DE4401580A1 - Langspaltpresse zum Auspressen einer laufenden Bahn, insbesondere einer Papierbahn - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Langspaltpresse zum Auspressen einer laufenden Bahn, insbesondere Papierbahn. Auf den Oberbegriff von Anspruch 1 wird verwiesen.

Langspaltpressen, auch Schuhpressen genannt, sind aus einer Vielzahl von Veröffentlichungen bekanntgeworden, siehe z. B. DE 33 17 455.

Der Zweck solcher Pressen besteht darin, dem Flächendruck im Preßspalt - in Laufrichtung der Bahn gesehen - einen bestimmten Verlauf zu geben. So möchte man beispielsweise den Druck zunächst langsam ansteigen und dann etwas rascher abfallen lassen.

Zwischen der Innenseite des Preßbandes und der dieser Innenseite zugewandten Arbeitsfläche des Anpreßschuhs findet ein Gleiten statt. Die Reibung an diesen Flächen wird durch Zugabe eines Gleitmittels stark herabgesetzt. Bei Langspaltpressen für Papiermaschinen können statt nur eines einzigen Preßbandes auch zwei Preßbänder durch den Preßspalt hindurchlaufen. Diese beiden Filzbänder hüllen die feuchte Papierbahn sandwichartig zwischen sich ein und saugen das im Preßspalt ausgepreßte Wasser in sich auf.

Bei Pressen dieser Art zeigt sich häufig ein besonders hoher Verschleiß des Filzes in dessen Randbereichen. Auch ist der Abrieb in den Randbereichen des Preßbandes verhältnismäßig hoch. Der Mantel der Gegenwalze unterliegt ebenfalls in den Randbereichen einem erhöhten Verschleiß.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Verschleißerscheinungen in den Randbereichen der beteiligten Elemente - des Walzenmantels, des Preßbandes sowie der Filzbänder - herabzusetzen.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.

Die Erfindung geht von der Tatsache aus, daß die Längskanten des Anpreßbandes sowie die Außenkanten des Anpreßschuhs eine Scherwirkung ausüben. Ist das Preßband breiter als der Anpreßschuh, so wirken die Außenkanten des Anpreßschuhs als Scherkanten auf das Preßband. Ist das Filzband breiter als das Preßband, so wirken die Längskanten (Außenkanten) des Preßbandes als Scherkanten auf das Filzband. Das Problem wird gelöst durch Maßnahmen, durch welche die Steifigkeit wenigstens eines der genannten Elemente in den Randbereichen herabgesetzt wird: entweder die Steifigkeit des Walzenmantels oder die Steifigkeit des Preßbandes oder die Steifigkeit des Anpreßschuhs. Hierzu gibt es im einzelnen verschiedene Möglichkeiten, die in den Unteransprüchen sowie in der folgenden Figurenbeschreibung dargestellt sind.

Fig. 1 und 2 zeigen eine Schuhpresse für eine Papiermaschine. Man erkennt eine Gegenwalze 1, die einen Walzenmantel 2 aufweist. Im vorliegenden Fall ist der Walzenmantel 2 aus verhältnismäßig weichem, elastischen Material aufgebaut. Weiterhin sieht man einen Anpreßschuh 3. Wie aus Fig. 2 erkennbar, ist dessen Arbeitsfläche 3.1 leicht konkav gestaltet, so daß sie wenigstens annähernd der Mantelfläche des Walzenmantels 2 entspricht. Der Schuh 3 ist in einem Arbeitszylinder 4 nach Art eines Kolbens in radialer Richtung verschiebbar. Die Verschiebung wird durch Drucköl bewirkt, das durch einen Anschluß 4.1 in den Innenraum 4.2 des Zylinders 4 einströmt. Selbstverständlich ist die Zufuhr von Drucköl durch den Anschluß 4.1 durch entsprechende, hier nicht dargestellte, Steuerungsventile gesteuert.

Man erkennt weiterhin ein Preßband 5. Dieses ist im vorliegenden Falle als Schlauch ausgebildet, der an seinen Enden abgekröpft ist und jeweils einen Deckel 6 übergreift. Preßband 5 gleitet mit seiner Innenfläche 5.1 auf der Arbeitsfläche 3.1 des Anpreßschuhs. Man erkennt schließlich ein Filzband 7, das von Preßband 5 getragen wird, sowie eine Papierbahn 8. Die Papierbahn ist eingehüllt vom Mantel 2 der Gegenwalze 1 sowie vom Filzband 7.

Gemäß der Erfindung ist das Preßband 5 auf seinem hier dargestellten Randbereich durch eine Mehrzahl von Bohrungen 5.2 geschwächt, so daß es in diesem Bereich eine geringere Steifigkeit aufweist. Demzufolge übt der Randbereich keine Scherkräfte auf das Filzband aus, so daß im Randbereich des Filzbandes 7 kein Verschleiß auftritt. Ein ähnlicher Effekt wird bezüglich des Preßbandes 5 dadurch erzielt, daß der Preßschuh 3 an seiner Kante abgerundet ist, woraus sich eine verringerte Steifigkeit des Anpreßschuhs 3 in diesem Bereich ergibt.

Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf das abgewickelte Preßband 5. Man erkennt ein ganz bestimmtes Bohrmuster aus einer Vielzahl von Bohrungen 5.2.

Fig. 4 zeigt wiederum ein Preßband 5 in einem zur Achse der Gegenwalze 1 parallelen Querschnitt. Das Preßband 5 weist Rillen 5.3 auf, die über die gesamte Arbeitsbreite gleichmäßig verteilt sind, und die der Aufnahme von Wasser dienen. Es weist außerdem Zusatzrillen 5.4 auf, die dem erfindungsgemäßen Zweck der Verminderung der Steifigkeit des Preßbandes 5 in dessen Randbereichen dienen.

Fig. 5 zeigt wiederum ein Preßband 5 ähnlich jenem von Fig. 4. Auch dieses weist Rillen 5.3 auf. Jedoch sind diejenigen Rillen, die sich im Randbereich befinden, mit Bohrungen versehen.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 sieht man in perspektivischer Darstellung Rillen 5.3, die sich im Randbereich des Preßbandes 5 befinden. Die Rillen 5.3 sind mit Zusatzbohrungen 5.5 ausgerüstet. Außerdem münden diese Rillen in Hohlräume 5.6, die den Mantelquerschnitt in den Randbereichen erheblich schwächen und damit dessen Steifigkeit herabsetzen.

Claims (4)

1. Langspaltpresse zum Auspressen einer laufenden Bahn, insbesondere einer Papierbahn,

• 1.1 mit einer Gegenwalze (1), die einen Walzenmantel (2) aufweist,
• 1.2 mit einem Anpreßschuh (3), der wenigstens so breit wie die Bahn (8) ist, der sich in Bahnlaufrichtung über einen Teil des Umfanges des Walzenmantels (2) erstreckt, und der zusammen mit dem Walzenmantel (2) einen Preßspalt bildet;
• 1.3 mit einem Preßband (5), das den Anpreßschuh (3) umschlingt und mit der inneren Bandfläche (5.1) auf dem Anpreßschuh (3) gleitet;
• 1.4 mit wenigstens einem Filzband (7), das durch den Preßspalt hindurchgeführt wird;
  gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
• 1.5 es sind Maßnahmen vorgesehen, um die Steifigkeit wenigstens eines der folgenden Elemente in dessen Randbereichen herabzusetzen: Walzenmantel (2), Preßband (5), Anpreßschuh (3).

2. Langspaltpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randbereiche wenigstens eines der genannten Elemente relativ dünn sind.

3. Langspaltpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Randbereiche wenigstens eines der Elemente örtlich geschwächt sind, z. B. durch Bohrungen oder Rillen.

4. Langspaltpresse nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Randbereiche wenigstens eines der betreffenden Elemente aus relativ elastischem Material aufgebaut sind.