-
Gattung: Bewegungsschiene zur frühfunktionellen Nachbehandlung
-
nach operativer Knochenbruchversorgung (Osteosynthese) der unteren
Gliedmaße.
-
Die Schiene dient dem Schutz bewegungsstabiler sowie auch unstabiler
Osteosynthesen unter gleichzeitiger aktiver Bewegung aller Gelenke und Muskeln des
verletzten Beines. Die Schiene fördert die Heilung von Knochenbruch - und Weichteil
verletzungen. Sie verhindert Knochenbruch - Spätschäden, mit denen bisher ruhigsellende
und passiv durch einen Motor betriebeine Schienen behaftet sind.
-
Stand der Technik: Es ist bekannt, daß eine aktive Bewegungsbehandlung
nach genannten Osteosynthesen der unteren Gliedmaße mit Hilfe der schwebend aufgehängten
Bewegungsschiene (Frankfurter Schiene) schmerzfrei erfolgen kann. Es gibt auch Schienen,
die unmittelbar im Bett zur aktiven Bewegungsbehandlung aufgestellt werden können
(Patent Mr.
-
Bekannt sind ferner solche im Bett aufgestellte Bewegungsschie nen,
die mit Hilfe eines Schubmotors passive Bewegungen ausführen können (Schienen der
Pa. Kinetic und der Ba. Ulrich,Ulm Zritik des Standes der Technik:#I)ie genannte
schwebend aufgehängte Schiene (Frankfurter Schiene) hat den Nachteil, daß hierzu
ein Gerüst über dem Bett, der sogenannte Over-Head-Bramme, aufgerichtet werden muß.
Dies ist bei der Knappheit von ausgebildetem Personal in den Krankenhäusern meist
mit Schwierigkeiten verbunden, sodaß die Benutzung dieser Schiene untebleibt, obwohl
ihre Anwendung nötig wäre, zum Nachteil er Verletzten.
-
tie im Bett imaufgestellte Schiene zur aktiven Bewegung (eigene Patent
Kr.
-
ermöglichen zwar eine aktive Bewegung, sie sind aber nicht rutschfest,
da sie nicht am Bett selbst befestigt sind. Die Federung am Gesäßteil dieser Schiene
drückt bei der Streckung
von Knie- und Hüftgelenk. Wegen der Größe
dieser Schiene ist sie unhandlich und der gegen das untere Bettende stoßende Teil
der Haltevorrichtung (gen. Basiskörper) zerbricht leicht.
-
mit Motor betriebenen Schienen erlauben nur passive Bewegungen und
habnn auch sonst erhebliche Nachteile. So findet bei diesen passiven Bewegungen
der Gelenke keine aktive ffbung zur Kräftigung der Muskulatur und zum Ingangsetzen
der für den Blutkreislauf notwendigen Muskelpumpe ~ statt. Außerdem ist es nicht
möglich, jeden einzelnen an der unteren Gliedmaße verletzten schon vor der Operation
mit einer solchen mit Motor bestückten Schiene auszustatten. Vielmehr muß Tage nach
der Operation der Patient umgelagert werden, was mit Schwierigkeiten und gegebenenfalls
Schmerzen verbunden ist.
-
Aufgabe: Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine an Gewicht
leichte Schiene zu konstruieren, die für das Pflegepersonal bequem zu handhaben
ist und an der keine iektrische Stromleitung liegt. Die Schiene muß so konstruiert
sein, daß sie auch schon vor der Operation zur rutschsicheren Lagerung der verletzten
Gliedmaße benutzt werden kann, sodaß der Verletzte am Tage nach der Operation auf
dieser selben Schiene im Bett weiter aktiv bewegen und auch den ganzen Tag üben
kann. Die Schiene soll aber nicht nur die aktive Bewegung erleichtern, sondern sie
soll eine schwerelose Lagerung bewirken, sodaß nach der Knochenoperation und metallenen
Fixation im Oberschenkel und im Kniebereich eine Bewegung möglich wird und ohne
daß das Operationsgebiet wieder zusammenbrechen kann.
-
Es ist nämlich bekannt, daß am Kniegelenk auf Knochen und Gelenkbänder
Zug- und Scherkräfte von etwa 40 kg und am Oberschenkel und Hüftgelenk von etwa
60 kg nach dem Hebelgesetzt wirken. Wenn also die operative Stabilisierung nicht
genügend fest ist, bricht bei den ersten Versuchen, das Bein anzuheben, das Operationsgebiet
wieder zusammen. Diese Schädigung soll durch die jtfindungsgemäße neue Schiene verhindert
werden.
-
Lösung: Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig dadurch gelöst, daß eine
Bewegungsschiene rutschfest am unteren Bettbügel angeschraubt wird, daß das körpernahe
Ende der Schiene durch besondere Vorrichtung dem Gesäß und dem Oberschenkel des
Patienten druckfrei bei der Bewegung anliegen bleibt und daß der zurückholende Gummi-Expander
seine Funktion durch besondere
Kräfteverteilung auch tatsächlich
erfüllen kann. Die Schiene besteht aus zwei Segmenten: 1. s dem Basisrahmen, der
in der Seitenansicht einem Bein ähnelt, das im Kniegelenk um 45 Grad gebeugt ist.
Dieser Basisrahmen wird mit beiden Holmen am unteren Bettbügel (das ist der querverlaufende
Bügel am unteren Bettende) durch je eine Schelle befestigt. Der Basisrahmen erhält
also durch diese beidseitige Befestigung eine rutschfeste Aufhängung, die durch
seitliches Verschieben in jede gewünschte Abspreizstellung des Beines gebracht werden
-kann. An seinem körpernahen Ende ruht der Basisrahmen auf der Matratze. Hier an
dem körpernahen Ende des Basisrahmens befinden sich zwei nach unten zu ausziehbare
Teleskop, die es ermöglichenyden Basisrahmen je nach der Dicke des Gesäßes auf eine
für die Funktion erforderliche Höhe einzustellen.
-
2. Der bewegliche Teil der Schiene besteht ie aus einer Ober-und Unterscb
ie Oberschenkelschale ist mit HilfE eines Scharniergelenks ian ihrem körpernahen
Ende an dem körpernahen Ende des Basisrahmens beweglich befestigt. Die Oberschenkeischale
ist mit seitlichen Teleskopes und Arretierungen auf die Länge des åjeweiligen Oberschenkels
einzustellen. Zwischen Ober- und Unterschenkelschale befinden sich zu beiden Seiten
ebenfalls Scharnierzelenke in Kniehöhe. Paralle
d auf dem horizontalen Teil des Rahmens sind Gleitstangen fest angebracht auf denen
das körperferne Ende der Unterschenkelschale mit Hilfe von Gleitsteinen aus Kunst
stoff mühelos hin- und herbewegt werden (Gleitschiene).Unterhalb der Schiene verläuft
ein Expandergummi, der das körperferne Ende der Untexschenkischale mit dem körpernahen
Ende des Basisrahmens verbindet. Die Elastizität des Expandergummis bewirkt nach
Streckung des Beines, daß die Schiene wieder körperwärts gezogen wird und unterstützt
so die aktive Beugung im Kniegelenk.
-
Die Gleitsteine bewegen sich auf den Gleitstangen wie die Perlen einer
Kettenschnur. Mittels einer Handgriffschraube, die quer den Gleitstein durchgreift,
kann dieser in jeder gewünschten Stellung auf der Gleitstange festgezogen und
so
das Kniegelenk in jeder Winkelstellung vom Arzt fixiert und zur Bewegung wieder
freigeg#eben werden.
-
Erzielte Vorteile: Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß diese Schiene schon vor der Operation zur Lagerung der verletzten
unteren Gliedmaße dienen kann, wobei der erforderliche Kniewinkel, der hierbei meistens
45 Grad beträgt, leicht mit den Handgriffschrauben an den Gleitsteinen eingestellt
werden kann. Nach der Operation wird der Verletzte wieder auf die selbe Schiene
gelagert und es kann bereits am nächsten Tage durch Lockerdrehen der Handgriff schrauben
an den Gleitsteinen die Bewegung freigegeben werden. Eine so frühzeitige aktive
Bewegung ist wichtig , damit die Blutergüsse in den Weichteilen und den Gelenken
durch die Bewegung vom Körper aufgesogen werden.
-
Durch die Anbringung des Basisrahmens am unteren Bettbügel ist auch
die gleichmäßige Hochlagerung des Unterschenkels über Herzhöhe ohne Unterbrechung
möglich, damit auf diese Weise der hydrostatische Druck in den Blutgefäßen ausgenutzt
wird.
-
Durch die Schwere des Beines und eine relativ geringe Muskelkraft,
die der Patient nach der Operation immer noch besitzt, kann das Bein im Kniegelenk
und im Hüftgelenk gestreckt-werden. Nach vollkommener Streckung zieht der Expandergummi
wieder das Bein in einen spitzen Winkel im Kniegelenk und damit auch im Hüftgelenk
zurück, wofür ebenfalls nur eine zusätzliche geringe Muskelkraft erforderlich ist.
Diese aktive Muskelbewegung ist notwendig, um eine Thrombose nach der Operation
zu vermeiden, indem der aktiv tätige Muskel als Muskelpumpe für die Gefäße wirkt.
-
Es muß noch auf eine ganz besondere Schwierigkeit aufmerksam gemacht
werden#, die die Funktion einer solchen aktiv bewegten Schiene begleitet. Während
bei der durch einen Schubnotor betriebenen Bewegungsschiene bei der Beugung und
Streckung keine Rücksicht genommen werden muß auf die Gesäßmuskulatur, verhält sich
dies bei der aktiven Bewegung wesentlich anders. Hierbei spannen sich die Gesäßmuskeln
an und die Jetzt entstehende Zunahme der Gesäßdicke bildet ein Hindernis bei der
Strekkung des Unterschenkels aus zwei Gründen: 1. drückt sich der körpernahe Rand
der Oberschenkelschale in die Oberschenkelmuskulatur ein, mit auf die Dauer belästigenden
Druckbeschwerden
und 2. beschreibt die Streckung im-Hüftgelenkvon
einer Beugung von 9o Grad bis zur vollkommenen Streckung keinen Kreisbogen sondern
infolge der sich verändernden Gesäßdicke einen Ausschnitt einer Elipse. Um diese
beiden negativen Faktoren nicht hindernd zur Wirkung kommen zu lassen, sind bestimmte
teils willkürlicM teils automatisch eintretende Veränderungen am körpernahen Ende
des Basisrahmens und der sich bewegenden Schiene notwendig.
-
1. Der Basisrahmen muß durch ein Teleskopsystem von seiner Auflage
auf der Matratze nach oben verstellt werden können.
-
2. Am Basisrahmen muß sich eine Be der befinden, die den Oberschenkelteil
der Schiene vom Basisrahmen entfernt, wenn das Gewicht des Oberschenkels nicht mehr
auf der Oberschenkelschale ruht , was bei Rechtwinkelstellung im Kniegelenk der
Fall ist.
-
3. Das Scharniergelenk am körpernahen Ende der Schiene muß in einer
bestimmten Winkelstellung an den unter 2 genannten Federmechanismus angebracht sein,
damit der Innenteil der Oberschenkelschale nicht in den Schritt gegen den Beckenknochen
drückt.
-
Zusammenfassung: Eine am unteren Bettende befestigte Bewegungsschiene
zur Anwendung nach Knochenoperationen. Um die zur Vermeidung von Begleiterkrank
ungen notwendige Bewegung in den großen Gelenken der unteren Gliedmaßen nach Snochenoperationen
durchzuführen, wird eine Bewegungsschiene beschrieben. Sie besteht aus zwei Segmenten,
von denen die Haltevorrichtung aus einem Basisrahmen besteht, der durch zwei Handgriffschrauben
an dem unteren Bettbügel befestigt wird. Das zweite Segment ist die eigentliche
Lagerungsschiedie die sich auf dem Basisrahmen mit Hilfe von Gleitsteinen bewegt,
wobei die Schwerkraft das Bein im Kniegelenk herunstrecktu4ihdierbei terdrückt und
strecktyXierbei einen Expandergummi spannt, der wiederum durch nur geringe Muskelanspannung
das Bein wieder in eine Beugestellung im Knie-und Hüftgelenk bringt, bzw.
-
diese Bewegung unterstützt. Es ist also eine aktive Gelenkbewegung
mit aktiver Betätigung der noch verbleibenden Muskelkraft nach der Operation möglich.
-
Beschreibung der Ausführungsbeispiele: Zwei Ausführungsbei spiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und zwar je in Beuge- und in Streckstellung
des Kniegelenks und werden im Folgenden näher beschrieben.
-
In Figur I stellen dar: 1 den Basisrahmen, 2 die Befestigungssollen
am Bettbügel, 3 die teleskopartige Höhenverstellung des 3asisrahmens gegenüber der
Unterlage, 4 den Kasten, des' sen Deckel gegenüber dem Kastenboden schwenkbar verändert
werden kann und der eine Feder enthält 5 die Oberschenkelhalbschale, 6 das Scharniergelenk
zwischen Oberschenkelhalbschale und dem Federkasten, 7 das ausziehbare Teleskop
zur Ve#ängerung der Oberschenkelhalbschale, 8 die Unterschenkelhalbschale, 9 die
hörnerartigen im rechten Winkel zu der Unterschenkelschale nach unten verlaufende
Fortsätze für die Kraftverteilung zur Rückholung der Unterschenkelschale, io der
Expandergummi als Kraftspender für die Rückholung der Unterschenkelschale, 11 die
Gleitstangen, 12 die Gleitsteine, 13 die durch die Gleitsteine greifende Handradschraube
zur Fixierung des beweglichen Segmentes der Schiene in jeder gewünschten Stellung
des Winkels im Knie- und ~dem Hürtgelenk, 14 Scharniergelenke in Höhe des Knies,