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Zimmerwippe Es gibt verschiedene Kinderspielzeuge, z. B. Wippen und
Schaukelpferde, bei denen die auf dem Spielzeug sitzenden Kinder imstande sind,
sich durch .lttwcndung eigener Kraft in eine auf und nieder gehende Bewegung zu
versetzen.
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Die Wippe erfordert jedoch, daß mindestens zwei Kinder mit ungefähr
gleichem Körpergewicht an dem Spiel teilnehmen. Außerdem ist die Xonstruktion und
der Umfang der Wippe derart, daß sie sich kaum für den Gebrauch im Zimmer eignet.
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Das Schaukelpferd hat den Nachteil, daß die auf und nieder gehende
Bewegung nur innerhalb enger Grenzen stattfinden kann und daß das Spielzeug sich
bei der Bewegung des Kindes auf dem Boden verschiebt, wodurch es mit Möbeln tt.
dgl. in Berührung kommen und diese beschädigen oder zerstören kann. Die Erfindung
bezieht sich auf einen hauptsächlich als Spielzeug für Kinder gedachten Apparat,
bei dem es möglich ist, daß ein Kind auch ohne gleichzeitige iMitwirkung eines anderen
Kindes die auf und nieder gehende Bewegung wie bei einer Wippe auszuführen vermag.
Der Apparat hat verhältnismäßig geringe Abmessungen und kann bequem in jedem Zimmer
seinen Platz finden. Beim Gebrauch verschiebt er sich nicht, und es ist nicht nötig,
ihn am Boden zu befestigen.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele des als Zimmerwippe
bezeichneten Apparates dargestellt.
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Aus Fig. z der Zeichnung geht hervor, daß der Apparat im wesentlichen
aus einem Hebel 3, Schwebestange genannt, besteht, an dessen einem Ende der Sitz
2 angebracht ist, während die
Schwebestange an ihrem anderen Ende
an eine Zugfeder 4 angeschlossen ist, welche ihrerseits an dem Rahmen i befestigt
ist. In kurzer Entfernung von dieser Feder ist die Schwebestange 3 um eine waagerechte
Achse 9 schwenkbar. Vor dem Sitz 2 ist ein mittels eines Scharniers mit der Schwebestange
verbundener Griff angeordnet. An den Griff ist eine Zugstange 6 angelenkt, die an
ihrem anderen Ende durch ein Scharnier 7 mit dem Rahmen i verbunden ist. Mittels
der Zugfeder4 und des Drehzapfens 9 des Scharniers 7 trägt der Rahmen die Wippekonstruktion
2, 3, 5. Der Rahmen i ruht auf dem Boden, und zwar in einer solchen Ausdehnung,
daß eine Verschiebung des Apparates während des Gebrauches nicht stattfindet.
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Die Zugfeder 4 kann mittels einer Stellschraube 8 mehr oder weniger
gespannt werden. Diese Spannungsmöglichkeit kann auch in anderer Weise erzielt werden,
indem z. B. die Schwebestange 3 zwischen ihrem Drehzapfen 9 und ihrem Ende in gleichmäßigen
Abständen mit einer Anzahl von Rasten versehen ist, in welche die Feder 4 eingehakt
werden kann. Dadurch ist es möglich, die Spannung der Feder dem Körpergewicht des
Kindes auf dem Sitz 2 anzupassen.
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Die Feder wird so eingestellt, daß außer dem Körpergewicht des Kindes
noch eine zusätzliche Zugkraft auf den Griff 5 ausgeübt werden muß, um den Sitz
2 und das sich darauf befindliche Kind aus der höchsten Lage nach unten zu bewegen.
Hört die Zugkraft auf, insbesondere wenn der Griff nach vorn gedrückt wird, so bewegt
sich der Sitz nach oben. Diese auf und nieder gehende Bewegung kann durch abwechselndes
Ziehen und Drücken an dem Griff 5 fortgesetzt werden, wodurch die Bewegung einer
Wippe entsteht.
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Fig. i veranschaulicht ein anderes Ausführungsbeispiel des gleichen
Prinzips, bei welchem der Rahmen als geschlossenes Rechteck ausgebildet ist, die
Schwebestange 3 als Doppelstange und das Scharnier in gebogenen Rohrstücken, die
durch eine Stange 9 miteinander verbunden - sind, um welche sich die Schwebestange
3 dreht. .
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An verschiedenen dazu geeigneten Stellen können Fußstützen angebracht
werden, auf die das Kind seine Füße setzt. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3
sind die Fußstützen i i in ähnlicher Weise wie der Handgriff 5 gelenkig mit der
Schwebestange 3 und der Zugstange ,6 verbunden. Durch Anwendung einer Druckkraft
durch die Füße auf die Stützen i i wird das gleiche Ergebnis erreicht wie durch
Anwendung einer Zugkraft auf den Handgriff 5 und umgekehrt. Bei der in Fig. 3 ,dargestelltenAusführungsform
sind die Fußstützen ii an der gleichen Stange befestigt, die auch den Handgriff
5 trägt. Diese Bauart hat den besonderen Vorteil, daß der Gebraucher seine Armmuskelkraft
und seine Beinmuskelkraft gleichzeitig ausüben kann und daß beide Kräfte einander
ergänzen und verstärken.
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Ohne Änderung des Grundgedankens der Erfindung können noch weitere
Ausführungsformen verwendet werden. Zum Beispiel kann als Schwebestange ein mit
dem einen Ende fest eingespannter federnder Stab oder ein .federndes Band benutzt
werden, das auch am Grundrahmen verstellbar sein kann, wobei die Federkraft dieses
Stabes oder Bandes für die auf und nieder gehende Bewegung der auf dem Sitz befindlichen
Person benutzt wird. Die federnde Stange trägt an ihrem einen Ende den Sitz 2 und
ist mit ihrem anderen Ende an -dem Rahmen i befestigt. Durch die Verstellbarkeit
dieser Befestigung kann der Abstand -zwischen der Befestigungsstelle und dem Sitz
und damit auch die Spannung der Federstange geändert werden. Auch kann der Sitz
2 verstellbar an der Schwebestange angebracht werden, wobei ebenfalls der Abstand
zwischen Sitz und Befestigungsstelle der Stange am Rahmen geändert werden kann.
Bei dieseriKonstruktion fällt der Drehpunkt 9 zwischen Schwebestange und Rahmen
weg, ebenso die Zugfedern 4 oder Druckfedern oder Gummistränge zwischen Schwebestange
und Rahmen.
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Wie eben schon angedeutet, können an Stelle der Zugfeder 4 ein oder
mehrere starke Gummistränge verwendet werden (vgl. Fig. @i). Als Gelenke oder Scharniere
zwischen den verschiedenen Teilen können alle sonstigen bekannten Ausführungsformen
verwendet werden.
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Statt einer Zugfeder 4 am Ende der Zugstange kann auch eine Druckfeder
gewählt werden. In diesem Fall muß die Schwebestange mittels eines Scharniers am
Rahmen befestigt und die Druckfeder in einiger Entfernung von diesem Drehpunkt zwischen
Schwebestange und Rahmen angeordnet werden.
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Die Erfindung ist also nicht auf die in der Zeichnung angegebenen
Ausführungsformen und auf die vorstehend genannten Abänderungen beschränkt.
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Der Apparat kann aus verschiedenen Werkstoffen wie Metall, Holz usw.
in Stab-, Rohr-, Winkeleisenform u. dgl. hergestellt werden.
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Die regelmäßige Benutzung der Zimmerwippe gemäß der Erfindung fördert
die Entwicklung der Arm- und Beinmuskelkräfte des Gebrauchers. Dabei kann der Gebraucher
durch Einstellen der Spannkraft der Feder die Kraft allmählich erhöhen, die mittels
des Handgriffes und/oderder Fußstützen auf die Zugstange ausgeübt werden muß, um
die auf und nieder gebende Bewegung zu erzielen.
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Der Apparat beschränkt sich nicht auf Spielzeuge; er kann, gegebenenfalls
in größerer Ausführung, für die Gymnastikübungen erwachsener Personen zur Entwicklung
ihrer :'1i-m-, Bein- und Brustmuskeln verwendet werden.