DE2015054B2

DE2015054B2 - Bewegungsschiene für Beine

Info

Publication number: DE2015054B2
Application number: DE2015054A
Authority: DE
Inventors: Beantragt Nichtnennung
Original assignee: BIMLER DR MED RUDOLF 2190 CUXHAVEN
Current assignee: Medizin- und Kunststofftechnik Wilden 7110 O GmbH
Priority date: 1970-03-28
Filing date: 1970-03-28
Publication date: 1974-11-21
Also published as: FR2085118A5; DE2015054A1; US3717144A; DE2015054C3

Description

,5 Die Erfindung bezieht sich auf eine Bewegungsschiene fflr Beine mit einer Oberschenkelauflage und einer Unterscbenkelauflage, die gegeneinander verschwenkbar sind.
BewcguBgsschienen sind in der Form bekannt, daß

sie an einem über dem Bett angeordneten Gerüst aufgehängt sind. Ihr großer Vorteil besteht darin, eine Bewegung der drei großen Gelenke des Beines zuzulassen und so eine funktionell Behandlung des Beines zu erlauben, die einem Versteifen der Gelenke und einem Atrophieren der Muskeln vorbeugt und die Blut- und Lymphzirkulation in Gang hält Die Handhabung dieser Bewegungsschienen ist aber umständlich. Der erwähnte Rahmen über dem Bett muß installiert werden, es müssen mehrere Seile an mehreren Stellen des Rahmens befestigt oder über Rollen gelegt und beschwert werden, und die Schiene muß an mehreren Stellen an den Seilen aufgehängt werden. Der Arbeitsaufwand ist so groß, daß bei dem heutigen Mangel an Pflegepersonal die Verwendung von Bewegungsschienen trotz ihrer förderlichen Wirkung meist unterbleibt

Aus der deutschen Patentschrift 919 428 ist ein Übungsgerät zur Beseitigung von Ellbogen- oder Kniegelenkversteifungen bekannt das einfach mit einem Grundrahmen auf die BeUfK :he gestellt wird. Der Oberschenkel liegt hier in einer bezüglich ihres mit der Waagerechten gebildeten Winkels einstellbaren, sonst aber nicht bewegbaren Mulde, und am frei über diese heraushängenden Unterschenkel greift eine elastische Zugschnur an. die das Knie zu beugen sucht und gegen deren Kraft das Bein immer wieder gestreckt werden soll. Von einer freien Bewegungsmöglichkeit der Beingelenke ist das Gerät weit entfernt.

Dasselbe gilt für den Gegenstand der USA.-Patentschrift 3 354 879, ein Streckbett zur Wirbelsäulenlockerung durch Ziehen und Anheben der Hüfte bei gleichzeitigem stärkeren Einknicken der Knie. Der Oberkörper wird durch einen Brustgürtet festgehalten, während ein um die Hüfte gelegter Gürtel durch Riemen mit einer abwechselnd in Richtung auf die Füße ziehenden

SS und wieder nachlassenden Zugvorrichtung verbunden ist Die Beine liegen auf einem auf dem Streckbett rollenden Wagen, der sich aus einer Oberschenkelunterlage und einer Unterschenkelunterlage, die oben durch ein Gelenk miteinander Verbunden sind und unten an

μ einer kette Im Winkel zueinander gehalten werden, zusammensetzt Infolge des etwas nach oben gerichteten Zuges wird die Hüfte am Ende der Zugbewegung leicht angehoben, wodurch sich die Oberschenkelunterlage und die Unterschenkelumerfage trotz der Freiheit ihrer

6$ Rolibeweguflg starker anwinkeln und so auch die Knie weiter heben.

Schließlich gehört zum Stand der Technik ein aus den Unterlagen des deutschen Gebrauchsmusters

bekannter Knie-Beuge- und Streckapparat, durch Betätigen einer Gewindespindel die ihrog S^Kniegelenk» verändert werden

Erfindung Hegt als Aufgabe eine Schiene zu-

die ein Bewegen der drei großen Beingelenke

V einfach im Aufbau und in der Bedienung

zu diesem Zweck bei einer

ϊ ihrem oberen

emv».' unter dem Bein auf der Bettfläche aufjen Rahmen mittels eines Gelenks befestigt ist, ,wesentlichen in der Schwenkrichnmg des Obersts gegen eine Gegenkraft nach unten bewegbar »weiterhin die Unterschenkelauflage nahe ihrem , pnde gleitend auf einer längsweise und im we-

links des Beins an der .

Umerschenkeiauflage angebrachten

sind Hierdurch ist höwoh! eine gewisse Lingsve—

bung des Fußes gegenüber der Unterscheqkeiaufiage

eis auch eine verhältnismäßig freie Bewegung des Fm-

selgejenks bei im wesentlichen gleichbte""""*

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these gefährlich belasten könnte. Das vollständige Mitgehen der Schiene mit der natürlichen Bewegung des Beins über weite Winkel ist um so beachtlicher, als das Hüftgelenk sich bei seiner Beugung infolge Krümmung der Wirbelsäule selbst noch einmal in einem Bogen nach oben bewegt

Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht das genannte Gelenk aus zwei rechts bzw. links der Oberschenkelauflage angeordneten Einzelgelenken, die jeweils an einer im wesentlichen in der Schwenkrichtung des Oberschenkels ausgerichteten, starr am Rahmen angebrachten Teleskopfederung sitzen. Eine solche Konstruktion ist einfach und stabil und ergibt eine sichere 'and genaue Führung bei der Bewegung des genannten Gelenks.

Weiterhin wird eine besonders sichere und genaue Bewegung der Schiene, die für eine achsengerechte Heilung der Gliedmaßen von Bedeutung ist, gewährleistet, wenn gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ;* pillitiannte Führung zwei rechts bzw. links der Unter- ·; llhehkelauflage angeordnete Stangen aufweist und die ,: Lagerung der Unterschenkelauflage aus zwei darauf verschiebbaren, gegenüber der Unterlichenkelauflage veiSGhwenkbaren Hülsen besteht * Feiner besteht einy Weiterbildung der Erfindung fildarin, daß ein Widerlager für den Fuß an zwei zur Un-, (etscnenkelauflage im wesentlichen parallelen Gummi" ~ "· sitzt die nahe <lem Knie an zwei rechts bzw.

. Endec-

quer durchsetzt, auf uci a·· ^v.. .

der Holme 19 zwei Hülsen 23 schwenkbar angebracht I. Die Hülsen 23 sitzen verschiebbar auf zwei paral-"ührungsstangen 24, die von je zwei auf der Plat- :festigten Pfosten 25 bzw. 26 gehalten sind, der Achse 22 greift ein Gummigurt 27 an, der zwischen zwei Rollen 28 durch die Platt? 3 hindurchgeführt und mit seinem anderen Ende an dieser ungefähr tzen 9 befestigt ist An den auszieh-Holme 15 sind über dem Gelenk 18 zwei Halter 29 angebracht, in die zwei ein Widerlager 30 Tür den Fuß haltende Gummigurte 31 mittels Haken 32 eingehakt sind.

Zwei an den Holmen 15 angelenkte, mit einem Langloch 33 versehene Arretierteile 34 sind mittels Handmuttern 35 an den Holmen 19 festklemmbar.

Die Platten < und 3, die Beine 6, die Holme 15 und 19, die Hülsen 23 und die Pfosten 25 und 26 bestehen vorzugsweise aus weißem Kunststoff.

Schließlich ist ein mittels der Schiene behandeltes

Bein 36 zu erkennen.

Das Bein 36 des auf seinem Rücken liegenden Patienten liegt aut dem Kissen 21 und drückt mit seinem Fuß gegen das Widerlager 30, wobei die Gummigurte 31 gespannt werden. Das Gewicht des Beins wird von den Federbeinen 10 und, bezüglich der parallel zu den Führungsstangen 24 auftretenden Kraftkomponente,

von dem Gummigurt 27 aufgenommen. Bewegt der Patient den Oberschenkel nach unten, so drücken sich die Teleskopstattgen ii weiter ein. Durch die Führungsstängen 24 ist das Absenken des Beins zwangsläufig mit einer Streckung gekoppelt, während der die Hülsen 23 auf defl Föhfungsstangen 24 verschoben werden und der Oummtgurt 27 weiter gespannt wird. Wird das Bein angewinkelt und gehoben, so folgt die Schiene infolge der Rfäfte der Federbeine 10 und des Gummigurts 27 diese« Bewegungen.

F i g, 1 zeigt eine miulere,
P i g. 2 eine ganz gestreckte, tiefste und
P f f. 3 eine bis zur Senkrechtstellung des Oberschenkels artgewinkelte, höchste Lage des Seines.
" Damit der Oberschenkel bei seinen Bewegungen fflögliehst nicht auf aet Schiene rutscht, sind die Federbeine in der in P ί g. 1 gezeigten mittleren Lage etwa rechtwinklig turn Oberschenkel, d. h. unter einem Winke! von ungefähr 45" gegen die Waagerechte, ausgerichtet; die im Hinblick auf die geometrischen Verhält- flisse ideäte Anordnung bestünde in kreisbogenförmigen Federbeinen mit dem Hüftgelenk als Mittelpunkt.

Die Führungsschienen 24 steigen in den Zeichnungen zum Fußende des Bettes hin leicht an, im wesentlichen sind sie aber waagerecht.

Die Gummigurte 31 erlauben, das Fußgelenk zu bewegen.

Um das Bein in einer Stellung zu fixieren, wird die Schiene mittels der Handmuttern 3$ in def betreffenden Stellung festgeklemmt. Statt der Arretierteile 34 können auch die Hülsen 33 auf den Führungsstangen 24 festklemmbar gemacht werden.

Die ausziehbaren Teile 17 der Holme 15 ermöglichen eine Anpassung der Schiene an verschiedene Gberschenkellängen.

Die erfindungsgemäße Bewegungsschiene ist besonders f(ir die Nachbehandlung von Brüchen und Nagelungen des Ober- und Unterschenkels* insbesondere des öbefschenkefschaftes und in Kniegelenknähe, geeignet. Ihr Anwendungsgebiet erstreckt sich aber auch auf Fersenbeinbrüche, leichte Tibiakopfbfüche, Rnie- und Hüftgelenkoperationen sowie Streck- und Beugehemmungen im Knie- und Fußgelenk,

Hierzu i Blatt Zeichnungen

Claims

Pawiiiftnsprücne;

ΐ. Bewegungsschiene for Beine mit einer Ober· scbenkelauflage (15, 16) und einer Unterschenkelauflage (19, Wj, die gegeneinaivder verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberschenkelauflage (f3, 16) nabe ihrem oberen Ende an einem unter dem Bein (36) auf der Bettfläche aufstellbaren Rahmen (t bis 7) mittels eines Gelenks (14) befestigt ist, das im wesentlichen in der Schwenkrichtung des Oberschenkels gegen eine Gegenkraft (11) nach unten bewegbar ist, daß weiterhin die Unterschenkelauflage (19,20) nahe ihrem unteren Ende gleitend auf einer längsweise und im wesentlichen waagerecht an dem Rahmen (1 bis 7) angebrachten Fuhrung (24) gelagert ist und daß ferner an der Unterschenkelauflage (19,20) eine Kraft (27) zum Anwinkeln der Unterschenketaußage (19, 20) gegenüber der Oberschenkelauflage (15, 16) angreift
2. Bewegungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Widerlager (30) für den Fuß vorgesehen ist, das vorzugsweise parallel zur Unterschenkelauflage (19, 20) bewegbar ist und unter einer gegen die Fußsohle gerichteten elastischen Kraft (31) steht.
3. Bewegungsschiene nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (30) an zwei zur Unterschenkelauflage (19, 20) im wesentlichen parallelen Gummigurten (31) sitzt, die, vorzugsweise nahe dem Knie, an zwei rechts bzw. links des Beins (36) an der Oberscheruelauflage (15,16) oder der Unterschenkelauflage ('% 20) angebrachten Haltern (29) befestigt sind.
4. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Gelenk (14) aus zwei rechts bzw. links der Ober schenkelauflage (15, 16) angeordneten Einzelgelenken (14) besteht, die jeweils an einer im wesentlichen in der Schwenkrichtung des Oberschenkels ausgerichteten, starr am Rahmen (1 bis 7) angebrachten Teleskopfederung (10) sitzen.
5. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberschenkelauflage (15,16) verlängerbar ist
6. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß die Führung (24) zwei rechts bzw. links der Unterschenkelauflage (19, 20) angeordnete Stangen (24) aufweist und die Lagerung der Unterschenkelauflage (19, 20) aus zwei darauf verschiebbaren, gegenüber der Unterschenkelauflage (19, 20) verschwenkbaren Hülsen (23) besteht
7. Bewegungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (1 bis 7) im wesentlichen aus zwei länglichen Platten (1; 3) besteht, die in Betriebsstellung einen nach dem Fußende dtt Bettes offenen, spitzen Winket mitein' emier'bilde« und Voftugswefee zusammenklappbar sind
8» Bewegungssehiefte nach einem der Ansprüche 1 bt* 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anwin* kein der Untersehenkelauflage (19, 20) gegenüber der öberscheflkefauflage (IS, Ie) ein elastisches Mittel (27), vomigsweise ein Gummigurt (27), einerseits an dir Umefsehenkelauflage (19i 20) und an* dl Rahmen (1 bis 7) angreift.
9, Bewegungssehiene nach einem der Ansprüche I bis ft dadurch gekennzeichnet, daß sie in verschiedenen Stellungen airetterbar ist.
10. Bewegungssehiene nach einem der Ansprüche I bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberschenkelauflage (15. 16) und die Untersehenkelauflage m, #i) jeweils im wessnüichsn aus zwei Ktmststornoimen (i5; 19) besteten, zwischen denen flache, mit einem Kissen (21) bedeckte Kunststoffschalen (16; 20) angeordnet sind.