DE29693C - Ziegelmaschine mit rotirendem Tisch, zugleich mit Vorrichtung zum Aufbringen von Farbe oder Email auf die Ziegel - Google Patents
Ziegelmaschine mit rotirendem Tisch, zugleich mit Vorrichtung zum Aufbringen von Farbe oder Email auf die ZiegelInfo
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- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Construction einer Maschine zur Herstellung
von Ziegeln, bei welcher Maschine der Trichter automatisch bewegt wird, um den Durchgang
des Lehmes unter dem Stempel zu erleichtern; dieser Trichter ist mit einem sich intermittirend
bewegenden Formtisch und ebenso sich bewegenden Stempeln verbunden. Zum Einführen
des Lehmes in die Formen dient ein Stempel in dem Trichter. Eine oder mehrere Druckplatten
sind mit Löchern versehen, um der Luft und dem überschüssigen Lehm den Austritt aus der Form zu gestatten. An der Maschine
sind ferner Vorrichtungen vorgesehen, mittelst welcher auf der Oberfläche des Ziegels
Farben oder Email aufgetragen werden können, während beim Herausnehmen des geprefsten
Ziegels aus der Maschine gewisse Mechanismen Farbe oder Email auf der anliegenden Fläche
eines jeden Formstempels auftragen, der den Ziegel von unten her prefst, um die Farbe auf
der Unterseite des Ziegels aufzutragen.
Fig. ι zeigt den Grundrifs, Fig. 2 die Seitenansicht
der Ziegelmaschine nach vorliegender Erfindung; Fig. 3 zeigt als Detailansicht einen
Verticalschnitt nach Linie X der Fig. 1, Fig. 4 den Grundrifs der unter dem Formtisch liegenden
Theile, wobei derselbe weggenommen ist. Fig. 5 zeigt ein Detail eines Kegelgetriebes,
Fig. 6 in vergröfsertem Mafsstabe den Schnitt des oberen Theiles der Maschine nach Linie
Y-Y der Fig. 1 und Fig. 7 eine Seitenansicht des Trichtergehäuses.
A ist die Grundplatte der Maschine, B ein Zahnrad am Formtisch, der mit einer Anzahl
von Formkästen C versehen ist. In dieses Zahnrad B greift ein unvollkommenes Zahnrad
D ein, das an der durch Kegelgetriebe a b getriebenen verticalen Welle sitzt. In jedem
Formkasten ist ein Kolben F, Fig. 6, angeordnet, der an einer verticalen, durch eine entsprechende
Oeffnung im Formtisch gehenden Spindel G sitzt. Jede Spindel G trägt an
ihrem unteren Ende eine Frictionsrolle. Die Formkästen C können aus Gufseisen und mit
Flantschen c versehen sein, mittelst welcher sie an dem Formtisch befestigt werden.
An das äufsere Ende eines jeden Formkastens sind metallene Verstärkungen d mit je
einem Einschnitt e angenietet, in welche der durch Hubscheibe H bewegte Finger f eintritt.
In dieser auf Welle JS sitzenden Scheibe H ist eine excentrische Nuth g gelassen, in welche
der am Finger / sitzende Bolzen h greift, i ist
eine die- beiden Ständer / an ihren oberen Enden verbindende Wand, durch welche mittelst
Lagers die Welle E gehalten wird und durch welche der von der Wand geführte Finger/
hindurchgeht, Fig. 3.
J sind an den Kreuzen J1 des Rahmens
sitzende Prefsplatten. Diese Kreuze werden von den Ständern K getragen, nur ist das eine
über i liegende Kreuzende an i befestigt. In der Zeichnung sind acht Formkästen angegeben,
von denen nur immer drei gleichzeitig durch die Platten J überdeckt werden. w sind
Löcher in einer der Prefsplatten J und dem über ihr liegenden Theil _/'. Beim Rotiren
des Formtisches gleiten die Rollen an den Spindelenden G über die Führungsstücke j, die
Joche k und die schrägen Ebenen //' weg
und werden die Kolben durch unter k liegende Excenter oder Hubscheiben, sowie beim Passiren
der Spindeln G über die schrägen Ebenen / nach oben geprefst.
L ist ein in geeigneter Weise über dem Formtisch angebrachter Kasten, unter welchem
die Formkästen hinweggehen können. In diesem Kasten sitzt ein Trichter M, der eine
kleine seitliche Bewegung in L zu machen im Stande ist.
An beiden Enden des Trichters sitzt ein Ansatz m, der in ein entsprechendes Loch des
Kastens L eintritt.
Der Trichter ist ein wenig schmäler als der Kasten.
η ist ein starker, fest am Trichter M sitzender
Stift, der durch einen Schlitz des Kastens L hindurchgesteckt ist.
Das Ende des Stiftes η ist winkelförmig nach unten gebogen und greift in eine Anzahl
Zähne oder Vorsprünge, die sich an der Peripherie des Formtisches befinden, ein.
A1 ist eine Spiralfeder, die den Trichter M
immer in der einen Richtung zu bewegen strebt.
N ist ein Stempel innerhalb des Trichters; derselbe ist am unteren Ende eines Rahmens O
befestigt, der sich, wie aus Fig. ι ersichtlich, in den Führungen ο auf- und abbewegt. An
dem Rahmen O befindet sich ein drehbarer Hebel p, an dem der eine Arm eines geeignet
gelagerten Winkelhebels P sitzt. Das Ende des anderen Winkelhebelarmes ist mit einem Gelenk
r verbunden, das seinerseits wiederum in der nachbeschriebenen Weise an einem Arm c'
drehbar sitzt.
Q ist ein Kasten mit perforirtem Boden, der in Höhe der Formkastenoberkante auf dem
Träger ί aufruht und über die Formkästen weg hin. und her nach aufsen und innen bewegt
werden kann.
R ist ein dem Kasten Q ähnlicher Kasten mit ebenfalls perforirtem Boden, welcher Kasten
sich ebenfalls in dieser Höhe über die Formkästen weg nach aufsen und innen bewegen
kann.
S ist ein an dem Ende der Hauptwelle T sitzendes Kegelrad in Eingriff mit den Kegelrädern
U Y. Vor dem Kegelrad S sitzt noch ein kleines, unvollkommenes Kegelrad t, das in
das Kegelrad u am unteren Ende der Welle W eingreift. Am oberen Ende dieser Welle sitzt
ein Arm ν fest, dessen äufseres Ende einen Stift a1 trägt. Diesen Stift a1 umgreift der
Arm ί>' mit einem Ende, während das andere
Ende von bl an der Kastenwand Q sitzt.
cx ist ein zweiter, ebenfalls den Stift al umgreifender
Arm, dessen anderes Ende winkelförmig umgebogen ist, woselbst das Ende des obengenannten Gelenkes r angreift. Auf diesem
Stift αλ sitzt ferner noch ein Arm d\ dessen
anderes Ende drehbar am Gelenk e1; letzteres
wiederum ist drehbar am Kasten R befestigt.
Es soll das Rad Ό acht Umdrehungen machen, während sich der Tisch B einmal
herumdreht, und zwar intermittirend, da D ein unvollkommenes Rad ist. Ebenso macht Welle W
acht Umdrehungen bei einer Umdrehung des Tisches B.
Räder t und u sind von gleicher Zähnezahl, es steht aber, da t ebenfalls ein unvollkommenes
Rad ist, Rad u bezw. Welle W eine Zeit lang still. Die Anordnung der Theile ist nun
eine solche, dafs Welle W während der Bewegung des Tisches B stillsteht, dagegen bei stillstehendem
Tisch rotirt.
Rad t kann direct auf der Welle T sitzen.
An Stelle der metallenen Ansätze d an den Enden der Formen kann jede derselben mit
einem Einschnitt versehen sein, in welchen der Finger / eintritt.
Die Wirkungsweise der Maschine ist' folgende:
Der Lehm wird den Formen mittelst des Trichters, dessen in der eben angegebenen
Weise bewegter Stempel N den Durchgang des Lehmes unter dem Rahmen O erleichtert, zugeführt.
Während des Stillstandes des Tisches B wird der Lehm in die Form geprefst mit
Hülfe des Stempels N, dessen Bewegung durch Drehung der Welle W und das Zusammenspiel
der Theile υ α' c1 r, Hebel P und Gelenk p
geschieht. Darauf bewegt sich Tisch B so lange, bis die gefüllte Form unter die erste
Prefsplatte gelangt, unter welcher die Form stehen bleibt und woselbst der Kolben F mittelst
des Joches und des unter diesem sitzenden Excenters gehoben wird; Luft und überschüssiger
Lehm der Form können durch die Oeffnungen w entweichen. Während dieser Operation wird eine leere Form wieder gefüllt.
Indem sich nun der Tisch B wieder dreht, werden die einzelnen Formen der Reihe nach
unter die nächste Prefsplatte gebracht und wird der Druck durch das Joch mit darunter sitzender
Excenterwelle ausgeübt.
Kommt eine jede der Formen gegenüber dem Kasten Q zu stehen, so bleibt der Tisch
stehen, es bewegt sich aber, indem sich die Welle W dreht, Kasten Q mittelst des Armes bl
gegen den Umfang des Tisches B hin und über die Form. Der mit Farbe oder Email
angefüllte Kasten wird einen Theil derselben durch den perforirten Boden über die Oberfläche
des in der Form befindlichen Lehmes vertheilen.
Gelangt die Form an die dem Punkt B gegenüberliegende Stelle, Fig. i, so wird der Kolben
innerhalb der Form so weit gehoben, dafs seine Fläche in gleiches Niveau mit dem Tisch
kommt.
Durch weitere Rotation der Welle W wird der zweite Kasten R mit Hülfe der Arme dx e}
gegen die Peripherie des Tisches nach aufsen bewegt. Da auch dieser Kasten mit Farbe
oder dergleichen angefüllt ist, so wird ein Theil derselben auf der Fläche des Kolbens F
abgesetzt und die Farbe auf der Unterfläche des nächsten in seiner Form zu bildenden Ziegels
angeprefst, wodurch sowohl die Ober- wie auch die Unterseite des Ziegels mit Farbe
oder Email versehen wird.
Die Welle W bewegt also den Stempel O auf
und ab und stöfst gleichzeitig die beiden Kästen nach aufsen und innen.
Soll die Farbe statt an die Unter- und Oberfläche an die Seitenflächen angeprefst werden,
so kann dies durch Auswechselung der Formen geschehen, in welchen die Ziegel auf ihrer
hohen Kante geformt werden.
Erfinder verwendet feuchten Lehm von solcher Consistenz, dafs der Trichter zum Theil
wenigstens die Formen anfüllt und der Stempel die Formen mit Lehm vollprefst, wobei es sich
empfiehlt, immer einen geringen Ueberschufs an Lehm in die Formen zu geben, weshalb es
nöthig wird, die oben angegebene Vorrichtung zu treffen, damit der Ueberschufs beim Pressen
wieder aus der Form heraustreten kann.
Behufs Abhebens des fertigen Ziegels vom Formtisch kann ein endloses Band angeordnet
sein.
Die Farbe oder Email wird vor Ausübung des Enddruckes gegen die Oberfläche des Ziegels
aufgetragen, damit dieselbe fest auf oder in den Ziegel eingeprefst wird.
Die Räder Ü und Y treiben zwei Excenterwellen, und ist auch auf der Welle T ein
Excenter angebracht, um die drei kleinen Joche k zu heben.
Claims (4)
1. Die Einrichtung, dem Trichter M, unter welchen die Formkästen zeitweise treten,
innerhalb des Gehäuses L eine kleine Bewegung zu ertheilen und gleichzeitig den
Lehm mittelst Stempels O N durch den Trichter in die Form zu drücken.
2. Die Anordnung der Prefsplatten J über den Formkästen und unter dem Kreuzgestell J1,
wobei die erste Formplatte J und das Kreuzgestell J1 mit Austrittsöffnungen für
überschüssigen Lehm versehen ist.
3. Die Anordnung der Email oder Farbe enthaltenden Kästen R Q1 welche bei Stillstand
des Formentisches eine Bewegung in radialer Richtung über den Formen machen, um die
Oberfläche des Ziegels und die Oberfläche eines Stempels mit Email oder Farbe zu
bedecken.
4. Die Anordnung der centralen Welle W mit ihrer intermittirenden Bewegung zum Bewegen
des Stempels O N und der Kästen Q R durch die Theile ν α1 b1 c1 d1 e1 r P.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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