Beine mit Hilfe von verschiedenen, über Rollen geführten und an den Fußrasten befestigten Seilen miteinander koordiniert. Wird beispielsweise ein Arm bewegt, so wird die Bewegung zwangläufig auf beide Beine und den anderen Arm übertragen. Weiterhin werden die Füße mit Hilfe von Laschen fest mit den Fußrasten verbunden und der Körper mit einer geeigneten Vorrichtung gestützt, um dem des Laufens unkundigen Patienten das Halten des Gleichgewichts zu erleichtern.

Ein anderes bekanntes Gerät dient zum Üben der Arme und Beine in liegender Körperhaltung. Hierbei ruhen die Füße auf Fußrasten, während gleichzeitig die Schultern an einem in entsprechendem Abstand angeordneten Polster gestützt werden. Mit Hilfe zweier Handgriffe, die mittels über Rollen geführter Seile mit den Fußrasten in Verbindung stehen, können Bewegungen der Arme —· sofern diese geradlinig in Richtung der Körperachse verlaufen —■ direkt auf die Fußrasten übertragen werden. Dabei wirkt der linke Griff auf die rechte Fußraste und umgekehrt.

Der Apparat gemäß der Erfindung ist ein Gerät ganz anderer Art. Er dient der Muskelübung durch Geh- und Laufbewegungen bzw. durch Bewegungen, wie sie bei verschiedenen Sportarten, z. B. Schlittschuhlaufen, Skilaufen od. dgl. auftreten. Die Erfindung besteht in der Hauptsache darin, daß jede der Fußrasten an den kurzen Arm je eines zweiarmigen, um eine waagerechte Welle schwenkbaren Hebels angelenkt ist, dessen langer Hebelarm nach oben gerichtet ist und zur Handbetätigung der beweglichen Fußrasten dient, wobei jeder Hebel für sich unabhängig schwenkbar ist.

Mit Hilfe des Geräts gemäß der Erfindung können die rechten Extremitäten unabhängig von denen der linken bewegt werden, wobei die Bewegungen der Arme über einen zweiarmigen Hebel direkt auf die gleichseitigen Beine übertragen werden, so daß sich auch die beiden Füße unabhängig voneinander bewegen. Auf Grund der Vielzahl der Bewegungen, die mit Hilfe des Geräts nachgeahmt werden können, eignet es sich auch vorzüglich zum Haustraining.

übungsgerät für die Beine und Arme

Anmelder:

Frederik Wilhelmus Fontein,
Deventer (Niederlande)

Vertreter: Dipl.-Ing. Ph. Eyer, Patentanwalt,
Frankfurt/M., Emil-Claar-Str. 30

Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 30. August 1957

ao Frederik Wilhelmus Fontein, Deventer (Niederlande), ist als Erfinder genannt worden

Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.

Das beispielsweise dargestellte Gerät besteht aus einem Gestell 1, das an der Oberseite mit Schienen 2 versehen ist, auf denen Fußrasten 7 und 8 mit Rädern 9 in Längsrichtung rollbar angeordnet sind. An einem Ende des Gestells ist eine horizontale Platte 3 vorgesehen, auf der ein Lagerbock 4 durch Schweißen oder in anderer geeigneter Weise befestigt ist. In dem Lagerbock 4 sitzt eine auf beiden Seiten überstehende Lagerbüchse 5, in der eine Welle 6 gelagert ist. An Stelle einer Lagerbüchse können auf beiden Seiten des Lagerbocks auch hohle Lagerzapfen vorgesehen sein.

Die Fußrasten 7 und 8 sind über ein Gelenkstück 10 mit dem kurzen Arm 11 eines zweiarmigen Hebels 11, 13, dessen Drehpunkt von der auf der Welle 6 angeordneten Lagerstelle 12 gebildet wird, verbunden. Selbstverständlich kann das Verbindungsstück 10 auch ein Ganzes mit den Fußrasten bilden. Es kann auch in einer verstellbaren Länge ausgeführt sein, so daß der Apparat den Körperabmessungen des Benutzers angepaßt werden kann. Ebenso können die Fußrasten unmittelbar an die Hebelarme 11 angelenkt sein.

■■■■ Am- oberen . Ende der zweiarmigen Hebel 11, 13 sind Handgriffe 14 und 15 angebracht. Um möglichst genau Bewegungen zu gewährleisten, sind die Hebel 11, 13 derart auf der Welle montiert, daß sie ledig-

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lieh Bewegungen in der zu dieser Welle und zum Boden senkrecht liegenden Ebene zulassen.

Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung können Bewegungen der verschiedensten Art nachgeahmt werden. Zur Ausführung von Gehbewegungen z. B. bewegt man die Hebel in der Weise, daß die Arme abwechselnd gestreckt und angezogen werden, und zwar derart, daß der eine Arm die Strecklage erreicht, wenn der andere gerade gekrümmt ist. Die Füße folgen den Armbewegungen auf Grund der Bewegungsübertragung in entgegengesetztem Sinne. Sie führen also normale Laufbewegungen aus. Die gleichen Bewegungen können auch ausgeführt werden, wenn die langen Hebelarme nicht von Hand, sondern mit Hilfe von zwei endlosen Bändern angetrieben werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch noch in anderer Weise als vorstehend beschrieben ausgeführt werden, wodurch entweder die Durchführung spezieller Bewegungen ermöglicht oder aber den besonderen körperlichen Gegebenheiten des Benutzers Rechnung getragen wird. Auf einige Ausführungsmöglichkeiten wird nachfolgend -beispielsweise hingewiesen.

Der Lagerbock 4 kann so ausgebildet sein, daß die Welle 6 mit der Lagerbüchse 5 bzw. den Lagerzapfen höher oder niedriger gestellt werden kann.

Es ist auch eine Ausbildung möglich, die es gestattet, den kurzen Hebelarm 11 zu verlängern oder zu verkürzen, wodurch das Verhältnis zwischen Fußverstellung und »Armschlag« kleiner oder größer werden kann.

Das Verhältnis zwischen Fußverstellung und Armschlag kann auch in der Weise geändert werden, daß der Drehpunkt der Hebel einstellbar angeordnet wird. Wird z. B. der Drehpunkt in Richtung des langen Hebelarms verschoben, so wird die Fußverstellung entsprechend der Vergrößerung des kurzen Hebelarms ebenfalls vergrößert. Entsprechend wird die Länge des oberen Hebelarms und damit die Armbewegung verringert. Eine derartige Ausführung ist besonders für solche Personen von Bedeutung, deren Arm- bzw. Beinlänge verschieden ist. Ein Ausgleich verschiedener Beinlängen kann auch dadurch erfolgen, daß die Fußrasten in ihrer Höhe verstellbar angeordnet werden.

Werden die Fußrasten unmittelbar an die kurzen Hebelarme angelenkt und nur von jeweils einem Rad bzw. einem Radpaar getragen, so führen diese zusätzlich zu der hin- und hergehenden Bewegung Schwenkbewegungen in vertikaler Richtung aus, die bewirken, daß der Fuß einer Drehbewegung um das Fersengelenk unterworfen wird.

Auch hierbei sind dem Übenden verschiedene Möglichkeiten gegeben. So können beispielsweise die beiden Hebel um eine gemeinsame Welle drehbar angeordnet sein. Es kann aber auch jeder Hebel für sich auf einer Welle sitzen. Ist, wie oben erläutert, die Vorrichtung so ausgebildet, daß die Höhe der Welle verstellt werden kann, so können durch Höher- und Niederstellen der Wellen· die auf- und abwärts gehende Bewegung des Fußes vergrößert oder verkleinert oder aber die Fußraste schräg eingestellt werden.

Sollen dagegen die Füße ausschließlich horizontal vor- und rückwärts bewegt werden, so wird gemäß der Erfindung die Verbindung zwischen der rollbaren Fußraste und dem kurzen Hebelarm von einem Verbindungsgelenk gebildet, dessen Länge einstellbar sein kann.

Selbstverständlich kann der Fuß auch noch andere von der Bewegung der Fußraste unabhängige Bewegungen ausführen.

Die Fußrasten können auf Schienen laufen oder frei auf einer Grundplatte mittels Räder. Je nach der Art der Bewegungen, die der Fuß ausführen soll, kann die Fußraste entweder von zwei Rädern bzw. Radpaaren oder aber nur von einem Rad bzw. Radpaar getragen werden. Im letztgenannten Fall ist der kurze Hebelarm mit einem Schlitzloch versehen, in dem sich zwei Rollen drehen. Auch können die Fußrasten mit Kufen \'ersehen werden, die ihrerseits wiederum auf Rollen laufen.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, den Apparat so zu gestalten, daß die Bewegungen der langen Hebelarme bis hinter den Körper fortgesetzt werden können. Dies ist dann der Fall, wenn der Abstand der Handgriffe durch geeignete Maßnahmen, z. B. durch Anordnung eines Winkelstücks, gegenüber dem Abstand der Fußrasten vergrößert wird.

In ähnlicher Weise ergeben sich noch zahlreiche, innerhalb des Ernndungsgedänkens liegende Variationsmöglichkeiten. Da der Übende nicht nur auf Bewegungen in aufrechter Haltung beschränkt ist, sondern diese in gleicher Weise in der Hocke durchführen kann, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Muskelübung bzw. zur Gymnastik in hervorragender Weise geeignet. Es hat sich gezeigt, daß schon eine tägliche kurze Übung von etwa 20 Minuten zu einer schnellen Gewichtsabnahme führt. Es bedarf keiner weiteren Erörterung, daß mit einem Spaziergang von solch kurzer Zeitdauer ein derartiges Ergebnis nicht erzielt werden kann.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Übungsgerät für die Beine und Arme, bei dem die Bewegungen der Füße bzw. Beine mit denen der Hände bzw. Arme koordiniert sind und die Füße auf rollbaren Fußrasten ruhen, die über eine bestimmte Strecke hin- und herbewegbar sind, gekennzeichnet dadurch, daß jede der Fußrasten an den kurzen Arm (11) je eines zweiarmigen, um eine waagerechte Welle schwenkbaren Hebels angelenkt ist, dessen langer Arm (13) nach oben gerichtet ist und zur Handbetätigung der beweglichen Fußrasten dient, wobei jeder Hebel für sich unabhängig schwenkbar ist.

2. Übungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die rollbaren Fuß-

' rasten (7, 8) und die kurzen Hebelarme (11) ein Verbindungsgelenkstück (10) geschaltet ist, dessen Länge einstellbar ist.

3. Übungsgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden zweiarmigen Hebel (11 bzw. 13) um eine gemeinsame Achse schwenkbar sind, deren Höhe einstellbar ist.

4. Übungsgerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehlager (12) des zweiarmigen Hebels, wenn beide Arme in einer Flucht liegen, zum Ändern der Länge der beiden Hebelarme auf dem Hebel selbst verschiebbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 397 054, 2 614 609.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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