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Gestell zur Befestigung heilgymnastischer Apparate.
Die Erfindung betrifft einen Apparat zum Ausführen von heilgymnastischen Körperbewegungen und zeichnet sich dadurch aus, dass an einem Gestell sämtliche für die allgemeine
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Der neue Apparat ist in Fig. 1 der Zeichnung in perspektivischer Ansicht veranschaulicht.
In den Fig. 2 bis 19 sind die einzelnen Teile des Apparates in ihrer Verwendungsweise dargestellt.
Das die einzelnen beweglichen Geräte des Apparates aufnehmende Gestell besteht aus den vier Säulen 1, 2,3 und 4, welche an der Unterseite auf den quadratisch angeordneten Grundbalken 5 aufgesetzt und an der Oberseite durch die Querbalken 6, 7, 8 und 9 miteinander-er- bunden sind. Das Gestell ist an drei Seiten offen, während an der vierten Seite die beiden Säulen Z und 4 durch zwei Querbalken 10 und 11 miteinander verbunden sind.
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bewegungen dient.
Der hubende sitzt hierbei auf einer als Kasten ausgebildeten Ruderbank 66, welche gleich- zeitig zur Aufbewahrung der verschiedenen Gewichte dient. Durch die Ruderbewegung wird eine Kräftigung der Rumpf-und Gliedermuskulatur bewirkt und ein kräftiges Atmen geübt.
In Fig. 2 wurde die Rudcrstange 16 durcb Handgriff 63 ersetzt. Die Rollen 15 treten ausser Tätigkeit und die Seile 13 dienen zum Armfihren nach vorn, unten und seitwärts. Ausserdem ist hierbei ein Armrollen sowie einseitige Cbungen bei Wirbelsäulenverkrümmungen möglich. In Fig. 3 wurden die Handgriffe 63 der Seile 13 mit Steigbügeln 64 vertauscht, wodurch Steigebewegungen zur Kräftigung der Beinmuskeln nach Hüft- und Kniegelenkerkrankungen ermöglicht
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beiden über die Rollen 15 geführten Seile 13 an den Beinen des auf dem Querbalken 10 sitzenden Patienten befestigt, so dass der Apparat für eine Ober-und rnterschenkelbehandlung im Sitzen dient.
Der Patient kann hierbei auch auf einem vor oder hinter der Rolle aufgestellten Stuhle in verschiedener Entfernung Zugübungen in mehr oder minder horizontaler Richtung nach vorwärts und rückwärts machen.
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Die Säulen 3 und 4 sind am unteren Ende mit Schlitzen 22 versehen, in welchen eine Querleiste 23 verschiebbar geführt ist. Die iewéì) ìge Feststellung der Querleiste erfolgt durch die Bolzen 24 welche durch die Bohrung 26 der Säulen und der Querleiste greifen. Die Querleiste 23 (Fig. 6) dient zum Hinuberateigen bei Übungen zut Bewegung der Beine nach Beinverletzungen oder-Erkrankungen. Die Leiste wird anfangs wieder eingestellt und spater entsprechend erhöht. Das Übersteigen der Leiste dient auch zur Messung der Beinleistungen bei Nervenleidenden und Rückenmarkskranken.
An den Querbalken 10 ist mittels der Achse 26 ein Fussbrett 27 drehbar gelagert, welches mit mehreren Riemen 28 zum Festhalten des Fusses des auf einem Stuhle oder Kasten sitzenden Patienten versehen sind. Das Fussbrett 27 trägt andererseits einen Handgriff 29, durch welchen ein Drehen des Fussbrettes bewirkt werden kann. Auf der Achse 26 sitzt ferner ausserhalb des Querbalkens 10 ein Doppelhebel 30, durch welchen ebenfalls ein Schwingen des Fussbettes ermöglicht wird.
Das Fussbrett 27 dient, wie in Fig. 7 und 8 veranschaulicht, zum Rollen und Drehen der Hüft-und Fussgelenke. Der Fuss der auf einem Stuhle 65 oder Kasten 66 sitzenden Patienten wird mittels der Riemen 28 auf dem Brett festgehalten und durch Drehung des Brettes mittels des Handgriffes 29 oder des Hebels 30 aufwärts, einwärts, abwärts und auswärts bewegt. Durch Verbindung der Achsen 26 mit dem Seil 35 kann die Bewegung auch mit Widerstand ausgeführt werden.
Der Querbalken 11 nimmt eine Achse 31 auf, auf welcher einerseits der Doppelhebel 32 und andererseits der Doppelhebel 33 befestigt ist. Der Hebel 32 ist mit umsteckbaren Handgriffen 34 versehen und ermöglicht hierdurch das sogenannte Raddrehen, während der Hebel 33 die bekannte Hebeldrehbewegung gestattet (Fig. 18 und 19).
Diese Bewegung dient hauptsächlich zum Schultergelenkrollen nach Erkrankung des Armes, des Schulter-, Ellbogen-und Handgelenkes. Durch das auf der Achse 31 aufzuwendende Gewicht 37 kann der Widerstand entsprechend erhöht werden. Die beiden Doppelhebel können auch gleichzeitig von zwei Patienten benützt werden, in der Weise, dass der eine das Raddrehen und der andere das Hebeldrehen in entgegengesetzter Richtung ausführt.
Auf der Achse 31 ist ferner ein Seil 35 aufwickelbar, welches über die am oberen Querbalken befestigte Rolle. 36 geführt ist und am anderen Ende ein Gewicht 37 trägt. Dieses Seil 35 kann auch auf eine Achse 26 des Fussbrettes 27 aufgewickelt werden.
An den an dem oberen Querbalken 8 befestigten Rollen 67 und Haken 68 kann, wie in Fig. 9 dargestellt, der bekannte Schwebeapparat aufgehängt werden. An den Säulen 3 und 4 sind seitlich eine Anzahl Haken 69 angebracht, welche zum Befestigen der Geradehaltebänder 70 dienen.
Auf dem unteren Grundbalken 5 sind ebenfalls Rollen 71 vorgesehen, über welche die an den Füssen des Patienten befestigten Seile 72 laufen, die andererseits durch die drehbare Achse. 31 angespannt werden können. Diese Apparate dienen zur Behandlung von Wirbelsäulenverkriimmungen.
An der Säule 4 ist unmittelbar hinter dem Querbalken 11 ein Brettchen 38 drehbar gelagert, welches mit mehreren Löchern. 39 zum Einstecken der Finger versehen und andererseits mit einem durch ein verstellbares Gewicht beschwerten Arm verbunden ist. Dieser Arm ist auf seiner Achse verstpl1- und feststellbar, wodurch eine verschieden schräge Lage des Brettchens. 38 erzielt werden kann. Auf dem Querbalken 11 sind Riemen 41 befestigt, welche zum Festhalten der Hand auf dem Querbalken während der Fingerbewegung dienen.
Der Fingerpendelapparat 38, 40 hat den Zweck, einzelne Finger oder Fingerglieder, welche
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steif geworden sind, wieder gelenkig zu machen. Die Finger werden einzeln oder zusammen mit den gesunden Fingern (die gesunden bewegen dabei den Arm) in ein beliebiges, passendes Fingerloch gesteckt. Die Hand wird hiebei auf den Querbalken 11 aufgelegt und wenn nötig durch den
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An den beiden Säulen 1 und 4 ist ferner ein stufenförmig gebogener Draht 42 befestigt, über welchen die Schnur 43 geführt ist. Diese Schnur trägt einerseits einen Ring 44 und andererseits ein Gewicht 45. Der Ring 44 dient zur Aufnahme eines Fingers und wird in der Ruhelage in den an der Säule 4 befestigten Haken 46 eingehängt.
Der obere Querbalken 6, welcher die beiden Säulen 1 und 2 miteinander verbindet ist gegen- über den anderen Querbalken 7, 8 und 9 etwas erhöht und zum grössten Teil seiner Länge abgerundet, so dass derselbe als Reckstange oder Querbaum verwendet werden kann. Die beiden Säulen 1 und 2 sind mit mehreren Bohrungen 47 versehen, welche zur Aufnahme einer Reckstange 45 dienen.
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An der Säule Jf ist eut Massstab 49 befestigt, an welchem der Winkelschieber 50 in bekannter Weise ; verschiebbar angeordnet ist. Der Massstab 49 dient zum Messen des ganzen Körpers als auch zum Messen der Bewegungsbeschränkungen und der Stellungsfehler der Gliedmassen.
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(Fig. 15).
Die Säulen 2 und 3 sind mit mehreren Bohrungen 52 versehen, durch welche die Schnüre 53 schlaufenartig geführt sind. An dem unteren Ende der Schnüre sind kleine Gewichte 54 befestigt.
Durch Anziehen der verschieden grossen Schlaufen mit einzelnen oder sämtlichen Fingern wird eine Kräftigung der Finger erzielt. Die mit einem Gewicht belastete Schnur muss mit beiden Fingern erfasst und herausgezogen werden. Je nach der Grösse der Schlaufe kann dieselbe mehr oder weniger mit den Fingern erfasst und somit auch der Widerstand verschieden gross gemacht werden.
An der Säule 3 ist eine Rolle 55 drehbar gelagert, an welcher das Brett 56 so befestigt ist.
Das Brett 56 besitzt einen Handgriff 57 und trägt ausserdem einen Riemen 58. Über die Rolle 55 läuft ein Seil 59, welches über die Rolle 12 geführt wird und am anderen Ende ein Gewicht aufnimmt. Dieses Seil 59 kann auch durch das Seil 13 ersetzt werden. An der Säule 3 ist ferner mittels der Vierkantleiste 60 ein Auflagebrettchen 61 befestigt, welches mit den Riemen 62 versehen ist und zum Festhalten des Armes oder der Hand dient. Die Vierkantleiste 60 kann aus ihrem
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nach unten reichen.
Das drehbare Brett 56 dient zur Vorderarmdrehung sowie für Hand- und Ellenbogengelenk- bewegungen. Beim Stehen vor der Rolle (Fig. 12) werden durch Erfassen des Handgriffes 57, je nachdem das Gewicht über die rechte oder linke Hälfte der Rolle 55 hängt. Bewegungen des Handgelenkes erzielt. Beim Herantreten von der Seite (Fig. 13 und 14) wird je nachdem das Ellbogen-oder Handgelenk auf dem beweglichen Brett 56 befestigt werden sollen, der Oberoder Unterarm auf dem horizontalen Brett 61 mit den beiden Riemen 62 befestigt. Es sind sodann sowohl passive als auch aktive Bewegungen mit und ohne Widerstand m Ellbogengelenk und Handgelenk möglich.
Der Widerstand ist durch Anhängen von Gewichten/3 aus am beweglichem Brett oder auch durch Einhängen der Handgriffe 63 verst rkbar. Da das feste Brett 61 umwendbar
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An den beiden Säulen 1 und 2 sind mehrere Stangen und Walzen sowie Gewichte 74 (Fig. 15) aufgehängt, welche einzeln zu Stabübungen benutzt oder auch in Verbindung mit den übrigen Apparaten als Ruderstangen, Reckstangen oder dergl. verwendet werden können. Die Walzen dienen zu Greifübungen nach Hand-und Unterarmverletzungen und können durch Anhängen von Gewichten bei schrägem und wagrechtem Halten eine erhöhte Wirkung erzielen.
An der Säule 4 ist, wie in Fig. 16 dargestellt, eine Greifstange 75 angebracht, welche zur Ausführung von Greifübungen in die Höhe bei Schultergelenk-und Handgelenk-Versteifungen sowie zur Stärkung der Unterarmmuskel dienen.
Zwecks Kräftigung der Finger ist ferner die mit einem Gewicht 43 (Fig. 1 und 17) belastete
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Gestell zur Befestigung heilgymnastischer Apparate, gekennzeichnet durch vier prismatische Säulen (1, 2, 3, 4), die auf den zu einem Quadrat zusammengesetzten Grundbalken (5) aufgesetzt und an der Oberseite durch Querbalken (6, 7, 8, 9) zusammengehalten sind, wobei zwei Säulen (1 und 4) durch Querbalken (10, 11) miteinander verbunden sind, zum Zwecke, alle für die allgemeine Heilgymnastik nötigen Geräte, wie Hebel, Rollen, Gewichtshebel, Gewichte, Tret-, Dreh-, Mess-und Streckvorrichtungen, in praktischer Weise so anordnen zu können, dass sie teils einzeln, teils zusammenwirkend eine vielseitige Benutzung des Apparates ermöglichen.