DE29612786U1 - Wickelkern für eine Wickelmaschine - Google Patents

Description

Voith Sulzer Papiermas coined. GnSsE" : ..··..' PA 10331 D-89509 Heidenheim "Tambour-Bezug"

Wickelkern für eine Wickelmaschine Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Wickelkern, z.B. Tambour, Wickelhülse oder dergleichen, für eine zum Aufwickeln einer laufenden Bahn (z.B. Papierbahn) dienende Wickelmaschine, im einzelnen mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.

Ein als Tambour ausgebildeter Wickelkern wird benötigt beispielsweise in Wickelmaschinen, die am Ende einer Papier-Herstellungsmaschine oder beispielsweise einer Papier-Streichmaschine vorhanden sind. Ein solcher Tambour hat an seinen beiden Enden Lagerzapfen, mit denen er in Lagern ruht, die meistens auf beispielsweise horizontalen Schienen verschiebbar abgestützt sind {siehe DE 4007329).

Wickelkerne, die als Wickelhülsen ausgebildet sind, werden in Wickelmaschinen benötigt, die in der Regel Teil einer Rollenschneidmaschine sind (siehe z.B. DE 3832601).

Der Wickelvorgang hat in der Papierherstellung oder Papierverarbeitung eine sehr große Bedeutung, weil bisweilen die Gefahr besteht, daß ein bisher einwandfrei produziertes Papier beim Wickeln derart beeinträchtigt wird, daß Teile einer Wickelrolle unverkäuflich sind. Zu Wickelfehlern gehören die sogenannten Glanzstellen, Falten oder Platzer; sie werden überwiegend dadurch verursacht, daß man Wickelrollen mit möglichst großem Durchmesser und entsprechend hohem Gewicht bilden will.

Diese Wickelfehler kommen vermutlich folgendermaßen zustande: Wenn die Papierbahn auf einen Tambour gewickelt wird und die Wickelrolle allmählich ihren fertigen Durchmesser erreicht, so bewirken die hohen Gewichtskräfte relative Verschiebungen einzelner Papierlagen gegeneinander. Mit anderen Worten: Benach-

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barte Papierlagen gleiten mit Reibung aufeinander, so daß es zu den unerwünschten Glanzstellen kommt. Dies erfolgt hauptsächlich im Kernbereich der Wickelrolle. Wird nun eine volle Wickelrolle später abgewickelt, dann werden diese Fehlerstellen sichtbar. Der betreffende Teil der Papierbahn muß dann abgetrennt und dem Ausschuß zugeführt werden. Dadurch gibt es immer wieder einen unerwünschten Verlust.

Gemäß US-PS 5,265,812 ist schon versucht worden, das obenbeschriebene Problem dadurch zu lösen, daß der Tambour einen Gummi- oder einen Polyurethan-Bezug erhält (wobei nähere Angaben über Eigenschaften des Bezuges fehlen) oder daß der Tambour einen Doppelmantel aufweist, wobei der äußere Mantel nur an den sogenannten Sessel-Punkten mit dem inneren Mantel verbunden ist (diese Konstruktion verursacht ungewöhnlich hohe Herstellungskosten).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wickelkern gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 derart zu verbessern, daß der aus Fehlern beim Aufwickeln einer Bahn resultierende Anteil unverkäuflichen Papiers, Kartons, Folie oder dergleichen kleiner ist als bisher. Dabei soll der konstruktive Aufwand für das Herstellen des Wickelkerns möglichst gering gehalten werden.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Gemäß der Erfindung wird auf dem Walzenkörper des Wickelkerns ein Bezug hoher Nachgiebigkeit aufgebracht. Dieser erlaubt es, daß in der Endphase eines Wickelvorganges, also wenn die Wikkelrolle ein enormes Gewicht annimmt, die Wickelrolle relativ zum Walzenkörper des Wickelkerns eine geringfügig exzentrische Position einnehmen kann· Hierdurch kann erwartet werden, daß Verschiebungen zwischen benachbarten Papierlagen nicht mehr oder nicht mehr so häufig wie bisher stattfinden. Dabei kann die genannte Exzentrizität über die Bahnbreite, also entlang der Länge des Wickelkerns unterschiedlich sein; beispielsweise kann sie im Bereich der Bahnränder größer sein als in der

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Mitte, insbesondere wenn sich der Wickelkern durchbiegt. Im Ergebnis ist zu erwarten, daß ein wesentlich größerer Anteil an verkaufsfähigem Bahnmaterial zur Verfugung gestellt werden kann als bisher.

Die beigefügte Zeichnung zeigt verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung. Die Figur 1 ist ein schematischer Längsschnitt durch einen Tambour. Die Figur 2 zeigt eine Einzelheit aus der Figur 1.

Ein insgesamt mit 11 bezeichneter Tambour ist gemäß Figur 1 im wesentlichen als ein metallischer Walzenkörper ausgebildet, der zusammengesetzt ist aus einem Walzenrohr 12, in dessen Enden je eine sogenannte Walzenkappe 13 mit Lagerzapfen 13a eingesetzt ist. Der Mantel des Walzenkörpers ist mit einem relativ dicken und kompressiblen Belag 14 versehen, der auf seiner ganzen Länge fest mit dem Walzenkörper verbunden ist. Dieser Belag 14 ist beispielsweise ein aufgeschäumtes Polyurethan, Moosgummi oder dergleichen. Die Auswahl des Bezug-Materials sollte mit der aufzuwickelnden Papier- oder Karton-Sorte abgestimmt werden.

Die in dem kompressiblen Belag entstehende Wärme kann mittels Luftkühlung abgeführt werden. Zu diesem Zweck haben die Walzenkappen 13 Belüftungsöffnungen 15. An einem der beiden Tambourenden kann ein stationäres Luft-Zufuhrgehäuse angeordnet werden, während am anderen Ende die zugeführte Kühlluft vorzugsweise frei in die Umgebung entweicht.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann der nachgiebige Bezug beispielsweise ein 10 bis 20 mm dicker Gummibezug sein, in den Umfangsrillen (z.B. spiralförmig) oder Sackbohrungen eingearbeitet sind.

Eine andere Variante ist in Figur 2 dargestellt. Dort ist auf dem metallischen Walzenkörper 12 ein nachgiebiger Belag 14 (z.B. aus Weichgummi) und auf diesen eine harte Umhüllung 17 (z.B. aus Hartgummi) aufgetragen. Die Umhüllung kann auch durch einen dünnen Metallmantel gebildet werden; dieser kann

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leicht gewellt sein, wobei sich Wellen-"Berge" und -"Täler" parallel zur Tambour-Drehachse erstrecken. In jedem Fall soll das Material der Umhüllung 17 inkompressibel, jedoch in Umfangsrichtung geringfügig elastisch dehnbar sein.

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Claims (7)

Voith Sulzer Papiermaschinen GmbH PA 10331 D-89509 Heidenheim "Tambour-Bezug" Schutzansprüche

1. Wickelkern, z.B. Tambour, Wickelhülse oder dgl. für eine zum Aufwickeln einer laufenden Bahn (z.B. Papier-Bahn) dienende Wickelmaschine, mit einem zylindrischen (vorzugsweise metallischen) Walzenkörper (12, 13), dessen Mantelfläche einen Bezug (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Bezug (14) eine hohe Nachgiebigkeit aufweist, entsprechend einer Gummihärte von 50-200 P&J, vorzugsweise von 100-150 P&J.

2. Wickelkern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bezug (14) aus einem porösen, elastischen Material besteht, z.B. aus aufgeschäumtem Polyurethan, Latex, Moosgummi, aus einer Schicht weichen Papiers (z.B. Tissue) oder dgl.

3. Wickelkern nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der nachgiebige Bezug (14) eine Umhüllung (17) aufweist, die aus einem dünnen und flexiblen, aber relativ harten, inkompressiblen Material (z.B. Hartgummi, Metall) gebildet ist.

4. Wickelkern nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachgiebigkeit (Kompressibilität) des Bezuges (14) unter dem Gewicht des aufgewickelten Bahnmaterials 0,2 bis 5 mm, vorzugsweise 1 bis 2 mm beträgt.

5. Wickelkern nach Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die harte Umhüllung (17) aus dem gleichen Grundmaterial gebildet ist, wie der nachgiebige Bezug (14), z.B. aus einer harten und dichten Polyurethan-Schicht, die aufgeschäumtes Polyurethan umhüllt.

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6. Wickelkern nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (12, 13) hohl ist und mit einer Kühlluft-Zuführeinrichtung (16) versehen ist.

7. Wickelkern nach A 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (12, 13) an seinem einen Ende Einlaßöffnungen (15) und an seinem anderen Ende Auslaßöffnungen (15a) für Kühlluft aufweist.

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