DE3037619A1

DE3037619A1 - Streck- und beugegeraet fuer heilgymnastik

Info

Publication number: DE3037619A1
Application number: DE19803037619
Authority: DE
Inventors: Herbert 2970 Emden Callehn
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1980-10-04
Filing date: 1980-10-04
Publication date: 1982-05-13

Description

Streck- und Beuge gerät für Heilgymnastik
Die Erfindung betrifft ein Streck- und Beugegerät für Heilgymnastik der Beine, insbesondere der Beine bettlägeriger Kranker.
Es ist bekannt, daß in gebeugter Stellung versteifte Gelenke durch andauernde verhältnismäßig starke Belastungen langsam gestreckt oder weiter gebeugt werden. Dies wird erreicht durch zum Beispiel Auflegen von Sand säcken oder Zugerzeugung durch Anhängen von Gewichten.
Die bekannten maßnahmen haben den Nachteil, daß der Kranke wahrend der Streckung oder Beugung durch die konstant an dem kranken Glied angreifenden Kräfte schmerzhaften Dauerbelastungen ausgesetzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Streck- und Beugegerät zur Vurchführung von Heilgymnastik, vorzugsweise der Beine bettlägeriger Kranker hinsichtlich seiner Wirkungsweise und der Bequemlichkeit für den Kranken zu verbessern.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Streck- und Beugegerät gelöst worden durch eine Fußaufnahme, die um eine waagerechte Achse schwenkbar ist, welche in einer Stütze gelagert ist die in Längsrichtung des Beins verschiebbar geführt und mit einer ziehenden Belastungseinrichtung verbunden ist.
Dadurch, daß die FulJaufnahme um eine waagerechte Achse schwenkbar ist, verbleibt dem Kranken die als angenehm empfundene Möglichkeit, mit einem zum Beispiel zu streckenden Bein unterschiedliche Beugestellungen einzunehmen, ohne daß sich die Richtung der ziehenden Belastung, die für die eigentliche Streckung verantwortlich ist, ändert, da diese nicht direkt an dem zu streckenden Glied angreift, sondern an einer in Längsrichtung des Beines verschiebbar geführten Stütze für die Fußaufnahme.
Die erfindungsgemäe Maßnahme hat weiterhin den Vorteil, daß sie ohne weitere Umrüstarbeiten für alle Anwendungsfälle von aus unterschiedlichen Beugestellungen zu streckende Glieder optimal arbeitet, da die Richtung der belastenden Zugkraft stets gleichbleibt und die unterschiedlichen Beugestellungen versteifter Glieder durch Verschwenkung der Fußaufnahme um die waagerechte Achse selbsttätig ausgeglichen werden. Außerdem wird als Vorteil empfunden, daß das erfindungsgemäße Streck- und Beugegert sich ohne die Notwendigkeit eines Eingriffs von außen fortlaufend an den Streckvorgang anpassen kann, indem bei weiter fortschreitender Streckung die Stütze entsprechend weiter gezogen wird und dabei die Fußaufnahme immer dem optimalen Beugewinkel durch Schwenkung um die waagerechte Achse angepaßt ist.
Als Belastungseinrichtung können übliche, über einen Seilzug mit der Stütze verbundene Hängegewichte vorgesehen sein.
Bei einer bevorzugten Ausfiihrung des erfindungsgemäßen Streck und Beugegeräts ist vorgesehen, da[3 das Hänge gewicht an der Unterseite eine Druckfeder aufweist, mit der es an einem Widerlager abgestitztist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die vom Hängegewicht verursachte Zugkraft auf das Bein des Kranken durch die Druckfeder zumindest dann teilweise wieder aufgehoben ist, wenn die vom Heilungsprozeß abhängige Streckungsmöglichkeit des zu behandelnden Beins erreicht oder überschritten wird. Schmerzhafte Uberdehnungen durch dauerndes Recken werden vermieden. Außerdem bietet die federnde Abstützung des Hängegewichts dem Kranken die Möglichkeit, sein'gestrecktes Bein anzuziehen und dabei zu beugen, ohne dabei ständig das gesamte, sondern nur das um die Federkraft verminderte Hangegewicht anheben zu müssen. Zu Beginn einer Beugung wird die Bewegung durch die frei werdende Federkraft erleichert. Bei erneutem Ausstrecken des Beines wird durch die federnde Abstützung auch vermieden, daß das dabei herabfallende Hängegewicht die am Bein ziehenden Zugkräfte noch dur die Massenträgheit des Gewichtes erhöht.
Die Zugfeder stützt sich an einem Widerlager ab, das vorzugsweise in Hubrichtung des Hängegewichts verstellbar ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, da die Auslenkung der Feder dw Verstellung des Widerlagers und damit die vom Hängegewicht verursachte Zugkraft auf einfachste Weise einstellbar ist.
Als Widerlager können zum Beispiel einfache Holzklötze verwendet werden, die schichtweise unter der Feder aufgetürmt werde so daß sich je nach Anzahl der verwendeten Holzklötze unterschiedliche Höhen der Abstützung ergeben.
Belastungsgeuichte während des Beugens und Streckens der Beine zu stärken.
Ein Ausfiihrungsbeispiel der Erdindung, aus dem sich weitelge erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer an ein Kranken bett azzgebauten Vorrichtung und Fig. 2 einen schematischen Schnitt entlang der Linie II-T Fig. 1 In Fig. 1 ist der Fußbereich eines Krankenbetts dargestellt, an welches das Streck- und Beugegerät angesetzt ist. Auf dem in üblicher Weise aus Kohrprofilen gebildetenBettgestell, mit den Rahmen 1 und den in den Eckbereichen vorhandenen Stand füßen 2 die mit Wenderollen 3 versehen sind, liegt die Matratze 4.
Das Beuge- und Streckgerät besteht aus einem im wesentlichen lotrechten Rahmenelement 5, das mit Schellen 6 und 7 an Profilen des Bettgestells befestigt werden kann. Das Rahmenelement trägt eine lotrecht davon abstehende PlattejB, welche auf der Matratze 4 abgestützt ist, und zur Matratzenschonung an der Unterseite mit einer Polsterlage 8 versehen ist. Die Platte ist mit parallel zu ihrer Oberseite verlaufenden Schienen 9 versehen, an denen die Rollen 1(' eines Rollwagens 11 geführt sind, der eine Stütze 12 trägt. An dieser Stütze ist eine um eine waag rechte Achse 13 schwenkbare Fußaufnahme 14 gelagert, die aus ein mit Polsterung 15-versehenen Wadenschale 1b und einer lotrecht dazu angeordneten Fußsohlenplatte 17 besteht.
Das erfindungsgemä'3e Gerät zeichnet sich noch dadurch aus, daß die Stütze der Fußaufnahme als an Schienen geführter Rollwagen ausgebildet ist. Als Rollelemente des Rollwagens, können zum Beispiel Kunststoffrollen verwendet werden, die an aus Rohrprofilen gebildeten Schienen gef'ihrt werden. Derartige Bauteile erfordern geringe Wartung, sind verschleißarm und haben geringes Gewicht, so daß die Vorrichtung leicht zu handhaben und zu transportieren ist.
Zur weiteren Erhöhung des Komforts für den Kranken ist vorgesehen, daß die Fußaufnahme eine gepolsterte Wadenschale und eine winkelig dazustehende Fußsohlenplatte aufweist und daß im Ubergangsbereich zwischen Wadenschale und Fußsohlenplatte eine Ausnehmung für die Ferse ausgeformt ist.
Durch die Ausnehmung liegt die Ferse des Kranken nicht auf, und demzufolge wird das bei bettlägerigen Kranken häufig auftretende 'Surchliegen" gerade im gefährdeten Bereich der Ferse ausgeschl6ssen.
Das Gerät ist vorzugsweise als Anbaugerät für Krankenbetten ausgebildet, was durch Ausrüstung mit Halteschellen oder dergleichen ermöglicht werden kann.
Selbstverständlich ist es auch möglich, zur Streckung beider Beine zwei FuBstiitzen mit entsprechenden Rollwagen nebeneinander auf einer Platte anzuordnen, und jedem Rollwagen ein entsprechendes Hängegewicht zuzuordnen.
Die Vorrichtung eignet sich auch besonders vorteilhaft zur Durchfiihrung von Beingymnastik, um bei bettlägerigen Kranken die Beinmuskulatur durch abwechselndes Heben und Senken der Bei diesen Ausffihrungsbeispiel ist die Fußaufnahme 14 im Schnitt schematisch dargesLellt. Durch Pfeile sind die Bewegungsrichtungen entlang der Schiene 9 und um die waagerechte Achse 13 angedeutet. Fiir eine sichere Halterung des Beins 18 in der Fußaufnahme, kann die Wadenschale 16 oben mit einer bandagenähnlichen Abdeckung 19 versehen werden. Mit 27 ist eine Ausnehmung ftir die Ferse eines Kranken bezeichnet.
Mit 20 ist ein am Rollwagen 11 angreifender Seilzug bezeichnet, der über eine erste Rolle 21 zu einer an der Oberseite des Rahmenelements 5 gelagerten zweiten Umlenkrolle 22 läuft, und an einem Hängegewicht 23 endet, das in einer kastenartigen Aufnahme 24 heb- und senkbar geführt ist. Die kastenartige Aufnahme ist vor dem Bett abstellbar, und verhindert ein Pendeln des Hängegewichts 23. An der Unterseite des Hängegewichts befindet sich eine Druckfeder 25, die sich auf als Widerlager dienenden übereinander gestapelten Klötzen 26 abstützt.
In Fig. 2 ist ein Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1 schematisch dargestellt, um anzugeben, daß der angedeutete Rollwagen 11 zwei Achsen und insgesamt vier Rollelemente 10 aufweist, wobei auf jeder Seite des Rollwagens 11 zwei übereinanderliegende, aus Rohrprofilen gebildete Schienen 9 vorhanden sind.

Claims

Ansprüche 1. Streck- und Beugegerät zur Durchführung von Heilgymnastik der Beine, insbesondere der Beine bettlägeriger Kranker g e k e n n z e i c h n e t durch, eine Fußaufnahme (14), die um eine waagerechte Achse (13) schwenkbar ist, welche in einer Spitze (12) gelagert ist, die in Längsrichtung des Beins verschiebbar geführt und mit einer ziehenden Belastungseinrichtung verbunden ist.
2. Streck- und Beugegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Belastungseinrichtung ein Seilzug (20) mit Hängegewicht (23) vorgesehen ist.
3. Streck- und Beugegerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hängegewicht (23) an der Unterseite eine Druckfeder (25) aufweist, mit der es an einem Widerlager abgestützt ist.
4. Streck- und Beugegerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager in Hubrichtung des Hängegewichts (23) verstellbar ist.
5. Streck- und Beugegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze (12) der Fußaufnahme als an Schienen (9) geführter Rollwagen (11) ausgebildet ist.
6. Streck- und Beugegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußaufnahme (14) eine gepolsterte Wadenschale (16) und eine winkelig dazu stehende Fußsohlenplatte (17) aufweist und daß im Ubergangsbereich zwischen Wadenschale und Fußsohlenplatte eine Ausnehmung (27) für die Ferse ausgeformt ist.
7. Streck- und Beugegerät nach einem der vorhergehenden Anspruche, dadurch gekennzeichnet, daß es als Anbaugerät für Krankenbetten ausgebildet ist.